2147/AB XXIV. GP

Eingelangt am 17.07.2009
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BM für Unterricht, Kunst und Kultur

Anfragebeantwortung

 

Bundesministerium für

Unterricht, Kunst und Kultur

 

 

 

Frau

Präsidentin des Nationalrates

Mag. Barbara Prammer

Parlament

1017 Wien

 

 

 

 

 

Geschäftszahl:

BMUKK-10.000/0190-III/4a/2009

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wien, 15. Juli 2009

 

 

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 2174/J-NR/2009 betreffend Bewegung und Sport an der Schule, die die Abg. Peter Haubner, Kolleginnen und Kollegen am 25. Mai 2009 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:

 

Zu Frage 1:

Dazu verweise ich auf folgende Punkte:

-     Diskussion und Auswertung des einschlägigen Berichtes des Rechnungshofes zur Bewegungserziehung mit den Schulaufsichtsorganen in den einzelnen Bundesländern; Vereinbarung von Zielsetzungen zur Umsetzung mittel- und langfristiger Verbesserungen;

-     Verdeutlichung der Bedeutung der Plattformen „Gesund & Munter“ unter www.gesundundmunter.at und „Klug & Fit“ unter www.klugundfit.at für die Unterrichtplanung und -auswertung sowie für die Inanspruchnahme von Kooperationen;

-     Verankerung von vermehrter Bewegung und Sport in den Schulversuchen zur Neuen Mittelschule;

-     Aufnahme von neuen Bewerben in den Schulsportkalender (etwa Bouldern, ISF-Qualifikation Handball).

Überdies steht eine Vereinbarung mit dem Sportministerium und der BSO zu gemeinsamen Bewegungsinitiativen vor dem Abschluss.


Zu Fragen 2 und 3:

Ja, auf folgende Maßnahmen wird hingewiesen:

-     Werkvertrag mit der Universität Salzburg, Institut für Sport und Sportwissenschaften, betreffend die Erstellung von Grundlagen (Evidenz) zu Bewegungsstandards im deutschsprachigen Raum mit Berichtsvorlage im Juli 2009 – Kosten EUR 10.000,00;

-     Einrichtung einer Arbeitsgruppe (12 Beratungen) zu Bewegungsstandards in der Volksschule sowie Erstellung eines Kataloges für die 3. Klasse – Kosten rd. EUR 3.000,00;

-     Pilotversuch mit 205 Volksschulen in ganz Österreich zu den Bewegungsstandards samt Webseite, Druckversion, Kickoff-Veranstaltungen, Betreuung, Evaluierung, Berichterstattung usw – Kosten rd. EUR 25.000,00 ohne „Materialien zur Bewegungsgestaltung“.

 

Zu Fragen 4 und 7:

Entsprechende Informationen an die Pädagogischen Hochschulen hinsichtlich deren Konzeption der Studiengänge sind ergangen. Die Landesschulräte bzw. der Stadtschulrat für Wien wurden aufgefordert, ihre Mitwirkung beim Revisionsverfahren vorzusehen und zumindest die Schulaufsicht für Bewegung und Sport in die Diskussion der Lehrgänge einzubinden.

 

Zu Fragen 5 und 6:

Auf die bereits im Zuge der Beantwortung der Parlamentarischen Anfrage Nr. 1632/J-NR/2009 beauskunftete Enquete zur Bewegungserziehung im Kindergarten wird hingewiesen. Im Übrigen wird auf die vorstehend benannte Pilotphase in Volksschulen verwiesen.

 

Zu Frage 8:

Eine Verankerung der notwendigen Maßnahmen in der Lehrkräfte-Fortbildung sowie die Konzeption von Weiterbildungs-Lehrgängen sind erfolgt.

 

Zu Fragen 9 und 10:

Die Studienrichtung „Lehramt Bewegung und Sport“ bzw. Sportwissenschaft zu „bewerben“ wäre Aufgabe der (autonomen) Universitäten bzw. der (teilautonomen) Pädagogischen Hochschulen für den Pflichtschulbereich.

 

Zu Frage 11:

Grundsätzlich ja. Es besteht jedoch die Möglichkeit, den Umfang für Bewegung und Sport durch unverbindliche Übungen zu erweitern.

 

Zu Frage 12:

Eine Änderung der Stundentafeln ist nicht vorgesehen.

