1550/AB XXIV. GP
Eingelangt am 26.05.2009
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind
möglich.
BM für Wissenschaft und Forschung
Anfragebeantwortung

BMWF-10.000/0120-Pers./Org.e/2009
Frau Präsidentin
des Nationalrates
Mag. Barbara Prammer
Parlament
1017 Wien
Wien, 25. Mai 2009
Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 1555/J-NR/2009 betreffend Stipendienprogramm mit Pakistan, die die Abgeordneten Gerhard Köfer, Kolleginnen und Kollegen am 31. März 2009 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:
Zu Frage 1:
Das Stipendienprogramm wurde als Follow-up hervorragender wissenschaftlicher Kontakte mit renommierten pakistanischen Forschungsinstituten sowie persönlichen Kontakten und der damit verbundenen Perspektive, Bildungs- und Forschungskooperationen in dieser Region auszubauen, etabliert.
Zu Frage 2:
Die Stipendien werden zur Gänze von pakistanischer Seite finanziert.
Zu Frage 3:
Ja, mit Deutschland, Frankreich und Schweden. Österreich ist über die näheren Details nicht genau informiert, weiß allerdings, dass es jedenfalls im Zusammenhang mit einem Stipendium in Deutschland bzw. Frankreich sprachliche Vorbereitungskurse gibt, die auch finanziert werden; außerdem gibt es teilweise eine nationale Kofinanzierung.
Zu Frage 4:
Die Stipendiat/innen, die in den Studentenheimen bzw. Gästehäusern der OeAD-WohnraumverwaltungsGmbH untergebracht sind, bezahlen den normalen Mietpreis, welcher derzeit zwischen € 250,-- und € 400,-- pro Monat liegt (abhängig von der Ausstattung und Qualität der Unterkunft).
Zu Frage 5:
Der/die Studierende muss ein Master-Studium in der entsprechenden Fachdisziplin mit ausgezeichnetem Erfolg abgeschlossen haben und in Pakistan grundsätzlich zu einem Doktorats-studium zugelassen sein.
Zu Fragen 6 und 7:
Die Vorauswahl erfolgt auf Basis von Ergebnissen eines allgemeinen Wissenstests, eines international gültigen Tests für die Zulassung zu postgradualen Studien (GRE) sowie der Über-prüfung der fachlichen Eignung durch Expertenkomitees. Das Prüfungsverfahren ist standardisiert (GRE-Test international).
Zu Frage 8:
Es verfügt über
- sämtliche Unterlagen betreffend den persönlichen und fachlichen Hintergrund des/der Bewerber/in,
- Ergebnisse der Vorauswahl (insbesondere alle Prüfungsnoten bzw. Punktezahlen aus den Vorauswahltests).
Zu Frage 9:
Die Interviewkommission besteht aus drei österreichischen Professor/innen, die allerdings auch von anderen Universitäten kommen können (je nach fachlicher Ausrichtung der Bewerber/innen).
Zu Frage 10:
Es hat bindenden Charakter.
Zu Frage 11:
Nein, da das Stipendienprogramm auf die wissenschaftliche Ausbildung junger, talentierter pakistanischer Studierender ausgerichtet ist, welche nach ihrer Rückkehr nach Pakistan das erworbene Wissen zum Wohle ihres Landes einsetzen sollen. Auch die österreichische Auswahlkommission richtet ihr Augenmerk ausschließlich auf die fachliche Eignung und die Kommunikationsfähigkeit der Bewerber/innen.
Zu Frage 12:
Die Studierenden stellen den Kontakt zu betreuenden Professor/innen selbst her.
Zu Frage 13:
Ja, da man ein Dissertations-/PhD-Studium bei Zustimmung der Betreuerin/des Betreuers in der Regel auch auf Englisch absolvieren kann.
Zu Frage 14:
Die Informationen dazu sind der angeschlossenen Statistik zu entnehmen (Beilage).
Zu Frage 15:
Dies liegt an der Nachfrage aus dem entsendenden Land (Pakistan); effektiv lag der Bedarf nach Doktoratsstudienplätzen bisher vor allem in naturwissenschaftlich-technischen Studien-richtungen.
