4792/AB XXIV. GP

Eingelangt am 17.05.2010
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BM für Unterricht, Kunst und Kultur

Anfragebeantwortung

 

Bundesministerium für

Unterricht, Kunst und Kultur

 

 

 

 

Frau

Präsidentin des Nationalrates

Mag. Barbara Prammer

Parlament

1017 Wien

 

 

 

 

Geschäftszahl:

BMUKK-10.000/65-III/4a/2010

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                       Wien, 17. Mai 2010

 

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 4829/J-NR/2010 betreffend enormer Leistungsunterschiede zwischen einzelnen Volksschulen, die die Abg. Anna Franz, Kolleginnen und Kollegen am 17. März 2010 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:

 

Zu Fragen 1 bis 4 sowie 8:

Als Bedingungsfaktoren für unterschiedliche Leistungen können beispielsweise schon derzeit erreichter Lernstand der Klasse im Allgemeinen sowie einzelner Schülerinnen und Schüler im Besonderen bzw. Stand des Unterrichts zum Zeitpunkt der Testung, soziales und kulturelles Umfeld der Kinder, allfällige Schwerpunktsetzungen, die der österreichische Volksschullehrplan als Rahmenlehrplan selbstverständlich ermöglicht, und dergleichen mehr, genannt werden.

Mit der Detailanalyse der TIMSS-Daten ist das Bundesinstitut für Bildungsforschung, Innovation und Entwicklung des österreichischen Schulwesens beauftragt. Der diesbezügliche Expertenbericht zu TIMSS 2007 wird im Juni dieses Jahres präsentiert werden und beschäftigt sich auch mit Unterschieden zwischen Schulen. Auf der Grundlage dieses durch den internationalen Vergleich erweiterten Wissens lassen sich in Folge Reformen gezielt und effektiv planen und durchführen.


Zu Fragen 5 bis 7:

Einleitend wird bemerkt, dass Qualitätsförderung und Qualitätsentwicklung, insbesondere im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich in der Grundschule, sehr wesentliche Anliegen darstellen. Diese Anliegen gelten selbstverständlich für alle Schulstandorte und nicht nur für jene, die bei der TIMSS-Studie 2007 besonders schwache Leistungen erbracht haben.

 

Die Arbeit mit den Bildungsstandards für Mathematik auf der vierten Schulstufe etwa zielt darauf ab, den Unterrichtsertrag auf der vierten Schulstufe an möglichst allen Schulstandorten zu gewährleisten bzw. sicherzustellen. Dazu wurden entsprechende Praxishandbücher gemeinsam mit den aktuellen Lehrplänen in einer groß angelegten Aktion allen Volksschulen, allen Hauptschulen, Neuen Mittelschulen sowie den Unterstufen der AHS letzten Herbst kostenlos zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus existieren dazu entsprechende Angebote zum mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich in der Fortbildung der Lehrerinnen und Lehrer.

 

Materialangebote für den Sachunterricht, die im Rahmen bilateraler Kontakte mit Deutschland entwickelt und erst kürzlich den Volksschulen übermittelt wurden, sind hier ebenfalls zu erwähnen. Weiters wurde der Pädagogischen Hochschule Steiermark der Auftrag erteilt, Unterlagen zu den Grundkompetenzen der Kinder im Pflichtgegenstand „Sachunterricht“ auf der vierten Schulstufe in den kommenden beiden Jahren zu entwickeln.

 

Ergänzend wird festgehalten, dass TIMSS eine Bildungsmonitoring-Studie zum Zweck des Erhalts von Informationen über das Bildungssystem ist. Dazu wird eine Stichprobe von Schulen und Schülerinnen bzw. Schülern einbezogen. Den beteiligten Schulen sowie Schülerinnen und Schülern wird im Zuge der Einbindung in die TIMSS-Erhebung Anonymität zugesichert. Der Zweck der Studie ist nicht, Daten über einzelne, bestimmte Schulen zu sammeln oder Daten über einzelne Schulen für geplante Interventionsmaßnahmen zu verwenden.

Weiters ist die Teilnahme Österreichs an TIMSS 2011 vorgesehen.

 

 

 

Die Bundesministerin:

 

Dr. Claudia Schmied eh.