 

Zu Frage 13:

Die Schulaufsicht wurde informiert, dass schulautonome Reduktionen angesichts der nicht befriedigenden motorischen Grundlagen bei Kindern und Jugendlichen eine verschärfende Auswirkung haben.

 

Zu Fragen 14 und 15:

Dies ist grundsätzlich richtig; zum Umfang liegen jedoch zentral keine Daten vor.


Zu Fragen 16 und 17:

Die im Zuge der Budgetverhandlungen beschlossenen restriktiven Stellenpläne für das Ressort hatten unmittelbare Auswirkungen auf die Organisationsstruktur des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur, weshalb eine umfassende Aufgabenreform in der Zentralstelle im Rahmen des Organisationsentwicklungsprozesses notwendig wurde. Aufgrund der gegebenen Budget- und Personalsituation ergab sich ein dringender Handlungsbedarf, der zu einer Umstrukturierung in Form der Auflösung der Sektion V führte. Die Agenden des Schulsports befanden sich bislang in der Abteilung 5 der Sektion V „Bewegungserziehung, Sportlehrwesen; Gesundheitsförderung“. Es soll noch einmal ausdrücklich betont werden, dass ich mit der Leitung und der Leistung der Sektion V äußerst zufrieden war.

 

Umstrukturierungen und Organisationsänderungen sind jedoch ein wichtiger Prozess um das Leistungsspektrum eines Ressorts effektiv und die Aufgabenverteilung aktuell und zeitgemäß zu gestalten. Aufgrund des Organisationsänderungsprozesses trat mit 1. Juni 2009 eine neue Geschäftseinteilung im Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur in Kraft, wonach sich die Agenden des Schulsportes nunmehr in der Abteilung 9 der Sektion II „Bewegung und Sport; Schulwettkämpfe, Sportstättenbau und Bundesschullandheime“ befindet.

 

Zu Fragen 18 und 19:

Eine Zusammenlegung von Abteilungen und Zusammenführung von Agenden erfolgt stets zur Erreichung optimaler Effizienz und aufgrund von Synergieeffekten. Unter diesem Gesichtspunkt und im Hinblick auf die kontinuierliche Weiterentwicklung der Organisationseinheit wurden auch die thematisch eng verwandten Abteilungen „Bewegungserziehung, Sportlehrwesen; Gesundheitsförderung“ sowie „Schulwettkämpfe, Sportstättenbau und Bundesschullandheime“ zusammengelegt. Im Zuge des Organisationsentwicklungsprozesses wurde der Aufgabenbereich Schulärztlicher Dienst der bislang in der Abteilung für Schulsport untergebracht war, in die Sektion III verlegt, wodurch zwei Mitarbeiterinnen die Abteilung wechselten. Das Personal im Bereich der Agenden des Schulsportes war davon allerdings nicht betroffen. In der Abteilungsleitung erfolgte ein Wechsel aufgrund einer noch heuer stattfindenden Pensionierung.

 

Zu Fragen 20 und 21:

Wie bereits ausgeführt fand in der Abteilungsleitung ein Wechsel statt. Tatsächlich übernahm mit in Kraft treten der neuen Geschäftseinteilung der vormals für Schulsportwettkämpfe und Sportstättenbau zuständige leitende Mitarbeiter auch die pädagogischen Agenden. Der Leiter der Abteilung II/9 schloss unter anderem eine pädagogische Ausbildung erfolgreich ab, war mehrere Jahre als Lehrer tätig und weist eine ausgezeichnete fachliche Qualifizierung auf. Die gesamte Abteilung setzt sich aus einem Team von Expertinnen und Experten zusammen, die schon bisher hervorragende Arbeit geleistet haben.


Zu Fragen 22 bis 24:

Die Webseite des Arbeitskreises „Schneesport an Schulen und Hochschulen“ wurde mit Unterstützung des Ressorts (ca. EUR 5.000,00) aktualisiert und die Schulpartnerschaft informiert. Weiters wurden bzw. werden Beratungen mit der Wirtschaft über mögliche Aktionen für das kommende Schuljahr geführt. Bezüglich der zahlenmäßigen Entwicklung von Winter-und Sommersportwochen wird vermerkt, dass die erforderliche Erhebung in allen Schulen Österreichs bezogen auf das Schuljahr 2008/2009 im Herbst 2009 zur Durchführung ansteht (Kosten ca. EUR 17.000,00).

 

 

 

Die Bundesministerin:

Dr. Claudia Schmied eh.