15385/AB XXIV. GP

Eingelangt am 28.10.2013
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

BM für Wissenschaft und Forschung

Anfragebeantwortung

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 15953/J-NR/2013 betreffend Gebärdensprach-Dolmetschstudium am ITAT, die die Abgeordneten Mag. Helene Jarmer, Kolleginnen und Kollegen am 17. September 2013 an mich richteten, wird nach Einholung von Stellungnahmen der betroffenen Universitäten, wie folgt beantwortet:

 

Das Institut für Theoretische und Angewandte Translationswissenschaft (ITAT) an der Karl-Franzens-Universität Graz bildet Dolmetscher/innen und Übersetzer/innen aus und bietet seit dem Wintersemester 2002/03 auch die Österreichische Gebärdensprache (ÖGS) als eine Dolmetschersprache an. Es ist derzeit die einzige Ausbildungsstelle für Gebärdensprachdolmetscher/innen mit tertiärem Abschluss.

 

Zu Fragen 1 bis 8:

Folgende Daten für die ÖGS-Dolmetscher/innen-Ausbildung an der Universität Graz stehen zur Verfügung:

Studierendenzahlen:

BA Transkulturelle Kommunikation mit Schwerpunkt ÖGS

ord. belegte Studien

WS 12/13

Diplomstudium
(alter Studienplan)

ord. Studien mit ÖGS-Schwerpunkt

WS 12/13

Erstsemestrige

MA, Schwerpunkt ÖGS

WS 11

81 davon 79 weiblich

13 davon 12 weiblich

6

 

Der Höchststand mit 94 gemeldeten ordentlichen Studien, Schwerpunkt ÖGS im Bachelor-studium ist Wintersemester 2012. In dieser Studienform sind die Frauen und Österreicher/innen die Mehrheit.

 

Es studierten im Wintersemester 2003 36 Personen (davon 35 weiblich), im Sommersemester 2004 35 Personen (davon 34 weiblich), im Wintersemester 2004 51 Personen (davon 49 weiblich), im Sommersemester 2005 42 Personen (davon 40 weiblich), im Wintersemester 2005 76 Personen (davon 69 weiblich), im Sommersemester 2006 63 Personen (davon 58 weiblich), im Wintersemester 2006 81 Personen (davon 77 weiblich), im Sommersemester 2007 80 Personen (davon 78 weiblich), im Wintersemester 2007 92 Personen (davon 88 weiblich), im Sommersemester 2008 87 Personen (davon 83 weiblich), im Wintersemester 2008 72 Personen (davon 69 weiblich), im Sommersemester 2009 61 Personen (davon 60 weiblich), im Winter-semester 2009 50 Per- semester 2011 32 Personen (alle weiblich), im Wintersemester 2011 29 Personen (alle weiblich), im Sommersemester 2012 21 Personen (alle weiblich), im Wintersemester 2012 15 Personen (alle weiblich) und im Sommersemester 2013 13 Personen (alle weiblich).

 

Im Wintersemester 2010 haben zwei Personen, im Wintersemester 2011 sechs Personen und im Sommersemester 2013 eine Person das Masterstudium begonnen.

 

Die Frage der Drop-out-Rate kann nicht beantwortet werden. Alternativ dazu können die
Studienabbrecher/innen mit Schwerpunkt ÖGS zwischen Sommersemester 2008 bis Sommersemester 2013 bekannt gegeben werden. Im BA-Studium brachen im Wintersemester 2008 zwei Personen, im Sommersemester 2009 neun Personen (davon acht weiblich), im Wintersemester 2009 vier Personen, im Sommersemester 2010 acht Personen (alle weiblich), im Wintersemester 2010 fünf Personen, im Sommersemester 2011 14 Personen (alle weiblich), im Wintersemester 2011 13 Personen, im Sommersemester 2012 24 Personen (davon 19 weiblich), im Wintersemester zwölf (davon neun weiblich), im Sommersemester 2013 neun Personen (davon fünf weiblich) ihr Studium ab. In dieser Studienform stellen die Frauen und Österreicher/innen die Mehrheit.

 

Im Diplomstudium brachen im Sommersemester 2008 elf Personen, im Wintersemester 2008 dreizehn Personen (alle weiblich), im Sommersemester 2009 zwölf Personen (davon neun weiblich), im Wintersemester 2009 sechs Personen (alle weiblich), im Sommersemester 2010 fünf Personen (alle weiblich), im Wintersemester 2010 zwei Personen (beide weiblich), im Sommersemester 2011 sechs Personen (alle weiblich), im Wintersemester 2011 keine Person, im Sommersemester 2012 eine Person, im Wintersemester 2012 drei Personen (alle weiblich) und im Sommersemester 2013 eine Person ihr Studium ab. In dieser Studienform stellen die Frauen und Österreicher/innen die Mehrheit.

 

Im Diplomstudium "Übersetzen und Dolmetschen mit Schwerpunkt „Österreichische Gebärdensprache“ schlossen im Wintersemester 2008 eine Person, im Sommersemester 2010 zwei Personen, im Wintersemester 2010 drei Personen, im Sommersemester 2011 drei Personen, im Wintersemester 2011 fünf Personen, im Sommersemester 2012 fünf Personen und im Wintersemester 2012 eine Person das Studium ab. Es handelt sich ausnahmslos um Absolventinnen.

 

In Bachelorstudien mit Schwerpunkt  "Österreichische Gebärdensprache" schlossen im Wintersemester 2010 zwei Personen, im Wintersemester 2010 vier Personen, im Sommersemester 2011 sechs Personen (alle weiblich), im Wintersemester 2011 drei Personen (alle weiblich), im Sommersemester 2012 eine Person und im Sommersemester 2013 sieben Personen (alle weiblich) ihr Studium ab.

 

Die ÖGS-Ausbildungsangebote an den Universitäten Wien, Innsbruck und Klagenfurt sind Kurse im Rahmen von Erweiterungscurricula oder Wahlfach:

 

-     Die Universität Wien teilt mit, dass die Einrichtung eines eigenen Gebärdensprachdolmetschstudiums nicht in Planung ist. Sie weist darauf hin, dass die Universität Wien ein Programm zur Ausbildung in der Gebärdensprache (zweimal 15 ECTS) im Wahlbereich der sozial- und kulturwissenschaftlichen Bachelorstudien (Erweiterungscurricula) anbietet.

-     Das Internationale Sprachenzentrum der Universität Innsbruck (isi) bietet seit dem Winter-semester 2002/03 Gebärdensprachkurse (I-IV) an. Für Studierende, die sich diese Kurse im Rahmen eines Curriculums anrechnen lassen, sind die Kurse kostenfrei. Folgende BA- und MA-Studien führen in ihren Curricula die Anrechenbarkeit von isi‑Sprachkursen an: Bau-
und Umweltingenieurwissenschaften, Mechatronik, Sprachwissenschaften, Vergleichende
Literaturwissenschaft. Seit dem Wintersemester 2002/03 bis Wintersemester 2013/14 haben insgesamt 944 Personen in 55 Kursen teilgenommen.

-     Das Zentrum für Gebärdensprache und Hörbehindertenkommunikation (ZGH) der Universität Klagenfurt hat ab Wintersemester 2007/08 einen viersemestrigen Universitätslehrgang
„Gebärdensprachlehrer/in“ angeboten. Diesen Lehrgang haben 19 Teilnehmer/innen (von
ursprünglich 21) absolviert. Die angebotenen ÖGS-Kurse I-IV entsprechen jenen der Universitäten Wien und Innsbruck. Sie wurden in den Semestern (Wintersemester 2005 bis zum Sommersemester 2013) von insgesamt 755 Studierenden besucht und abgeschlossen.
Darüber hinaus bietet das ZGH „Einführung in Deaf Studies“ und linguistische Seminare
sowie Diplomanden- und Dissertantenseminare im Gebärdensprachbereich an.

 

Zu Fragen 9 bis 11:

Zur Frage der Kosten teilt die Universität Graz mit, dass diese aufgrund der engen Verbindung der ÖGS mit den anderen Studien im gewünschten Aggregationsniveau nicht ausweisbar sind.

 

Zu Fragen 12 bis 14:

In Zusammenhang mit dem Nationalen Aktionsplan Behinderung wurde eine Arbeitsgruppe
errichtet, welche unter anderem diese Fragen behandeln soll.