15107/AB XXIV. GP
Eingelangt am 04.09.2013
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BM für Land- und Forstwirtschaft,
Umwelt und Wasserwirtschaft

Anfragebeantwortung
NIKOLAUS BERLAKOVICH
Bundesminister
An die Zl. LE.4.2.4/0112-I/3/2013
Frau Präsidentin
des Nationalrates
Mag.a Barbara Prammer
Parlament
1017 Wien Wien, am 03. September 2013
Gegenstand: Schriftl. parl. Anfr. d. Abg. z. NR Wolfgang Zanger, Kolleginnen und
Kollegen vom 08. Juli 2013, Nr. 15543/J, betreffend Auftragsvergabe –
Homepage des BMLFUW
Auf die schriftliche parlamentarische Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen vom 08. Juli 2013, Nr. 15543/J, teile ich Folgendes mit:
Zur gegenständlichen parlamentarischen Anfrage wird vorweg auf die ausführliche Beantwortung der Anfrage Nr. 2926/J-BR/2012 verwiesen.
Zu den Fragen 1 und 2:
Der Auftrag zum Relaunch wurde in Form einer Inhouse-Vergabe an die LFRZ GmbH erteilt und begründet sich im Rahmenvertrag zwischen Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) und LFRZ GmbH.
Die LFRZ GmbH wurde im Jahr 2005 als „klassische“ In-House-Einrichtung vor allem für die Erfüllung von Aufgaben im Bereich des BMLFUW gegründet. Ziel der Gründung war es, die Erfüllung der öffentlichen Aufgaben der beteiligten Auftraggeber im Bereich der Informationstechnologie nicht auf dem Markt sondern durch eigene Mittel zu organisieren. Die Einrichtung der LFRZ GmbH ist eine intensive Form einer Verwaltungskooperation, bei der mehrere öffentliche Auftraggeber ihren Bedarf bzw. ihre Nachfrage bündeln und mit Hilfe einer gemeinsam beherrschten Einrichtung – der LFRZ GmbH – decken. Auftragserteilung und Aufgabenerfüllung erfolgen somit verwaltungsintern, die „staatliche“ Sphäre wird nicht verlassen.
Die LFRZ GmbH ist Teil der öffentlichen Verwaltung. Sämtliche Dienst- und Lieferleistungen, die die LFRZ GmbH zur Erfüllung ihrer Aufgaben benötigt, werden auf der Grundlage der Bestimmungen des Bundesvergabegesetzes (BVergG) beschafft. Erst kürzlich hat das Bundesvergabeamt ausdrücklich bestätigt, dass die LFRZ GmbH kein externes privates Unternehmen, sondern als öffentlicher Auftraggeber im Sinne des BVergG Teil der österreichischen Verwaltung ist (BVA 31.5.2012, N/0043-BVA/13/2012-40). Die wesentliche Voraussetzung für eine In-House-Vergabe, nämlich der Verbleib des Auftrags innerhalb der öffentlichen Verwaltung, ist damit gewährleistet.
Vor der Gründung der LFRZ GmbH war der „Land-, forst- und wasserwirtschaftliches Rechenzentrum Verein“ (in der Folge „LFRZ Verein“) seit 1968 operativ für die nunmehrigen Vereinsmitglieder des LFRZ Verein tätig.
Andererseits ist die CMS-Umstellung eines großen Ministeriums mit sehr vielen verteilten Organisationen sowie vielen unterschiedlichen Aufgaben und Dienststellen sowohl eine technische, eine fachliche als auch eine organisatorische Herausforderung und erfordert in all diesen Bereichen sehr gute Kenntnisse und Erfahrungen. Bei der LFRZ GmbH sind diese Voraussetzungen in allen Bereichen gegeben.
Aus den genannten Gründen wurde den Grundsätzen der Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit gem. BVG Art.51a vollkommen Rechnung getragen.
Zu Frage 3:
Die tatsächlichen Kosten für diese CMS- Umstellung betragen € 1.358.678,- inkl. 20% USt.
Folgende Kosten können direkt der Umstellung von www.lebensministerium.at im Detail zugerechnet werden:
|
Leistung |
in Euro (inkl. Ust.) |
|
CMS Evaluierung |
164.656,21 |
|
CMS Workshops |
68.317,43 |
|
Magnolia Konzeption |
24.315,83 |
|
Magnolia Basissystem - Implementierung |
69.451,20 |
|
Editor |
85.439,36 |
|
Newsletter Modul |
82.537,50 |
|
Syndizierung |
4.428,52 |
|
Webstatistiken |
48.876,91 |
|
Projektmanagement |
218.148,25 |
|
Summe |
766.171,21 |
Die restlichen € 592.507,- (inkl. USt.) sind anteilsmäßig anderen Seiten des BMLFUW (z.B.: bundesabfallwirtschaftsplan.at, Laerminfo.at, richtigsammeln.at, u.v.m.) zuzurechnen.
Generell muss berücksichtigt werden, dass das CMS des BMLFUW eine Webplattform darstellt, die von rd. 150 Redakteurinnen und Redakteuren betreut wird und eine Vielzahl von Webauftritten beinhaltet.
Zu den Fragen 4 und 5:
In Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Wien wurde im Vorfeld der Projektumsetzung eine umfassende mehrmonatige Marktevaluierung durchgeführt. Dabei wurden die in Frage kommenden Web Content Management Systeme (WCMS) evaluiert. Das Marktumfeld wurde nach einem Kriterienkatalog sondiert. Das Ergebnis dieser Sondierung war eine Long-List, bestehend aus 17 WCMS. Im nächsten Verfahrensschritt wurde eine Short-List mit sieben in Frage kommenden WCMS erarbeitet. Die Beurteilung erfolgte auf Basis der Anforderungen des BMLFUW hinsichtlich Funktionalität des bestehenden CMS-Altsystems und der neu erhobenen zusätzlichen Kriterien. Für die Endauswahl wurde ein gewichteter Kriterienkatalog erarbeitet und nach diesem die endgültige Reihung der Anbieter vorgenommen. Die wesentlichen Bedingungen waren Clustering nach Zukunftssicherheit, technischen sowie organisatorischen Kriterien, Umsetzungsaufwand (initial und laufend) sowie Investitionsschutz.
Der Bundesminister: