4329/AB XXIV. GP
Eingelangt am 29.03.2010
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möglich.
BM für europäische und internationale Angelegenheiten
Anfragebeantwortung
Die Abgeordneten zum
Nationalrat Dr. Gerhard Kurzmann, Kolleginnen und Kollegen haben
am 29. Jänner 2010 unter der Zl.
4405/J-NR/2010 an mich eine schriftliche parlamentarische
Anfrage betreffend „verfehlte Entwicklungshilfepolitik der EU" gerichtet.
Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:
Zu Frage 1:
Das Buch „Dead Aid" von Dambisa Moyo ist in meinem Ressort bekannt.
Zu den Fragen 2 und 3:
D. Moyos Argumente
sind nicht neu. Sie spricht in ihrem Buch Herausforderungen an, die
sich für die
Gebergemeinschaft in den Industrieländern seit Jahren stellen und auf
deren
Lösung gedrängt wird. Gezielte
Hilfe hat einen positiven Einfluss auf die
Entwicklungsförderung in den ärmsten Ländern. Ein
nachhaltiger Fortschritt bedarf neben
wirtschaftlicher Entwicklung selbstverständlich auch weiterer Voraussetzungen
wie Handel,
private Investitionen und demokratische
Strukturen, Sicherheit und menschliche Entwicklung
Die nachhaltigste und
effektivste Maßnahme
gegen Korruption ist die Stärkung der
Rechenschaftspflicht der Regierungen gegenüber der eigenen Bevölkerung
und deren
Fähigkeit, diese Pflicht auch
einzufordern. Unter dem zusammenfassenden Oberbegriff
„Gute Regierungsführung („Good Governance") sind
Demokratieentwicklung,
Menschenrechte und Konfliktprävention leitende Prinzipien der
Österreichischen
Entwicklungszusammenarbeit. Mehr als ein Drittel der derzeit laufenden
österreichischen
Entwicklungsprojekte und -programme
verfolgt das Ziel, Demokratie aktiv zu fördern und
den betroffenen Menschen die Partizipation an der Politikgestaltung zu
ermöglichen. Damit
wird ein wesentlicher und konkreter Beitrag zur Verhinderung und
Bekämpfung von
Korruption geleistet.
Programme und Projekte der Österreichischen
Entwicklungszusammenarbeit enthalten
darüber hinaus Antikorruptionselemente, z.B. in der Gestaltung der
Verträge oder durch
transparente Mechanismen in der Vergabe und
Abwicklung von Projekten. Auch im Rahmen
von Programmierungsprozessen, im Rahmen des politischen Dialogs und bei
Fortbildungen
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter findet „Bekämpfung von Korruption" als Thema
Berücksichtigung.