1432/AB XXIV. GP

Eingelangt am 15.05.2009
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BM für Justiz

Anfragebeantwortung

DIE  BUNDESMINISTERIN
           FÜR  JUSTIZ

BMJ-Pr7000/0095-Pr 1/2009

 

An die

                                      Frau Präsidentin des Nationalrates

                                                                                                                           W i e n

 

zur Zahl 1419/J-NR/2009

 

Der Abgeordnete zum Nationalrat Christian Lausch und weitere Abgeordnete haben an mich eine schriftliche Anfrage betreffend „unterlassene Beschaffung von Einsatzausrüstung - Overalls“ gerichtet.

Ich beantworte diese Anfrage wie folgt:

Zu 1:

683 Bedienstete verrichteten mit Stichtag 1.4.2009 ihren Dienst im Rahmen von Einsatzgruppen. Eine Aufschlüsselung der Anzahl der Bediensteten der Einsatzgruppen in den einzelnen Justizanstalten ergibt sich aus der nachfolgenden Tabelle.

 

Anstalten

Stichtag 1.4.2009

Leiter der Einsatzgruppen

JA

Wien-Josefstadt

84

1

JA

Wien-Mittersteig

9

1

JA

Wien-Favoriten

17

1

JA

Wien-Simmering

33

1

JA

Göllersdorf

20

1

JA

Sonnberg

21

1

JA

Korneuburg

18

1

JA

Hirtenberg

22

1

JA

Schwarzau

11

1

JA

Wiener Neustadt

24

1

JA

Gerasdorf

22

1

JA

St. Pölten

13

1

JA

Stein

54

1

JA

Krems

25

1

JA

Linz

15

1

JA

Steyr

4

1

JA

Garsten

23

1

JA

Wels

10

1

JA

Ried

14

1

JA

Suben

24

1

JA

Salzburg

15

1

JA

Innsbruck

30

1

JA

Feldkirch

13

1

JA

Eisenstadt

20

1

JA

Graz-Karlau

38

1

JA

Graz-Jakomini

36

1

JA

Leoben

7

1

JA

Klagenfurt

33

1

 

Gesamt:

655

28

 

 

 

 

 

Mitglieder inkl. der

 

 

Leiter der EG.

683

 

Zu 2:

Bei Gründung der Einsatzgruppen im Jahre 1998 wurde das Modell des Gendarmerieeinsatzkommandos für die Einsatzgruppen der Justizwache festgelegt. Die Stoffzusammensetzung war 60 % Viskose und 40 % Polyester. Für die Schießlehrer waren flammenhemmende Overalls vorgesehen.

Für Justizwachebeamte/innen, die neu in die Einsatzgruppen eintraten, waren zwei Stück Overalls sowie 5 Stück T-Shirt grau kurzärmelig und 5 Stück Stehkragenshirt schwarz langärmelig vorgesehen. Danach wurden jedem Einsatzgruppenmitglied jährlich ein Stück Overall und T-Shirts und Stehkragenshirts in der angeführten Menge zugewiesen.

Zu 3:

Es wurden darüber keine Statistiken geführt, weil sämtliche aufgrund von Beschädigungen erfolgten Anforderungen der Justizanstalten durch das Zentrale Wirtschaftsamt erfüllt werden konnten. Es wurden auch keine Overalls von Justizwachebeamten/innen, die aus der Einsatzgruppe ausgeschieden sind, zurückgefordert. Diese Overalls verblieben in den Justizanstalten.

Zu 4:

Die Justizwache hat nur ein Modell in Verwendung.

Zu 5:

Der Overall ist Etatsorte und wie bereits im Punkt 3 angeführt, wurde jede Anforderung der Justizanstalten von Einsatzoveralls jedenfalls bis Ende 2007 erfüllt, für das Jahr 2008 wurden die Justizanstalten beauftragt, die Einsatzoveralls im eigenen Wirkungsbereich zu beschaffen.

Zu 6:

Wie bereits unter Frage 2 beantwortet, wurde seit Gründung der Einsatzgruppen nur ein Modell eines Einsatzoveralls beschafft. Die Anzahl der für die einzelnen Justizanstalten beschafften Overalls ergibt sich aus der folgenden Tabelle.

 

Anstalten

2005

2006

2007

JA

Wien-Josefstadt

69

94

86

JA

Wien-Mittersteig

15

9

7

JA

Wien-Favoriten

10

21

22

JA

Wien-Simmering

21

31

39

JA

Göllersdorf

33

19

21

JA

Sonnberg

26

27

28

JA

Korneuburg

17

19

24

JA

Hirtenberg

34

29

29

JA

Schwarzau

5

8

11

JA

Wiener Neustadt

17

26

25

JA

Gerasdorf

46

26

25

JA

St. Pölten

20

15

13

JA

Stein

64

53

61

JA

Krems

9

25

32

JA

Linz

12

31

22

JA

Steyr

2

4

3

JA

Garsten

33

25

24

JA

Wels

20

17

12

JA

Ried

12

16

14

JA

Suben

34

27

48

JA

Salzburg

10

11

16

JA

Innsbruck

22

28

48

JA

Feldkirch

20

14

21

JA

Eisenstadt

26

16

30

JA

Graz-Karlau

48

48

44

JA

Graz-Jakomini

31

39

36

JA

Leoben

18

14

22

JA

Klagenfurt

38

28

46

 

Für das Jahr 2008 wurden die Justizanstalten beauftragt, die Einsatzoveralls im eigenen Wirkungsbereich zu beschaffen. Es wurden insgesamt 887 Stück Einsatzoveralls von den Justizanstalten bestellt. Eine genaue Aufgliederung ist nicht möglich.

Zu 7:

Es wurden insgesamt drei neue Modelle von Einsatzoveralls für eine Beschaffung in Erwägung gezogen.

·         Ein Modell, das zweigeteilt ist, durch einen Reißverschluss verbunden und aus keinem flammenhemmenden Material gefertigt wurde.

·         Ein zweiteiliges Model aus flammenhemmendem Material sowie

·         ein einteiliges Modell ebenfalls aus flammenhemmendem Material.

Zu 8:

Für alle drei Modelle wurden unverbindliche Angebote eingeholt.

Zu 9:

Für das zweiteilige Modell aus nicht flammenhemmendem Material betragen die zu erwartenden Kosten ca. 75 Euro pro Stück, für das zweiteilige Modell aus flammenhemmendem Material ca. 115 Euro pro Stück und für das einteilige Modell aus flammenhemmendem Material ca. 225 Euro pro Stück. Alle Preise sind ohne USt. angegeben.

Zu 10:

Der nicht flammenhemmende Overall ist das Modell, das die Polizei anlässlich der Europameisterschaft angeschafft hat. Der Vorteil dieses Modells ist, dass wie bereits erwähnt, der Oberteil abgenommen werden kann. Weiters ist eine Verstärkung aus Schaumstoff an den Ellenbogen und Knien eingearbeitet. Dieses Modell wurde aber verworfen, weil gemeinsam mit den Vorsitzenden der vier Fachausschüsse festgelegt wurde, dass der neue Einsatzoverall aus flammenhemmendem Material bestehen soll.

Der flammenhemmende einteilige Overall ist sehr aufwendig verarbeitet.

Der flammenhemmende zweiteilige Overall hat den Vorteil, dass auch bei diesem Modell der Oberteil abnehmbar ist und eine Knie- & Ellenbogenpolsterung vorhanden ist.

Zu 11:

Es wurde nur der zweiteilige flammenhemmende Einsatzoverall durch Einsatzgruppenmitglieder von sieben Justizanstalten einen Monat lang getestet. Die sieben Justizanstalten wurden gemeinsam mit den Vorsitzenden der Fachausschüsse ermittelt, um einen repräsentativen Querschnitt zu erhalten. Es waren dies die Justizanstalten Stein, Wien-Simmering, Wien-Josefstadt, Innsbruck, Garsten, Graz-Karlau und Linz.

Die beiden anderen Modelle wurden aus folgenden Gründen nicht einem Tragetest unterzogen:

·         Der zweiteilige Overall aus nicht flammenhemmendem Material wegen der bereits erwähnten qualitativen Anforderungen.

·         Der einteilige Overall aus flammenhemmendem Material aufgrund der hohen Anschaffungskosten.

Zu 12:

Kein Modell, weil das einem Tragetest unterzogene Modell als nicht geeignet beurteilt wurde.

Zu 13:

Das getestete zweiteilige Modell aus flammenhemmendem Material.

Zu 14:

Der getestete Einsatzoverall wurde für die Anforderungen der Justizwache von der Mehrzahl der Testpersonen als nicht geeignet beurteilt.

Zu 15:

Eine Entscheidung, welcher neue Overall hinkünftig für die Einsatzgruppen beschafft wird, wurde noch nicht getroffen.

Zu 16:

Ja, die Beschaffung von Einsatzoveralls ist geplant.

Zu 17:

Es wird vorerst wiederum das Modell des Einsatzoveralls aus flammenhemmendem Material, welches bereits seit 1998 in Verwendung steht, beschafft werden. Die Entscheidung wurde am 16. März 2009 gemeinsam mit den Vorsitzenden der Fachausschüsse aufgrund der Anregungen der Testpersonen getroffen. Es werden insgesamt 1 600 Stück, aufgeteilt auf die Budgetjahre 2009 und 2010 angeschafft.

Zu 18 und 19:

Entfällt im Hinblick auf die Beantwortung der Fragen 12 folgende.

. Mai 2009

 

(Mag. Claudia Bandion-Ortner)