2683/AB XXIV. GP
Eingelangt am 08.09.2009
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BM für Justiz
Anfragebeantwortung

DIE BUNDESMINISTERIN
FÜR
JUSTIZ
BMJ-Pr7000/0191-Pr 1/2009
An die
Frau Präsidentin des Nationalrates
W i e n
zur Zahl 2644/J-NR/2009
Die Abgeordneten zum Nationalrat Mag. Johann Maier und GenossInnen haben an mich eine schriftliche Anfrage betreffend „Gerichtsverfahren nach §§ 137 – 141 StGB: Wilderei in Österreich (2008)“ gerichtet.
Ich beantworte diese Anfrage wie folgt:
Zu 1:
Staatsanwaltschaft (StA) Wien
9 Anzeigen gegen 10 Personen; zu unbekannte Täter (UT)
keine Angaben (die Zählung bezieht sich jedoch nur auf Anzeigen wegen der
§§ 137, 138 StGB als führende Delikte)
StA Eisenstadt:
2 Anzeigen gegen insgesamt 3 bekannte Personen und 8 Anzeigen gegen UT
StA St. Pölten:
16 Anzeigen gegen 28 bekannte Personen und 17 Anzeigen
gegen UT
StA Korneuburg:
32 Anzeigen gegen 43 Personen; zu UT keine Angaben
StA Krems/Donau:
10 Anzeigen gegen 18 bekannte Personen und 13 Anzeigen
gegen UT
StA Wiener Neustadt:
14 Anzeigen gegen 18 bekannte Personen und 11 Anzeigen
gegen UT
StA Linz:
7 Anzeigen gegen 10 bekannte Personen und 7 Anzeigen
gegen UT
StA Ried/Innkreis:
9 Anzeigen gegen 6 bekannte Täter; zu UT keine
Angaben
StA Salzburg:
12 Anzeigen gegen 16 bekannte Personen und 12 Anzeigen
gegen UT
StA Steyr:
18 Anzeigen gegen 18 bekannte Personen und 5 Anzeigen
gegen UT
StA Wels:
13 Anzeigen gegen 21 bekannte Personen und 24 Anzeigen
gegen UT
StA Graz:
5 Anzeigen gegen 6 bekannte Personen und 23 Anzeigen
gegen UT
StA Leoben:
5 Anzeigen gegen 7 bekannte Personen und 13 Anzeigen
gegen UT
StA Klagenfurt:
17 Anzeigen gegen 18 bekannte Personen und 16 Anzeigen
gegen UT
StA Innsbruck:
49 Anzeigen - einschließlich gegen UT
StA Feldkirch:
10 Anzeigen gegen 14 Personen; zu UT keine Angaben
Zu 2:
StA Wien:
|
Fremdes Jagdrecht |
2 |
|
Fremdes Fischereirecht |
7 |
StA Eisenstadt:
|
Fremdes Jagdrecht |
0 |
|
Fremdes Fischereirecht |
0 |
StA St. Pölten:
|
Fremdes Jagdrecht |
18 |
|
Fremdes Fischereirecht |
15 |
StA Korneuburg:
|
Fremdes Jagdrecht |
21 |
|
Fremdes Fischereirecht |
11 |
StA Krems/Donau:
|
Fremdes Jagdrecht |
17 |
|
Fremdes Fischereirecht |
6 |
StA Wiener Neustadt:
|
Fremdes Jagdrecht |
8 |
|
Fremdes Fischereirecht |
17 |
StA Linz:
|
Fremdes Jagdrecht |
7 |
|
Fremdes Fischereirecht |
7 |
StA Ried/Innkreis:
|
Fremdes Jagdrecht |
