5028/AB XXIV. GP

Eingelangt am 21.06.2010
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BM für Gesundheit

Anfragebeantwortung

 

 

Frau

Präsidentin des Nationalrates

Maga. Barbara Prammer

Parlament

1017 Wien

Alois Stöger diplô

Bundesminister

 

 

 

 

GZ: BMG-11001/0107-I/5/2010

Wien, am      21. Juni 2010

 

 

 

Sehr geehrte Frau Präsidentin!

 

Ich beantworte die an mich gerichtete schriftliche parlamentarische

Anfrage Nr. 5087/J der Abgeordneten Stefan Markowitz, Kolleginnen und Kollegen nach den mir vorliegenden Informationen wie folgt:

 

Einleitend ist festzuhalten, dass zur vorliegenden Anfrage auch eine Stellungnahme des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger eingeholt wurde.

 

Fragen 1 bis 4 und 8:

Auf meine Initiative wurde ein Kindergesundheitsdialog gestartet, bei dem in Zusammenarbeit mit Vertrete/inne/n anderer Ressorts, der Bundesländer und Expert/inn/en aus Berufsverbänden und wissenschaftlichen Institutionen eine Strategie zur Verbesserung der Gesundheit von Kindern erarbeitet werden soll. Es sollen gemeinsam Maßnahmen entwickelt werden, die die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen nachhaltig verbessern. Im eigenen Bereich werden Lösungen für spezielle Themen gesucht, wie etwa integrierte Versorgung von Kindern und Jugendlichen zu Tagesrandzeiten und am Wochenende sowie Rehabilitation von Kindern und Jugendlichen.

 

Im Sinne der Nachhaltigkeit konnte die GIVE-Servicestelle für Gesundheitsbildung, eine gemeinsame Initiative des BMUKK, des BMG und des ÖJRK, bis 31.12.2012 verlängert werden. Grundlegende Zielsetzung dieser Servicestelle ist es, die Gesundheitsförderung und Gesundheitsbildung in den Schulen sowie in außerschulischen Bildungseinrichtungen niederschwellig und nachhaltig zu unterstützen. Dabei orientiert sich die Servicestelle an den Prinzipien und am

umfassenden Gesundheitsbegriff der von der Weltgesundheitsorganisation im Jahr 1986 verabschiedeten Ottawa-Charta und dem vom BMUKK herausgegebenen Grundsatzerlass „Gesundheitserziehung“. Die Servicestelle wirkt als Beratungs-, Koordinations- und Informationszentrum für schulische und außerschulische Bildungseinrichtungen, für regionale Netzwerke und/oder Einrichtungen sowie für die Partner. Das BMG zahlt im Vertragszeitraum monatlich € 6.750,- für den Betrieb der Servicestelle.

 

Kinder und Jugendliche stellen auch eine wichtige Zielgruppe, Kindergarten und Schule zwei wichtige Settings, im Arbeitsprogramm der, zum Bundesministerium für Gesundheit gehörenden GÖG/Geschäftsbereich Fonds Gesundes Österreich (FGÖ) dar.

Im Setting Kindergarten unterstützt der FGÖ Gesundheitsförderungsprojekte und ‑programme zur Förderung der seelischen Gesundheit, gesunder Ernährung und Bewegung. Besonders werden Projekte unterstützt, die mit multifaktoriellen Ansätzen arbeiten, den ganzen Kindergarten einbeziehen und langfristig angelegt sind. Weiters hat der FGÖ ein Modellprojekt zur Gesundheitsförderung im Kindergarten ausgeschrieben.

 

Im Setting Schule unterstützt der FGÖ besonders den Ausbau von vorhandenen Kapazitäten. Es geht dabei um den Auf- und Ausbau von Qualifikationen, regionalen Netzwerkstrukturen, Partnerschaften und Kooperationen. Besonderes Augenmerk soll darauf gelegt werden, eine bessere Verbindung zwischen Gesundheitsförderung und Schulentwicklung herzustellen und multifaktorielle Ansätze zu verwenden.

Der Fonds unterstützt auch spezifische Gesundheitsförderungsprojekte zur Prävention von Gewalt und aggressivem Verhalten.

 

Nachstehend eine Liste von im Zeitraum 2008 bis jetzt geförderten und durchgeführten außerschulischen, Kinder und Jugendliche betreffenden Projekten [(TG) = Förderung teilweise genehmigt; (G) = Förderung komplett genehmigt]:

 

Projekt Nr. 1051 - feelok    

Projekt Nr. 1258 - feelok

Projekt Nr. 1303 - Biovitale Schule

Projekt Nr. 1325 - It´s my life

Projekt Nr. 1357 - Vernetzte Gewaltbearbeitung in der Schule (TG)

Projekt Nr. 1358 - Bewegung ist Leben – Projekt zur Förderung des natürlichen Bewegungsdranges von Kindergartenkindern

Projekt Nr. 1366 - Kinder aus (Alkohol)suchtbelasteten Familien (TG)

Projekt Nr. 1378 - Ganz schön stark

Projekt Nr. 1388 - Konflikt und konstruktives Konfliktmanagement mit Schwerpunkt Gewaltprävention (G)

Projekt Nr. 1392 - Gesundheitsförderung in Volksschulen mit Migrationshintergrund (TG)

Projekt Nr. 1484 - Dein Leben/Suchtprävention (TG)

Projekt Nr. 1558 - Gesundheitsförderung im Zielgruppensegment Jugend

Projekt Nr. 1560 - Der Kreis; Prävention mittels Theaterarbeit (G)

Projekt Nr. 1567 - Alkoholintoxikationen in OÖ (TG)

Projekt Nr. 1572 - G’sund im Poly – G’sund in den Lehrberuf

Projekt Nr. 1587 - Wir werden Eltern - Gesundheit beginnt mit der Geburt! (G)

Projekt Nr. 1604 - Mental health promotion im Setting Volksschule (TG)

Projekt Nr. 1605 - Jugendgesundheitsfestival (TG)

Projekt Nr. 1629 - HALT GEWALT! Gemeinsam stark gegen Gewalt – Gewaltprävention in der Volksschule (G)

Projekt Nr. 1632 - Genuss- und Bewegungsentdecker - Gesunde Kinder für eine starke Zukunft (TG)

Projekt Nr. 1635 - MehrWert für Körper und Geist (TG)

Projekt Nr. 1644 - Projekt Buben- und Burschenarbeit (G)

Projekt Nr. 1647 - Young, Free and Healthy – Gesundheitswegweiser und Gesundheitstag für Mädchen und Burschen (G)

Projekt Nr. 1679 - feel good (TG)

Projekt Nr. 1694 - KENNiDI (TG)

Projekt Nr. 1751 - com.mit (TG)

Projekt Nr. 1758 - Gesunder Kindergarten (TG)

Projekt Nr. 1759 - Health 4 you (TG)

Projekt Nr. 1760 - Zähne.Zeigen (TG)

Projekt Nr. 1773 -  gewaltig gut drauf?! (TG)

Zu den Inhalten der angeführten Projekte verweise ich auf die Beilage.

 

Fragen 5:

Hinsichtlich Frage 5 a) verweise ich auf die Ausführungen des Herrn Bundesministers für Wirtschaft, Familie und Jugend zu der an ihn gerichteten parlamentarischen Anfrage Nr. 5093/J.

 

Frage 5 b):

Fragen der Drogen- und Suchtpolitik stellen eine komplexe Querschnittsmaterie dar und sind daher die unterschiedlichen Kompetenzen der involvierten Ministerien (insbes. BMUKK, BMWFJ, BMASK) in Kooperation und Einbindung aller Bundesländer umfassend zu koordinieren.

Grundlage für die gemäß Arbeitsprogramm der Bundesregierung für die XXIV. Gesetzgebungsperiode  zu erarbeitende Nationale Sucht- und Suizidpräventionsstrategie bilden u.a. auch die auf EU-Ebene verabschiedete EU-Drogenstrategie (EU-DS) 2005 – 2012 bzw. damit einhergehend der EU-Drogenaktionsplan (EU-DAP) 2009-2012. In den einzelnen Mitgliedsstaaten werden die jeweils unterschiedlichen Kompetenzregelungen und Strukturen berücksichtigt, wobei mehr und mehr auch ein umfassender Suchtansatz unter Einschluss legaler Drogen und substanzungebundener Süchte gewählt wird.

 

Die angedachte österreichische Strategie fußt mit Bezug auf die Problematik illegaler Drogen auf den einschlägigen suchtmittelrechtlichen Bestimmungen sowie den bereits bestehenden 9 Länderkonzepten/-strategien, die im Wesentlichen auch die Zielsetzungen der EU-DS und des EU-DAP beinhalten.

 

Im nunmehrigen Arbeitsübereinkommen der Bundesregierung für die XXIV. Gesetzgebungsperiode wurde die bisherige „Nationale Sucht- und Drogenstrategie“ um den Bereich der Suizidprävention und den Fokus auf Kinder und Jugendliche erweitert; die  konkrete Erarbeitung der Strategie erfolgt in meinem Ressort.

Diese Nationale Strategie soll Orientierungsrahmen für eine nationale Drogen- und Suchtpolitik sein, die in Hinkunft auch langfristig die Problematik legaler Drogen einschließlich  Fragen der Suizidprävention mit umfassen soll.

Im Rahmen der ressortübergreifenden Bundesdrogenkoordination sind bisher Vorarbeiten zur Nationalen Suchtstrategie geleistet worden. In einem ersten Schritt sind die Bundesländer und die involvierten Bundesministerien zu den Fragen und Problemstellungen der illegalen Drogen eingebunden. Sobald meinem Ressort sämtliche Stellungnahmen vorliegen, werden diese und auch die derzeit von dem zuständigen Fachbereich meines Ressorts erarbeiteten Beiträge für den Bereich der Suizidprävention zusammengeführt. Die Ergebnisse der weiteren Beratungen auf Länder- und Bundesebene sollen umfassend in die  Nationale Strategie einfließen und Grundlage für weitere politische Entscheidungsfindungen bilden. Geplant ist, diese Nationale Strategie in dieser Legislaturperiode zu finalisieren.

 

In diesem Zusammenhang ist auch der in meinem Ressort eingerichtete Beirat für psychische Gesundheit zu nennen, der mit allen relevanten Fragestellungen aus diesem Bereich befasst ist. So ist er auch hinsichtlich der Maßnahmen zur Suizidprävention bei Jugendlichen - unter besonderer Beachtung der männlichen Jugendlichen - mit der Erarbeitung einer wirkungsvollen Strategie betraut; bei Vorliegen erster Ergebnisse werde ich darüber berichten. Darüber hinaus befasst sich der bereits genannte Kinder – und Jugendgesundheitsdialog in 6 Arbeitsgruppen

unter anderem auch explizit mit der psychosozialen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Ein besonderes Augenmerk wird hier auch auf die Schaffung gesundheitsförderlicher Umwelten und Rahmenbedingungen, die Möglichkeiten zur Stärkung der Lebenskompetenzen und Erhöhung der Resilienz von Jugendlichen gelegt. Diese Arbeiten sollen innerhalb eines Jahres abgeschlossen sein und ebenfalls in eine Gesamtstrategie einfließen.

 

In diesem Zusammenhang sind auch die vom Hauptverband angeführten Beispiele aus dem Kreis der Krankenversicherungsträger zu nennen:

Die Kärntner Gebietskrankenkasse (KGKK) hat Verträge mit der Drogenambulanz Klagenfurt und der Drogenambulanz Villach (Roots). Des Weiteren besteht ein Vertrag mit der Diakonie Kärnten, die eine Ambulanz für Abhängigkeitserkrankungen im LKH Villach betreibt. Die Kosten für die ambulanten Behandlungen werden von der KGKK übernommen.

Seitens der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter (BVA) werden im Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention - in Zusammenarbeit aller Krankenversicherungsträger, koordiniert durch den Hauptverband - Schwerpunkte im Bereich der „Perspektive Individuum mit der Zielrichtung Jugendliche“ gesetzt. Dies trifft insbesondere die Themenbereiche „Ernährungsstrategie“ und „Tabakprävention“ (Rauchertelefon Österreich, Raucherentwöhnungsprogramme) in Form von gezielten Projekten.

Weiters finanziert die BVA österreichweit sinnbringende und nachhaltige Pilotprojekte zu diesen Themen mit (z.B. österreichweites Pilotprojekt zur Verringerung des Alkoholabusus unter Jugendlichen – „AHA“ - Alternative Happy Hours, Projekt „SuchTEAM“ im Weinviertel – Ziel sind alle Süchte: Spiel, Internet, Alkohol, Drogen etc.).

 

Frage 5 c):

Im Rahmen des Kindergesundheitsdialogs wird sich die Arbeitsgruppe Versorgung auch mit der Thematik der besseren ambulanten Versorgung sowohl in regionaler als auch in zeitlicher Hinsicht befassen und Lösungsvorschläge erarbeiten, wobei die Versorgung zu Tagesrandzeiten und an Wochenenden im Fokus liegt und eine kindgerechte Versorgungsstruktur das Ziel ist.   

 

Seitens des Hauptverbandes wurde dazu mitgeteilt, dass niedergelassene Vertragsärzte/-ärztinnen die Möglichkeit haben, ihre Ordinationen an Sonn- und Feiertagen geöffnet zu halten, jedoch nicht dazu verpflichtet sind und dazu auch von der Sozialversicherung nicht einseitig verpflichtet werden können.

Aus meiner Sicht möchte ich allerdings dazu anmerken, dass ich mir auch für die Versorgung auf dem Gebiet der Kinder- und Jugendheilkunde im niedergelassenen Bereich durch das soeben der parlamentarischen Behandlung zugeleitete „Bundesgesetz zur Stärkung der ambulanten Versorgung“ wesentliche Impulse in Richtung längerer Öffnungszeiten und Abdeckung auch von Randzeiten erwarte.

 

Frage 5 d):

Die Erarbeitung der Strategie für die „Gesunde Schule“ wurde mit Projektende (April 2009) abgeschlossen und erbrachte folgende Kernergebnisse:


1.      Qualitätsstandards

Das Projekt entwickelte Qualitätsstandards für die „Gesunde Schule“ auf der Basis vorgefundener nationaler und internationaler Qualitätsstandards.

Standards sind knappe, aber präzise Beschreibungen eines erwünschten künftigen Zielzustandes in Bezug auf die Ergebnisse (Leistungen oder Produkte) einer Organisation. Indem Standards zukunftsorientiert sind, sollen sie von der Schule zunächst als Anregung verstanden werden für eine Standortbestimmung der eigenen Qualität. Das ist dann die Grundlage für die Definition von Interventionen und Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung. Qualitätsstandards bilden die Ausgangsbasis für die Formulierung von Qualitätskriterien als Werte, die durch entsprechende Interventionen erreicht werden sollen. Als Hilfestellung wurden Qualitätskriterien dargestellt, an denen sich Schulen orientieren können.

