2728/AB XXIV. GP
Eingelangt am 09.09.2009
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möglich.
BM für europäische und internationale Angelegenheiten
Anfragebeantwortung
Die Abgeordneten zum
Nationalrat Bernhard Vock, Kolleginnen und Kollegen haben am
9. Juli 2009 unter
der Zl. 2670/J-NR/2009 an mich eine schriftliche parlamentarische
Anfrage betreffend „Einsatz für die Menschenrechte in China"
gerichtet.
Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:
Zu den Fragen 1 bis 6:
Auf
politischer Ebene haben seit dem 10. Juli 2008 keine bilateralen Treffen
zwischen mir bzw.
meiner
Amtsvorgängerin und Vertretern der chinesischen Regierung stattgefunden.
Im
tragischen Fall Wo Weihan hat sich jedoch meine Amtsvorgängerin aktiv,
unter anderem mit
einem persönlichen Schreiben an den chinesischen Außenminister,
für eine Begnadigung
eingesetzt.
Zu den Fragen 7 bis 12:
Aus Anlass der Olympischen Spiele
in Peking hat sich der Europäische Rat am 19. und
20. Juni 2008 mit der Menschenrechtssituation in China befasst. Meine
Amtsvorgängerin hat
dabei die Bedeutung des Eintretens für
den Menschenrechtsschutz gegenüber der chinesischen
Regierung gerade im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen
hervorgehoben.
Zu Frage 13:
Vertreter/innen
meines Ressorts sprechen die Frage des Menschenrechtsschutzes in China
regelmäßig sowohl im Rahmen von
bilateralen diplomatischen Kontakten als auch gemeinsam
mit Partnern in der EU gegenüber China an.
So werden
Menschenrechtsfragen etwa gegenüber Vertretern der chinesischen Botschaft
in Wien
sowie durch die
Österreichische Botschaft (ÖB) in Peking thematisiert. Die ÖB
Peking verfolgt
genauestens die Menschenrechtssituation vor Ort und bringt sich aktiv in die
lokale EU-
Arbeitsgruppe für Menschenrechte ein. Österreichische Vertreter/innen
beteiligen sich dabei
regelmäßig an EU-Interventionen zu Einzelfällen.
Vertreter/innen meines Ressorts sind auch in
der EU-Ratsarbeitsgruppe zu
Menschenrechtsfragen in Brüssel um eine aktive EU-Außenpolitik
betreffend die Menschenrechtssituation in China bemüht. In diesem
Zusammenhang beteiligt
sich Österreich intensiv an der Vor-
und Nachbereitung des zweimal jährlich stattfindenden EU-
China Menschenrechtsdialogs und schlägt anlassbezogen
EU-Erklärungen und Interventionen
(Demarchen) bei den chinesischen Behörden zu bekannt gewordenen Problemen
mit dem
Menschenrechtsschutz in China vor (z.B. Demarche im Jänner 2009 betreffend
die Verhaftung
und Folter des Menschenrechtsanwaltes Gao Zhisheng; EU-Erklärungen im Juli
2009 zu
Ausschreitungen in der Provinz Xingjing).
Auch im Rahmen der
Vereinten Nationen setzt sich Österreich dafür ein, dass die
Menschenrechtslage in China regelmäßig zur Sprache kommt. Im Februar
2009 hat Österreich
eine Erklärung im Zuge der periodischen Prüfung Chinas
(„universal periodic review") im
Menschenrechtsrat abgegeben. In der
Erklärung wurden insbesondere der Minderheitenschutz in
China, die Todesstrafe sowie die Errichtung eines Büros der
Hochkommissarin für
Menschenrechte in China thematisiert.