1388/AB XXIV. GP

Eingelangt am 14.05.2009
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BM für Gesundheit

Anfragebeantwortung

Frau

Präsidentin des Nationalrates

Maga. Barbara Prammer

Parlament

1017 Wien

 

 

GZ: BMG-11001/0062-I/5/2009

Wien, am  12. Mai 2009

 

 

Sehr geehrte Frau Präsidentin!

 

Ich beantworte die an mich gerichtete schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 1395/J der Abgeordneten Dr. Belakowitsch-Jenewein und weiterer Abgeordneter nach den mir vorliegenden Informationen wie folgt:

 

Fragen 1 und 2:

Siehe Anhang 1.

Für 1994 liegen keine vergleichbaren Zahlen vor, da das elektronische Erfassungssystem 1995 implementiert wurde.

Die Zahlen für 2008 sind vorläufig entsprechend den ersten drei Quartalen.

 

Frage 3:
Die Anzahl der in Österreich gemeldeten Fälle von Hepatitis betrug im Jahr 2008 insgesamt 1960 Erkrankungen und 3 Sterbefälle (vorläufige Zahlen).

Aufschlüsselung: Hepatitis A 138 Erkrankungen, Hepatitis B 763 Erkrankungen, Hepatitis C 1048 Erkrankungen, 3 Sterbefälle, Hepatitis D 3 Erkrankungen, Hepatitis E 7 Erkrankungen, nicht klassifizierte Hepatitis 1 Erkrankung (Hinweis: betrifft alle gemeldeten Fälle: akut und chronisch).

 

Frage 4:

Die Anzahl der in Österreich gemeldeten Fälle von Hepatitis betrug im Jahr 1994 insgesamt 871 Erkrankungen und 12 Sterbefälle.

Aufschlüsselung: Hepatitis A 486 Erkrankungen, Hepatitis B 241 Erkrankungen, 5 Sterbefälle, Hepatitis C 136 Erkrankungen, 7 Sterbefälle, nicht klassifizierte Hepatitis 8 Erkrankungen (Hinweis: betrifft alle gemeldete Fälle: akut und chronisch).

 

Fragen 5 und 6:

Da es sich bei Diabetes um eine nicht meldepflichtige Erkrankung handelt, gibt es auch keine genauen Daten zur Prävalenz.

 

Die folgenden Zahlen stammen aus einer Stellungnahme des Hauptverbands der österreichischen Sozialversicherungsträger, der die DDD (= Defined Daily Dose) /1.000 anspruchsberechtigte Personen laut ATC-Code A10A (Insuline und Analoga) der WHO übermittelte, da auch ihm keine personen- bzw. diagnosebezogenen Daten zu insulinpflichtigem Diabetes im niedergelassenen Bereich zur Verfügung stehen.

 

Diese Daten umfassen die auf Kosten der sozialen Krankenversicherung in Österreich (extramuraler Bereich) abgegebenen Verordnungen. Datenquelle ist die maschinelle Heilmittelabrechnung der Sozialversicherungsträger. Weiters werden Arzneispezialitäten mit einem Kassenverkaufspreis unter der Rezeptgebühr nicht berücksichtigt (außer bei Rezeptgebührenbefreiung der Patienten). Auch der Bereich der Kostenerstattung findet keinen Niederschlag.

 

Für das Jahr 2008 sind Daten von Jänner bis Oktober vorhanden, für das Jahr 1994 stehen  keine Daten zur Fragestellung zur Verfügung.

 



Dies ergibt bei 8,2 Mio. anspruchsberechtigten Personen in Österreich für das

Jahr 2005       87.740 Personen

Jahr 2007       92.660 Personen

Jahr 2008 (Jän. – Okt.) 93.480 Personen,

die Insuline und Analoga verordnet erhielten (mit dem Hinweis, dass diese Zahlen gemäß obiger Ausführungen nur Richtwerte sind).

 

Frage 7:

Am 31. 12. 2007 gab  es in Österreich 3947 Dialysepatienten. Daten für den

Stichtag 31. 12. 2008 existieren noch nicht, es wird aber von einer jährlichen Steigerungsrate von 10 – 14 % ausgegangen.

 

Frage 8:

Zum Stichtag 31. 12. 1994 gab es in  Österreich  2390 Dialysepatienten.

 

Frage 9:

HIV ist in Österreich nicht namentlich meldepflichtig. Aus der Österreichischen HIV Kohortenstudie ergibt sich zum genannten Stichtag eine Zahl von 5990 HIV+ Personen. Mein Ressort schätzt diese Zahl auf 6.500 bis 8.000.

Kumulativ gab es zu diesem Zeitpunkt 2700 AIDS-Fälle und 1493 Todesfälle, somit 1207 Personen, die mit AIDS leben.

 

Frage 10:

Für diesen Stichtag stehen noch keine Daten aus der Kohortenstudie zur Verfügung.

Eine Rückrechnung aus den Daten des BMG ergibt eine Zahl von 2100 bis 2600 lebenden HIV-Positiven.

Kumulativ gab es zu diesem Zeitpunkt 1387 AIDS-Fälle und 990 Todesfälle, somit 397 Personen, die mit AIDS gelebt haben.

 

Frage 11:

Hierzu gibt es keine Daten, weil keine Meldepflicht besteht.

Aus der österreichischen Kohortenstudie ergibt sich jedoch, dass in Österreich insgesamt 15 lebende Kinder in Betreuung sind, welche sich vertikal, daher über die Mutter, angesteckt haben. Es gibt jedoch keinen Hinweis dafür, dass eines dieser Kinder einen Migrationshintergrund hat.

 

Frage 12:

Tropenkrankheiten werden in der Regel durch Vektoren übertragen. Endgültige Zahlen zur Punktinzidenz bei Tropenkrankheiten liegen nicht vor. Die Anzahl der in Österreich gemeldeten Fälle an einer infektiösen Tropenkrankheit betrug im Jahr 2008 62 Erkrankungen (vorläufige Zahlen).

Aufschlüsselung: Im Jahr 2008 wurden 1 Erkrankung an Cholera, 55 Erkrankungen an Malaria und 6 Erkrankungen an Dengue-Fieber gemeldet.

 

Frage 13:

Die Anzahl der in Österreich gemeldeten Fälle an einer infektiösen Tropenkrankheit betrug im Jahr 1994 77 Erkrankungen.

Aufschlüsselung: Im Jahr 1994 wurden 1 Erkrankung an Cholera sowie 76 Erkrankungen an Malaria gemeldet.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Alois Stöger diplômé

Bundesminister


 

ANHANG 1

 

 

 

 

Tuberkulose in Österreich : Entwicklung seit 1995

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1995

1996

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

Inländer

Frauen

389

395

392

373

337

328

312

275

252

250

208

198

181

128

 

Männer

732

743

658

650

589

562

492

494

395

378

354

376

380

200

 

Summe

1121

1138

1050

1023

926

890

804

769

647

628

562

574

561

328

Ausländer

Frauen

128

121

137

134

115

148

93

117

112

136

134

124

112

109

 

Männer

230

229

209

159

204

187

188

194

232

316

310

217

223

199

 

Summe

358

350

346

293

319

335

281

311

344

452

444

341

335

308

Gesamtsumme

 

1479

1488

1396

1316

1245

1225

1085

1080

991

1080

1006

915

896

636