1665/AB XXIV. GP
Eingelangt am 03.06.2009
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BM für Gesundheit
Anfragebeantwortung
Alois Stöger diplômé
Bundesminister
Frau
Präsidentin des Nationalrates
Maga. Barbara Prammer
Parlament
1017 Wien
Wien, am . Juni 2009
GZ: BMG-11001/0115-I/5/2009
Sehr geehrte Frau Präsidentin!
Ich beantworte die an mich gerichtete schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 1798/J der Abgeordneten Dr. Karlsböck, Freundinnen und Freunde nach den mir vorliegenden Informationen wie folgt:
Fragen 1 bis 3:
Da die Schulgesundheitsstatistik in Folge einer Überprüfung der Aufgaben des vormaligen Österreichischen Statistischenen Zentralamtes im Jahr 1996 eingestellt werden musste und eine Wiederaufnahme dieser Statistik bisher nicht möglich war, liegen dem Gesundheitsressort keine österreichweiten Daten über Haltungsschäden bei Volksschulkindern aus dem Schuljahr 2008/09 vor.
Aussagen hinsichtlich regionaler Unterschiede bezüglich Häufigkeit und Ausprägung sind daher seriöser Weise derzeit nicht möglich. Da es jedoch nicht die Aufgabe der Schulärzte/Schulärztinnen ist, im Rahmen der schulärztlichen Reihenuntersuchung eine differenzierte Diagnose nach Art und Ausprägung der Haltungsschäden zu erstellen, waren diesbezügliche detaillierte Aussagen bzw. Schlussfolgerungen aus der Schulgesundheitsstatistik auch früher nicht möglich.
Frage 4:
Im Schuljahr 2008/2009 wurde das im März 2007 in Kooperation von Gesundheitsressort, Unterrichtsressort und Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger begonnene Projekt „Gesunde Schule“ weitergeführt. Ziel
dieses Projektes ist es, gemeinsam mit führenden Expertinnen und Experten inhaltliche Empfehlungen für die systematische Gesundheitsförderung an österreichischen Schulen zu erarbeiten, um dadurch einen nachhaltig wirksamen Beitrag zur Gesundheit von Schüler/innen und Lehrer/innen zu leisten.
Basisstrategie der Gesunden Schule ist es, auf die Integration von Gesundheitsförderung in schulische Qualitätsmanagement und die qualitätsorientierte Schulentwicklung hinzuwirken. Bewegung, als eine wichtige Maßnahme zur Prävention von Haltungsschwächen, ist dabei eine der Säulen in der schulischen Gesundheitsförderung. Gelingt es, Gesundheitsförderung in den schulischen Alltag zu integrieren, so wird dieses Projekt eine nachhaltige Wirkung haben.
Bereits seit mehr als 10 Jahren bietet die GIVE Servicestelle für Gesundheitsbildung, eine Initiative des BMUKK, des BMG und des Österreichischen Jugendrotkreuzes als Info-Doku Drehscheibe Informationen zu allen Fragen der schulischen Gesundheitsförderung.
Insbesondere werden hier Factsheets und Infoseiten zum Thema Bewegung in der Volksschule ebenso angeboten wie Informationen über Modellprojekte zur Prävention von Haltungsschäden und zur Verbesserung des Bewegungsangebots. Um die Nachhaltigkeit zu gewährleisten, habe ich in Aussicht genommen diese Servicestelle auch nach 2009 weiterzuführen.
Frage 5:
Im Bereich Primärprävention und Gesundheitsförderung arbeit der Fonds Gesundes Österreich (ein Teilbereich des BMG) daran, gesundheitsförderndes Denken und Verhalten im Alltag zu verankern und gesündere Lebenswelten zu schaffen. Der großen Bedeutung der körperlichen Aktivität - u.a. zur Prävention von Haltungsschäden- Rechnung tragend, ist Bewegung eines der wichtigsten Handlungsfelder in der Arbeit des FGÖ. Durch geeignete Maßnahmen und Interventionen soll die österreichische Bevölkerung dazu motiviert werden, Bewegung als „Lebensgewohnheit“ in einem ausgewogenen Maß in den täglichen Lebensablauf zu integrieren. Neben der Bewusstseinsbildungskampagne „Gesund, lebt besser“ wurden vom FGÖ bereits zahlreiche Projekte zur Prävention von Haltungsschäden und zur Verbesserung der Bewegungsfreude gefördert.
Das Gesundheitsressort unterstützt bereits seit Jahren die von Herrn Univ. Prof. Dr. Hans Tilscher ins Leben gerufene Initiative „SOS Körper“, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Prävention von Wirbelsäulenstörungen und Erkrankungen des Bewegungsapparates in Österreich zu fördern. Im Rahmen dieser Initiative wurden zahlreiche Aufklärungs- und Informationsmaterialen zur Prävention von Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates erstellt und eine Vielzahl an Projekten u.a. in Schulen durchgeführt.
Frage 6:
Für die Förderung der Initiative „SOS Körper“ wendet mein Ressort bis jetzt jährlich ca. € 30.000,-- auf.