 

2.      LehrerInnenbildung (Pilotlehrgang, Prototyp)

Als Zielsetzung bestand:

PilotprojektkoordinatorInnen erhalten fachliche Unterstützung bei der Bestandsaufnahme, der Gesundheitskonferenz, im Projektmanagement etc.; PilotprojektkoordinatorInnen werden befähigt, sich über die Lernplattform

mit anderen Schulen zu vernetzen (Wissenstransfer etc.); PilotprojektkoordinatorInnen können auf Informationen, Fragebögen, Anleitungen etc. zugreifen und diese für das eigene Schulprojekt nutzen.

Die für den Pilotlehrgang formulierten Ziele für Pilotprojektkoordinator/inn/en und Schulleiter/innen sind größtenteils erreicht worden: theoretische Kenntnisse zu Gesundheitsförderung und Gesundheitsmanagement wurden erweitert und waren auch bei der Umsetzung hilfreich. Die Bildung eines Projektteams, die Durchführung einer Gesundheitskonferenz, die Durchführung einer IST-Analyse sowie einer groben Maßnahmenplanung wurden von nahezu allen Schulen erfüllt. Die Wichtigkeit der Unterstützung des Projekts durch die Schulleiter/innen und die besondere Rolle und Aufgabe für die Gesundheitsförderung wurde erkannt. Bei der Einführung von (Projekt-) Managementverfahren bzw. Teamarbeit an den Schulen besteht Bedarf an Unterstützung.

 

3.      Gesundheits(förderungs-)management in Schulen

Um Gesundheitsförderung nachhaltig in der Schule zu integrieren, ist es im Regelfall erforderlich, nicht nur einzelne Projekte durchzuführen, sondern Grundformen des Gesundheitsmanagements aufzubauen, eine Aufgabe der Schulleitung und der Projektleitung. Basis des Gesundheitsmanagements ist die Einrichtung eines Gesundheitsteams, das vom Projektleiter/von der Projektleiterin geführt wird. Dieses Team entwickelt, plant und koordiniert Gesundheitsförderungsstrategien für die gesamte Schule, orientiert sich dabei an den Besonderheiten (Schultyp, Einzugsgebiet, Schulschwerpunkte etc.) und den Ressourcen (Personen, Kompetenzen, Materialien, Geld, Zeit) des jeweiligen Standorts. Die Gesundheitsförderung muss integrativer Teil der Schulentwicklung sein, um erfolgreich sein zu können. Um Gesundheitsförderung nachhaltig in der Schule zu integrieren, ist es erforderlich, dass die Schulleitung Grundformen des Gesundheitsmanagements aufbaut und dieses Gesundheitsmanagement unterstützt. Einzelaktionen/Maßnahmen/Initiativen zu Ernährung, Bewegung, psychosozialer Gesundheit, Suchtprävention sowie materieller Umwelt und Sicherheit der gesamten Schule sollen nach dem Management-Zyklus (PDCA: plan – do – check – act) etabliert werden.

 

4.      Gesundheitsbetreuung

Auf Basis der aktuell verfügbaren Evidenz internationaler Modelle einer „Gesundheitsbetreuung“ konnten Handlungsempfehlungen für eine Neuorientierung der Gesundheitsberufe im Setting Schule aufgezeigt werden. Daraus wurden drei Handlungsstränge synthetisiert: das Thema Screening wurde als geeigneter Einstieg in eine breite Diskussion mit allen Stakeholdern angesehen. Ein wissenschaftliches Komitee sollte evidenzbasierte Leitlinien für Schulärztinnen und -ärzte erstellen. Weiters sollte es zu einer Neustrukturierung des Screenings an Schulen kommen. Im zweiten Handlungsstrang geht es darum, die Schulen zu befähigen, ihre individuelle Gesundheitsstrategie zu entwickeln: notwendig ist die Vernetzung der Fachleute innerhalb der Schule im Sinne einer interdisziplinären Zusammenarbeit. Im dritten Handlungsstrang geht es um die Schaffung eines strategischen Überbaus, an dem die Schulen mit ihren individuellen Gesundheitsstrategien andocken können. Eine nationale Public Health-Strategie oder eine Jugend-(Gesundheits-) Strategie könnten diesen Überbau darstellen.

 

5.      DienstleisterInnenangebot

Dass Schulen bei der Auswahl von Anbietern/Anbieterinnen von Gesundheitsförderungsprojekten und -programmen unterstützt und zum anderen die Dienstleisterinnen und Dienstleister bei der Qualitätsentwicklung ihrer schulischen Gesundheitsförderungsangebote begleitet werden sollen, hat sich bestätigt. In Abstimmung mit den Qualitätsstandards für „Gesunde Schulen“ wurden auch für

externe Anbieter/innen  Qualitätssicherungsinstrumente entwickelt. Von besonderer Bedeutung erscheint es, auch bei externen Dienstleister/inne/n einen Qualitätsentwicklungsprozess zu begleiten und zu unterstützen. Die Kooperation mit dem Bildungsnetzwerk des Fonds Gesundes Österreich hat sich bewährt. Die entwickelten Tools haben das Ziel, die Zusammenarbeit zwischen Schulen und externen Dienstleister/inne/n so mitzugestalten, dass gemeinsame Zielsetzungen und Richtlinien im Sinne der Prinzipien von Gesundheitsförderung entstehen und alle Beteiligten ein Bild davon bekommen, welche Leistungen mit den Interventionen verbunden sind und in welcher Qualität diese erbracht werden.

 

6.      Monitoring

Durch die Erhebung relevanter Gesundheitsdaten (Statistische Zusammenführung des Screening-Ergebnisses) können sowohl für die einzelne Schule als auch für die Gesundheits- und Schulpolitik Handlungsbedarf aufgezeigt und Entscheidungsgrundlagen für Maßnahmen der Gesundheitsförderung gewonnen werden. Das „Dokumentationssystem für gesundheitsfördernde Interventionen in Schulen“ ist ein Tool, welches Schulen beim Qualitätsmanagement von Gesundheitsförderung unterstützen soll. Die HBSC-Studie (Health Behaviour in School-Aged Children) enthält ein umfassendes Monitoring bezüglich der Gesundheit und des Gesundheitsverhaltens von Schülerinnen und Schülern sowie der Gesundheit von Lehrerinnen und Lehrern und würde es erlauben, außerdem relevante Daten zum Setting Schule sowie zum Ausmaß, zur Verbreitung und zur Qualität schulischer Gesundheitsförderung zu generieren.

 

Die diversen Projektergebnisse und Empfehlungen sind dem Abschlussbericht zu entnehmen, der unter folgendem Link abrufbar ist: http://www.gesundeschule.at/fileadmin/user_upload/Downloads_Diverse/ENDBERICHT_Gesunde_Schule.pdf

 

Auch der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger wies darauf hin, dass im Rahmen des Zukunftskonzeptes „Gesundheitsförderung und Prävention“ der Sozialversicherung den Schulen eine besondere Bedeutung zukommt. Um gesundheitliche Belastungen, deren Auslöser vielfältig sind, möglichst zu vermeiden oder zu reduzieren, ist die Etablierung der Gesundheitsförderung in Schulen ein wichtiges Ziel.

 

Bereits in den letzten Jahren wurden die Gebietskrankenkassen von Schulen vielfach als kompetente Ansprechpartner zum Thema Gesundheit wahrgenommen. Damit die breit gestreuten Angebote der Krankenversicherungsträger systematisch an die Schulen herangetragen werden können, wurden in allen Bundesländern (ausgenommen Burgenland) Schulservicestellen errichtet.

Vorrangige Ziele der schulischen Gesundheitsförderung sind:

·      Gestaltung der Schule als gesundheitsförderliche Lebensumwelt unter Einbeziehung aller im schulischen Alltag beteiligten Personen

·      Förderung persönlicher Kompetenzen und Leistungspotenziale der Schüler in Hinblick auf gesundheitsbewusstes, eigenverantwortliches Wissen und Handeln

·      Förderung der kommunikativen und kooperativen Kompetenz zwischen Lehrer, Schüler und Eltern Die Servicestellen bieten somit eine unterstützende Struktur für alle Akteure (Schüler, Lehrkräfte, Eltern, Schulärzte/-ärztinnen, Schulpsycholog/inn/en etc.) im Setting Schule, die sich im Rahmen des Unterrichts und des Schulalltages/Schulumfeldes mit gesundheitsrelevanten Themen, wie Ernährung, Bewegung, Sucht, psychosoziale Gesundheit und Lebensraumgestaltung auseinandersetzen wollen.

 

Die kostenlosen Angebote von Servicestellen umfassen im Detail:

·      Altersgerechte Ernährungs-Wokshops (1. bis 12. Schulstufe)

·      Ernährungs-Vorträge für Eltern

·      Altersgerechte Ernährungs- und Bewegungs-Broschüren

·      Gesundheitsbezogenes Informationsmaterial und statistische Gesundheitsdaten (Download unter: www.noegkk.at/Service Stelle Schule)

·      Info-Folder

·      Newsletter

·      Hilfestellung und Unterstützung bei der Organisation von Gesundheitsveranstaltungen

·      Vermittlung von Kontakten zu Expert/inn/en, Vortragenden, Sponsoren

·      Zusammenarbeit mit Bewegungs-Trainer/inne/n, Mentaltrainer/inne/n, Diätolog/inn/en, der Fachstelle für Suchtvorbeugung NÖ etc.

 

Ziel der gesundheitsfördernden Projekte in der Schule sind die Stärkung der persönlichen und sozialen Ressourcen der Schüler und Jugendlichen und damit Verbesserung des körperlichen, geistig-seelischen und sozialen Wohlbefindens.

Die Servicestelle bietet:

·      Beratung und Begleitung bei der Planung und Durchführung

·      Kostenloser „Projekt-Pfad-Finder“ (praxisnaher Leitfaden zur Projektabwicklung)

·      Finanzielle Förderung von Gesundheitsförderungsprojekten (bei Einhaltung der Qualitätskriterien)

·      Veröffentlichung der Projekte auf der Homepage der NÖGKK www.noegkk.at  (Service Stelle Schule/Schulprojekte)

 

Die NÖGKK hat im abgelaufenen Schuljahr (2008/2009) zehn umfassende ganzheitliche Gesundheitsförderungsprojekte in niederösterreichischen Schulen betreut und begleitet. Zusätzlich wurden 101 Ernährungsworkshops für 5.069 Schüler und 16 Elternabende durchgeführt.

 

Bei der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse (OÖGKK) wird im Bereich schulischer Gesundheitsförderung („Setting Schule“) die Auseinandersetzung mit Gesundheit strukturiert und ganzheitlich behandelt, das heißt es werden unterschiedliche Themen (Ernährung, Bewegung, Lebenskompetenz, …) aufgegriffen und die strukturierte Verankerung von Gesundheit in das schulische Alltagsleben angestrebt. Darunter fallen mehrere Initiativen für unterschiedliche Zielgruppen wie beispielsweise „der kleine Mugg“ (ein Programm, das sich speziell an Volksschulen mit einem hohen Anteil an Migrant/inn/en wendet) oder „Gesundheit leben – Gesundheit lernen“ (ein Programm für Schüler/innen ab der 5. Schulstufe).

Die schulische Gesundheitsförderung ist in OÖ in Form eines Gesundheitsziels strategisch verankert. Die OÖGKK und der Landesschulrat tragen die Verantwortung zu diesem Ziel, das im Wesentlichen einen Qualitätssicherungsprozess (Gütesiegel „Gesunde Schule OÖ“) in den Schulen etabliert und nach außen sichtbar macht. Eine weitere auf Bewegung und Koordination bezogene (und an dieser Stelle  exemplarisch angeführte) Aktivität ist das Projekt „Fit mit Koordi“ zur Förderung und Ausbau der koordinativen Kompetenzen von Schulkindern.

 

Bei der Steiermärkischen Gebietskrankenkasse (STGKK) ist das Thema „gesunde Schule“ seit 2004 ein wesentliches Handlungsfeld im Bereich der Gesundheitsförderung. Durch das Programm „Gesunde Schule, bewegtes Leben“ versucht die STGKK, viele steirische Schulen bei einer gesunden Gestaltung des Lebensraumes Schule - wobei verhaltens- und verhältnisorientierte Maßnahmen gleichermaßen berücksichtigt werden - zu unterstützen.

Im Schuljahr 2008/2009 wurden 38 Schulen betreut. Derzeit werden in der gesamten Steiermark 44 Schulen betreut.

 

Die Kärntner Gebietskrankenkasse (KGKK) als Servicestelle für Schulen unterstützt im Rahmen der schulischen Gesundheitsförderung Schulen bei der Planung und Umsetzung von gesundheitsfördernden Projekten. Das umfangreiche und kostenfreie Angebot, unter dem Titel „G’sunde Lebenswelt Schule“, beinhaltet prozessorientierte Projektberatung und -begleitung, Workshops zu den Themen „Ernährung“, „Zahngesundheit“, „Rauchen“, das Modularsystem „Lebenskompetenzsteigerung“ sowie Informationsmaterialien zu schulischen Gesundheitsthemen.

Jährlich werden von der KGKK, derzeit über einen Zeitraum von zwei Schuljahren, rund 1.000 Schüler aus zehn Kärntner Schulen unterschiedlichen Schultyps beraten und begleitet. Insgesamt wurden seit 2004 in diesem Rahmen 58 Schulprojekte gefördert und gemeinsam durchgeführt.

 

Die Tiroler Gebietskrankenkasse (TGKK) hat sich seit mehreren Jahren zum Ziel gesetzt, in Zusammenarbeit mit interessierten Schulen in spezifischen Projekten im Ernährungs- und Bewegungsbereich die Gesundheit der betroffenen Schüler zu fördern bzw. präventiv tätig zu sein.

 

Die in der Vorarlberger Gebietskrankenkasse (VGKK) angesiedelte „Servicestelle Schule“ beschäftigt sich mit der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen im Setting Schule und unterstützt Vorarlberger Schulen bei der Umsetzung von Gesundheitsförderungsprojekten. Institutionen, wie die Stiftung Maria Ebene und der Fonds Gesundes Vorarlberg, die die Kinder- und Jugendgesundheit im Fokus haben, werden von der VGKK finanziell unterstützt. Neben den gemäß § 132a ASVG durchzuführenden Jugendlichenuntersuchungen sind als weiteres Beispiel für Vorsorgeleistungen der VGKK die zur Verhütung von Zahnerkrankungen gerade auch bei Kindern bzw. in Schulen angebotenen Zahnprophylaxeleistungen zu nennen.

 

Bei der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter (BVA) wird die Strategie für eine „gesunde Schule“ (z.B. Bewegung, Ernährung, psychische Gesundheit, Umwelt, Ergonomie, Sucht, zeitadäquates Gesundheitsbetreuungsprogramm) ebenfalls weiterentwickelt. Die BVA positioniert sich auch durch die Prioritätensetzung im Zuge der Gesundheitsförderung und Prävention.

 

Frage 5 e):

Mit dem Ausbau der kinder- und jugendpsychiatrischen Versorgung befassen sich im Rahmen des Kindergesundheitsdialoges zwei Arbeitsgruppen, eine mit dem fachlichen Hintergrund, eine andere mit der strukturellen Umsetzung der Empfehlungen. Die Arbeitsgruppen arbeiten Hand in Hand.


Das Bundesministerium für Gesundheit wirkt im Rahmen der Bundesgesundheitskommission an der Rahmenplanung für die Österreichische Gesundheitsversorgungsstruktur (Österreichischer Strukturplan Gesundheit, ÖSG) mit.

 

In der derzeit gültigen Version ÖSG 2008 ist es erstmals gelungen, ein Versor­gungskonzept für die Kinder- und Jugendpsychiatrie in den ÖSG aufzunehmen (http://www.bmg.gv.at/cms/site/attachments/1/0/1/CH0716/CMS1136983382893/oesg_2008_-_text_ohne_matrizen.pdf, Seite 49 f.). Darin wird der Rahmen für Versorgungsstrukturen – von der Krankenhausabteilung über teilstationäre Einrich­tungen und mobile Einheiten bis zu ambulanten Einrichtungen und dezentralen, gemeindenahen, interdisziplinären Netzwerken – definiert. Weiters sind Rahmen­planungsvorgaben enthalten. Die Vorgaben für Personalausstattung und –qualifi­kation, Infrastruktur und Leistungsangebote beziehen sich derzeit vorwiegend auf Krankenanstalten.

 

Der Hauptverband betont, dass die Psychotherapie für Kinder und Jugendliche als – in der Regel kostenfreie – Sachleistung der Sozialversicherung ein besonderes Anliegen ist.

Die Verwaltungskörper des Hauptverbandes haben nach dem Nichtzustandekommen eines Gesamtvertrages für Psychotherapie bei freiberuflich niedergelassenen

Psychotherapeut/inn/en die Krankenversicherungsträger ersucht, in allen Bundesländern alternative Sachleistungsversorgungen aufzubauen. Besonderes Augenmerk sollte dabei auf Therapieangebote für spezielle Gruppen von Anspruchsberechtigten und damit dezidiert auch für Kinder und Jugendliche gerichtet werden.

Neben den eigenen Einrichtungen der Krankenversicherungsträger bieten nunmehr österreichweit auf Vertragsbasis zahlreiche Vereine kostenfreie spezialisierte Psychotherapie für Kinder und Jugendliche an; dies oft auch unter Einbeziehung von Eltern bzw. Sorgeberechtigten. Daneben stehen die großen Sachleistungslösungen (in Wien etwa der Verein für ambulante Psychotherapie) auch für Therapien von Kindern und Jugendlichen zur Verfügung.

 

Der Hauptverband weist darauf hin, dass sich die Krankenversicherungsträger bemühen, Psychotherapie als Sachleistung für spezielle Gruppen anzubieten und auch auszubauen. Angesichts der gespannten finanziellen Situation ist eine Weiterentwicklung der Versorgung jedoch schwer zu erreichen und können Wartezeiten nicht immer vermieden werden.

 

In diesem Zusammenhang macht der Hauptverband auf einen wichtigen Punkt aufmerksam: Eine isolierte Psychotherapie für Kinder und Jugendliche ohne die Betrachtung der gesamten Problematik scheint in vielen Fällen nicht die adäquate Behandlung zu sein.

Eine Betreuung von Kindern und Jugendlichen bei psychischen Problemen sollte interdisziplinär erfolgen und erfordert auch ein entsprechendes „Management“.

Diesen Weg verfolgt ein Projekt im Burgenland mit einem Ambulatorium, in dem zur psychosozialen Kinder- und Jugendbetreuung mehrere Gesundheitsberufe zusammenarbeiten und das im Rahmen eines Symposiums zum Thema „Verletzte Kinderseele“ vorgestellt wurde.

 

Die Burgenländische Gebietskrankenkasse (BGKK) hat seit Jahren eine vertragliche Regelung mit dem Psychosozialen Dienst Burgenland (PSD) über die Betreuung von Suchtkranken in den Einrichtungen des PSD. Das Angebot ist nicht nur auf Erwachsene ausgerichtet, sondern es werden vermehrt auch Kinder und Jugendliche mit Suchtproblemen betreut. Darüber hinaus bietet der PSD Burgenland auch psychosoziale Betreuung bei psychiatrischen und psychischen Problemen an.

Das Angebot umfasst:

·      medizinische Beratung durch Fachärztinnen/-ärzte für Psychiatrie

·      klinisch-psychologische Beratung und Behandlung

·      Psychotherapie

·      Drogen- und Suchtberatung

·      Betreutes Einzelwohnen

·      Vermittlung zu Behandlungs- und Betreuungseinrichtungen

·      Betreuung nach stationären Aufenthalten

·      Beratung für Angehörige usw.

 

Die BGKK hat flächendeckend in Summe mit sieben Kinderfachärzt/inn/en einen Vertrag abgeschlossen. Darüber hinaus bestehen vertragliche Regelungen mit dem sozialpsychiatrischen Ambulatorium in Oberpullendorf und mit dem Zentrum für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie in Eisenstadt. Weiters besteht eine Vereinbarung mit dem Heilpädagogischen Zentrum (HPZ) in Rust. Das HPZ ist eine Sonderkrankenanstalt und dient der diagnostischen Abklärung, Behandlung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen und deren Familien. Versorgungswirksam sind auch die verschiedenen Wahlärztinnen und-ärzte sowie Wahleinrichtungen, wo satzungsmäßig vorgesehene Zuschüsse durch die Kasse geleistet werden.

 

Die Salzburger Gebietskrankenkasse (SGKK) weist darauf hin, dass unter Fachleuten weitgehend unbestritten ist, dass gerade auf dem Gebiet der Kinder- und Jugendpsychiatrie ein multiprofessioneller Ansatz fachlich wie ökonomisch anzustreben ist. Im Hinblick auf die überschneidenden Zuständigkeitsbereiche (Schulpsychologischer Dienst, Jugendwohlfahrt, soziale Krankenversicherung) wären dafür auch gemischte Finanzierungsmodelle anzustreben. Es gibt im Bereich der SGKK dazu einen Modellvertrag mit einer solchen Einrichtung, der in seiner Kapazität ausgebaut werden sollte.

 

Die Kärntner Gebietskrankenkasse (KGKK) bezahlt gemeinsam mit den Sonderversicherungsträgern 55 % der Aufwendungen der Miniambulatorien St. Veit und Wolfsberg.


Das therapeutische Angebot der Miniambulatorien umfasst insbesondere:

·      medizinische und

·      funktionelle Therapien (Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie)

·      Psychotherapie

·      klinisch – psychologische Behandlung

Zur kinder- und jugendpsychiatrischen Versorgung in Oberkärnten hat die KGKK einen Vertrag mit dem Verein „Rettet das Kind“ in Seebach abgeschlossen.

Die Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau (VAEB) hat in diesem Bereich stationäre Aufenthalte für Kinder von psychisch Kranken in der Gesundheitseinrichtung Josefhof (im Rahmen des Programms „psychische Gesundheit am Josefhof“) geplant.

 

Frage 5 f):

Zu den seitens des FGÖ geförderten Lehrlingsprojekten darf ich auf die in der Beilage angeschlossene detaillierte Auflistung, die auch die diesbezüglichen Projekte enthält, verweisen.

 

Wie der Hauptverband ausführt, wurde im Rahmen der Schwerpunktsetzung Gesundheitsförderung und Prävention der Sozialversicherung, die mit meinem

Ressort abgestimmt wurde, zum Themenfeld der betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) das Schwerpunktthema Lehrlingsgesundheit im Rahmen von Pilotprojekten bearbeitet. Ziel der Pilotprojekte war

·      die Integration von betrieblicher Gesundheitsförderung in die Lehrlingsausbildung und Personalentwicklung der teilnehmenden Unternehmen

·      die Erprobung von neuen Instrumenten und Zugängen für die Zielgruppe

·      die Erhebung, Auswertung und Vergleich von Daten

·      die Erstellung eines Leitfadens für Transfer

Mit Abschluss des Projektes steht interessierten Betrieben ein Leitfaden zur Verfügung, wie das Thema Lehrlingsgesundheit im Rahmen von BGF bearbeitet werden kann. Der Leitfaden ist integrativer Bestandteil des BGF-Handbuchs des Österreichischen Netzwerks für betriebliche Gesundheitsförderung. Des Weiteren werden die entwickelten Tools sowie Beratungs- und Betreuungsangebote von den Gebietskrankenkassen im Rahmen einer lebensphasenorientierten BGF für interessierte Betriebe angeboten. Das Angebot wurde im Rahmen des BGF-Infotages 2009 sowie im Rahmen von vier regionalen Veranstaltungen interessierten Unternehmen  vorgestellt.

Von der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse (OÖGKK) wurde auf Initiative des Österreichischen Netzwerkes Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) im Bereich der betrieblichen Gesundheitsförderung im Jahr 2009 ein Schwerpunkt zur Jugendgesundheit (Fokus junge Arbeitnehmer/innen) gesetzt. Dabei wurde das Standardangebot zur BGF um einen zielgruppenorientierten Ansatz erweitert.

Im Bereich Jugendlichenuntersuchung werden von der OÖGKK gemäß den gesetzlichen Bestimmungen (§ 132a ASVG) jugendliche Arbeitnehmer/innenzwischen 15 und 18 Jahren einmal jährlich zu einer Untersuchung eingeladen. Die nach einem standardisierten Programm durchzuführenden Untersuchungen finden direkt in den Berufsschulen statt und sollen bereits bestehende Erkrankungen frühzeitig erkennen, den jungen Menschen Gesundheitsrisiken und berufliche Belastungen bewusst machen und bei verschiedenen Problemen (z.B. Familie, Arbeitsplatz, Alkohol/Drogen) erste Schritte setzen.

 

Von der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter (BVA) werden im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung Erwerbstätige aller Altersgruppen betreut. Die Angebote spannen sich über themenorientierte Schwerpunkte bis hin zu zielgruppenorientierten und berufsspezifischen Schwerpunkten; damit ist auch das Themenfeld „erwerbstätige Jugendliche“ abgedeckt.

 

Die Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau (VAEB) hat in diesem Bereich folgende Maßnahmen gesetzt:

·      ein vom Hauptverband finanziertes Projekt im Setting Betrieb mit dem Titel „Generationenmanagement“,

·      die BGF-Lehrlingswochen in der Gesundheitseinrichtung Josefhof.

 

Frage 5 g):

Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass plastisch-ästhetische Operationen unter 18 Jahren lediglich bei strengen medizinischen Indikationen durchgeführt werden.

Auch die internationalen Richtlinien der IQUAM (International Committee for Quality Assurance, Medical Technologies and Devices in Plastic Surgery), an die sich die einschlägigen medizinischen Fachgesellschaften halten, untersagen beispielsweise Brustvergrößerungen vor dem 18. Lebensjahr.

 

Allerdings gibt es eine Vielzahl von Operationen, die sehr wohl vor dem 18. Lebensjahr indiziert sind, z.B. bei einer schweren Brustasymmetrie oder bei stark ausgeprägten Fettverteilungsstörungen, da solche Störungen auch eine starke psychische Belastung darstellen können. Die notwendigen Abgrenzungen dieser Bereiche machten fachliche Diskussionen mit Experten notwendig. Im Rahmen der Expertengespräche wurde auch die Problematik eines möglichen Ausweichens  auf qualitativ möglicherweise nicht einwandfreie Operationen in anderen Ländern hingewiesen, sollten Schönheitsoperationen an Jugendlichen in Österreich gesetzlich verboten werden. Für sehr sinnvoll wurde jedenfalls eine medizinische Leitlinie erachtet, die von den einzelnen beteiligten Fachgruppen erarbeitet werden müsste.

Ebenso wird die Möglichkeit einer Regelung zu einer verpflichtenden „zweiten Meinung“ nach einem definierten Zeitabstand derzeit geprüft. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die genaue Information und Aufklärung der PatientInnen und deren Eltern v.a. über mögliche Folgen und Nebenwirkungen eines solchen operativen Eingriffes. Dadurch können schnelle Entscheidungen und das Folgen der Modetrends noch einmal überdacht und möglicherweise auch wieder revidiert werden.

Besonderes Augenmerk muss auf eine verstärkte seriöse Information der Jugendlichen gelenkt werden. Auch muss das Einhalten des ärztlich-ethischen Kodex eingemahnt werden. Gestützt werden diese Maßnahmen durch die Erarbeitung entsprechender Empfehlungen. Die Problematik der Schönheitsoperationen an Jugendlichen ist daher weiter Gegenstand von lösungsorientierten Expertengesprächen in meinem Ministerium.

 

Frage 6:

Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen sind eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung. Das Gesundheitsressort stellt sich dieser Herausforderung insofern, als mit dem Kindergesundheitsdialog eine Initiative gestartet wurde, in der gemeinsam mit Vertreter/inne/n anderer Ressorts und der Bundesländer Maßnahmen auch zur Prävention von Übergewicht und Adipositas bei Kindern entwickelt werden sollen.

 

Ich habe Anfang März 2010 die neue österreichische Ernährungspyramide vorgestellt, die von meinem Ressort gemeinsam mit namhaften österreichischen Organisationen im Bereich Gesundheitsförderung und Ernährung erarbeitet wurde. Die Ernährungspyramide zeigt auf einen Blick, was, wie oft und in welcher Menge gegessen werden sollte. Damit wird auch das Problem des Übergewichts bei Kindern und Jugendlichen adressiert.

 

Seit 2002 wurden von den EU-Gesundheitsministern sieben Ratsschlussfolgerungen verabschiedet mit dem Inhalt, die Ernährung der Bevölkerung zu verbessern und dem steigenden Trend beim Übergewicht entgegenzutreten. Im EU-Weißbuch „Ernährung, Übergewicht, Adipositas, eine Strategie für Europa“ vom Mai 2007, werden Maßnahmen dargestellt, die dazu beitragen können, Erkrankungen aufgrund ungesunder Ernährung, Übergewicht und Adipositas zu verhindern. Diese EU-Dokumente enthalten politische Willensbekundungen und unterschiedlich detaillierte Handlungsoptionen für die Kommission und die Mitgliedsstaaten, die damit auch aufgefordert werden, nationale Ernährungsstrategien zu implementieren. Auch die WHO fordert in ihrer „Globalen Strategie über Ernährung, Bewegung und Gesundheit“ die Staaten auf, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. In Österreich fehlte bisher eine entsprechende nationale Ernährungsstrategie.

Ernährung ist eine Querschnittmaterie über mehrere (Fach)Politiken und ein Bestandteil von vielen unterschiedlichen Alltagssituationen. Fehlernährung und Überernährung haben multifaktorielle Genesen und bedürfen daher auch mehrerer Herangehensweisen und verschiedener Antworten. Einzelne Initiativen müssen vernetzt, koordiniert und evaluiert werden. Eine zentrale Planung und Steuerung wirkt vernetzend, arbeitsteilige und/oder gemeinsame Herangehensweisen bringen eher nachhaltige Erfolge als isolierte Einzelprojekte. Nur durch geplantes, koordiniertes, kongruentes und evidenzbasiertes Handeln sind dauerhafte Verbesserungen realistisch. Der nationaler Aktionsplan Ernährung (Nap.e) definiert Ziele und identifiziert Handlungsfelder. Darauf aufbauend sollen Projekte, Initiativen und AkteurInnen vernetzt werden, eine zentrale Datenerfassungs- und Sammelstelle ebenso wie eine zentrale Planung und Steuerung sollen vorgesehen werden.

Ich habe daher entschieden, dazu ein an wissenschaftlichen Kriterien orientiertes Konzept erstellen zu lassen und dieses einem breiten Konsultationsverfahren zuzuführen. Ein breiter Ansatz zur Veränderung der Ernährung hin zu einem ausgewogenen Ernährungsstil ist notwendig. Es muss dazu nicht nur das Lebensmittel- und Speisenangebot systematisch verbessert werden, es muss auch breit und auf mehreren Ebenen Ernährungsbildung erfolgen, am besten spielerisch und partizipativ, damit nachhaltig Ernährungskompetenz vermittelt wird. Es bedarf da und dort sicherlich auch neuer gesetzlicher Regelungen – hier wurde z.B. mit der Transfett-Verordnung bereits ein Baustein gelegt.

Der Entwurf des Nap.e zeigt Aktionsfelder auf und fasst aufgrund internationaler Erfahrungen evidenzbasierte bzw. erfolgsversprechende Handlungsmöglichkeiten im Themenfeld Ernährung zusammen. Darüber hinaus sind auch andere mögliche Maßnahmen der Verbesserung der Ernährung der ÖsterreicherInnen beispielhaft aufzählt. Ziel des Nap.e ist es, bis 2020 die Prävalenz von ernährungsassoziierten Erkrankungen zu verringern und den Trend beim Anstieg des Übergewichts umzukehren bzw. zumindest zu stoppen. Mit dem nationalen Aktionsplan Ernährung bekommt auch Österreich erstmals eine Ernährungsstrategie. Eine zentrale Stelle zur Planung, Koordinierung und Steuerung ist speziell in Zeiten der begrenzten finanziellen Ressourcen im öffentlichen Bereich ein Gebot der Stunde.

Ende Jänner 2010 habe ich den Entwurf für einen nationalen Aktionsplan Ernährung vorgestellt. Dieser ist bis Ende April einem breiten Konsultationsverfahren offen gestanden. Die eingehenden Stellungnahmen werden derzeit bewertet. Die daraus entstandenen Schwerpunkte für Handlungen in der nächsten Zukunft sollen in Workshops behandelt werden. Ende des Jahres soll der „finale“ nationale Aktionsplan Ernährung veröffentlicht werden. Er ist als dynamisches Konzept zu verstehen, das ständig weiterentwickelt, evaluiert und angepasst wird. Eine nationale Ernährungskommission wird eingerichtet, die jährlich prioritäre Aktionsfelder identifiziert, an welchen die Arbeiten im Rahmen des Nap.e ausgerichtet werden sollen. Projekte, Initiativen und Aktivitäten im Rahmen des Nap.e werden durch das Logo das Nap.e (eine grüne Pyramide) erkenntlich sein.

Die Verbesserung der Ernährung junger Menschen spielt im Rahmen des Nap.e in allen vier identifizierten Aktionsfeldern eine Rolle und spiegelt sich auch in etlichen der aufgezählten Maßnahmen wieder. Die vier Aktionsfelder sind:

 

1)     Stärkung des Bereichs Ernährung im Gesundheitswesen und im öffentlichen Bereich

2)     Integrierte Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Prävention von ernährungsabhängigen Erkrankungen

3)     Ausbau der Datenbasis zur evidenzbasierten Vorgangsweise und Qualitätskontrolle

4)     Förderung von Netzwerken auf lokaler, regionaler, nationaler und internationaler Ebene

Maßnahmen, die die Gesundheit junger Menschen betreffen und im Nap.e derzeit aufgezählt sind, wären z.B. Integration der Ernährungsanamnese in die Gesundenuntersuchung; Ernährungsberatung im Rahmen von Lehrlingsuntersuchungen und Mutter-Kind-Beratungen; Stillförderung und einheitliche Beikostleitlinien für Österreich; Verbesserung des Speisenangebots in Schulküchen und Kindergärten; Optimierung des Nahrungsmittelangebots in Horten, Kiosken, Verkaufsautomaten und der Gastronomie; Erhöhung der Verfügbarkeit und Leistbarkeit von Lebensmitteln, die häufiger konsumiert werden sollten insbesondere von Obst, Gemüse und Vollkornprodukten; Ernährungsbildungsinitiative für LehrerInnen und KindergartenpädagogInnen; Weiterentwicklung Konzepts der gesundheitsfördernden Schulen, Media-Literacy-Aktivitäten; Aktivitäten zur Verbesserung der Kompetenz im Umgang mit Lebensmitteln bzw. der Kochkompetenz von Jugendlichen; spezielle niederschwellige Beratungs- und Hilfsangebote für Frauen/Eltern aus sozial benachteiligten Bevölkerungsschichten; neues Ernährungs-Gütezeichen für Speisen-Angebote und Lebensmittel, damit gesündere Alternativen leicht und schnell erkannt werden können; Erarbeitung und Bereitstellung von einheitlichen Empfehlungen und akkordierter Richtlinien für spezifische Zielgruppen, darunter auch Kinder und Jugendliche etc.

Welche Maßnahmen letztlich umgesetzt werden, wird von den Rückmeldungen der Konsultation abhängen bzw. in weiterer Folge von KooperationspartnerInnen (andere Ministerien, Länder, Sozialversicherungen, Interessensverbände etc.) und AkteurInnen in Vereinen, Gemeinden, Städten, Ländern, Schulen usw. abhängig sein. Es können sich aus der Konsultation auch noch weitere, derzeit nicht angeführte Maßnahmen ergeben, die dann im finalen Aktionsplan aufscheinen.

Bereits umgesetzt bzw. in Umsetzung sind folgende Aktivitäten des BMG:

1)     Transfettsäuren-Verordnung (Gültig seit 1.9.2009)

2)     Präsentation Ernährungsbericht und Beauftragung EB 2012 (Focus Status)

3)     Ernährungs-Info-Kampagne Print (September 2009)

4)     Projekt „Richtig essen von Anfang an“ – Abschluss Internationaler Vergleich und Handlungskatalog (downloadbar unter: http://www.hauptverband.at/mediaDB/Projektbericht_Richtig%20Essen%20von%20Anfang%20an.pdf )

5)     Projekt „Richtig essen von Anfang an“ – Initialmaßnahmen (weitere Info: http://www.ages.at/ages/ernaehrungssicherheit/thema-ernaehrung/richtig-essen-von-anfang-an/)

6)     Änderung der Österreichischen Position zur EU-Informationsverordnung (Verpflichtende Nährwertkennzeichnung)

7)     Start Gastro-Info-Initiative

8)     Start Salzreduktions-Initiative (Kooperation mit Ernährungswirtschaft)

9)     Vorarbeit „Medienkompetenz Kinder“ – Umgang mit Werbung (Pilot-Projekt)

10) Konsultationsphase zum NAP.e (Ende Konsultationsfrist 30.4.2010)

11) Vorstellung der Österreichische Ernährungspyramide am 5.3.2010 (http://www.bmg.gv.at/cms/site/thema.html?channel=CH0773 )

 

Weiters geben Österreichischen Empfehlungen für gesundheitswirksame Bewegung (herausgegeben vom Bundesministerium für Gesundheit, der Gesundheit Österreich GmbH mit dem Geschäftsbereich Fonds Gesundes Österreich In Kooperation mit der Österreichischen Bundes-Sportorganisation, der Österreichischen Gesellschaft für Public Health sowie der Österreichischen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention und der Österreichischen Sportwissenschaftlichen Gesellschaft) Antwort auf die Frage, wie viel körperliche Aktivität gesundheitswirksam ist, wobei die Empfehlungen nach Altersgruppen gegliedert sind und auch Vorschläge hinsichtlich der Intensität formuliert werden. Mangelnde Bewegung ist auch im Kindesalter ein wesentlicher Risikofaktor für die Entwicklung von Übergewicht, weshalb in den Empfehlungen diese Altersgruppe explizit berücksichtigt wurde.

 

2009 wurde im Rahmen der Aktion „Fit für Österreich“ in einer Kooperation zwischen verschiedenen Bundesministerien sowie der Bundes-Sportorganisation die "Fit für Österreich-Charta" unterzeichnet. Ein Jahr nach der Unterzeichnung der "Fit für Österreich"-Charta wurde diese erweitert und speziell auf die Bedürfnisse von Kindern abgestimmt („Kinder gesund bewegen“). Darüber hinaus wurde unter dem

Dach von „Fit für Österreich“ eine neue Initiative gestartet, die vor allem für Kinder im Kindergarten- und Volkschulalter neue Bewegungsangebote machen soll.

Gemeinsam mit dem Sportministerium und „Fit für Österreich“ habe ich die Erarbeitung eines nationalen Aktionsplans Bewegung gestartet. Arbeitsgruppen aus verschiedenen Bereichen erarbeiten Vorschläge zu einem Konzept mit dem Ziel Bewegung in den Alltag aller Österreicherinnen und Österreicher besser zu verankern und zu einer Selbstverständlichkeit werden zu lassen.

 

Der FGÖ hat im Rahmen seiner Arbeitsprogramme für 2009 und 2010 mit den Handlungsfeldern Bewegung, Ernährung sowie Kinder und Jugendliche u. a. auch dem Problembereich des Übergewichts bzw. der Fettleibigkeit besonderes Augenmerk zugewandt. Folgende Projekte sind diesbezüglich besonders von Interesse:

 

Anders essen: Ernährungsprojekt in den steirischen Berufsschulen. Gefördert durch den Fonds Gesundes Österreich.

http://www.fgoe.org/projektfoerderung/gefoerderte-projekte/FgoeProject_293454

 

In form: Projekt zur Prävention von Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen. Gefördert durch den Fonds Gesundes Österreich.

http://www.fgoe.org/projektfoerderung/gefoerderte-projekte/FgoeProject_713109

 

MehrWert für Körper und Geist: integriertes Gesundheitsförderungs- und Ernährungsprojekt in der Landesberufsschule Lochau, Vorarlberg

Gefördert durch den Fonds Gesundes Österreich.

http://www.fgoe.org/projektfoerderung/gefoerderte-projekte/FgoeProject_891488

 

Das Projekt „Gesunde Schule“ trägt im Rahmen der Handlungsfelder Ernährung und Bewegung der Vermeidung von Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen Rechnung. Es handelt sich dabei zwar um kein außerschulisches Projekt, jedoch ist

darauf zu verweisen, dass bei Kindern und Jugendlichen de facto nur über die Schule eine entsprechend wirksame gesundheitsfördernde Aufklärung möglich ist. Außerschulische Aktivitäten sind mit einem ungleich höheren Aufwand verbunden und garantieren nicht immer einen adäquaten Erfolg, weshalb im Interesse einer effizienten Verwendung öffentlicher Gelder  bei gesundheitsfördernden Aktionen der Schwerpunkt auf den  Schulbereich gelegt wurde und wird.

 

Auch der Hauptverband listet in diesem Zusammenhang diverse Maßnahmen auf:

Die Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) weist darauf hin, dass im Gesundheitszentrum Mariahilf Jugendlichen mit Essstörungen im Rahmen der Jugendlichenuntersuchung gemäß § 132a ASVG auch eine Ernährungsberatung angeboten wird. Darüber hinaus bietet die WGKK derzeit im Rahmen eines Pilotprojekts eine Ernährungsberatung im schulischen Setting auf unterschiedlichen Ebenen (Schüler, Eltern, Lehrer) an.

 

Bei der Burgenländischen Gebietskrankenkasse (BGKK) werden Kinder und Jugendliche mit Adipositas und den damit zusammenhängenden gesundheitlichen Folgen auch von niedergelassenen Vertragsärzt/inn/en für Allgemeinmedizin (derzeit 144) sowie von Vertragsärzt/inn/en für Innere Medizin (derzeit 15) betreut.

 

Die Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse (OÖGKK) bietet seit Mai 2008 mit „Kim Kilo“ ein Gruppenprogramm zur Gewichtsreduktion für übergewichtige Kinder und deren Eltern an. In insgesamt elf leicht verständlich und altersentsprechend aufgebauten Ernährungsmodulen - zum Teil für Eltern und Kinder gemeinsam, zum Teil nur für die Kinder - wird versucht, das Ess- und Ernährungsverhalten so zu verändern, dass die Energiezufuhr gesenkt und die Energiebilanz wieder ins Gleichgewicht gebracht werden kann. Ergänzend dazu werden in zehn Bewegungsmodulen in spielerischer Form Übungen und Spiele zur Stärkung der Ausdauer, Kraft und Koordination in einem geschützten Rahmen durchgeführt. Bewegung soll so zukünftig besser in den Alltag integriert werden können

Weiters soll mit dem Projekt „Leicht gekochte Lieblingsspeise“ die Lust am Kochen wieder geweckt werden. Als Ursachen für zunehmende Fettleibigkeit bei Erwachsenen und Kindern werden neben mangelnder Bewegung zu viel, zu süßes und zu fettes Essen genannt. Der Trend zu immer mehr Fertig- und Halbfer­tigprodukten führt zu einem Kompetenzverlust sowohl hinsichtlich der Zubereitung von Speisen als auch der Geschmacks-Sensibilität. In einem landesweiten Rezeptwettbewerb wurde breite Aufmerksam für das Thema erreicht, es wurden geeignete Rezepte gesammelt und in einem Kochbuch aufbereitet, begleitende flächendeckend Kochkurse ergänzen die Kampagne.

Um eine „Adipositasstrategie“ für Oberösterreich zu erarbeiten, setzen sich die OÖGKK, das Land Oberösterreich und das Institut für Gesundheitsplanung gemeinsam intensiv mit dem Thema Adipositas auseinander. Unter Einbindung unterschiedlichster Expertinnen und Experten wurde ein breit gefächerter Umsetzungskatalog erarbeitet. Er umfasst strukturelle Maßnahmen,

Gesundheitsförderungs- und Präventionsangebote, aber auch Konzepte für sekundär- und tertiärpräventive Angebote. An der schrittweisen Realisierung der erarbeiteten Konzepte wird gearbeitet.

 

Die Steiermärkische Gebietskrankenkasse (STGKK) leistet für Kinder mit Adipositas - nach Befürwortung durch den ärztlichen Dienst - einen Zuschuss zu Diätferien mit nachhaltigem Behandlungswert, die von Einrichtungen mit therapeutischer Betreuung organisiert werden. Der tägliche Kostenzuschuss beträgt € 9,45 (Angehörige € 8,50).

Bisher wurden den Versicherten bzw. den Angehörigen zu folgenden Diätferien Zuschüsse gewährt:

·        Diätferien in Jugend- und Familiengästehäusern Steiermark

·        Fit and Fun Diätferien: Fitness-Incentives-Teambuilding (F-I-T)

·        Diätcamps der Young Austria – Österreichische Erlebnishäuser Gmb

·        Fit ins Leben - Sozialversicherungsanstalt der Bauern

·        Im Jahr 2009 wurden dafür Zuschüsse in einer Gesamthöhe von € 2.473.- in 15 Fällen geleistet. In Einzelfällen werden bei ausgeprägter morbider Adipositas von Jugendlichen auch stationäre Rehabilitationsaufenthalte gewährt.

·        Die Kärntner Gebietskrankenkasse (KGKK) bietet im Rahmen der Ernährungstherapie bei adipösen Kindern und Jugendlichen die folgende Ernährungsberatung an:

·        Individualberatung in den Beratungsstellen Klagenfurt, Villach und Spittal

·        Form: Einzelberatung

·        Erstberatungsgespräch mit Ernährungsanamnese, erste Veränderung der Essgewohnheiten und der Lebensmittelauswahl

·        Folgeberatungen mit Zielaufgaben bis zur Erreichung des Normalgewichtes

·        Nachbetreuung zur Vermeidung einer erneuten Gewichtszunahme

·        Miteinbeziehung der Eltern

·        Betreuung und Mitarbeit am Kinder- und Jugendcamp für übergewichtige Kinder im Alter von 10 bis 14 Jahren in Oberwollanig bei Villach in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Jugendrotkreuz - inklusive Elternvorträge und Angebot für Nachbetreuung der Kinder und Eltern in der KGKK.

·        Ernährungsworkshops zur Prophylaxe in Volksschulen, Mittelschulen und höher bildenden Schulen Kärntens, in Zusammenarbeit mit der Service Stelle Schule.

·        Ernährungsworkshop in Volksschulen

·        „Schlaue Köpfe essen anders“

·        Ernährungsworkshop in Mittelschulen und höher bildenden Schulen

·        „Hi, ich ess ok – du auch?“

 

Die Sozialversicherungsanstalt der Bauern (SVB) führt seit vielen Jahren für übergewichtige Kinder in den Sommermonaten eine besondere Aktion durch, um späteren Gesundheitsproblemen vorzubeugen. In dreiwöchigen Aufenthalten im

Inland an den Standorten Spital am Pyhrn und Hatzendorf wird den Kindern und Jugendlichen ein richtiges und gesundes Ess- und Bewegungsverhalten in direkter Praxis vermittelt, um langfristig den BMI zu verringern. Die teilnehmenden Kinder sind zwischen 10 und 15 Jahre alt, werden psychologisch betreut und die Eltern werden mit eingebunden. Voraussetzung ist, dass die Kinder den Wunsch „abzunehmen“ mitbringen. Ein Facharzt und eine Diätologin bzw. entsprechende Betreuerinnen runden das Betreuungsanbot ab. Um die Nachhaltigkeit zu sichern, erfolgt zumindest ein Jahr lang nach dem Turnus eine Weiterbetreuung. Ebenso finden Nachuntersuchungen der Kinder nach ca. neun Monaten statt. An diesen Aufenthalten nehmen pro Jahr ca. 150 Kinder teil.

 

Die Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter (BVA) kann aufgrund der Verteilung der eigenen Versichertendichte (8 bis 12 % in den jeweiligen Bundesländern) die Strukturen bei Aktionen und Projekten der regionalen Gebietskrankenkasse durch Mitfinanzierung nutzen.

Im Jahr 2006 wurde im Therapiezentrum Buchenberg der BVA in Waidhofen/Ybbs das Pilotprojekt „Juvenile Adipositas (JAP)“ ins Leben gerufen und bis Ende 2009 mit acht Betten im Probebetrieb geführt. Mit Bescheid des Amtes der NÖ Landesregierung wurde der BVA die sanitätsbehördliche Bewilligung für den Regelbetrieb von 12 Betten zur Behandlung von adipösen Kindern und Jugendlichen im Therapiezentrum Buchenberg erteilt.

Seit Beginn des Pilotbetriebes wurden mehrere Gruppen schwer übergewichtiger Jugendlicher mit einem BMI zwischen 27 und 61 von einem mulitprofessionell besetzten Team in einem jeweils achtwöchigen Turnus betreut. Die bisherigen Erfahrungen sind durchaus positiv.

 

Frage 7:

Die Förderungen für die bereits zu Frage 6 genannten, FGÖ geförderten Projekte beliefen sich auf insgesamt € 428.304,97; die Höhe der Förderungen für die weiteren in der Beilage angeführten Projekte beträgt insgesamt € 2.065.080,60.

 

 

Beilage


BEILAGE zu 5087/J

 

FGÖ-Projekte Kinder und Jugend 2008-2009

 

 

Projekt Nr. 1051 - feelok   

 

„feelok“ ist ein wissenschaftlich fundiertes internetbasiertes Computerprogramm (interaktives ExpertInnensystem) für 12 - 18jährige, welches auf verschiedene für Jugendliche relevante Gesundheitsbereiche fokussiert, insbesondere auf die Themen Tabakkonsum, Stress, Cannabiskonsum, Selbstvertrauen und Sexualität, auch die Themen Alkohol und Bewegung sollen ergänzt werden. Das Programm ist für Jugendliche frei zugänglich und kann im Rahmen von Gesundheitsförderungs- und Präventionsprojekten sowie im Unterricht genutzt werden.

Ursprünglich wurde das Programm in der Schweiz im Auftrag der Krebsliga Zürich vom Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Zürich in Zusammenarbeit mit Fachstellen und Jugendlichen entwickelt.

Das Programm „feelok“ soll nun in Kooperation mit den EntwicklerInnen und heimischen Organisationen für die Steiermark nutzbar zu gemacht werden, dazu sind drei Schritte geplant:

-         Es werden regionale Beratungsangebote für Jugendliche recherchiert und in die Website integriert.

-         Strukuren für die Einschulung von LehrerInnen in „feelok“ werden aufgebaut. MultiplikatorInnen der Jugend- und Gesundheitsförderungsarbeit werden dazu ausgebildet, die Website LehrerInnen, JugendbetreuerInnen oder Jugendlichen selbst näher zu bringen.

Gezielte Öffentlichkeitsarbeit durch die Präsentation von „feelok“ in pädagogischen Instituten, bei Fachtagungen oder die Verteilung von Foldern sollen den Bekanntheitsgrad und die Nutzung des Programms erhöhen

 

Projekt Nr. 1258 - feelok

 

Dieses Vorhaben basiert auf dem vom Fonds Gesundes Österreich geförderten Ausgangsprojekt Nr. 1051  „feelok“, und beinhaltet neben der Implementierung in der Steiermark auch die Koordination in ganz Österreich. Bei „feelok“ handelt es sich um ein wissenschaftlich fundiertes internetbasiertes Computerprogramm (interaktives Experten/innensystem) für 12-18jährige, welches auf verschiedene für Jugendliche relevante Gesundheitsthemen fokussiert, insbesondere auf die Themen Tabak- und Cannabiskonsum, Stress, Selbstvertrauen und Sexualität, auch die Themen Alkohol und Bewegung sollen involviert werden. Das Programm bietet neben gut recherchierten inhaltlichen Schwerpunkten auch ein Verzeichnis von regionalen Beratungsstellen an. „feelok“ ist frei zugänglich, sehr anwenderfreundlich und kann im Rahmen von Gesundheitsförderungs- und Präventionsprojekten der Jugendarbeit sowie im Unterricht genutzt werden.


Mit Hilfe dieses Projekts soll „feelok“ in drei Schritten optimal nutzbar gemacht und implementiert werden:

 

·        Recherche regionaler Beratungsangebote für Jugendliche und Integration der Links in die Website (auch Online-Beratungen werden angeboten).

·        Kontaktaufnahme bzw. Suche von Multiplikatoren/innen der Jugend- und Gesundheitsförderungsarbeit, die geschult werden, um Workshops zur optimalen Nutzung von „feelok“ in Schulen bzw. Jugendeinrichtungen für Lehr- und Betreuungspersonen abzuhalten und die Website im jeweiligen Setting implementieren zu können.

·        Gezielte Öffentlichkeitsarbeit durch die Förderung des Austauschs unter Fachpersonen (z. B. Publikationen von Ergebnissen in Fachzeitschriften) sowie Präsentationen von „feelok“ an pädagogischen Instituten, bei Fachtagungen und auch die Verteilung von Foldern sollen den Bekanntheitsgrad und die Nutzung des Programms erhöhen.

 

Projekt Nr. 1303 - Biovitale Schule

 

Beim gegenständlichen Vorhaben handelt es sich um ein Projekt im Setting Schule, Zielgruppe sind die Kinder, Lehrer/innen und Eltern der Volksschulgemeinde Perchtoldsdorf. Die zwei Volksschulen umfassen 21 Klassen mit ca. 600 Schüler/innen und 21 Lehrer/innen. Ziel ist eine Verbesserung der Lebensführung und auch der Verhältnisse. Ein Hauptschwerpunkt des Projekts liegt im Bereich Bewegung, weiters gibt es Maßnahmen in den Bereichen Ernährung, soziale Kompetenzen und Vorsorge. Eine Vernetzung der Institutionen in der Gemeinde sowie insbesondere zu den ortsansässigen Sportvereinen soll forciert werden. Die Laufzeit des Projekts beträgt gut zwei Jahre (27 Monate).

 

Folgende Maßnahmen sind geplant:

·        Der Bewegungsteil gliedert sich in folgende Schwerpunkte: Es finden je drei Schulungstage für den gesamten Lehrkörper der beiden Volksschulen statt, welche theoretische Grundlagen zur bewegungsorientieren Gesundheitsförderung im Schulalltag wie auch Aktiveinheiten zur praktischen Anwendung zum Inhalt haben. Gemeinsam mit einem/r ÜbungsleiterIn werden in jeder Klasse einige Bewegungsstunden im Sinne eines bewegten Unterrichts gestaltet. Zusätzlich finden Initiationsstunden sowohl am Vormittag als auch am Nachmittag als Betreuungsangebot statt. Darüber hinaus werden auch spezielle Bewegungskurse für übergewichtige und adipöse Kinder am Nachmittag angeboten. Auch die Eltern werden in das Projekt eingebunden: Es wird ein Gesundheitstag veranstaltet wie auch ein Bewegungskurs für Eltern und Kinder gemeinsam angeboten, im Zuge dessen die Eltern mit Ihren Kindern zur gemeinsamen körperlichen Aktivität angeregt werden sollen.

·        Die Maßnahmen im Bereich Ernährung sind: Gesunde Schuljause unter Einbindung der Eltern, Ernährungscoaching für Schüler/innen, Lehrer/innen und Eltern, Anbringen der Ernährungspyramide in jedem Klassenraum.

·        Im Bereich Kompetenzen sind ein Stress- und Zeitmanagementseminar für Lehrer/innen, geführte Outdoortage für Schüler/innen und Lehrer/innen mit dem Ziel der Erhöhung von Selbst- und Sozialkompetenz sowie einige Bewegungseinheiten in den Ferien im Rahmen eines Anti-Rassismus-Tools geplant.

·        Im Bereich Vorsorge fallen Einheiten zu Verkehrserziehung, Ergonomie, erste Hilfe und Gesundheitserziehung.

 

Projekt Nr. 1325 - It´s my life

 

Gegenstand des vorliegenden Projekts ist es, die psychische Gesundheit von Schüler/innen in Berufsschulen und Polytechnischen Schulen zu fördern, das Vorhaben ist ähnlich einem Projekt der Betrieblichen Gesundheitsförderung konzipiert. In sechs Kärntner Schulen sollen Workshops und Gesundheitszirkel stattfinden bzw. installiert werden, wobei die Themen Gewaltprävention, Stress, Konflikte und Konsumverhalten im Vordergrund stehen. Zielgruppen sind Schüler/innen im Alter von 14 bis 20 Jahren, Lehrer/innen, Lehrberechtigte und Eltern.

Die übergeordnete Zielsetzung ist, eine unterstützende sowie gesundheitsförderliche Schulstruktur aufzubauen. Ziele sind auch, Daten zum Schul- bzw. Klassenklima sowie zur psychischen Gesundheit und dem Wohlbefinden der einzelnen Schüler/innen und Lehrer/innen zu erheben. Die Laufzeit des Projekts beträgt drei Jahre und drei Monate.

 

Die Projektinterventionen gestalten sich wie folgt:

 

·         Pro Klasse sollen 20 Unterrichtseinheiten an Workshops mit Klassengemeinschaften für die Schüler/innen zu oben genannten Themenbereichen durchgeführt werden (6 Schulen mit je zwei Klassen pro Schule).

·         Die Workshops für die Lehrer/innen sollen dieselben Themen behandeln wie jene der Schüler/innen. Hier sind ebenfalls 20 Unterrichtseinheiten vorgesehen.

·         Für die Eltern sind 10 Unterrichtseinheiten an Workshops vorgesehen.

·         Coaches sollen den Jugendlichen Beratungsgespräche in den Schulen anbieten.

