14574/AB XXIV. GP

Eingelangt am 22.07.2013
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BM für Verkehr, Innovation und Technologie

Anfragebeantwortung

 

 

 

GZ. BMVIT-11.000/0023-I/PR3/2013    

DVR:0000175

 
 


An die

Präsidentin des Nationalrats

Mag.a  Barbara PRAMMER

Parlament

1017    W i e n

 

 


Wien, am      . Juli 2013

Sehr geehrte Frau Präsidentin!

 

 

Die Abgeordnete zum Nationalrat Gartelgruber und weitere Abgeordnete haben am 22. Mai 2013 unter der Nr. 14831/J an mich eine schriftliche parlamentarische Anfrage betreffend die zukünftigen Belastungen der Bevölkerung von Angath – steigernder Lärm und Abgase durch einen geplanten Autobahnparkplatz- und Raststättenausbau sowie durch den Bau einer offenen Bahntrasse statt Untertunnelung gerichtet.

 

Diese Anfrage beantworte ich – laut Auskunft der ASFINAG - wie folgt:

 

 

Zu den Fragen 1 und 2:

Ø  Jeweils wann und durch wen wurden im Bereich Angath in den letzten 5 Jahren Lärmmessungen durchgeführt?

Ø  Zu welchem Ergebnis haben diese Lärmmessungen geführt?

 

Von Seiten der ASFINAG wurden in den vergangenen Jahren in Summe fünf Schallpegelmessungen beauftragt. Diese wurde in den Jahren 2008, 2010 und 2012 von einem Zivilingenieur durchgeführt.

 

Die beiden Messungen im Jahr 2008 wurden zur Kalibrierung des Berechnungsmodells verwendet, wobei festgehalten werden konnte, dass die gemessenen Werte sehr gut mit den berechneten Werten übereinstimmten. Anhand der Messung im Jahr 2010 wurde beurteilt, ob im Bereich eines Wohngebäudes die Förderung von passiven Lärmschutzmaßnahmen möglich ist. Nach Fertigstellung der Lärmschutzmaßnahmen auf der Südseite der A 12 wurden im Jahr 2012 zwei Evaluierungsmessungen durchgeführt. Im Zuge dieser Messungen konnte festgestellt werden, dass die Rechenwerte sehr gut mit den Messwerten übereinstimmen und die prognostizierten Verbesserungen im Bereich der Messpunkte erreicht werden konnten. Somit konnte anhand der beiden durchgeführten Messungen die Übereinstimmung sämtlicher Annahmen des Rechenmodells mit den tatsächlichen Verhältnissen vor Ort bestätigt werden.

 

 

Zu Frage 3:

Ø  Welcher Anteil am Lärm ist auf den Straßenverkehr insgesamt bzw. die Inntal Autobahn im Speziellen zurückzuführen?

 

Von der ASFINAG wurden in ihren Analysen und Bewertungen entsprechend den anzuwendenden Richtlinien und Vorschriften nur die durch die Anlagen der A 12 Inntal Autobahn inkl. des Verkehrs auf der Raststation verursachten Lärmemissionen beurteilt.

 

 

Zu den Fragen 4 bis 8:

Ø  Wie ist der derzeitige Stand bzgl. des geplanten Rastplatzausbaus im Bereich Angath?

Ø  Wann ist der geplante Baubeginn für dieses Projekt?

Ø  Wurde dieses Projekt mit der Gemeinde abgestimmt?

Ø  Wenn ja, wann hat die Gemeinde ihre Zustimmung gegeben?

Ø  Wenn nein, warum agiert man gegen den Willen der massiv betroffenen Gemeinde?

 

Derzeit werden die Einreichprojekte für den geplanten Umbau der Raststation und für die LKW-Stellplätze fertiggestellt, ein Baubeginn im Jahr 2014 ist möglich. Die geplanten Maßnahmen wurden mehrfach den Vertretern der Gemeinde Angath präsentiert, sowie Änderungsvorschläge nach Möglichkeit im Projekt berücksichtigt.

 

 

Zu Frage 9:

Ø  In welcher Form wurden die Auswirkungen des Austausches der Stahlleitschiene durch Betontrennwand auf die Lärmbelastung der betroffenen Anrainer untersucht und zu welchem Ergebnis ist man dabei gekommen?

 

Laut ASFINAG kann entsprechend den Ergebnissen der durchgeführten Evaluierungsmessungen festgehalten werden, dass die Rechenwerte sehr gut mit den Messwerten übereinstimmen und die prognostizierten Verbesserungen im Bereich der Messpunkte erreicht werden konnten.

Somit konnte anhand der beiden durchgeführten Messungen die Übereinstimmung sämtlicher Annahmen des Rechenmodells mit den tatsächlichen Verhältnissen vor Ort bestätigt werden.

 

 

Zu den Fragen 10 und 15:

Ø  Welche Lärmschutzmaßnahmen sind in den nächsten 3 Jahren im Bereich Angath geplant?

Ø  Welche Lärmschutzmaßnahmen sind in den nächsten Monaten bzw. im Zuge eines Raststättenausbaus und der Parkplatzerweiterung geplant?

 

Die ASFINAG hat im Jahr 2011 den Lärmschutz für den südlich der A 12 gelegenen Siedlungsraum der Gemeinde Angath erneuert und auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. Mit diesem Projekt konnte der südlich der A 12 gelegene Siedlungsraum umfassend geschützt werden. Weitere Lärmschutzmaßnahmen sind laut ASFINAG im Bereich der Raststation geplant.

Im Hinblick auf den geplanten Umbau der Raststation wurde von Seiten der ASFINAG im Herbst 2011 eine weitere lärmtechnische Untersuchung hinsichtlich einer zusätzlichen Lärmschutzwand für den Siedlungsraum Angath - Fürth beauftragt. Entsprechend dem Ergebnis der lärmtechnischen Untersuchung ist die Schallschutzvariante 3 mit einer zusätzlichen Schallschutzwand in der Größenordnung von rd. 1.490 m² mit bis zu 6 m hohen Lärmschutzmaßnahmen entlang der Hangkante des Siedlungsraums Fürth entwickelt worden. Durch diese Maßnahme könnte unter der Berücksichtigung des Umbaus der nördlichen Raststation und der Errichtung der zusätzlichen Lkw-Stellplätze im Bereich der südlichen Raststation die Anzahl der Gebäudeöffnungen mit Grenzwertüberschreitungen von 102 auf 27 reduziert werden.

 

 

Zu Frage 11:

Ø  Inwieweit ist in diese Planung von Lärmschutzmaßnahmen die Gemeinde Angath einbezogen?

 

Die Planungen für die zusätzlichen Lärmschutzmaßnahmen im Bereich der Raststation wurden der Gemeinde Angath bereits präsentiert.

 

Zu den Fragen 12 bis 14:

Ø  Inwieweit wird es durch aktuelle Umplanungen bei der Unterinntaltrasse in Zusammenhang mit dem Bau des Brenner Basistunnels zu einer geänderten Streckenführung im Bereich Angath, insbesondere zu einer offenen Streckenführung anstelle einer Untertunnelung, kommen?

Ø  Wie wird eine geänderte, d.h. zukünftige offene, Streckenführung zu einem weiteren Anstieg der Lärmbelastung der Bevölkerung führen?

Ø  Inwieweit ist an eine Einhausung der Bahntrasse als Lärmschutzmaßnahme gedacht?

 

Es ist davon auszugehen, dass für den viergleisigen Ausbau der bestehenden Eisenbahn im Bereich der Gemeinde Angath eine Trassengenehmigung und eine Umweltverträglichkeitsprüfung erforderlich sein werden. Die Planungen für den Streckenabschnitt im Bereich der Gemeinde Angath erfolgen durch die ÖBB-Infrastruktur Aktiengesellschaft, wurden aber noch nicht abgeschlossen. Bislang liegen für diesen Ausbau daher auch noch keine Genehmigungsanträge, keine Informationen zu geprüften Trassenvarianten, zu den mit diesen Varianten verbundenen Umweltauswirkungen und dementsprechend auch keine Festlegung zu den näheren Details des Ausbaus selbst vor.