14062/AB XXIV. GP
Eingelangt am 29.05.2013
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BM für Wirtschaft, Familie und Jugend
Anfragebeantwortung
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Präsidentin des Nationalrates Mag. Barbara PRAMMER Parlament 1017 Wien |
Wien, am 29. Mai 2013
Geschäftszahl:
BMWFJ-10.101/0108-IM/a/2013
In Beantwortung der schriftlichen parlamentarischen Anfrage Nr. 14411/J betreffend „"Kompetenzzentrum" für Kinder- und Jugendpolitik“, welche die Abgeordneten Tanja Windbüchler-Souschill, Kolleginnen und Kollegen am 5. April 2013 an mich richteten, stelle ich fest:
Antwort zu Punkt 1 der Anfrage:
Das Kompetenzzentrum wird als Referat in der Abteilung Jugend verankert werden. Aufgaben des Kompetenzzentrums werden die Weiterentwicklung, Koordination und Implementierung der Jugendstrategie und des Strukturierten Dialogs (gemäß Erneuertem Rahmen für eine jugendpolitische Zusammenarbeit in Europa) in Österreich, die Jugendbeteiligung an der Jugendstrategie sowie die Umsetzung des Jugendscreenings auf Bundesebene sein. Das Kompetenzzentrum wird dabei personell so ausgestattet sein, dass es die gestellten Aufgaben vollumfänglich umsetzen kann. Dabei ist zu bedenken, dass das Konzept der Jugendstrategie neu ist und sich somit sich erst im laufenden Betrieb zeigen wird, welche Anforderungen im Detail an das Kompetenzzentrum gestellt werden.
Antwort zu Punkt 2 der Anfrage:
Die budgetären Mittel für entsprechende Maßnahmen und Aktivitäten erhält das Kompetenzzentrum im Rahmen des Detailbudgets DB 25020200.
Antwort zu Punkt 3 der Anfrage:
Ziele des Kompetenzzentrums sind die Etablierung von Jugendpolitik als Querschnittsmaterie in der gesamten Bundesverwaltung, die Implementierung von außerschulischer Jugendarbeit als weitere jugendpolitische Handlungssäule sowie die Aufarbeitung und Bereitstellung von entsprechendem Knowhow für die in der Antwort zu Punkt 1 der Anfrage genannten Aufgaben. Die für 2013 geplanten Schwerpunkt-Maßnahmen sind in der am 23. Jänner im Rahmen einer Tagung öffentlich präsentierten Publikation "Jugendstrategie: Ziele. Erfolge. Pläne 2012/2013" dargestellt und auch online unter www.bmwfj.gv.at/jugendstrategie abrufbar. Da die Umsetzung der Jugendstrategie eng mit allen jugendpolitischen Aktivitäten meines Ressorts verknüpft ist, lässt sich eine exakte Zurechnung von Budgetzahlen nicht vornehmen.
Antwort zu Punkt 4 der Anfrage:
Die laufende Information über die Weiterentwicklung sowie die Dokumentation der Maßnahmen und Aktivitäten findet wie schon erwähnt online über www.bmwfj.gv.at/jugendstrategie statt. Im Rahmen des nächsten Familienausschusses wird entsprechend über die Fortschritte der Jugendstrategie berichtet werden.
Antwort zu Punkt 5 der Anfrage:
Derzeit wird die Jugendstrategie federführend von der Abteilung Jugendpolitik in meinem Ressort koordiniert. Die Jugendstrategie ist - neben den konkreten Schwerpunkt-Maßnahmen - ein stetiger Entwicklungsprozess, der laufend dokumentiert wird. Entsprechende Updates auf der Website des Ressorts sind in Planung. Im Hinblick auf den mit der nächsten Legislaturperiode zu legenden Bericht zur Lage der Jugend in Österreich gibt es erste Überlegungen, ein entsprechendes Berichtswesen - insbesondere organisatorisch - zu kombinieren.
Antwort zu Punkt 6 der Anfrage:
Nachdem Ziel der Jugendstrategie die Etablierung von Jugendpolitik als Querschnittsmaterie ist und sie auf acht Handlungsfeldern - von Beschäftigung über Freiwilligentätigkeit bis hin zu Gesundheit und Wohlbefinden - beruht, gibt es eine Vielzahl von Kooperationspartner/inne/n, die nicht taxativ aufgezählt werden können. Jedoch sollen in alle Maßnahmenplanungen die betreffenden Stakeholder eingebunden werden. Beispielhaft zu erwähnen ist:
· In der Entwicklungsgruppe zur Jugendstrategie sind die Bundes-Jugend-vertretung sowie die Bundesnetzwerke der Offenen Jugendarbeit und der Jugendinformation vertreten.
· Im Rahmen eines Workshops werden die Koordinator/inn/en von Nationalen Aktionsplänen und Strategien erarbeiten, wie ein verstärkter Jugendbezug erreicht werden kann.
· In Fragen der verstärkten Anerkennung des informellen und non-formalen Lernens gibt es entsprechende Gespräche und Kooperationen mit Wirtschaftsvertreter/inne/n, Bildungseinrichtungen und der Jugendarbeit.
· Koordinierungsgespräche finden mit den anderen betroffenen Ministerien statt.
Antwort zu Punkt 7 der Anfrage:
Die Einbeziehung Jugendlicher und junger Erwachsener in die Entwicklung der Jugendstrategie ist - unter dem Motto "Betroffene zu Beteiligten machen" - eine ihrer Grundsätze. Dies erfolgte im Jahr 2012 etwa im Rahmen
· der Jugendstrategie on Tour (12 Fokusgruppen mit 223 Teilnehmenden von 14 bis 24 Jahren)
· des Jugendmonitor (repräsentative Befragung mit jeweils 800 Teilnehmenden von 14 bis 24 Jahren)
· einer Online-Befragung am Jugendportal.
Die Ergebnisse der Beteiligungsprozesse werden sukzessive in die Jugendstrategie eingearbeitet. Derzeit prüft die jugendpolitische Abteilung entsprechende Modelle der (Online-)Beteiligung und wie damit Jugendliche in einem längeren Prozess in die Weiterentwicklung der Jugendstrategie eingebunden werden können.
Ein weiterer Entwicklungsschritt ist der "Strukturierte Dialog - Österreichisches Modell (SDÖM)". Mit diesem werden dieses Jahr Ergebnisse von Beteiligungsprozessen auf Bundes-, Landes- und Regionalebene modellhaft erhoben, ausgewertet, verglichen und in eine Gesamtübersicht gebracht. Auch dies dient dazu, Jugendlichen eine stärkere Stimme zu geben. Mit 2014 soll auf Basis der gewonnenen Erfahrungen das Modell als regelmäßiger Prozess weitergeführt werden.
Antwort zu Punkt 8 der Anfrage:
Im Arbeits- und Budgetprogramm 2013 sind explizit € 335.000 für die Entwicklungsarbeit und einzelne Schwerpunkt-Maßnahmen der Jugendstrategie vorgesehen. Es liegt im Aufbau der Jugendstrategie und in ihrem Netzwerkcharakter begründet, dass darüber hinaus weitere Projekte oder Projektteile und somit auch weitere Teile des Detailbudgets DB 25020200 mit dem Gesamtkonzept in einem Zusammenhang stehen. Somit kann darüber hinaus keine exakte Mittelzurechnung vorgenommen werden.