2718/AB XXIV. GP

Eingelangt am 08.09.2009
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BM für Verkehr, Innovation und Technologie

Anfragebeantwortung

GZ. BMVIT-10.500/0002-I/PR3/2009

DVR:0000175

 
 


An die

Präsidentin des Nationalrats

Mag.a  Barbara PRAMMER

Parlament

A-1017    W i e n

                                                                                                                 Wien, am 7. September 2009

 

Sehr geehrte Frau Präsidentin!

 

 

De Abgeordnete zum Nationalrat Vock und weitere Abgeordnete haben am 9. Juli 2009 unter der Nr. 2669/J an mich eine schriftliche parlamentarische Anfrage betreffend Hochwasserschäden und Abhaltung des Donauinselfestes gerichtet.

 

Diese Anfrage beantworte ich wie folgt: 

 

 

Zu Frage 1:

Ø      Zu welchem Zeitpunkt erfuhr die Via Donau von den zu erwartenden starken Niederschlägen der 26. Kalenderwoche?

 

Die via donau beobachtet ständig die meteorologische Situation; erste Hinweise auf eine mögliche Hochwassergefahr wurden gegen Ende der KW 25 wahrgenommen.

 

 

Zu Frage 2:

Ø      Wie hoch waren zu diesem Zeitpunkt die Pegelstände des österreichischen Oberlaufs der Donau verglichen mit den Vorjahren?

 

Die Pegelstände an der Donau lagen in der Woche vor dem Hochwasser (KW 25) etwa beim Mittelwert der letzten Jahrzehnte.

 

 

Zu den Fragen 3 bis 7:

Ø      Wie häufig wurde im Frühjahr und Sommer der Vorjahre zur präventiven Pegelreduktion Wasser abgelassen?

Ø      Wie lange dauert das Ablassen größerer Wassermengen aus dem österreichischen Oberlauf der Donau?

Ø      Wurde ab Bekanntwerden der erwarteten starken Niederschläge bis zu ihrem Einsetzen am 22.6. Maßnahmen zur Pegelreduktion der Donau gesetzt?

Ø      Wenn ja, wann wurden welche Maßnahmen gesetzt?

Ø      Wenn nein, warum nicht?

 

Die via donau ist nicht für die Steuerung der Wehranlagen an der Donau zuständig. Die Steuerung der Kraftwerke wird von der Verbund – Austrian Hydro Power AG (AHP) entsprechend den von der Obersten Wasserrechtsbehörde im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft genehmigten Wehrbetriebsordnungen durchgeführt.

 

 

Zu Frage 8:

Ø      Welche Maßnahmen wurden zu welchem Zeitpunkt ab dem 22.6. zur Hochwasserbekämpfung entlang der Donau gesetzt?

 

Die Bekämpfung von Hochwasser-Folgen wird durch die Katastrophendienste der Länder durchgeführt. Der Hochwasser-Einsatzdienst von der via donau zur Dammverteidigung der Donau Hochwasserschutz Konkurrenz Dämme (DHK-Dämme) wird nach der Hochwasser-Dienstvorschrift durchgeführt. Beginn des Hochwasserdienstes war am 22.6.2009 um 12:00 Uhr, da das Überschreiten der Hochwassermarke in der Nacht auf 23.6.2009 prognostiziert war.

 

 

Zu den Fragen 9 und 10:

Ø      Wie oft wurde die Wehranlage Langenzersdorf in den vergangenen 10 Jahren an welchen Tagen wie lange und zu jeweils wie viel Prozent geöffnet?

Ø      An welchen Tagen wurde die Wehranlage Langenzersdorf im Jahr 2009 wie lange und zu wie viel Prozent geöffnet?

 

Die Steuerung des Einlaufbauwerks zur Neuen Donau wird von der MA 45 entsprechend der gültigen Wehrbetriebsordnung durchgeführt. In den letzten 10 Jahren (1999-2008) erfolgte 34 mal, im Jahr 2009 ein mal eine Beaufschlagung der Neuen Donau (siehe Anlage). Der Beginn erfolgt durch natürliches Überströmen der geschlossenen Wehrverschlüsse, ist daher von den natürlichen Umweltbedingungen abhängig und kann aus technischen Gründen nicht verzögert werden. Eine Angabe in Prozent ist nicht möglich.

 

 

Zu den Fragen 11 und 12:

Ø      Gab es Weisungen aus dem BMVIT betreffend der (Nicht)Öffnung der Wehranlage Langenzersdorf im Juni 2009?

Ø      Wenn ja, wie lauteten diese?

 

Es gab keine Weisungen seitens meines Ressorts, zumal die Zuständigkeit wie bereits oben erwähnt nicht beim Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie liegt.

 

 

Zu Frage 13:

Ø      Hätte eine frühere bzw. stärkere Öffnung der Wehranlage Langenzersdorf Überschwemmungen im Rückstaubereich (z.B. Klosterneuburg) verhindern können?

 

Nein.

 

 

Zu Frage 14:

Ø      Hätte eine frühere bzw. stärkere Öffnung der Wehranlage Langenzersdorf die Abhaltung des Donauinselfests beeinträchtigt?

 

Ob eine frühere bzw. stärkere Öffnung dieser Wehranlage die Abhaltung des Donauinselfestes beeinträchtigt hätte, kann seitens des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie nicht beurteilt werden.

 

 

Zu Frage 15:

Ø      Hätte das Ablassen größerer Wassermengen durch das Kraftwerk Greifenstein im Vorfeld  des Hochwassers die Abhaltung des Donauinselfests beeinträchtigt?

 

Die Steuerung des Kraftwerks Greifenstein erfolgt, wie bereits oben erwähnt, nach der von der Obersten Wasserrechtsbehörde genehmigten Wehrbetriebsordnung.

 

 

Zu Frage 16:

Ø      Hätte eine frühere bzw. stärkere Öffnung der Wehranlage Langenzersdorf das Ablassen  einer größeren Wassermenge aus dem Oberlauf der Donau ermöglicht und damit die Hochwassersituation in den betroffenen Gemeinden verbessert?

 

Nein.

 


Anhang zu Frage 9

 

Durchfluss am Einlaufbauwerk der Neuen Donau in den letzten 10 Jahren (1999-2008):

Beginn

Ende

ca. Dauer [h}

21.2.1999 2:00-3:00

23.2.1999 16:00-17:00

62

14.5.1999 10:00-11:00

16.5.1999 9:00-10:00

47

21.5.1999 21:00-22:00

29.5.1999 13:00-14:00

184

9.9.1999 13:00-14:00

9.9.1999 14:00-15:00

1

31.1.2000 12:00-13:00

1.2.2000 4:00-5:00

16

10.3.2000 16:00-17:00

11.3.2000 13:00-14:00

21

18.3.2000 2:00-3:00

18.3.2000 15:00-16:00

13

24.3.2001 9:00-10:00

27.3.2001 6:00-7:00

69

12.6.2001 2:00-3:00

12.6.2001 16:00-17:00

14

19.6.2001 16:00-17:00

21.6.2001 0:00-1:00

32

9.9.2001 20:00-21:00

10.9.2001 1:00-2:00

6

7.12.2001 10:00-11:00

7.12.2001 13:00-14:00

3

28.1.2002 16:00-17:00

29.1.2002 2:00-3:00

10

20.3.2002 23:00-24:00

26.3.2002 6:00-7:00

127

7.8.2002 15:00-16:00

9.8.2002 23:00-24:00

56

12.8.2002 11:00-12:00

17.8.2002 21:00-22:00

130

5.11.2002 13:00-14:00

5.11.2002 16:00-17:00

3

11.11.2002 21:00-22:00

13.11.2002 1:00-2:00

28

23.12.2002 17:00-18:00

24.12.2002 4:00-5:00

11

14.1.2004 14:00-15:00

15.1.2004 10:00-11:00

20

13.2.2005 8:00-9:00

13.2.2005 21:00-22:00

13

19.3.2005 14:00-15:00

21.3.2005 6:00-7:00

40

11.7.2005 14:00-15:00

14.7.2005 11:00-12:00

69

16.8.2005 21:00-22:00

18.8.2005 2:00-3:00

29

24.8.2005 2:00-3:00

28.8.2005 3:00-4:00

97

27.3.2006 1:00-2:00

5.4.2006 6:00-7:00

221

29.4.2006 14:00-15:00

30.4.2006 2:00-3:00

12

29.5.2006 20:00-21:00

30.5.2006 1:00-2:00

5

3.6.2006 11:00-12:00

5.6.2006 16:00-17:00

53

7.8.2006 12:00-13:00

9.8.2006 10:00-11:00

46

6.9.2007 13:00-14:00

10.9.2007 17:00-18:00

100

11.9.2007 16:00-17:00

13.9.2007 4:00-5:00

36

24.7.2008 14:00-15:00

24.7.21:00-22:00

7

16.8.2008 21:00-22:00

17.8.2008 6:00-7:00

9

 

2009

 

 

23.6.2009 10:00-10:15

1.7.2009 10:30-10:45

192,5