6 |
|
Fremdes Fischereirecht |
3 |
StA Salzburg:
|
Fremdes Jagdrecht |
15 |
|
Fremdes Fischereirecht |
9 |
StA Steyr:
|
Fremdes Jagdrecht |
10 |
|
Fremdes Fischereirecht |
8 |
StA Wels:
|
Fremdes Jagdrecht |
23 |
|
Fremdes Fischereirecht |
14 |
StA Graz:
|
Fremdes Jagdrecht |
25 |
|
Fremdes Fischereirecht |
4 |
StA Leoben:
|
Fremdes Jagdrecht |
11 |
|
Fremdes Fischereirecht |
7 |
StA Klagenfurt:
|
Fremdes Jagdrecht |
10 |
|
Fremdes Fischereirecht |
7 |
StA Innsbruck:
|
Fremdes Jagdrecht |
25 |
|
Fremdes Fischereirecht |
10 |
StA Feldkirch:
|
Fremdes Jagdrecht |
5 |
|
Fremdes Fischereirecht |
5 |
Zu 3:
Anzeigen gegen Personen mit Jagdprüfung wurden nach den mir vorliegenden Berichten der Anklagebehörden in folgenden Fällen eingebracht, wobei die Staatsanwaltschaften Wien, Eisenstadt, Korneuburg, Wiener Neustadt, Linz und Innsbruck Fehlberichte erstatteten:
StA St. Pölten: 0
StA Krems/Donau: 1
StA Ried: 3
StA Salzburg: 0
StA Steyr: 2
StA Wels: 0
StA Graz: 0
StA Leoben: 0
StA Klagenfurt: 2
StA Feldkirch: 4
Zu 4:
Nach den mir vorliegenden Berichten der Staatsanwaltschaften gab es im Jahr 2008 nur bei der StA Klagenfurt eine Anzeige auch wegen versuchter Nötigung bzw. gefährlicher Drohung.
Zu 5:
Bei folgenden Staatsanwaltschaften wurden Anzeigen auch wegen Sachbeschädigung erstattet:
StA Wr. Neustadt: 2
StA Linz: 1
StA Steyr: 1
Bei den übrigen Staatsanwaltschaften sind nach den mir vorliegenden Unterlagen keine Anzeigen auch wegen Sachbeschädigung eingegangen.
Zu 6:
Da dem VJ-Register nach wie vor nicht zu entnehmen ist, ob sich eine Anzeige wegen § 141 StGB auf einen Eingriff in fremdes Jagd- oder Fischereirecht bezieht, müsste in sämtliche Tagebücher Einsicht genommen werden, um zu ermitteln, ob eine Anzeige einen diesbezüglichen Sachverhalt zum Inhalt hat. Dies würde einen unverhältnismäßigen Aufwand mit sich bringen, weshalb ich um Verständnis dafür ersuche, dass ich von der Beantwortung dieser Frage absehe.
Zu 7:
Ich gehe davon aus, dass die Anklagebehörden bei der Beantwortung dieser Frage - wie in den Vorjahren - teilweise nur gerichtliche Strafverfahren nach Einbringung eines Bestrafungs- bzw. Strafantrages berücksichtigten.
StA Wien:
1 Verfahren wegen § 137 StGB gegen 1 Person
StA Eisenstadt:
1 Verfahren gegen 1 Person wegen §§ 137, 138
StGB
StA St. Pölten:
Kein Verfahren
StA Korneuburg:
2 Verfahren gegen 2 Personen
StA Krems/Donau:
1 Verfahren gegen 1 Person wegen §§ 137, 1.
Fall, 138 Z 2, 1. Fall StGB
StA Wiener Neustadt:
1 Verfahren
StA Linz:
2 Verfahren gegen 2 Personen
StA Ried:
Kein Verfahren
StA Salzburg:
8 Verfahren gegen 10 Personen
StA Steyr:
1 Verfahren gegen 1 Person wegen § 137 StGB
StA Wels:
2 Verfahren gegen 2 Personen
StA Graz:
1 Verfahren
StA Leoben:
Kein Verfahren
StA Klagenfurt:
3 Verfahren gegen 3 Personen
StA Innsbruck:
7 Verfahren gegen 7 Personen
StA Feldkirch:
Kein Verfahren
Zu 8 und 9:
Ich schicke voraus, dass die Staatsanwaltschaften in ihren Berichten die jeweilige Begründung für die Einstellung der Ermittlungsverfahren nach den §§ 190 ff StPO nicht oder nur stichwortartig dargelegt haben, weil dies sonst einen unvertretbaren Verwaltungsaufwand verursacht hätte, zumal damit zwingend die Einsichtnahme in jedes einzelne der betreffenden Tagebücher verbunden gewesen wäre. Die vorläufige Einstellung von Verfahren gegen UT gemäß § 197 StPO ist nicht erfasst. Soweit nachvollziehbar, erfolgt die Aufschlüsselung personenbezogen.
StA Wien:
7 Verfahren (davon 1 wegen Verjährung, 4 aus dem
Grunde des § 191 Abs. 1 StPO, 2 wegen § 190 Z 2 StPO)
StA Eisenstadt:
Keine
StA St. Pölten:
17 Verfahren (davon 7 aus rechtlichen Gründen,
aus Beweisgründen sowie aus dem Grunde des § 4 JGG bzw. § 6 JGG
und 10 aus dem Grunde des § 191 Abs. 1 StPO)
StA Korneuburg:
15 Verfahren (davon 8 aus Beweisgründen, 1 aus
dem Grunde des § 6 Abs. 1 JGG, 6 aus dem Grunde des § 191 Abs. 1
StPO)
StA Krems/Donau:
6 Verfahren (davon 2 aus Beweisgründen, 3 aus dem
Grunde des § 191 Abs. 1 StPO, 1 aus dem Grunde des § 6 Abs. 1 JGG)
StA Wiener Neustadt:
12 Verfahren (davon 3 aus Beweisgründen, 2 aus
rechtlichen Gründen, 6 aus dem Grunde des § 191 Abs. 1 StPO, 1 aus
dem Grunde des § 6 Abs. 1 JGG)
StA Linz:
6 Verfahren (davon 1 mangels Schuldnachweises, 2 aus
dem Grunde des § 191 Abs. 1 StPO, 2 nach Diversion)
StA Ried:
4 Verfahren (davon 2 mangels Verschuldens, 2 aus dem
Grunde des § 191 Abs. 1 StPO)
StA Salzburg:
5 Verfahren (je 1 mangels gerichtlich strafbaren
Tatbestands bzw. strafbaren Verhaltens sowie aus dem Grunde des § 191 Abs.
1 StPO, 2 wegen tätiger Reue)
StA Steyr:
7 Verfahren (aus Beweisgründen)
StA Wels:
6 Verfahren (davon 3 aus Beweisgründen, 1 aus
rechtlichen Gründen, 2 aus dem Grunde des § 4 Abs. 1 JGG)
StA Graz:
4 Verfahren (je 1 aus Beweisgründen und aus dem
Grunde des § 6 JGG, 2 nach Diversion)
StA Leoben:
3 Verfahren (je 1 wegen mangelnder Tatbestandmäßigkeit, aus
Beweisgründen und aus dem Grunde des § 191 Abs. 1 StPO)
StA Klagenfurt:
26 Verfahren (davon 5 aus rechtlichen Gründen, 7
aus Beweisgründen, 1 aus dem Grunde des § 4 Abs. 2 Z 2 JGG, 5 Fälle
des § 6 Abs. 1 JGG und 8 aus dem Grunde des § 191 Abs. 1 StPO)
StA Innsbruck:
42 Verfahren - jedoch einschließlich der abgebrochenen Fälle (zumeist aus Beweisgründen oder aus rechtlichen Gründen)
StA Feldkirch:
3 Verfahren (2 mangels Schuldnachweises, 1 Fall aus
dem Grunde des § 191 Abs. 1 StPO)
Zu 10:
StA Wien:
Keine Verurteilungen
StA Eisenstadt:
Keine Verurteilungen
StA St. Pölten:
Keine Verurteilungen
StA Korneuburg:
1 Verurteilung wegen § 137 StGB zu einer
unbedingten Geldstrafe
StA Krems/Donau:
