4036/AB XXIV. GP
Eingelangt am 11.02.2010
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möglich.
BM für europäische und internationale Angelegenheiten
Anfragebeantwortung
Die Abgeordneten zum
Nationalrat Dr. Gerhard Kurzmann, Kolleginnen und Kollegen haben
am
11. Dezember 2009 unter der Zl. 4023/J-NR/2009 an mich eine schriftliche
parlamentarische Anfrage betreffend „die Aufrüstung des Staates
Israel mit
Atomwaffen" gerichtet.
Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:
Zu den Fragen 1 bis 3:
Da Israel kein Vertragsstaat des
Atomwaffensperrvertrages (NPT - „Treaty on the Non-
Proliferation of Nuclear Weapons") ist,
sind nach einem separaten Abkommen zwischen der
Internationalen Atomenergieorganisation
(IAEO) und Israel nur bestimmte Materialien,
Ausrüstungsgegenstände und Anlagen, die in einer Inventarliste
angeführt sind, den IAEO-
Sicherheitskontrollen unterworfen. Im IAEO-Jahresbericht 2008 zur Umsetzung
dieser
Sicherheitskontrollen wurde
bestätigt, dass die betreffenden israelischen nuklearen Anlagen,
Materialen und sonstige Gegenstände ausschließlich zu friedlichen
Zwecken genutzt wurden.
Anlässlich
der IAEO-Generalkonferenz (GC) im September 2009 wurde auf Antrag Syriens
ein
Resolutionsentwurf zu „Israeli nuclear capabilities" (GC(53)/RES/17)
diskutiert. Die EU
stimmte
mit dem Argument gegen diesen Resolutionsentwurf, dass das Ziel der weltweiten
Geltung des NPT in der bereits vorhandenen Resolution zu
„Sicherheitskontrollen im
Mittleren Osten" (GC(53)/RES/16) ohnehin behandelt und ausgewogener
formuliert wurde.
Die
EU und andere westliche Staaten wurden jedoch überstimmt, somit wurde die
Resolution
zu „Israeli
nuclear capabilities" verabschiedet.
Österreich und
die EU unterstützen selbstverständlich die im Rahmen der NPT-
Überprüfungskonferenzen und der IAEO regelmäßig geforderte
Schaffung einer
atomwaffenfreien
Zone im Nahen Osten.
Mein
Ressort ist bemüht, in der Frage der IAEO-Sicherheitskontrollen aktiv zu
einem
EU-Konsens
auch hinsichtlich eines einheitlichen EU-Stimmverhaltens beizutragen.
Wie
bereits angeführt treten Österreich und die EU für eine
universelle Geltung des NPT und
der
IAEO-Sicherheitskontrollabkommen samt Zusatzprotokoll ein. Ein selektives
Herausgreifen eines Staates erscheint dabei jedoch kontraproduktiv. Dies wurde
dem
Generalsekretär der Arabischen Liga seitens der schwedischen
EU-Präsidentschaft auch
mitgeteilt.