Zu Frage 16:
Für das Studienjahr 2008/09 waren 17 neue Stipendiat/innen vorgesehen (es wurden 17 neue Stipendiat/innen ausgewählt), jedoch wurde auf Grund der Finanzkrise das Programm von pakistanischer Seite für dieses Jahr gestoppt. Die betroffenen Personen haben ihr Stipendium daher nicht angetreten.
Zu Frage 17:
In erster Linie ist die Aufnahmefähigkeit der österreichischen Universitätsinstitute (Betreuungsmöglichkeit durch facheinschlägige Professor/innen) Basis für die Entscheidung über die Zahl der Neuaufnahmen. Da es sich um ein von Pakistan finanziertes Programm handelt, bestimmt in zweiter Linie die Höhe der zur Verfügung gestellten finanziellen Mittel die Zahl der Neuauf-nahmen.
Zu Frage 18:
Die Dauer eines Doktoratsstudiums im naturwissenschaftlich-technischen Bereich an einer österreichischen Universität beträgt 3-4 Jahre, auf diese Dauer bezieht sich auch das zuerkannte Stipendium. Da Pakistan in jedem Jahr eine relativ gleichbleibende Zahl von Stipendiat/innen im Ausland, d.h. auch in Österreich, haben möchte, ergibt sich keinerlei Unproportionalität und auch keine stetig wachsende Zahl pakistanischer Stipendiat/innen in Österreich.
Zu Frage 19:
3 bis 4 Jahre.
Zu Frage 20:
Die Dropout-Rate ist sehr gering und liegt unter 2 %. Studienabbrecher/innen kehren nach Pakistan zurück.
Zu Frage 21:
Die pakistanischen Studierenden werden als ordentliche Hörer zu einem österreichischen Doktoratsstudiums zugelassen und erwerben dementsprechend einen österreichischen Hochschulabschluss und akademischen Grad.
Zu Frage 22:
Insbesondere angesichts der derzeit in Pakistan herrschenden schwierigen politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse ist die systematische Erhöhung der Zahl der ausgezeichnet ausge-bildeten jungen Menschen ein entscheidender Erfolgsfaktor. Ein verbessertes Bildungsniveau (auf allen Ebenen) ist der Schlüssel zur Stabilisierung der allgemeinen Situation und zur positiven Weiterentwicklung eines jeden Landes.
Der Bundesminister:
Dr. Johannes Hahn e.h.
Beilage
BEILAGE
|
Pakistan Scholarship Program Master Leading to PhD for Teachers of Weaker Universities |
|
||
|
Neuzuerkennungen Studienjahr 2006/07 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Gastuniversität |
Gastinstitut |
Studienrichtung |
|
1 |
Technische Universität Graz |
Institut für Softwaretechnologie |
Technische Informatik |
|
2 |
Universität Linz |
Institut für Anwendungsorientierte Wissensverarbeitung |
Technische Informatik |
|
3 |
Universität Wien |
Institut für Analytische Chemie und Lebensmittelchemie |
Chemie |
|
4 |
Universität Graz |
Institut für Mathematik und wissenschaftliches Rechnen |
Mathematik |
|
5 |
Technische Universität Graz |
Institut für Breitbandkommunikation |
Elektrotechnik und Informationstechnik |
|
6 |
Universität Innsbruck |
Institut für Umwelttechnik |
Bauingenieurwesen |
|
7 |
Technische Universität Wien |
Institut für Nachrichtentechnik und Hochfrequenztechnik |
Elektrotechnik und Informationstechnik |
|
8 |
Universität Innsbruck |
Institut für Informatik |
Technische Informatik |
|
9 |
Universität Graz |
Institut für Erziehungswissenschaften |
Erziehungswissenschaften |
|
10 |
Universität Wien |
Institut für Betriebswirtschaftslehre |
Wirtschaftswissenschaften |
|
11 |
Technische Universität Wien |
Institut für Nachrichtentechnik und Hochfrequenztechnik |
Elektrotechnik und Informationstechnik |
|
Pakistan Scholarship Program Master Leading to PhD in Economics & Finance |
|||
|
Neuzuerkennungen Studienjahr 2006/07 |
|
||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Gastuniversität |
Gastinstitut |
Studienrichtung |
|
1 |
Wirtschaftsuniversität Wien |
Department für Volkswirtschaft |
Wirtschaftswissenschaften |