4771/AB XXIV. GP

Eingelangt am 14.05.2010
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BM für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Anfragebeantwortung

 

NIKOLAUS BERLAKOVICH

Bundesminister

 

 

 

 

 

 

An die                                                                                                Zl. LE.4.2.4/0041 -I 3/2010

Frau Präsidentin

des Nationalrates

Mag.a Barbara Prammer

 

Parlament

1017 Wien                                                                                        Wien, am 11. Mai 2010

 

 

 

Gegenstand:   Schriftl. parl. Anfr. d. Abg. z. NR Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen

und Kollegen vom 18. März 2010, Nr. 4847/J, betreffend Resolution

„100 % eigene Energie für Österreich“

 

 

 

 

Auf die schriftliche parlamentarische Anfrage der Abgeordneten Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen vom 18. März 2010, Nr. 4847/J, teile ich Folgendes mit:

 

Zu den Fragen 1 bis 4:

 

Ein wichtiger Ansatz zur Entlastung des Klimas ist die Verringerung unserer Abhängigkeit von fossilen Energieträgern durch den Einsatz erneuerbarer Energie. Wir müssen die Chance nutzen, die Energieentsorgung Österreichs auf ein zukunftsweisendes, effizientes und erneuerbares System umzustellen, speziell auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Neben mittelfristig umsetzbaren Zielen braucht es eine langfristige Version, die einen größtmöglichen Selbstversorgungsgrad bis hin zur Energieautarkie anstrebt. Neben einer nachhaltigen und sicheren Energieversorgung können so auch lokale Arbeitsplätze geschaffen werden.


Gemeinden und Regionen sind dabei bedeutende Partner, weshalb daher jede Initiative zu begrüßen ist.

Gemeinsam mit HBM Mitterlehner habe ich im Auftrag der Bundesregierung Maßnahmen im Rahmen der Energiestrategie erarbeitet, die den Umbau des Energiesystems zu mehr Energieeffizienz, erneuerbare Energie und Energieversorgungssicherheit einleiten soll.

Aufgrund der Bedeutung und engen Verknüpfung der Themen Energieversorgung und Klimaschutz setzt aber auch das BMLFUW eine Vielzahl von Maßnahmen, die einen Beitrag zu einer nachhaltigen Energiezukunft und damit zum Klimaschutz in Österreich leisten. Beispiele für erfolgreiche Initiativen des BMLFUW im Sinne einer Klima schonenden Energieversorgung Österreichs sind die Klimaschutzinitiative klima:aktiv, die betriebliche Umweltförderung im Inland sowie der Klima- und Energiefonds.

 

Viele innovative Klima- und Energieprojekte entstehen in den Gemeinden und Regionen. Daher hat das BMLFUW im Jahr 2009 mit dem Förderschwerpunkt „Modellregionen“ im Rahmen des Klima- und Energiefonds den Startschuss zur Unterstützung von 37 österreichischen Regionen bei der Entwicklung ihrer Ideen für eine maßgeschneiderte autarke Energiezukunft gelegt. Ziel des Programms ist es, neue Klima- und Energie-Modellregionen in ihrer Aufbauphase zu unterstützten.  Dieses Programm wird auch 2010 weitergeführt.

 

Darüber hinaus hat das BMLFUW eine Vielzahl anderer Maßnahmen gesetzt und Angebote geschaffen, um Gemeinden und Regionen auf Ihrem Weg in eine nachhaltige Energiezukunft zu unterstützen (z.B.: e5 - Programm für energieeffiziente Gemeinden).

 

Die Gemeinde Munderfing ist an keiner der 37 Klima- und Energie-Modellregion beteiligt. Derzeit gibt es keine unmittelbare Zusammenarbeit der Gemeinde Munderfing mit dem BMLFUW bei der Gestaltung der Energieversorgung.

 

Zu den Fragen 5 bis 8:

 

Der vor dem Hintergrund der Zielsetzungen der europäischen Klima- und Energiepolitik initiierte Prozess der „Energiestrategie Österreich“ hat unter Einbindung von VertreterInnen der Stakeholdergruppen stattgefunden.

 

Die Energiestrategie Österreich soll die Grundlage dafür sein, dass der Anteil der erneuerbaren Energiequellen am Bruttoendenergieverbrauch in Österreich entsprechend den Vorgaben der Europäischen Union bis zum Jahr 2020 auf 34% gesteigert werden kann. Gleichzeitig sind die Treibhausgasemissionen in Sektoren, die nicht dem Emissionshandel unterliegen, bis zum Jahr 2020 um mindestens 16 % auf Basis von 2005 zu reduzieren.


Um die im Ergebnisdokument beschriebenen Maßnahmen erfolgreich und rasch zur Umsetzung zu bringen ist es notwendig, alle gesellschaftlichen Kräfte zu gemeinsamen Anstrengungen zu bündeln – die Unterstützung der Gemeinden und Regionen ist dabei unverzichtbar. Demnach ist es im Sinne der Realisierung der in der Energiestrategie Österreich beschriebenen Maßnahmen wünschenswert, wenn Gemeinden und Regionen sich zum Ziel setzen, die Energieversorgung im eigenen Umfeld möglichst nachhaltig und unabhängig von Importen zu bewältigen.

 

Bezüglich der Zuständigkeiten für die Klima- und Energiepolitik in Österreich sei darauf verwiesen, dass es sich bei der Thematik Klimaschutz – so wie bei Umweltschutz im Allgemeinen – um eine Querschnittsmaterie handelt und auch die Länder, auf Grund der föderalen Struktur in Österreich, Zuständigkeiten haben. Gerade die Ausarbeitung der Energiestrategie Österreich hat gezeigt, dass eine gute Zusammenarbeit zwischen BMLFUW und BMWFJ stattfindet.

 

 

Der Bundesminister: