4228/AB XXIV. GP

Eingelangt am 19.03.2010
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BM für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Anfragebeantwortung

 

 

 

 

NIKOLAUS BERLAKOVICH

Bundesminister

 

 

 

 

 

 

 

An die                                                                                                Zl. LE.4.2.4/0017 -I 3/2010

Frau Präsidentin

des Nationalrates

Mag.a Barbara Prammer

 

Parlament

1017 Wien                                                                                        Wien, am 17. MRZ. 2010

 

 

Gegenstand:   Schriftl. parl. Anfr. d. Abg. z. NR Ing. Robert Lugar, Kolleginnen

und Kollegen vom 29. Jänner 2010, Nr. 4348/J, betreffend

Spanische Hofreitschule – Bundesgestüt Piber

 

Auf die schriftliche parlamentarische Anfrage der Abgeordneten Ing. Robert Lugar, Kolleginnen und Kollegen vom 29. Jänner 2010, Nr. 4348/J, teile ich Folgendes mit:

 

Zu Frage 1:

 

Mit 1.1.2009 wurde im Unternehmen Spanische Hofreitschule eine elektronische Zeiterfassung eingeführt, die auch für die Mitarbeiter in der Reitbahn Gültigkeit besitzt. Daneben wird eine Aufzeichnung über die tägliche Einteilung/Arbeit der Pferde vorgenommen.

 


Zu Frage 2:

 

Im Unternehmenskonzept 2009-2013 wurde die Institutionalisierung von Feedback­routinen in der Ausbildung, die Überprüfung des Ausbildungsstandes von Pferd und Reiter anhand objektiver Kriterien 2mal jährlich und Zieldefinitionen betreffend Ausbildung für das Folgejahr festgeschrieben. Die Umsetzung dieser Maßnahmen wurde bereits 2009 gestartet.

 

Zu Frage 3:

 

Auch diesbezüglich wurde im Unternehmenskonzept 2009-2013 die Strategie dahingehend festgelegt, dass betrieblich entbehrliche Räumlichkeiten und Agrarflächen einer Vermietung bzw. Verpachtung zuzuführen sind, hingegen ein Verkauf von Immobilien – ausgenommen kleinflächige Arrondierungen – nicht vorgesehen ist, da er dem strategischen Ziel der Erzielung laufender und langfristiger Einnahmen aus diesem Geschäftsbereich widerspricht.

 

In diesem Sinne wurde für alle Objekte und Flächen ein Nutzungskonzept erstellt und bei den betrieblich entbehrlichen Flächen/Räumlichkeiten die Verpachtung/Vermietung eingeleitet. In den letzten zwei Jahren konnten so bereits zahlreiche Verträge zum Abschluss gebracht werden.

 

Zu Frage 4:

 

Im Schloss Piber sind derzeit alle Wohnungen (6) vermietet, zwei davon langfristig. Weiters wurden der ehemalige Wirtschaftshof Afling und die in der Außenstation Wilhelm leerstehende Wohnung sowie das bei der Außenstation Grub gelegene Haus vermietet. In der sogenannten Dumpfackersiedlung laufen Gespräche mit einer ört­lichen Siedlungsgenossenschaft zur Umsetzung eines Gesamtkonzepts für diesen Bereich.

 

Zu Frage 5:

 

Mit den Mitarbeitern der Reitbahn wurde bereits im Jahr 2008 ein neues Gehaltssystem vereinbart. Auf die verschiedenen personalrechtlichen Regelungen für die jeweiligen Mitarbeiter wurde dabei Bedacht genommen.

 


Zu Frage 6:

 

Die Spanische Hofreitschule-Bundesgestüt Piber GöR wurde als ein Unternehmen konstituiert, bei dem dem Gestüt Piber die unerlässliche Aufgabe der Lipizzanerzucht zukommt. Grundsätzlich erwachsen in der „Produktionseinheit“ der Pferdezucht zunächst überwiegend Kosten, Erlöse können erst in der Verwertung – im Falle der Spanischen Hofreitschule-Bundesgestüt Piber GöR überwiegend in verschiedenen touristischen Angeboten – erzielt werden. Die in Piber anfallenden Kosten in der Höhe von € 2-3 Mio. können durch verstärkte Gewinne am Standort Wien vermehrt abge­deckt werden. Für das Jahr 2009 wird im Gesamtunternehmen ein Verlust von weniger als € 300.000.- erwartet. Das entspricht auch der finanziellen Gesamtentwicklung, wie sie im Rahmen des Unternehmenskonzeptes vorgesehen ist.

 

Zu Frage 7:

 

Das BMLFUW hat mit der Spanischen Hofreitschule – Bundesgestüt Piber GöR einen Fördervertrag zur Erhaltung und traditionsgemäßen Zucht der Pferderasse Lipizzaner im Bundesgestüt Piber für das Jahr 2009 abgeschlossen. Die Überweisung des Bundes­zuschusses in Höhe von € 780.000,-- erfolgte Ende Dezember 2009.

 

Zu Frage 8:

 

Der überwiegende Teil dieser Grundstücke wurde 2006 veräußert. Mit dem Käufer wurde die Vertraulichkeit seiner Identität vereinbart.

 

Zu den Fragen 9 und 10:

 

Die langfristige und nachhaltige Absicherung der Spanischen Hofreitschule-Bundesgestüt Piber GöR steht im Kontext mit der Entwicklung des Gesamtunternehmens und wird laufend in den zuständigen Gremien erörtert.

 

Zu Frage 11:

 

Mit dem 2009 in Kraft gesetzten Unternehmenskonzept soll auch eine langfristige und nachhaltige Absicherung der Spanischen Hofreitschule-Bundesgestüt Piber GöR sichergestellt werden.

 

Zu Frage 12:

 

Es wurden von der Spanischen Hofreitschule-Bundesgestüt Piber GöR neue touristische Produkte entwickelt sowie eine Reihe von strukturellen Maßnahmen (Verlegung der Kassa zum Gestütsbereich, neuer Restaurant-/Cafepächter, 5 statt bisher 2 Führungen täglich; ab 2010 7-Tagesbetrieb) gesetzt. Die Vermarktung der Arena und des Schlosses für weitere Aktivitäten/Veranstaltungen wurde forciert, so wird etwa ab 2010 ein Sommertheaterfestival das Schloss zusätzlich touristisch beleben. Daneben gibt es eine enge Zusammenarbeit mit den für die Region verantwortlichen Regionaltourismuseinrich­tungen.

 

Der Bundesminister: