2555/AB XXIV. GP
Eingelangt am 21.08.2009
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BM für europäische und internationale Angelegenheiten
Anfragebeantwortung
Die Abgeordneten zum
Nationalrat Herbert Scheibner, Kolleginnen und Kollegen haben am
23. Juni 2009 unter
der Zl. 2546/J-NR/2009 an mich eine schriftliche parlamentarische
Anfrage betreffend „der Schließung der Österreichischen
Botschaft in Maskat
(Oman)" gerichtet.
Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:
Das
Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten
(BMeiA) verfügt
über begrenzte
personelle und budgetäre Ressourcen. Vor dem Hintergrund des Sparbudgets
2009/2010 habe ich die Expertinnen und Experten des BMeiA beauftragt, auch
für das Netz
der österreichischen Vertretungen einen Adaptierungsplan nach objektiven
Kriterien zu
erarbeiten.
Die
Entscheidung zur Schließung der Österreichischen Botschaft in Maskat
beruht, so wie für
alle im Zeitraum
2009/2010 vorgesehenen Schließungen bzw. Neueröffnungen
(„minus 4,
plus 2"), auf diesem Katalog objektiver Kriterien, wie etwa die
Intensität des politischen
Besuchsaustausches, die Höhe des Handelsvolumens und der
österreichischen
Direktinvestitionen, die Anzahl der Visaanträge, die konsularischen
Serviceleistungen für
Auslandsösterreicherinnen und Auslandsösterreicher und Touristinnen
und Touristen, das
Volumen der Auslandskultur und der Entwicklungszusammenarbeit, die
Intensität der
völkerrechtlichen Vertragsbeziehungen und die Anzahl der mitbetreuten
Länder.
Gleichzeitig arbeitet das BMeiA laufend
daran, das Vertretungsnetz bei beschränkten
Ressourcen zu optimieren: Mit der Eröffnung einer bilateralen Botschaft in
Baku
(Aserbaidschan) baut Österreich - nach
der Eröffnung einer Botschaft in Astana (Kasachstan)
im Herbst 2007 - seine Präsenz in strategisch, politisch,
energiepolitisch und wirtschaftlich
wichtigen Zukunftsregionen (wie z.B. der Schwarzmeerregion) gezielt weiter aus.
Mit den
gesetzten Maßnahmen ist ein voll funktionsfähiges und
zeitgemäßes Vertretungsnetz
zur
bestmöglichen Vertretung österreichischer Interessen im und gegenüber
dem Ausland
gegeben.
Grundsätzlich lassen sich die
österreichischen Berufsvertretungsbehörden im Ausland ihrer
Größe nach in drei Kategorien einteilen. Die Botschaft in Maskat
gehört mit fünf
Bediensteten dabei zu den Kleinbotschaften.
Die durchschnittlichen Gesamtkosten (Sach- und
Personalkosten) einer österreichischen Vertretungsbehörde
beliefen sich im Jahr 2008 auf
1,25 Mio. Euro. Die Gesamtkosten der
Botschaft in Maskat betrugen 0,66 Mio. Euro.
Auch die österreichische Botschaft in Astana zählt mit acht
Bediensteten und
Personalaufwendungen von 0,15 Mio. Euro zu den Kleinbotschaften. Die neu zu
eröffnende
Botschaft in Baku wird ebenfalls als
Kleinbotschaft errichtet werden.
Mit
dem für 2009/2010 vorgesehenen Restrukturierungsprogramm, das eine
Netto-Schließung
von zwei
Berufsvertretungsbehörden vorsieht, leistet das Außenministerium
seinen Beitrag
zum Sparkurs der Bundesregierung in Zeiten
der Wirtschaftskrise. Dennoch bleibt Österreich
auch nach der Schließung der Botschaft in Oman auf der arabischen
Halbinsel mit drei
Botschaften und zwei Honorarkonsulaten weiterhin stark vertreten.