1 Verurteilung wegen § 137 1. Fall, 138 Z 2 1.
Fall StGB zu einer bedingten Freiheitsstrafe
StA Wiener Neustadt:
1 Verurteilung zu einer bedingten Freiheitsstrafe
StA Linz:
Keine Verurteilungen
StA Ried:
Keine Verurteilungen
StA Salzburg:
1 Verurteilung zu einer unbedingten Geldstrafe
StA Steyr:
1 Verurteilung wegen § 137 StGB u.a. Del. zu
einer bedingten Freiheitsstrafe
StA Wels:
1 Verurteilung zu einer unbedingten Geldstrafe
StA Graz:
1 Verurteilung zu einer unbedingten Geldstrafe
StA Leoben:
Keine Verurteilungen
StA Klagenfurt:
2 Verurteilungen wegen § 137 StGB zu einer
unbedingten Geldstrafe bzw. zu einer bedingten Freiheitsstrafe
StA Innsbruck:
1 Verurteilung zu einer bedingten Geldstrafe
StA Feldkirch:
Keine Verurteilungen
Zu 11:
Die nachfolgende Aufstellung unterscheidet nicht nach Diversionsanboten durch die Staatsanwaltschaft oder durch das Gericht (Fälle des § 141 StGB wurden ausgeklammert).
StA Wien:
1 Anbot nach § 203 StPO
StA Eisenstadt:
2 Anbote jeweils nach § 201 StPO
StA St. Pölten:
6 Anbote, davon 1 Anbot nach § 200 StPO und 5
nach § 203 StPO
StA Korneuburg:
Keine Anbote
StA Krems/Donau:
3 Anbote, eines nach § 200 StPO und 2 nach §
201 StPO
StA Wiener Neustadt:
4 Anbote, davon 1 nach § 200 StPO und 3 nach
§ 203 StPO
StA Linz:
2 Anbote
StA Ried:
Keine Anbote
StA Salzburg:
11 Anbote, davon 3 nach § 200 StPO, 2 nach §
201 StPO und 6 nach § 203 StPO
StA Steyr:
3 Anbote jeweils nach § 203 StPO
StA Wels:
3 Anbote, 1 nach § 200 StPO und 2 nach § 203
StPO
StA Graz:
2 Anbote jeweils nach § 203 StPO
StA Leoben:
2 Anbote jeweils nach § 203 StPO
StA Klagenfurt:
3 Anbote jeweils nach § 200 StPO
StA Innsbruck:
5 Anbote, davon 3 nach § 200 StPO und 2 nach
§ 203 StPO
StA Feldkirch:
3 Anbote, jeweils nach § 200 StPO
Zu 12:
StA Wien:
1 Verfahren, in dem noch die Hauptverhandlung
durchzuführen ist
StA St. Pölten:
1 Verfahren, in dem das Gericht nach § 203 StPO
vorgegangen ist
StA Linz:
2 Verfahren, wovon eines mit Urteil endete und eines
im Stadium der Hauptverhandlung abgebrochen wurde
StA Salzburg:
1 Verfahren
StA Wels:
1 Verfahren, in dem noch die Hauptverhandlung
durchzuführen ist
StA Klagenfurt:
1 Verfahren
StA Innsbruck:
1 Verfahren, in dem noch eine Diversion nach §
203 StPO offen ist
Die übrigen Anklagebehörden erstatteten zu dieser Frage Fehlberichte. Ich weise jedoch darauf hin, dass Fälle nach § 197 StPO hier außer Betracht bleiben.
. September 2009
(Mag. Claudia Bandion-Ortner)