3986/AB XXIV. GP
Eingelangt am 10.02.2010
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BM für Frauen und öffentlichen Dienst
Anfragebeantwortung
An die
Präsidentin des Nationalrats
Maga Barbara PRAMMER
Parlament
1017 W i e n
GZ: BKA-353.290/0005-I/4/2010 Wien, am 09. Februar 2010
Sehr geehrte Frau Präsidentin!
Die Abgeordneten zum Nationalrat Schenk, Kolleginnen und Kollegen haben am 10. Dezember 2009 unter der Nr. 3878/J an mich eine schriftliche parlamentarische Anfrage betreffend die „Pille danach“ gerichtet.
Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:
Zu Fragen 1, 2 und 7:
Ø Haben Sie eruieren lassen, welche Zielgruppe zurzeit die „Pille danach“ primär in Anspruch nimmt?
Ø Wenn ja, auf welcher Studie beruht Ihre Annahme und zu welchem Schluss kommt sie? Wurde die Stellungnahme der Ärztekammer und der Apothekerkammer berücksichtigt?
Ø Wurde der Einsatz des Verhütungskoffers im Unterricht evaluiert? Wenn ja, zu welchen Ergebnis ist man gelangt? Wenn nein, warum nicht?
Diese Fragen betreffen keinen Gegenstand meines Vollzugsbereichs.
Zu Frage 3:
Ø Welche Erfahrungsberichte von Ländern, wo die Pille danach bereits rezeptfrei erhältlich ist, liegen Ihnen vor?
Ich verweise auf die Beantwortungen der parlamentarischen Anfragen 2157/J und 2754/J durch den Herrn Bundesminister für Gesundheit.
Zu Fragen 4, 5 und 6:
Ø Ist Ihnen bekannt, dass Österreich unter den Industriestaaten bei den Teenagerschwangerschaften (bis zu 19-jährigen) an der Spitze vertreten ist?
Ø Ist Ihnen bekannt, dass laut Medienberichten jeder fünfte Jugendliche keine Ahnung von Verhütung hat?
Ø Wenn ja, welche Maßnahmen (abgesehen von dem Verhütungskoffer) wollen Sie setzen, um diese Bildungslücke zu schließen?
Laut Daten der Statistik Austria ist die Rate an Teenagerschwangerschaften in den letzten Jahren in Österreich gesunken. In diesem Zusammenhang hat das Wissen von jungen Menschen über Aufklärung und Sexualität eine wichtige Rolle gespielt. Sexualerziehung ist ein wichtiger Ausgangspunkt für das Wissen um den eigenen Körper und Verhütung. Ebenso bedeutsam ist es, dass Verhütung keine reine „Frauen/Mädchensache“ ist, sondern beide Geschlechter betrifft.
Im Herbst 2009 wurde ein zeitgemäßer Aufklärungsfilm vom Wiener Bildungsserver in Kooperation mit dem Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur und dem Fonds Gesundes Österreich vorgestellt, der unter Mitarbeit von führenden SexualpädagogInnen, ÄrtzInnen und Jugendlichen erarbeitet wurde. Dieser neue Aufklärungsfilm wird hoffentlich breiten Anklang finden und eine Beitrag zur schulischen wie außerschulischen Aufklärungsarbeit leisten und ist online für den Unterricht sowie auch für außerschulische Jugendarbeit unter www.sexwecan.at zu beziehen.
Mit freundlichen Grüßen