4758/AB XXIV. GP
Eingelangt am
12.05.2010
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind
möglich.
BM für Wirtschaft, Familie und Jugend
Anfragebeantwortung
|
Präsidentin des Nationalrates Mag. Barbara PRAMMER
Parlament 1017 Wien |
Wien, am 10. Mai 2010
Geschäftszahl:
BMWFJ-10.101/0106-IK/1a/2010
In Beantwortung der schriftlichen parlamentarischen
Anfrage Nr. 4851/J betreffend "der Broschüre (K)ein sicherer
Ort", welche die Abgeordneten Carmen
Gartelgruber, Kolleginnen und Kollegen am 18. März 2010 an mich richteten,
stelle ich fest:
Antwort zu den Punkten 1 und 2 der Anfrage:
Die hohe Sensibilität des Themas sexuelle Gewalt macht es notwendig, auf die unterschiedlichen Zielgruppen mit ganz spezifischen Methoden zuzugehen. Da es nicht möglich ist, alle Zielgruppen mit einem Produkt adäquat anzusprechen, richtet sich die Broschüre „(K)ein sicher Ort. Sexuelle Gewalt an Kindern" primär an wichtige Multiplikator/inn/en wie Pädagog/inn/en, Ärzt/inn/e/n, Vertreter/innen der mit Missbrauch befassten Institutionen, aber auch an Interessierte, die sich bei Verdacht auf Missbrauch im Umfeld richtig verhalten wollen. Kinderschutzeinrichtungen wie z.B. die Kinder- und Jugendanwaltschaften der Bundesländer setzen eigene Materialien bei ihrer unmittelbaren Arbeit mit Kindern ein.
Antwort zu Punkt 3 der Anfrage:
Die Kosten für die 5. Auflage betrugen insgesamt € 9.932,50 für inhaltliche Überarbeitung, Grafik/Layout und Druck.
Antwort zu Punkt 4 der Anfrage:
Die 5. Auflage (2010) ist in einer Auflage von 5.000 Exemplaren erschienen.
Antwort zu Punkt 5 der Anfrage:
Die 5. Auflage wurde im Februar an alle in der Broschüre genannten Einrichtungen versandt. Seit Jänner 2010 wurden zudem rund 1.800 Stück auf Bestellung ausgegeben.
Antwort zu den Punkten 6 und 7 der Anfrage:
Da die 5. Auflage erst im Jänner 2010 veröffentlicht wurde, kann ein derartiger Vergleich noch nicht gezogen werden.
Antwort zu Punkt 8 der Anfrage:
Sexuelle Gewalt kann in erster Linie durch eine Erziehung verhindert werden, die Kinder zu starken Persönlichkeiten werden lässt. Daher gehören zu den Schwerpunkten meines Ressorts Elternbildungsmaßnahmen, die Eltern dabei unterstützen, dass ihre Kinder vor Gewalt geschützt werden. Auch die Bewusstseinsbildung für Kinderrechte dient diesem Zweck. Die Kinderrechte-Website www.kinderrechte.gv.at und die Elternbildungs-Website www.elternbildung.at des Ressorts informieren so auch zum Thema sexuelle Gewalt.
Weiters sollen Kinder durch eine gute Sexualerziehung in die Lage versetzt werden, sich gegen Übergriffe zu wehren. Die Aufklärungsbroschüre meines Ressorts "Love, Sex und so…" (5. Auflage 2010) und das geförderte Modell "Love Talks" mit Lehrer/inne/n-Schüler/inne/n-Eltern dienen ebenso der Prävention und dem Schutz wie die Förderung von Kinderschutzeinrichtungen und 400 Familienberatungsstellen, bei denen ca. 8,5 % der Beratungsgespräche das Thema Gewalt betreffen.
Frau Staatssekretärin Christine Marek und Frau Bundesministerin Mag. Claudia Bandion-Ortner haben am 13. April 2010 rund 30 Expert/innen zu einem Runden Tisch zum Thema Kindesmissbrauch eingeladen, bei dem aufbauend auf den bereits entwickelten Standards sowie den bestehenden Handlungskonzepten in den unterschiedlichen Bereichen und Ebenen (Bund, Länder, Gemeinden, Institutionen) die Themen der Prävention, der Reaktion und der Sensibilisierung diskutiert und weitere Maßnahmen eingeleitet wurden.