3904/AB XXIV. GP

Eingelangt am 05.02.2010
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BM für Gesundheit

Anfragebeantwortung

Frau Präsidentin des Nationalrates Mag^a. Barbara Prammer Parlament 1017 Wien

Alois Stöger diplômé Bundesminister

GZ: BMG-11001/0497-I/5/2009

Wien, am   4. Februar 2010

Sehr geehrte Frau Präsidentin!

Ich beantworte die an mich gerichtete schriftliche parlamentarische

Anfrage Nr. 3950/J der Abgeordneten Dr. Karlsböck und weiterer Abgeordneter nach den mir vorliegenden Informationen wie folgt:

Fragen 1 bis 3:

Einleitend darf ich zu den nachstehenden Ausführungen Folgendes festhalten:

Der mit der Anfrage befasste Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger teilte zu diesen Fragen mit, dass bei Verrechnung ambulanter Krankenbehandlung die Leistungserbringer keine codierte Diagnose übermitteln und deshalb in diesem Sektor jedenfalls keine maschinelle Beurteilung diesbezüglicher Fälle möglich ist. Bei Verrechnung stationärer Krankenbehandlung werden codierte Diagnosen erfasst, allerdings können nur die Diagnose-Codes für „Osteoporose“ an sich evaluiert werden, bei Nennung einer davon abweichenden Hauptdiagnose wird die Auswertung verfälscht und liefert keine seriösen Werte.

Die gewünschten Daten liegen somit nicht vor.

Die in den nachstehenden Tabellen angeführten Daten stammen aus der Spitalsentlassungsstatistik, wobei allerdings darauf hinzuweisen ist, dass diese nicht personenbezogen erfasst wird, sondern lediglich die Zahl der Aufenthalte zählt und demnach Wiederaufnahmen ein und derselben Personen in den Daten enthalten sind.

Laut ICD werden die Diagnosen M80 „Osteoporose mit pathologischer Fraktur“ und M81 „Osteoporose ohne pathologische Fraktur“ unterschieden.

In den nachfolgenden Tabellen ist die Zahl der Entlassungen nach stationären Aufenthalten beider Diagnosen in den Jahren 2004 bis 2008 und nach Bundesland aufgeschlüsselt:

	2004	2005	2006	2007	2008
Osteoporose mit pathologischer Fraktur <M80>
Burgenland	14	19	15	57	36
Kärnten	165	128	173	121	121
Niederösterreich	269	298	253	276	270
Oberösterreich	312	381	517	481	425
Salzburg	94	81	70	110	127
Steiermark	69	130	120	178	162
Tirol	126	157	165	140	141
Vorarlberg	69	48	57	75	66
Wien	619	581	611	723	565
Österreich	1737	1823	1981	2161	1913

	2004	2005	2006	2007	2008
Osteoporose ohne pathologische Fraktur <M81>
Burgenland	143	141	153	121	168
Kärnten	452	330	306	159	118
Niederösterreich	671	694	635	502	454
Oberösterreich	785	742	715	628	592
Salzburg	289	230	216	161	95
Steiermark	832	678	730	544	454
Tirol	196	207	170	131	151
Vorarlberg	83	68	40	51	34
Wien	4836	4521	4622	4448	4227
Österreich	8287	7611	7587	6745	6293

In den nachfolgenden Tabellen ist die Zahl der Entlassungen nach stationären Aufenthalten beider Diagnosen in den Jahren 2004 bis 2008 sowie nach Bundesland und Geschlecht aufgeschlüsselt:

	2004	2005	2006	2007	2008
Osteoporose mit pathologischer Fraktur <M80>
männlich
Burgenland	2	3	3	4	3
Kärnten	21	23	24	10	18
Niederösterreich	39	43	38	41	36
Oberösterreich	54	60	80	83	67
Salzburg	18	9	9	16	13
Steiermark	10	27	14	28	20
Tirol	14	15	19	22	18
Vorarlberg	9	7	7	16	10
Wien	88	93	114	123	93
Österreich	255	280	308	343	278
weiblich
Burgenland	12	16	12	53	33
Kärnten	144	105	149	111	103
Niederösterreich	230	255	215	235	234
Oberösterreich	258	321	437	398	358
Salzburg	76	72	61	94	114
Steiermark	59	103	106	150	142
Tirol	112	142	146	118	123
Vorarlberg	60	41	50	59	56
Wien	531	488	497	600	472
Österreich	1482	1543	1673	1818	1635

	2004	2005	2006	2007	2008
Osteoporose ohne pathologische Fraktur <M81>
männlich
Burgenland	14	13	14	8	14
Kärnten	32	37	21	14	9
Niederösterreich	65	74	65	45	56
Oberösterreich	77	86	76	64	58
Salzburg	31	23	37	32	15
Steiermark	121	102	92	73	79
Tirol	16	29	13	16	14
Vorarlberg	27	14	11	15	5
Wien	771	722	794	711	678
Österreich	1154	1100	1123	978	928
weiblich
Burgenland	129	128	139	113	154
Kärnten	420	293	285	145	109
Niederösterreich	606	620	570	457	398
Oberösterreich	708	656	639	564	534
Salzburg	258	207	179	129	80
Steiermark	711	576	638	471	375
Tirol	180	178	157	115	137
Vorarlberg	56	54	29	36	29
Wien	4065	3799	3828	3737	3549
Österreich	7133	6511	6464	5767	5365

In den nachstehenden Tabellen ist die Zahl der Entlassungen aller Personen über 50 Jahre nach stationären Aufenthalten beider Diagnosen in den Jahren 2004 bis 2008 sowie nach Bundesland und Geschlecht aufgeschlüsselt:

	Alter 50 +		Alter 50 +
2004
Osteoporose mit pathologischer Fraktur <M80>		Osteoporose ohne pathologische Fraktur <M81>
männlich		männlich
Burgenland	2	Burgenland	14
Kärnten	20	Kärnten	29
Niederösterreich	37	Niederösterreich	62
Oberösterreich	53	Oberösterreich	65
Salzburg	17	Salzburg	26
Steiermark	9	Steiermark	103
Tirol	14	Tirol	16
Vorarlberg	9	Vorarlberg	24
Wien	82	Wien	680
weiblich		weiblich
Burgenland	12	Burgenland	127
Kärnten	140	Kärnten	401
Niederösterreich	226	Niederösterreich	592
Oberösterreich	258	Oberösterreich	696
Salzburg	74	Salzburg	252
Steiermark	59	Steiermark	673
Tirol	110	Tirol	178
Vorarlberg	56	Vorarlberg	55
Wien	528	Wien	3852

	Alter 50 +		Alter 50 +
2005
Osteoporose mit pathologischer Fraktur <M80>		Osteoporose ohne pathologische Fraktur <M81>
männlich		männlich
Burgenland	3	Burgenland	13
Kärnten	21	Kärnten	30
Niederösterreich	41	Niederösterreich	69
Oberösterreich	57	Oberösterreich	74
Salzburg	7	Salzburg	21
Steiermark	24	Steiermark	80
Tirol	12	Tirol	22
Vorarlberg	5	Vorarlberg	12
Wien	84	Wien	631
weiblich		weiblich
Burgenland	15	Burgenland	127
Kärnten	105	Kärnten	277
Niederösterreich	254	Niederösterreich	608
Oberösterreich	313	Oberösterreich	644
Salzburg	72	Salzburg	202
Steiermark	97	Steiermark	558
Tirol	141	Tirol	174
Vorarlberg	40	Vorarlberg	53
Wien	485	Wien	3594

	Alter 50 +		Alter 50 +
2006
Osteoporose mit pathologischer Fraktur <M80>		Osteoporose ohne pathologische Fraktur <M81>
männlich		männlich
Burgenland	3	Burgenland	14
Kärnten	24	Kärnten	17
Niederösterreich	34	Niederösterreich	62
Oberösterreich	75	Oberösterreich	55
Salzburg	9	Salzburg	32
Steiermark	13	Steiermark	71
Tirol	18	Tirol	12
Vorarlberg	6	Vorarlberg	8
Wien	98	Wien	690
weiblich		weiblich
Burgenland	12	Burgenland	139
Kärnten	146	Kärnten	281
Niederösterreich	214	Niederösterreich	560
Oberösterreich	433	Oberösterreich	629
Salzburg	61	Salzburg	168
Steiermark	106	Steiermark	618
Tirol	146	Tirol	150
Vorarlberg	50	Vorarlberg	24
Wien	494	Wien	3649

	Alter 50 +		Alter 50 +
2007
Osteoporose mit pathologischer Fraktur <M80>		Osteoporose ohne pathologische Fraktur <M81>
männlich		männlich
Burgenland	3	Burgenland	8
Kärnten	9	Kärnten	13
Niederösterreich	40	Niederösterreich	40
Oberösterreich	77	Oberösterreich	49
Salzburg	15	Salzburg	27
Steiermark	25	Steiermark	62
Tirol	21	Tirol	15
Vorarlberg	14	Vorarlberg	12
Wien	112	Wien	634
weiblich		weiblich
Burgenland	53	Burgenland	113
Kärnten	109	Kärnten	143
Niederösterreich	231	Niederösterreich	448
Oberösterreich	398	Oberösterreich	548
Salzburg	94	Salzburg	120
Steiermark	149	Steiermark	455
Tirol	118	Tirol	111
Vorarlberg	59	Vorarlberg	35
Wien	587	Wien	3572

	Alter 50 +		Alter 50 +
2008
Osteoporose mit pathologischer Fraktur <M80>		Osteoporose ohne pathologische Fraktur <M81>
männlich		männlich
Burgenland	3	Burgenland	12
Kärnten	17	Kärnten	8
Niederösterreich	33	Niederösterreich	49
Oberösterreich	63	Oberösterreich	46
Salzburg	12	Salzburg	11
Steiermark	20	Steiermark	63
Tirol	16	Tirol	13
Vorarlberg	9	Vorarlberg	4
Wien	80	Wien	595
weiblich		weiblich
Burgenland	33	Burgenland	154
Kärnten	103	Kärnten	102
Niederösterreich	232	Niederösterreich	390
Oberösterreich	354	Oberösterreich	522
Salzburg	112	Salzburg	75
Steiermark	142	Steiermark	360
Tirol	122	Tirol	134
Vorarlberg	55	Vorarlberg	28
Wien	462	Wien	3402

Frage 4:

Nach den meinem Ressort vorliegenden Informationen gibt es in Österreich insgesamt 27 Selbsthilfegruppen bzw. Selbsthilfe-Organisationen für Osteoporose-Betroffene: 3 im Burgenland, 3 in Kärnten, 6 in Niederösterreich, 1 in Oberösterreich, 5 in Salzburg, 4 in Steiermark, 2 in Tirol, 2 in Vorarlberg, 1 in Wien.

Fragen 5 und 10:

Seitens des Bundesministeriums für Gesundheit wurden bisher keine finanziellen Mittel der gefragten Art zur Verfügung gestellt bzw. aufgewendet.

Fragen 6 bis 8 und 11 bis 13:

Der 1. Österreichische Osteoporosebericht aus dem Jahr 2007, welcher unter der Führung von Frau Prof. Anita Rieder, Verein „Altern mit Zukunft“ erstellt worden ist, hat die Kosten zur Osteoporose thematisiert und aufgeschlüsselt; ich darf hier einen kurzen Auszug des Berichts (S. 167) zitieren: „Der Großteil der Kosten, die durch Osteoporose verursacht werden, sind direkte Kosten der Akutversorgung, der Rehabilitation und der Medikation.“

Mit den Folgekosten osteoporotischer Frakturen befasst sich die derzeit laufende multizentrisch durchgeführte ICUROS-Studie (International Costs and Utilities Related to Osteoporotic Fractures - Koordination für Österreich Univ.-Prof. Dr. Hans-Peter Dimai, Univ. Klinik Graz), die aus Mitteln des Hauptverbandes der Sozialversicherung finanziell unterstützt wird. Die kommende Auswertung der Daten dieser Studie hat das Ziel, die österreichische Situation im internationalen Vergleich darzustellen. Eine Auswertung der Langzeitergebnisse der Nachbeobachtung dieses Modellprojektes wird Ende 2010 vorliegen.

Weiters ist anzuführen, dass ein im Hanusch-Krankenhaus durchgeführtes multidisziplinäres Innovationsprojekt der Sozialversicherung „Sekundärprävention osteoporotischer Frakturen“ Ergebnisse geliefert hat, die nachweisen, dass eine fächerübergreifende Betreuung von Osteoporose-Patient/inn/en deutliche Vorteile in der Betreuungsqualität bringen kann.

Frage 9:

Im Rahmen der EU-Präsidentschaft im Jahre 2006 stellte das Gesundheitsressort das Thema Osteoporose in den Mittelpunkt.

Das von der Initiative Lebensbasisknochen und dem Gesundheitsressort initiierte Gipfeltreffen der Präsident/inn/en und Repräsentant/inn/en der medizinischen Fachgesellschaften zur Osteoporose vom 10. bis 11. Juni 2006 in Wien stellte eine weitere Möglichkeit dar, gemeinsam für Europa zu diesem Thema aktiv zu sein. Es wurden Themenschwerpunkte wie Prävention – Früherkennung, Erfassen der Bedeutung von Risikofaktoren bei der Diagnose, Maßnahmen zur Schaffung des Problembewusstseins in der Bevölkerung und medikamentöse Therapien bei Osteoporose behandelt.

Im Rahmen der Erstellung des 1. Österreichischen Osteoporoseberichts 2007 hat das Gesundheitsressort neben den Sozialversicherungsträgern, der WGKK, der österreichischen Ärztekammer und der österreichischen Apothekerkammer die Awarenesskampagne zur Osteoporose als Kampagnenpartner mit unterstützt. Neben der Pressekonferenz im August 2007 gab es Direkt-Mailings an Ärzte/Ärztinnen und Apotheker/innen, Citylights und Hörfunkspots in österreichischen Privatradios. Die Awarenesskampagne wurde von der Initiative Lebensbasisknochen durchgeführt.

Im Rahmen der Initiative „Arznei und Vernunft“ (www.sozialversicherung.at/arzneiundvernunft ) wird derzeit von Expert/inn/en an einem Update der Leitlinie Osteoporose gearbeitet, die unmittelbar vor Fertigstellung steht. Im Rahmen der Leitlinie wird auch eine Patient/inn/eninformation, die sich mit sinnvollen Lebensstil- und Präventionsempfehlungen befasst, erstellt. Diese Information soll sowohl über niedergelassene Ärzte/Ärztinnen als auch über Apotheken Patient/inn/en zugänglich gemacht werden. Diese aktualisierte Patient/inn/eninformation wird die bisher vorliegende ersetzen.