3906/AB XXIV. GP

Eingelangt am 05.02.2010
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BM für Unterricht, Kunst und Kultur

Anfragebeantwortung

 

 

Bundesministerium für

Unterricht, Kunst und Kultur

 

 

 

Frau

Präsidentin des Nationalrates

Mag. Barbara Prammer

Parlament

1017 Wien

 

Geschäftszahl:

BMUKK-10.000/0422-III/4a/2009

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wien, 2. Februar 2010

 

 

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 3985/J-NR/2009 betreffend das Museum für Völkerkunde, die die Abg. Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen am 11. Dezember 2009 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:

 

Zu Frage 1:

Das Museum für Völkerkunde (MVK) war 2007 an 103 Tagen geöffnet.

 

Zu Frage 2:

2007 wurde 15 % der Gesamtschaufläche des MVK bespielt.

 

Zu Frage 3:

Das MVK war 2008 an 265 Tagen geöffnet.

 

Zu Frage 4:

2008 wurde 48 % der Gesamtschaufläche des MVK bespielt.

 

Zu Frage 5:

Das MVK war 2009 an 210 Tagen geöffnet.

 

Zu Frage 6:

2009 wurde 43 % der Gesamtschaufläche bespielt.

 

Zu Frage 7:

Von der Basisabgeltung des Jahres 2008 entfielen auf das KHM 70 %, auf das MVK 18,97 % und auf das Österreichische Theatermuseum (ÖTM) 11,03 %.

 

Zu Frage 8:

Basisjahr war das Jahr 1997. Der Erfolg betrug ATS 34.296.000,-- (2,49 Mio. EUR).

 

Zu Frage 9:

Basisjahr war auch hier das Jahr 1997. Der Erfolg betrug ATS 23.473.000,-- (1,71 Mio. EUR).

 

Zu Frage 10:

2007:   MVK:  3.400.000,-- EUR

            ÖTM:  2.440.000,-- EUR

2008:   MVK:  4.200.000,-- EUR

            ÖTM:  2.440.000,-- EUR

 

Zu Frage 11:

Unter Nichtberücksichtigung der Personalkosten der Serviceabteilungen, die für alle drei Museen tätig sind, wie z.B. Gebäudemanagement oder Rechnungswesen, betrugen die Personalkosten 1.550.355,66 EUR.

 

Zu Frage 12:

Die Personalkosten betrugen 11.493.860,96 EUR, wobei anzumerken ist, dass eine Zuordnung der Personalkosten zu einem Standort nicht aussagekräftig ist, da es personelle Mehrfachzuteilungen gibt (siehe auch die Beantwortung der Frage 11).

 

Zu Frage 13:

Mit der Generalsanierung des MVK wurde bereits in den frühen 90iger Jahren begonnen. Nach einem längeren Baustillstand wurde zwischen 1998 und 2000 die Sanierung der Kellerdepots in Angriff genommen, danach erfolgte die Sanierung des Dachgeschosses und des Hochparterres. Beide Bereiche, die Kellerdepots und die Büroräumlichkeiten im Dachgeschoss sind in Vollbetrieb. 2007 wurden die Sanierungsarbeiten abgeschlossen. Die gestalterischen Maßnahmen im Innenbereich, wie z. B. die Einrichtung der Dauerausstellung im Mezzanin, sind hingegen noch nicht abgeschlossen. Seit drei Jahren arbeite ich daher mit allen Beteiligten intensiv an der Neupositionierung und der Neugestaltung des Museums.

 

Zu Frage 14:

Von insgesamt 4.600 m² Ausstellungsfläche sind 2.600 m² noch nicht bespielbar.

 


Zu Frage 15:

Unter den derzeit gegebenen räumlichen Bedingungen wird die zur Verfügung stehende Ausstellungsfläche optimal genutzt. Da der Status Quo betriebswirtschaftlich langfristig nicht vertretbar ist und eine möglichst rasche Lösung zu finden sein wird, arbeitet mein Ressort mit allen Beteiligten intensiv an einer Neupositionierung und Neugestaltung des Museums (siehe dazu auch die Beantwortung der Frage 13).

