3365/AB XXIV. GP

Eingelangt am 18.12.2009
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BM für Finanzen

Anfragebeantwortung

 

 

Frau Präsidentin

des Nationalrates

Mag. Barbara Prammer                                                 Wien, am      Dezember 2009

Parlament

1017 Wien                                                                GZ: BMF-310205/0199-I/4/2009

 

 

 

 

Sehr geehrte Frau Präsidentin!

 

 

Auf die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 3302/J vom 20. Oktober 2009 der Abgeordneten Dipl.-Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen beehre ich mich Folgendes mitzuteilen:

 

Zu 1.:

Die Nettowährungsposition der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) betrug per Ende 2008 6.104 Mio. EUR.

 

Zu 2. und 3.:

Die währungsmäßige Zusammensetzung der Währungsreserven wird von der OeNB nicht bekannt gegeben, was auch der Ausweispraxis der meisten Zentralbanken, insbesondere auch jener der EZB im Wochenausweis des Eurosystems entspricht.

 

Zu 4.:

Für die Festlegung der Zusammensetzung der Währungsreserven ist das Direktorium der OeNB zuständig.


Zu 5. und 6.:

Die Reservenpolitik der OeNB orientiert sich nicht an kurzfristigen, sondern an langfristigen Entwicklungen. Seit Beginn der Währungsunion hat die OeNB bewusst Fremdwährungs­bestände in Euro-Aktiva umgeschichtet. Dadurch konnten Wechselkursgewinne realisiert bzw. potenzielle Abschreibungserfordernisse reduziert werden. Das Währungsreserven­management der OeNB berücksichtigt insbesondere auch Risikoaspekte. Daher wurde über mehrere Jahre hinweg der USD-Bestand der OeNB deutlich reduziert. Sämtliche dieser Transaktionen fanden auf Basis der vom EZB-Rat festgelegten Modalitäten statt.

 

Zu 7.:

Per Ende 2008 betrug der Goldbestand der OeNB ca. 280 t bzw. ca. 9 Mio. Unzen Gold.

 

Zu 8.:

Ausgehend von 429,8 t (1.1.1999) wurde der Goldbestand auf 280 t (31.12.2008) reduziert. Die Verkäufe erfolgten international koordiniert auf Basis des Goldabkommens der Zentral­banken vom September 1999 bzw. seiner Verlängerungen.

 

Zu 9.:

Die OeNB hat in den letzten 10 Jahren keine Goldankäufe getätigt.

 

Zu 10. und 11.:

Die genannten Goldverkaufsmengen und -zeitpunkte sowie die entsprechenden Goldkurse werden von der OeNB nicht veröffentlicht. Insgesamt hat die OeNB seit 1999 149,7 t Gold verkauft.

 

Zu 12.:

Da seitens der OeNB keine Ankäufe erfolgten (siehe Beantwortung der Frage 9.) ist die Frage gegenstandslos.

 

Zu 13.:

Der Wert der Goldbestände der OeNB ist von 3.405 Mio. EUR (per 1.1.1999) auf 5.595 Mio. EUR (per 31.12.2008) angestiegen.


Zu 14. bis 19.:

In der Einleitung der parlamentarischen Anfrage wird als „Tatsache“ festgehalten, „dass viel zu viele Dollars gedruckt werden, die längst keinen Wert mehr haben“. Darauf aufbauend wird die Möglichkeit einer Währungsreform der USA in den Raum gestellt. Die Behauptung der „Wertlosigkeit“ von US-Dollars ist auf Basis der relevanten Wirtschaftsdaten der USA nicht nachvollziehbar. Es liegen der OeNB auch keine Informationen über ernst zu nehmende Studien zu einer US-amerikanischen Währungsreform vor.

 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

Josef Pröll eh.