2120/AB XXIV. GP

Eingelangt am 17.07.2009
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BM für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Anfragebeantwortung

 

 

NIKOLAUS BERLAKOVICH

Bundesminister

 

 

 

 

An die                                                                                    Zl. LE.4.2.4/0092 -I 3/2009

Frau Präsidentin

des Nationalrates

Mag.a Barbara Prammer

 

Parlament

1017 Wien                                                                                        Wien, am 15. JULI 2009

 

 

 

Gegenstand:   Schriftl. parl. Anfr. d. Abg. z. NR Mag. Johann Maier, Kolleginnen

                        und Kollegen vom 20. Mai 2009, Nr. 2129/J, betreffend RASFF-

                        Meldungen – Schnellwarnsystem für Futtermittel

 

 

 

Auf die schriftliche parlamentarische Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen vom 20. Mai 2009, Nr. 2129/J, teile ich Folgendes mit:

 

Zu Frage 1:

 

Laut dem vorläufigen Jahresbericht 2008 der Europäischen Kommission wurden 121 Meldun­gen über Futtermittel über das Schnellwarnsystem übermittelt.

 


Zu den Fragen 2, 3 und 9:

 

Grundsätzlich werden alle einlangenden Meldungen von der AGES daraufhin überprüft, ob sie für Österreich, d.h. für die Futtermittelkontrolle oder Futtermittelwirtschaft, relevant sind. Gegebenenfalls werden die Meldungen an die Futtermittelkontrolle der Länder bzw. Wirtschaftskammer Österreich weitergeleitet.

 

Im Jahr 2008 wurde in folgenden Fällen die Wirtschaftskammer Österreich informiert:

·                     Salmonellen in Hundekauknochen aus Rinderhaut aus Thailand

·                     Enterobacteriaceae in Hundekauknochen aus Rinderhäuten aus China

·                     Salmonellen in Heimtierfutterdosen aus den USA

·                     Salmonellen in Heimtierfutter aus Kanada

·                     Mineralöl in Sonnenblumenöl aus der Ukraine

·                     Melamin in Proteinkonzentraten aus China

·                     Entscheidung der Kommission 798/EG betreffend Melamin in Milch- und Milchnebenprodukten aus China

·                     Melamin in Sojaschrot aus China

 

Zu den Fragen 4 bis 8:

 

Insgesamt wurden von Österreich 15 Meldungen (Original- und „follow-up“-Meldungen) an das RASFF weitergeleitet.

Österreich hat in den folgenden 5 Fällen Original-Meldungen – und in der Folge weitere 3 „follow-up“-Meldungen – über gesundheitsgefährdende Futtermittel erstattet:

·                     DDT (190,28 µg/kg) in Ergänzungsfuttermittel aus Indien; Ware wurde entsorgt;

·                     Salmonella Montevideo in GVO freiem Sojabohnenmehl aus Italien; Dekontamination durch Hitzebehandlung;

·                     Cyanursäure (7ppm) in Süßmolkepulver von Kroatien, über Deutschland; 30 kg, Ware nicht mehr vorhanden, Risikobewertung durchgeführt – keine unmittelbare Gefahr für Tiere erkennbar, Ergebnis der Ursachenforschung: Cyanursäure auf Desinfektionsmittelreste zurückzuführen;

·                     Cadmium (15,4 ppm) in Mineralfuttermittel Dicalciumphosphat aus Slowenien; Rücklieferung an den Futtermittelunternehmer;

·                     Salmonella Montevideo in Sojabohnenextraktionsschrot aus Italien (Eigenkontrolle), Dekontamination durch Hitzebehandlung.

 

In folgenden 7 Fällen wurde seitens Österreich aufgrund von Meldungen aus anderen Mitgliedstaaten Maßnahmen gesetzt („follow up“-Meldungen):

·                     Cyanide in Leinsaatpellets aus Deutschland, mit Rohmaterial aus Belgien, 24.720 kg, Freigabe der Ware nach negativem Analysenbefund der Gegenprobe;

·                     Dioxin-ähnliche PCB in Kupferchelat aus den USA via Niederlande; Rückholung der Ware durch den Futtermittelunternehmer;

·                     Salmonella Jerusalem in Rapsmehl aus Italien, Ware nicht mehr angetroffen;

·                     Salmonella Livingstone und Salmonella Senftenberg in Fleisch- und Knochenmehl aus Österreich; 24.240 kg, Produkt wurden aus Ungarn vom österreichischen Futtermittelunternehmer zurückgenommen und durch Hitzebehandlung dekontaminiert;

·                     Salmonella Livingstone in löslichem Weizenprotein aus dem UK, Rücklieferung der Restmengen an den Futtermittelunternehmer;

·                     erhöhter Gehalt an Blei (22mg/kg) in Einzelfuttermittel – Reisprotein aus Belgien; 30x25 kg, Ware nicht mehr angetroffen;

·                     verarbeitetes tierisches Protein (Landtierknochen) in Futtermittelzusatzstoff (Aromastoff) aus Deutschland; keine Ware mehr vorhanden.

 

Zu den Fragen 10 bis13:

 

Es kam zu folgenden angeordneten Rückholaktionen:

·                     DDT in Bio-Ergänzungsfuttermittel aus Indien

·                     Dioxin-ähnliche PCB in Kupferchelat aus den USA

 

Zu Frage 14:

 

Der Aktionsplan wurde 2008 erneut aktualisiert und kann auf der Homepage des Lebensministeriums abgerufen werden:

http://recht.lebensministerium.at/article/articleview/29034/1/7991

 

 

Der Bundesminister: