3281/AB XXIV. GP
Eingelangt am 15.12.2009
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BM für europäische und internationale Angelegenheiten
Anfragebeantwortung
Die
Abgeordneten zum Nationalrat Petra Bayr, Kolleginnen und Kollegen haben am
15.
Oktober 2009 unter der Zl. 3275/J-NR/2009 an mich eine schriftliche
parlamentarische
Anfrage
betreffend „Verhalten Österreichs als VN-Sicherheitsratmitglied in
Bezug auf die
Lage in Honduras“gerichtet:
Diese
Anfrage beantworte ich wie folgt:
Zu den Fragen 1 und 3 bis 5:
Nachdem
Präsident Manuel Zelaya zurückgekehrt war und in der brasilianischen
Botschaft in
Honduras Zuflucht
genommen hatte, behandelte
der Sicherheitsrat
der Vereinten Nationen
(VN-SR) auf Antrag Brasiliens am
25.September 2009 die Situation in Honduras und
forderte alle Parteien zur friedlichen Beilegung des Konflikts auf.
Österreich
hat in seiner Wortmeldung seine tiefe Besorgnis über die politische
Krise in
Honduras
und die anhaltende Verletzung der verfassungsmäßigen Ordnung zum Ausdruck
gebracht.
Zudem hat Österreich angesichts der Berichte über
Menschenrechtsverletzungen
eindringlich
an alle Seiten appelliert, auf jede Form von Gewalt zu verzichten und
internationale Menschenrechtsstandards einschließlich des Rechts auf
freie
Meinungsäußerung und Versammlungsfreiheit zu respektieren.
Als Mitglied
des VN-SR hat Österreich die Vermittlungsbemühungen regionaler
Organisationen
wie der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) und der Rio-Gruppe zur
Lösung
des Konflikts in Honduras sowie die Initiative des Staatspräsidenten von
Costa Rica,
Óscar
Arias unterstützt, dessen 12-Punkte-Plan (San JoséAccord) einen
wichtigen Beitrag für
eine
Verhandlungslösung des Konflikts darstellte. Bevor es zu einer
allfälligen neuerlichen
Befassung des VN-SR kommt, gilt es zunächst die Ergebnisse der
Bemühungen der
Regionalorganisationen
abzuwarten.
Zu Frage 2:
Der Schutz von
Zivilisten in bewaffneten Konflikten ist ein Schwerpunkt der
österreichischen Mitgliedschaft im VN-
Sicherheitsrat. Mit der Ausarbeitung und Annahme
der diesbezüglichen Resolution
1894 ist dem österreichischen Vorsitz - den ich persönlich in
New York wahrgenommen habe - dabei
ein großer Erfolg gelungen. Auch im Fall von
Honduras ist es ist mir daher ein Anliegen, dass es zu einem Gewaltverzicht
aller Parteien
kommt, und die Menschenrechte zum Schutz der Zivilbevölkerung eingehalten
werden.