4396/AB XXIV. GP
Eingelangt am 01.04.2010
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möglich.
BM für europäische und internationale Angelegenheiten
Anfragebeantwortung
Die Abgeordneten Dr. Johannes Hübner, Kolleginnen und Kollegen haben am
4. Februar 2010 unter der Zl. 4465/J-NR/2010 an mich eine schriftliche parlamentarische
Anfrage betreffend „mögliche Beteiligung Österreichs am Pipelineprojekt South Stream"
gerichtet.
Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:
Zu den Fragen 1 und 2:
Es liegt kein Zielkonflikt vor.
Die Energiepolitik der Europäischen Union zielt auf
Energieversorgungssicherheit und auf die
Diversifikation von Quellen und Routen der
Erdgasversorgung ab. Beiden Zielen wird das Projekt South Stream
gerecht.
Aus Sicht
Österreichs hat jedoch der Bau der Nabucco Erdgas Pipeline Priorität,
da diese
neue Pipeline neben
einer Routendiversifizierung
zusätzlich eine
Diversifizierung der
Erdgasquellen mit sich bringen wird.
Die
Republik Österreich fördert aus volkswirtschaftlichen und
geographischen Gründen die
Realisierung der geplanten neuen Gastrasse South Stream, die
an den Gasknotenpunkt
Baumgarten angebunden
werden soll. Bezüglich allfälliger künftiger
Versorgungsengpässe
können zusätzliche Erdgasimporte
in die Europäische Union über South Stream zur Deckung
möglicher Versorgungslücken beitragen. Dies gilt in gleichem
Maße auch für die Nabucco
Erdgas Pipeline.
Zu den Fragen 4 bis 6:
Im März
2010 fand die 3. Verhandlungsrunde zwischen Österreich und Russland in
Moskau
statt. Ich bin
zuversichtlich, dass die Verhandlungen in naher Zukunft zu einem Abschluss
gebracht werden können.
Gegenstand des Intergovernmental
Agreements zu South Stream (IGA) ist die Schaffung
einer juristischen Grundlage für die
Errichtung und den Betrieb jenes Streckenabschnittes von
South Stream, der auf österreichischem Hoheitsgebiet liegen wird. Der
Zeitrahmen für das
österreichisch-russische Regierungsabkommen ist noch Gegenstand der
Verhandlungen.
Zu den Fragen 7 und 8:
Gaslieferungen
sind nicht Gegenstand des Abkommens. Liefervereinbarungen werden von
Erdgashändlern geschlossen.
Zu den Fragen 9 und 10:
Soweit
bekannt, plant die Russische Föderation den Abschluss eines
Regierungsabkommens
mit
jedem Transitstaat.
Zu den Fragen 11 bis 13:
Laut uns vorliegenden
Informationen genießt das Nabucco Projekt auch für die OMV
Priorität. South Stream stellt keine
Konkurrenz zu Nabucco dar, sondern eine Ergänzung.