 

Zu Frage 16:

Eine retrospektive Einschätzung erscheint rein spekulativ. Angesichts der beschränkten dem Ressort zur Verfügung stehenden Budgetmittel für nutzerspezifische Adaptierungen hätte auch ohne die erfolgte Integration des MVK in den KHM-Verbund eine Prioritätensetzung seitens des Ministeriums vorgenommen werden müssen. Ebenso wäre die Erstellung eines funktionellen Konzeptes in jedem Fall eine Voraussetzung baulicher Maßnahmen vor allem im Innenbereich gewesen.

 

Zu Frage 17:

Angesichts der erfolgten konzeptiven Arbeiten des vergangenen Jahres sehe ich eher ein Nutzungspotenzial als ein Optimierungspotenzial.

 

Zu Frage 18:

Die Wiederherstellung des Vollbetriebes des MVK unter Berücksichtigung der erwähnten konzeptiven Vorarbeiten zählt zu meinen prioritären musealen Zielen, wobei ich mich vor allem Angesichts der kulturpolitisch relevanten Großprojekte natürlich nur im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten bewegen kann.

 

Zu Frage 19:

Die Finanzierung der Neueinrichtung des ÖTM ist gesichert.

 

Zu Frage 20:

Die sanierten Räumlichkeiten im 1. Stock des ÖTM werden mit Beginn der Gustav Mahler-Ausstellung im Frühjahr 2010 wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

 

Zu Frage 21:

Die Schließung des MVK im Oktober und November 2009 ist auf den Abbau von drei Ausstellungen bzw. den Aufbau der Ausstellung Sitting Bull und seine Welt zurückzuführen.

 

Zu Fragen 22 und 23:

Nach den derzeit vorliegenden Informationen ist das nicht vorgesehen. Sollte es zur Umsetzung des vorliegenden Konzepts geboten sein, wird der Betrieb natürlich darauf Bedacht nehmen müssen.

 

Zu Frage 24:

Der Schriftzug aus den 50iger Jahren des 20. Jahrhunderts passte nicht zum historischen Charakter der Eingangsportale und wurde daher nach der Sanierung nicht mehr angebracht.

 

Zu Fragen 25 und 26:

Nein. Ein Eingehen auf die Frage 26 erübrigt sich daher.

 


Zu Frage 27:

Drei Citylights, Fassadenprints und Werbefahnen machen das MVK nach außen hin sichtbar. Angedacht sind noch weitere optische Bewerbungen, welche aber einer Abstimmung mit der Burghauptmannschaft sowie einer Bedachtnahme auf die OSZE bedürfen.

 

Zu Frage 28:

Da es eine Vielzahl von musealen Bau- und Sanierungsprojekten gibt, wird derzeit in meinem Auftrag an einer Prioritätenreihung und analog dazu an einem Budgetplan für die kommenden Jahre gearbeitet. In welchen Schritten und über welchen Zeitraum die Finanzierung erfolgen wird können, wird derzeit geprüft.

 

Zu Frage 29:

Gemäß § 5 Abs. 5 Bundesmuseen-Gesetz 2002 stehen mir für die Bundesmuseen/die Österreichische Nationalbibliothek zu Durchführung baulicher Investitionsmaßnahmen, so genannter nutzerspezifischer Adaptierungen, gesonderte Budgetmittel zur Verfügung.

 

Zu Frage 30:

Eingangs wird auf die Beantwortung der Frage 29 hingewiesen. Zusätzliche Mittel können nur durch Sonderdotationen des Bundesministeriums für Finanzen oder Sponsoring zur Verfügung gestellt werden.

 

Zu Frage 31:

Dazu wird auf die Beantwortung der Frage 28 verwiesen.

 

Zu Frage 32:

Der Umfang und die Bedeutung der Sammlungen des MVK rechtfertigen grundsätzlich eine eigenständige inhaltliche Führung des Hauses. Da der Entscheidungsprozess noch nicht abgeschlossen ist, kann ich dazu noch keine Stellungnahme abgeben.

 

Zu Frage 33:

Eingangs wird auf die Beantwortung der Frage 32 hingewiesen. Zur Vermeidung von allfälligen Missverständnissen empfehle ich, beim Verweis auf das im vergangenen Jahr vorgelegte Konzept die Projektbezeichnung MuseumNEU zu verwenden.

 

 

 

Die Bundesministerin:

Dr. Claudia Schmied eh.