·         In jeder teilnehmenden Schule sollen ein Gesundheitszirkel sowie eine Steuerungsgruppe aufgebaut und installiert werden. Ein Gesundheitszirkel soll aus 5 bis 6 Schüler/innen, 2 Lehrer/innen, 2 Eltern, 2 Lehrberechtigten und einem/r Moderator/in bestehen und Vorschläge erarbeiten, um an der jeweiligen Schule gesundheitsförderliche Maßnahmen durchzuführen. In der Steuerungsgruppe der Schule, welche jeweils aus Direktor/in und 4 bis 5 Lehrer/innen bestehen, sollen Entscheidungen über die Umsetzung der Vorschläge gefällt werden.


Projekt Nr. 1357 - Vernetzte Gewaltbearbeitung in der Schule (TG)

 

Ziel des gegenständlichen Vorhabens ist die Erprobung eines modellhaften Gewaltpräventions- und Interventionskonzeptes an drei Grazer Schulen: an der Allgemeinen Höheren Schule BG/BRG Oeversee, an der Hauptschule Albert Schweitzer und am Halb- und Vollinternat Liebenau. In einem zweieinhalbjährigen Prozess sollen Strukturen, Kommunikation und Konfliktkompetenzen nachhaltig nach Gesichtspunkten der Gewaltprävention und –intervention umgesetzt und von den Zielgruppen gelebt werden. Insgesamt sollen 140 Pädagogen/innen und 1.830 Schüler/innen von diesem Projekt profitieren.

 

Das Projektkonzept gliedert sich in eine Erarbeitungs- und eine Implementierungsphase:

1.       Gemeinsam mit dem Lehrpersonal werden die schulspezifischen Problemkreise erhoben und die systemische Verwurzelung der Gewalt dargestellt. Auch die Schüler/innen haben die Möglichkeit sich im Rahmen eigener Arbeitsgruppen aktiv bei der Bestandsaufnahme wie auch bei der Maßnahmenerarbeitung einzubringen. Ebenso wird die Elternvertretung über das Vorhaben informiert und eingeladen, sich mit seiner Problemsicht am Projekt zu beteiligen.

2.       Nach Identifikation der Gestaltungsbereiche sollen die möglichen strukturellen Maßnahmen, Verhaltensvereinbarungen, o.ä. in Arbeitskreisen erarbeitet werden. Anschließend wird ein Maßnahmenplan erstellt, welcher in der Umsetzungsphase im Schulalltag auf Anwendbarkeit und Sinnhaftigkeit überprüft und eventuell überarbeitet werden soll. Zudem sind vertiefende Fortbildungen für die Lehrer/innen vorgesehen (z.B. zur gewaltfreien Konfliktlösung, Grundlagen zu verschiedenen Perspektiven für Gewalt, etc.).

 

Im Sinne der Nachhaltigkeit ist geplant, die Projektergebnisse dem Landes- bzw. Bezirksschulrat und dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur zur Verfügung zu stellen und an anderen Allgemeinen Höheren Schulen sowie Hauptschulen in der Steiermark zu verteilen.

 

Projekt Nr. 1358 - Bewegung ist Leben - Projekt zur Förderung des natürlichen Bewegungsdranges von Kindergartenkindern

 

Ziel des gegenständlichen Vorhabens ist die Förderung von Bewegung im Kindergarten. In drei Kindergärten in Tirol (Bezirk Kitzbühel, Innsbruck) soll das Projekt mit einer einjährigen Laufzeit durchgeführt werden.

Über einen Zeitraum von einem Jahr wird wöchentlich 2 Stunden mit einer Fachexpertin Bewegung bewusst im Kindergartenalltag gefördert. Angeleitete Bewegungsangebote und freie Bewegungseinheiten sollen einander abwechseln. Die ursprünglichen Inhalte des Kindergartenprogramms werden zum Teil aufgegriffen und unterstützt (jahreszeitliche Schwerpunkte, etc.). Auch die Gestaltung des Raumes für neue Bewegungsmöglichkeiten wird überlegt (z.B. die Bewegungsbaustelle). Die Stunden erfolgen gemeinsam mit der Kindergartenpädagogin, wodurch sich ein Schulungseffekt ergibt. Bei den Elternabenden, wo das Projekt vorgestellt wird, ist auch ein Ernährungsvortrag vorgesehen.

Evaluativ wird das Projekt u.a. im Rahmen einer Diplomarbeit an der Universität Innsbruck betreut. Zum Einsatz kommen Fragebogenerhebungen bei den Kindergartenpädagogen/innen und den Eltern sowie ein altersadäquater sportmotorischer Test.

 

Projekt Nr. 1366 - Kinder aus (Alkohol)suchtbelasteten Familien (TG)

 

Das gegenständliche Projekt hat sich zum Ziel gesetzt im Setting Schule, Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren, deren Eltern sowie Lehrer/innen für das Thema Suchtbelastung in der Familie zu sensibilisieren. Auch zur Enttabuisierung dieses heiklen Themas soll beigetragen werden, indem altersentsprechende Informationen vermittelt werden, welche die Ressourcen der Zielgruppen stärken und für die Kinder auch Raum zum „Kind sein“ schaffen sollen.

Methodisch erfolgt die Umsetzung in Form eines Theaterstücks mit dem Titel „Kinder in alkoholbelasteten Familien“. Im Rahmen des Projekts wird auch das Drehbuch für das Stück ausgearbeitet (u.a. auf Grundlage von Interviews mit Betroffenen und Experten/innen).

In einem ersten Umsetzungsschritt wird es eine Premierevorstellung an der Pädagogischen Akademie Salzburg für Studenten/innen geben, welche auch eine Einführungsveranstaltung zur Situation von Kindern in (sucht)belasteten Familien beinhaltet. In einem nächsten Schritt sind ca. 15 Aufführungen im Bundesland Salzburg über einen Zeitraum von ca. 1,5 Jahren geplant.

Im Weiteren ist eine pädagogische Nachbearbeitung unter (An)Leitung der Kinder- und Jugendanwaltschaft sowie eine Schulung der Lehrer/innen vorgesehen.

Im Rahmen einer quantitativen Evaluation sollen alle Teilnehmer/innen mittels eines jeweils für die Zielgruppe adaptierten Beurteilungsfragebogens zum Theaterstück wie auch zur Nachbetreuung befragt und die Auswertung in Form eines Abschlussberichts zusammengefasst werden.

 

Projekt Nr. 1378 - Ganz schön stark

 

Dieses bewegungsorientierte Gesundheitsförderungsprojekt richtet sich an Kinder und Jugendliche im Pflichtschulalter. Die 3 Volks- und 4 Hauptschulen in Eisenstadt nehmen am Projekt teil. Die Projektlaufzeit beträgt ca. 2 ½ Jahre.

Zielgruppe sind ca. 3000 Schüler/innen samt Eltern und 230 Lehrer/innen aller Pflichtschulen in Eisenstadt. Maßnahmen finden in den Bereichen Bewegung, Ernährung und Pädagogik statt. Das Hauptziel ist eine Steigerung des Bewegungsausmaßes bei den Schulkindern. Eltern und Lehrer/innen sind in das Projekt eingebunden. Ein spezieller Fokus liegt noch auf Interventionen für übergewichtige bzw. adipöse Kinder. Alle maßgeblichen Kooperationspartner sind in das Projekt eingebunden.


Folgende Maßnahmen sind geplant:

 

·        Im Rahmen eines Kick-off sowohl für die Schulen als auch die Öffentlichkeit wird ein Gesundheitszirkel aller maßgeblichen Projektpartner eingerichtet.

·        Im Rahmen von 5 Initiationsstunden pro Klasse im Bereich Bewegung sollen den Kindern verschiedenste Aspekte der Bewegung näher gebracht werden. Die Stunden finden zumeist im Anschluss an die Schule statt und richten sich auch an die Lehrer/innen.

·        Sowohl räumlich als auch zeitlich soll die Schule gemeinsam mit den Schüler/innen zu einem bewegungsfreundlichen Ort umgestaltet werden. Geplant sind die Einrichtung eines Ruheraumes, die Umgestaltung der Außenanlagen zu Bewegungsarenen, die Öffnung der Turnsäle in den Pausen und die Einrichtung einer bewegten Pause.

·        Zur Gestaltung eines bewegten Unterrichts wird für alle Lehrer/innen eine Schulung angeboten.

·        Für interessierte Eltern und Lehrer/innen gibt es Schulungsmodule zum Bereich Bewegung in der Freizeit.

·        Im Rahmen einer Gesundheitsolympiade, an der alle Schulen teilnehmen, finden Spiele und Wettkämpfe im Bereich Bewegung und Ernährung statt.

·        Als Teil der Öffentlichkeitsarbeit sollen 2 Gesundheitstage organisiert werden. Dabei wird das Projekt vorgestellt und Workshops im Bereich Ernährung und Bewegung finden statt.

·        Eine Gesundheitsbroschüre "Ganz schön stark" zu den Themen Bewegung, Ernährung, Familie und Vorsorge wird erarbeitet. Auch ein Serviceteil mit Adressen im Bereich Gesundheit ist eingeplant.

·        Eine „gesunde Jause“ wird in jeder Schule organisiert.

·        Für übergewichtige und adipöse Kinder wird ein spezielles Förderungsprogramm angeboten. Dieses beinhaltet eine Bewegungsgruppe und Kochkurse.

·        Zusätzlich gibt es mehrere Kochkurse - gemeinsam für Eltern und Kinder.

·        Für Eltern, Lehrer/innen und Kinder sind Schulungseinheiten und Workshops im Bereich Montessori-Pädagogik geplant. Zielsetzung ist hierbei die Förderung einer eigenständigen Bewegung bei Kindern ("aus sich heraus aktiv sein").

·        Weitere Bewegungseinheiten finden im Rahmen eines Anti-Rassismus-Tools statt, wobei die Rolle des "Außenseiters" problematisiert wird.

 

Projekt Nr. 1388 – Konflikt und konstruktives Konfliktmanagement mit Schwerpunkt Gewaltprävention (G)

 

Beim gegenständlichen Vorhaben handelt es sich um ein Schulprojekt für Jugendliche zum Thema Konflikt und konstruktives Konfliktmanagement mit Schwerpunkt Gewaltprävention, das im Sonderpädagogischen Zentrum SKÖ im 23. Wiener Gemeindebezirk, welchem auch die Hauptschule Kanitzgasse zugehörig ist, durchgeführt werden soll. Die Projektlaufzeit beträgt eineinhalb Jahre.

Die Schule Kanitzgasse betreut speziell Schüler/innen mit körperlichen Behinderungen, sozial benachteiligte und verhaltensauffällige Jugendliche, die nach dem Hauptschullehrplan unterrichtet werden. Zielgruppe des Projekts sind in erster Linie die 152 Schüler/innen, darüber hinaus sollen aber auch das Lehrpersonal sowie die Elternschaft vom Projekt profitieren und daran partizipieren. Es gibt insgesamt 59 Lehrer/innen, 7 Therapeuten/innen und 11 Erzieher/innen.

 

Die Methoden lehnen sich an dem Gewaltpräventionskonzept von Dan Olweus an und umfassen unter anderem:

·        Schulkonferenzen

·        Klassenregeln

·        Schulungen für Lehrer/innen für Lehrer/innen (auch in Kooperation mit der Polizei)

·        Männerberatung

·        Trainings für Schüler/innen zu Themen wie Selbstverteidigung

 

Die vielzähligen Maßnahmen reichen von Supervisionen für Lehrer/innen über Sportaktivitäten für Schüler/innen bis hin zu Coachings, Trainings, Beratungen und Teamentwicklungsangebote für beide Zielgruppen z.B zu Coachingtechniken für den Unterrichtseinsatz, Aggressionsbewältigung, männerspezifischen Themenstellungen, Mobbing, sexuellem Missbrauch, Coolness-Training, etc. Für die Elternteile sind diverse Beratungen (z.B. zum Thema Strafmündigkeit, Drogen, Essstörungen) und Einzelcoachings geplant. Teil der Förderung durch den Fonds Gesundes Österreich sind ausschließlich Gruppentrainings, keine Einzelfallberatungen. Zur Unterstützung bei der Projektumsetzung werden vom Gesundheitsamt Physio-, Ergo- und Logotherapeuten/innen beigezogen. Die Nachhaltigkeit des Projekts soll durch die Qualifikation der internen Akteur/innen gesichert werden.

 

Projekt Nr. 1392 - Gesundheitsförderung in Volksschulen mit Migrationshintergrund (TG)

 

Bei diesem Vorhaben handelt es sich um ein Projekt der Gesundheitsförderung im Setting Schule unter besonderer Berücksichtigung der Zielgruppe Volksschüler/innen mit Migrationshintergrund durchzuführen, in dem zum Teil bestehende gesundheitsförderliche aber auch zu entwickelnde Produkte zum Einsatz kommen. Die Projektlaufzeit beträgt 2 Jahre und 3 Monate.

Primäre Zielgruppe sind die Kinder in Volksschulen mit hohem Migranten/innenanteil – es werden vier Pilotschulen aus den oberösterreichischen Bezirken Linz, Wels, Steyr und Vöcklabruck ausgewählt. Sekundäre Zielgruppe sind sowohl die Eltern als auch Lehrer/innen und Direktor/innen dieser Schulen.

Projektziel ist die Bewusstseinsbildung zum Thema Gesundheit – im Konkreten zur Ernährung, Bewegung und psychosozialen Gesundheit – bei den Kindern zu forcieren und fehlgeleitete Verhaltensweisen positiv zu beeinflussen sowie gesundheitsfördernde Verhältnisse in der Schule zu ermöglichen.


Die Umsetzungsstrategien sind differenziert nach Zielgruppen:

 

Projekt Nr. 1484 - Dein Leben/Suchtprävention (TG)

 

Gegenstand dieses vierwöchigen Projekts ist die Produktion eines Films zur Suchtprävention von Jugendlichen für Jugendliche – konkrete Themen sind Alkoholkonsum, Alkoholmissbrauch, Komatrinken, Unfallrisiken und Jugendkultur.

Die Produzenten/innen sind die Schüler/innen des Goethe Gymnasiums im 14. Wiener Gemeindebezirk. Da das Einstiegsalter bei Alkoholkonsum im Sinken begriffen ist, richtet sich die zu erstellende DVD an die Zielgruppe der 12-14-jährigen Mädchen und Jungen des deutschsprachigen Raums.

Der realitätsnahe und altersadäquat gestaltete Film soll die jungen Jugendlichen zu einer kritischen Auseinandersetzung mit ihren eigenen Verhaltensmustern führen. Es wird besonders darauf geachtet, dass Umgangssprache, Körpersprache, Kleidung und situatives Handeln der Jugendkultur entlehnt sind, Belehrungen aus der Erwachsenenperspektive vermieden werden und somit den Sehgewohnheiten der Zielgruppe entsprechen.

Das Vorhaben ist in ein ganzheitliches Projekt eingebettet. Zusätzlich zur Filmproduktion sollen die Schüler/innen mit einem kurzen Fragebogen zum Thema Alkohol sensibilisiert werden. Auch für die Lehrer/innen des Goethe Gymnasiums und die Eltern der Schüler/innen ist eine schriftliche Befragung zum Projekt vorgesehen.

Um die Thematik strukturell im Setting Schule zu verankern und langfristig weiterzutragen, wird diese in verschiedene Unterrichtsfächer eingebunden. Die produzierte DVD soll Schulen im deutschsprachigen Raum kostenlos zur Verfügung gestellt und als Einstieg für Aufklärungsarbeit und suchtpräventive Maßnahmen verwendet werden.


Projekt Nr. 1558 - Gesundheitsförderung im Zielgruppensegment Jugend

 

Projektgegenstand ist die Durchführung einer Grundlagenstudie zur Entwicklung von Kommunikationsstrategien und Maßnahmen zur Förderung des Gesundheitsbewusstseins bei Jugendlichen in österreichischen Regionen.
Die Studie zielt darauf ab, neue Wege und Strategien in der Kommunikation des Themas Gesundheitsförderung an die Zielgruppe junge Erwachsene (20 bis 25 Jahre), sowohl im städtischen als auch im ländlichen Raum, zu finden.
Die konkrete Umsetzung erfolgt im Mixed-Method-Design. In Form einer quantitativen und qualitativen Analyse wird die Zielgruppe zu ihrem Medienverhalten, Gesundheitsverhalten sowie zu ihrem Gesundheitsverständnis untersucht. Die Studie umfasst eine quantitative Befragung von 850 Jugendlichen quotiert nach Geschlecht, Alter und Ortsgröße sowie einen qualitativen Teil, der sich aus teilnehmender Beobachtung bei acht verschiedenen Events (traditionellen bzw. non-traditionellen, z.B. Feuerwehrfest, Fußballfest bzw. Musikfestival, Club-Event, etc.) und qualitativen Interviews mit jugendlichen Eventbesucher/innen zusammensetzt. Zusätzlich erfolgt eine Dokumentenanalyse der auf den Events gesammelten Flyer und Plakate mittels eines inhaltsanalytischen Verfahrens.
Mit den Untersuchungsergebnissen sind folgende Publikationen geplant: Die Erarbeitung eines Leitfadens mit den wichtigsten Kommunikationsmedien der Jugend der Regionen, die Zusammenfassung der wichtigsten Stilelemente der Jugendkommunikation im Rahmen eines Summaries sowie die Erstellung eines Leitfadens der Österreichischen Eventkultur, welcher in nutzer/innenfreundlicher Form der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden soll.

 

Projekt Nr. 1560 - Der Kreis; Prävention mittels Theaterarbeit (G)

 

Durch das gegenständliche Projekt sollen Jugendlichen ab 12 Jahren die Risiken sowie die sozialen, psychischen und physischen Auswirkungen von Alkoholmissbrauch bewusst gemacht werden. Diese Auseinandersetzung soll durch Theaterpädagogik, Kunsttherapie, Workshops und Diskussion erreicht werden. Das Projektsetting bilden Schulen und Betriebe, weitere relevante Zielgruppen sind neben den Jugendlichen auch deren Eltern und Lehrer/innen bzw. Arbeitgeber/innen.

In einigen Schulen und Betrieben soll zunächst österreichweit ein Theaterstück gezeigt werden, bei dem es um pubertäre Probleme, Liebe, Gruppenzwang, Sinnsuche, Schwierigkeiten im Elternhaus, schulische Stresssituationen, Angst und um Alkoholprobleme geht. Das Theaterstück wird – abgestimmt auf zwei Altersgruppen – in verschiedenen Versionen mit unterschiedlichem Fokus gespielt.

Durch das Theaterstück werden die Jugendlichen für die Thematik sensibilisiert. In einer angeleiteten Nachbearbeitung wird in der Folge die dargestellte Geschichte analysiert und die Jugendlichen überlegen Szenen und Veränderungsmöglichkeiten, die einen positiven Ausgang der Geschichte ermöglicht hätten.

In Form eines Mitspieltheaters werden dann – gemeinsam mit den Jugendlichen – die relevanten Szenen des Stücks mit Ansätzen zur positiven Veränderung durchgespielt. Dabei werden Verhaltensweisen hinterfragt wie auch Hintergründe von Minderwertigkeitsgefühlen, Angst und Gruppenzwang thematisiert. Zudem können Bewältigungsmöglichkeiten spielerisch ausprobiert werden. Wenn Interesse bei den Jugendlichen besteht, werden zusätzlich zeitversetzte Workshops in Kleingruppen zur Weiterbearbeitung des Themas angeboten.

 

Projekt Nr. 1567 - Alkoholintoxikationen in OÖ (TG)

 

Alkoholbezogene Diagnosedaten werden von den Krankenanstalten erfasst, sind jedoch als Indikator für die Verbreitung von Alkoholvergiftungen jedoch nur begrenzt aussagekräftig. Daraus können keine Rückschlüsse auf Motive und Hintergründe jener Jugendlichen gezogen werden, die mit Alkoholvergiftung in ein Spital eingeliefert wurden. Aus diesem Grund wurde das Institut Suchtprävention beauftragt, ein Forschungsdesign für eine Studie zu erstellen, die das Phänomen des risikohaften Trinkverhaltens Jugendlicher in Oberösterreich untersucht. Besonders die Trinkmotive, Konsummuster und die epidemiologisch-demografischen Ausprägungen bei der Zielgruppe sollen damit identifiziert werden.

Zum besseren Verständnis dieses Phänomens ist die Studie auf mehreren Ebenen angesiedelt: Dem Diagnosesystem (Spitalswesen und dessen Umgang mit Alkoholdiagnosen), den involvierten Opfern sowie dem sozialen Ursprung dieser Diagnosen (Lebenswelt der Opfer).

 

Konkret beinhaltet das Forschungsdesign folgende Methoden:

·        Telefonische Befragung von 500 Expert/innen (Ärzt/innen, Lehrer/innen, Jugendarbeiter/innen, Polizist/innen)

·        Ausführliche face-to-face Expert/inneninterviews mit Spitalsärzt/innen, Krankenschwestern und –pflegern, Notärzt/innen, Rettungsfahrer/innen, Polizist/innen und Jugendarbeiter/innen

·        Qualitative Interviews mit Jugendlichen, welche mit der Diagnose „Akute Intoxikation mit Alkohol“ in Spitäler eingeliefert wurden

·        Detaillierte Auswertung der Diagnose-Daten der Spitäler

 

 

Projekt Nr. 1572 - G´sund im Poly - G´sund in den Lehrberuf (G)

 

Im letzten Pflichtschuljahr an der Polytechnischen Schule (PTS) werden die Schüler/innen intensiv auf die Anforderungen und Notwendigkeiten für den Einstieg in die duale Lehrlingsausbildung und damit auf den Start in das Berufsleben vorbereitet. Die Bereiche Gesundheitsförderung und Prävention werden im Rahmen des Unterrichts wenig behandelt. Daher hat sich die PTS Weiz dazu entschlossen, ein vierjähriges Pilotprojekt für Gesundheitsförderungsarbeit durchzuführen, das in den nächsten Jahren fester Bestandteil des Schulangebots werden soll.

 

Die Schwerpunkte des Vorhabens liegen im Bereich Bewegung, Ernährung und seelische Gesundheit. Der Projektablauf sieht 4 Module vor:


1.     Um eine objektive Basis zur Beurteilung des Unterrichtserfolgs zu erhalten, wird zur Ist-Status-Erhebung zu Projektbeginn und zur Evaluierung am Projekteende eine Testingphase durchgeführt. Dazu zählen Koordinations- und Muskelfunktionstests sowie sportmotorische Tests unter Einbindung der Sportlehrer/innen. Aufbauend auf diese Bewegungsanalysen wird ein Videofeedback erstellt sowie Trainingsempfehlungen abgeleitet.

 

2.     Zur Eltern- und Schüler/inneninformation wird eine Auftaktveranstaltung stattfinden.

 

3.     Im Rahmen des Moduls „Aktiv G’sund“ sollen geblockte Einheiten für die Schüler/innen angeboten werden, u.a. Bewegungscoachings, Aktivierungs- und Konzentrationsübungen, ein Ernährungs-Erlebnistag, etc. Die Inhalte werden teilweise gemeinsam mit den Schüler/innen erarbeitet.

 

4.     Neben der aktiven Einbindung des Lehrpersonals in die Projektumsetzung sieht das vierte Modul eine Weiterbildung für die Lehrer/innen zum Thema Kurzpausen im Unterricht vor, sodass sie auch nach Projektende weiterhin das Erlernte in den Unterrichtsstunden anwenden können.

 

Projekt Nr. 1587 - Wir werden Eltern - Gesundheit beginnt mit der Geburt! (G)

 

Präventive Elternbildung erreicht in der Regel zumeist jene, die ohnehin engagiert und selbstorganisiert ihre Erziehungsverantwortung wahrnehmen und für das Wohl und die Gesundheit ihrer Kinder sensibilisiert sind. Weniger aktive Eltern kommen kaum bzw. nicht zu den Veranstaltungen oder in Beratungseinrichtungen, sondern tun dies erst dann, wenn Probleme bereits eingetreten sind.

Die Monate unmittelbar vor der Geburt des ersten Kindes sind ein Zeitraum, in dem fast alle werdenden Mütter und Väter über eine Neuorientierung in ihrem Leben nachdenken und vermutlich auch offener sind für fördernde Anstöße von außen.

Das gegenständliche Projekt soll werdende und junge Eltern in Tirol über wesentliche Themen psychosozialer Gesundheit in leicht verständlicher und ansprechender Weise informieren und im Bedarfsfall motivieren, das vorhandene Bildungs- und Beratungsangebot in Anspruch zu nehmen.

 

Konkret sollen folgende Maßnahmen über einen Zeitraum von drei Jahren umgesetzt werden:

·         Zur emotionalen Einstimmung auf das Thema werden Booklets, Plakate und Themenfalter entworfen und den werdenden Eltern an diversen „Stationen“ der Schwangerschaft (Frauenarzt, Hebamme etc.) überreicht.

·         Unter dem Namen „Eltern-Telefon“ soll eine gemeinsame Hotline verschiedener Beratungsstellen eingerichtet werden, bei der werdende und junge Eltern ebenfalls Hilfestellungen bekommen.

·         Für junge Eltern, welche eine Beratungsstelle für Babys aufsuchen, wird das Eltern-Spiel „Leporello“ entwickelt. Dieses ist ähnlich gestaltet.

·         Im ersten Projektjahr soll eine Gruppe Schwangerer (ca. 8-12 Teilnehmerinnen) als so genannte „Peer-Group“ gegründet werden, welche als Vertreter/innen der Zielgruppe das Projekt begleiten und unterstützen. Auch eine Weiterbildung der Frauen aus der Peer-Group zu Moderator/innen ist vorgesehen.

·         Zudem soll das Projekt in bereits vorhandene Strukturen integriert und von Multiplikator/innen getragen werden, unter anderem durch Informationsveranstaltungen für Fachleute.

 

Die Evaluation des Projekts wird vom SOFFI (Soziales Förderungs- und Forschungsinstitut) umgesetzt und sieht unter anderem Befragungen von Teilnehmer/innen und Fachleuten aus dem Bereich der Elternbildung und –beratung vor.

 

Projekt Nr. 1604 - Mental health promotion im Setting Volksschule (TG)

 

Im Rahmen dieses 4-jährigen Projektvorhabens sollen drei Grazer Volksschulen in das Netzwerk Gesunde Volksschulen integriert bzw. vernetzt werden. Mit den insgesamt 550 Schüler/innen und 45 Lehrer/innen der drei Schulen soll ein Projekt zur Förderung der seelischen Gesundheit umgesetzt werden, mit dem Ziel der Aufrechterhaltung und Wiederherstellung der psychosozialen Gesundheit der beiden Zielgruppen.

Die beiden im Projekt tätigen Schulpsychologen/innen entwickeln im Schulverbund und in den einzelnen Schulen spezifische Interventionen zur Prävention psychischer Störungen und zur Förderung der seelischen Gesundheit und bieten verstärkte schulpsychologische Betreuung. Zur Projektumsetzung wird intern eine Projektgruppe gebildet mit Lehrer/innen, ev. Elternvertretung, Prozessbegleiter/innen und Schulpsychologie.

 

Die geplanten Maßnahmen gliedern sich in folgende Phasen:

 

1)            Diagnosephase: Durchführung einer Ist-Standserhebung auf Ebene der Schüler/innen, Eltern und Lehrer/innen mit Fragebögen und Checklisten sowie eines Basis- und Diagnoseworkshops. Aus den Ergebnissen werden mit den Schulen auf sie abgestimmte Globalziele entwickelt.

2)            Durchführungsphase:

·        In einem Planungsworkshop werden anhand der Schulentwicklungsfelder Feinziele für ein Schuljahr definiert und drauf abgestimmte Maßnahmen festgelegt.

·        Pro Jahr wird ein bestimmtes schulspezifisches Thema der psychosozialen Gesundheit fokussiert (z.B. Konflikte).

·        Pro Klasse stehen 8-12 Unterrichtseinheiten mit externer Begleitung zu bestimmten Schwerpunkthemen zur Verfügung, die durch Angebote der Schulpsychologen/innen ergänzt werden.

·        Für die Eltern werden 2-3 Elternabende pro Jahr veranstaltet, bei denen u.a. Unterstützung bei Erziehungsproblemen angeboten wird.

·        Für Schüler/innen, bei denen bereits psychische Probleme oder Verhaltensauffälligkeiten auftreten, werden Beratungsgespräche und Behandlungen in der Schule angeboten, eine Schulpsychologin steht dafür 1 Tag pro Woche pro Schule zur Verfügung.

·        Durchführung eines Reflexionsworkshops mit dem gesamten Lehrer/innen-Kollegium am Ende des Jahres.

3)            Evaluationsphase: Die Überprüfung der Zielerreichung auf der Schulebene erfolgt mittels Fragebögen/Checklisten und einem Reflexionsworkshop.

4)            Projektabschluss: Die Ergebnisse werden in den Schulen präsentiert, eine Auszeichnung zur „Gesunden Volksschule“ wird angestrebt.

 

Projekt Nr. 1605 - Jugendgesundheitsfestival (TG)

 

Auf der 9. Präventionstagung des Fonds Gesundes Österreich im Jahr 2007 bezeichnete der Soziologe Bernhard Heinzlmaier die Jugendkultur als Eventkultur, weshalb alle Themen, die man Jugendlichen näher bringen möchte, über Events am besten transportiert werden können.

Aus diesem Anlass veranstaltete der Verein für Prophylaktische Gesundheitsarbeit am 1. Juli 2008 in der Stadthalle Wels ein Jugendgesundheitsfestival, in dessen Mittelpunkt Jugendlichen gesundheitsrelevante Themen vermittelt wurden. 

Hierzu wurden sogenannte Themencorner zu den Bereichen Bewegung, Ernährung, Psyche, Gesundheit allgemein und Fun Sport eingerichtet, bei denen verschiedenste Workshops und Infostände angeboten wurden. Zudem gab es auch den Themencorner „Bühne“, bei dem Schülerbands auftraten und Tanzworkshops stattfanden.

Nähere Informationen zur Veranstaltung – darunter u.a. eine Fotopräsentation wie auch den Folder des Festivals – finden Sie unter http://www.pga.at/index.php?id=1727.

 

Projekt Nr. 1629 - HALT GEWALT! Gemeinsam stark gegen Gewalt – Gewaltprävention in der Volksschule (G)

 

Der Umgang mit dem Thema Gewalt an und unter Kindern hat sich in den letzten Jahrzehnten grundlegend verändert. Einerseits wurde jede Form der Gewalt an Kindern geächtet und gesetzlich verboten, andererseits wurden erste Präventionskonzepte entwickelt und auch dem Themenbereich der Gewalt unter Kindern und Jugendlichen wurde verstärkt Aufmerksamkeit geschenkt.

Speziell bei Pädagog/innen und Erzieher/innen hat die Sensibilität für Gewalthandlungen bei Kinder und Jugendlichen zugenommen, weshalb Konzepte und Unterstützung zu diesem Thema im alltäglichen pädagogischen Umgang gewünscht werden.

Mit dem vorliegenden, zwei Jahre andauernden Projekt soll deshalb in Volksschulen in der Steiermark unter Einbeziehung der Schüler/innen, der Lehrer/innen und auch der Eltern das Thema diskutiert und gemeinsam Handlungsalternativen besprochen werden. Als Grundlage dienen theoretische Informationen über Formen von Gewalt und gewaltfördernde Faktoren sowie Möglichkeiten der Prävention.

Für Lehrer/innen sollen Weiterbildungen mit den Inhalten „Gewalt in der Schule“ und „Prävention und Umsetzung im pädagogischen Alltag“ zur Verfügung gestellt werden; außerdem wird mit der/dem jeweiligen Klassenlehrer/in mittels Einzelcoaching, Reflexion und gegebenenfalls Supervision an den konkreten Umsetzungsmöglichkeiten und spezifischen Problemsituationen in der jeweiligen Klasse gearbeitet.

In den Elternabenden erhalten Eltern Grundinformationen zum Thema. Es können Fragen gestellt und beantwortet werden und das Präventionsprogramm und die Inhalte der Workshops mit den Schüler/innen soll vorgestellt werden.

In den Workshops selbst werden die Hauptbereiche der Gewaltprävention bearbeitet. Über Stärkung des Selbstwertgefühles und der Auseinandersetzung mit Gefühlen und Grenzen sollen soziale Kompetenzen ausgebaut und gestärkt werden. Zudem soll durch Empathietraining, Abbau von Vorurteilen, Steigerung der Toleranz und Hinterfragung von Geschlechterrollenzuschreibungen ein gewaltfreieres Miteinander geschaffen werden und darüber hinaus in einem „Streit Training“ die Fähigkeit erworben und gefestigt werden, besser miteinander zu kommunizieren und gewaltfreie Konfliktlösungsstrategien anwenden zu können.

 

Projekt Nr. 1632 - Genuss- und Bewegungsentdecker - Gesunde Kinder für eine starke Zukunft (TG)

 

Beim gegenständlichen Projekt wurde ein systemischer Ansatz gewählt, um Kindern im Setting Kindergarten die Vielfalt an Lebensmitteln nahe zu bringen und ihnen so den Genuss von gesundem Essen zu vermitteln. Gleichzeitig soll die Alltagsbewegung gefördert werden. Geplant ist, das vierjährige Projekt im Bezirk Rohrbach in insgesamt 15 Kindergärten durchzuführen und dort die Verhältnisse im Sinne der Gesundheitsförderung zu verbessern.

Alle relevanten beteiligten Akteur/innen (Eltern, Bezugspersonen, Kindergartenpädagogen/innen, Essenslieferanten) sollen in das Projekt eingebunden werden. Die Kindergartenpädagogen/innen und Helfer/innen erhalten Schulungen, um sie für die Thematik Kinderernährung zu sensibilisieren und um zu vermitteln, wie Bewegung spielerisch in den Alltag eingebaut werden kann. In der Umsetzungsphase werden sie supervisorisch begleitet. Die Wissensvermittlung der Eltern wird mit einem Praxisbezug unterstützt, damit auch zu Hause gesundes Essen genossen wird und sich die Eltern gemeinsam mit ihrem Kind ausreichend bewegen.

Ein wesentlicher Teil des Projekts betrifft das soziale Umfeld, dabei kommt der Gemeinschaftsverpflegung eine zentrale Rolle zu. Nach Bestandsaufnahmen wird die Küchenoptimierung vorgenommen. Sowohl das Angebot an Mittagessen als auch die Jause sollen optimiert werden, indem Schulungen für Caterer initiiert werden. Angedacht sind Seminare und eine Überarbeitung der bestehenden Rezepturen und Speisepläne.

Den Bewegungsbereich betreffend sollen bewährte Bewegungsprogramme wie Hopsi Hopper oder Dinospass in das Projekt integriert werden. Darüber hinaus wird auch die Gesunde Jause täglich ein Thema sein und sofern sich Möglichkeiten bieten, sind Ausflüge, Themenschwerpunkte, etc. geplant.

Nach den Schulungen im ersten Jahr sollen vom zweiten bis vierten Jahr die eigentlichen Interventionen laufen, wobei geplant ist, alle Kindergärten über diese Zeitspanne hinweg zu betreuen.

 

Projekt Nr. 1635 - MehrWert für Körper und Geist (TG)

 

MehrWERT für Körper und Geist“ ist ein sehr umfangreiches Gesundheitsförderungsprojekt, das über 3 Jahre hinweg in der Landesberufsschule für das Gastgewerbe Schloss Hofen in Lochau (Vorarlberg) durchgeführt werden soll. Zielgruppen sind primär die auszubildenden Lehrlinge im Alter von 15 bis 25 Jahren, sekundär das Lehrpersonal, die für die Verpflegung zuständigen Hausangestellten, die Ausbildner/innen in den Lehrbetrieben und die Betreuer/innen von Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung sowie tertiär die Vorarlberger Bevölkerung und die Familien der Lehrlinge.

Die Projektmaßnahmen umfassen die Kernbereiche Ernährung, Bewegung, Sozialkompetenz bzw. soziales Wohlbefinden (Stressbewältigung, Gewaltprävention, Mobbing, Zivilcourage) und Suchtprävention (Alkohol, Nikotin, Drogen). Im Vordergrund stehen vor allem Interventionen in den Bereichen Ernährung und Bewegung.

Ziel ist es, das Speisenangebot in der Internatsküche zu optimieren und Gesundheitsförderung in die Lehr- und Lernziele des Unterrichts einzubauen. Darüber hinaus sind Bewegungspausen in der Schule für Schüler/innen, Pädagogen/innen und Schulpersonal geplant, Bewegungsmöglichkeiten sollen aber auch in der Freizeit geschaffen werden. Zudem sind auch Schulungen und Coachings für Lehrpersonen, Küchenpersonal und etwa 2000 Schüler/innen vorgesehen.

Um die gewünschte Nachhaltigkeit und Übertragbarkeit auf andere Schulen zu erreichen, zählen zu den wesentlichen Strategien u.a. kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit (wie ein jährliches Großevent für Gastronomen/innen, Bevölkerung und Medien, Projektpräsentationen bei diversen Messen, Informationsbroschüren zur Verteilung über die Gastronomiebetriebe, die Entwicklung eines Kochbuchs mit „MehrWERT“-Gerichten etc.), die Entwicklung einer Rezeptdatenbank mit erprobten und bewährten Rezepten der Gemeinschaftsverpflegung für Schüler/innen u.v.m..

 

Projekt Nr. 1644 - Projekt Buben- und Burschenarbeit (G)

 

Das Vorhaben Buben- und Burschenarbeit soll eine Anlaufstelle für all jene sein, die mit Buben wie auch gemeinsam mit Lehrer/innen und Erzieher/innen an bubenrelevanten Themen arbeiten. Zudem sollen mit dem Projekt geschlechtersensible Angebote für die Buben- und Burschenarbeit in der Schule, in Freizeit- und Feriengruppen etc. konzipiert und durchgeführt werden.

Das Projekt basiert auf dem umfassen Begriff der ganzheitlichen Gesundheitsförderung und beinhaltet aus diesem Grund u.a. die Themen „Risikoverhalten männlicher Jugendlicher“, „Mann werden – Mann sein“, „Gefühle & Beziehungen“, „Gesundheit & Krankheit“, „Gewaltprävention – gewaltfreie Kommunikation“, „Suchtprävention“, „Rollenbilder“ sowie „Körper & Sexualität“.

Diese Themen sollen in Workshops wie auch in Supervisionen für Einzelpersonen, Teams und Gruppen näher behandelt werden. Zudem sollen im Rahmen des Projekts  Erwachsenen, die in pädagogischen, sozialen und psychosozialen Handlungsfeldern tätig sind bzw. sich in Ausbildung befinden, eine Einführung in diese Thematik geboten werden, um eine Sensibilisierung und Unterstützung für eine geschlechtergerechte Arbeit mit Buben und Burschen herbeizuführen. Auch eine Vernetzung mit relevanten Einrichtungen aus den Bereichen Erlebnispädagogik, Sucht, sexualisierte Gewalt etc. soll hierbei erzielt werden.

Mit dem Projekt – das über einen Zeitraum von 14 Monaten durchgeführt wird – sollen die männlichen Jugendlichen u.a. befähigt werden…

… „geschützte“ Räume zu bestimmen, in denen in vertrauensvoller Atmosphäre Machorollen und andere sog. Männer-„Panzer“ abgelegt werden können,

… Verantwortungsbewusstsein für das eigene Handeln zu entwickeln

… positive Kommunikationsformen zu pflegen, d.h. zuhören lernen und Aufmerksamkeit schenken und wertschätzen

… eigene und fremde Grenzen wahrzunehmen und die Unterschiede zu respektieren.

… Bedürfnisse und Gefühlen wahrzunehmen und auszudrücken

 

Projekt Nr. 1647 - Young, Free and Healthy - Gesundheitswegweiser und Gesundheitstag für Mädchen und Burschen (G)

 

Zu vielen der für die Gesundheit von Jugendlichen relevanten Themen gibt es mittlerweile qualitativ hochwertige Infofolder. Was jedoch fehlt, ist ein „Wegweiser“, d.h. eine Broschüre, die einen Überblick über all diese Themen gibt. Jugendliche hätten mit einer Broschüre dieser Art die Möglichkeit, sich schnell und niederschwellig zu informieren; die Motivation von Jugendlichen, sich diese Informationen selbst zusammenzutragen, ist als gering einzuschätzen.

 

Im Rahmen des gegenständlichen Vorhabens soll deshalb ein geschlechtssensibler und jugendgerechter Gesundheitswegweiser erstellt werden, der einen Überblick über diese Themen bietet. Zudem soll ein Gesundheitstag für Mädchen und Burschen veranstaltet werden, der zugleich den Auftakt für die Bewerbung und Verteilung der Broschüren bildet.

Der Gesundheitswegweiser besteht aus zwei Teilen, in denen alle wichtigen Fragen zur Gesund von Burschen und Mädchen separat beantwortet werden. Die jeweiligen Teile sollen wie zwei getrennte Broschüren gelesen werden können, die Vereinigung in einem Heft bietet den Leser/innen aber Gelegenheit, in die Themen für das jeweils andere Geschlecht hineinzuschnuppern. Auf diese Weise soll mehr Sensibilität für die Lebenswelt der anderen entwickelt werden.

Beim Mädchen- und Burschgengesundheitstag sollen gesundheitsfördernde und im Jugendbereich tätige Institutionen und Beratungsstellen die Jugendlichen über für sie relevante Gesundheitsthemen informieren und ihnen Rat und Unterstützung bei persönlichen Problemen und Anliegen bieten.

Das Spektrum dieses Angebots soll dabei von ärztlichen Sprechstunden über Beratungen zu gesunder Ernährung, Bewegung, Sexualität, Beruft, Sucht und Aussehen bis hin zu Styling-Tipps reichen. Darüber hinaus werden auch Workshops zu Themen wie beispielsweise Selbstbehauptung, Selbstverteidigung und Sexualität & Verhütung, angeboten.

Ziel des Vorhabens ist es, die Mädchen und Burschen zu befähigen, ihre Entwicklung zu bewältigen, um sich in der heute herrschenden Vielfalt von Weiblichkeits- und Männlichkeitsbildern zurechtzufinden. Die Jugendlichen sollen unterstützt werden, sie selbst zu sein, um damit selbstbestimmt ihr Leben gestalten und bewältigen zu können.

 

Projekt Nr. 1679 - feel good (TG)

 

Der Anteil sozial benachteiligter Menschen sowie von Menschen mit Migrationshintergrund ist im 15. Wiener Gemeindebezirk überdurchschnittlich hoch. Mit einem Migrationsanteil von über 30% sind Migrant/innen von sozialer Benachteiligung besonders stark betroffen. Soziale Benachteiligung bedeutet mangelnde Teilhabe an gesellschaftlichen Möglichkeiten und geht Hand in Hand mit gesundheitlicher Ungleichheit und Schlechterstellung.

Das gegenständliche Vorhaben richtet sich aus diesem Grund speziell an Kinder, Jugendliche und Frauen aus sozioökonomisch schwachen Milieus, die nur eingeschränkten Zugang zu Sport-, Bewegungs- und Gesundheitsangeboten haben. Dabei soll speziell auf Menschen mit Migrationshintergrund besonderes Augenmerk gelegt werden.

 

Primäres Ziel des Projektvorhabens ist die Vermittlung gesundheitsbezogenen Wissens bzw. eines gesunden Lebensstils im Rahmen der aufsuchenden Kinder-, Jugend- und Elternarbeit im 15. Bezirk. Darüber hinaus soll das Projekt

·        bei der Erweiterung der interkulturellen Kompetenz in Regeleinrichtungen (z.B. Arztpraxen) unterstützen,

·        das Wissen über frauenspezifische Gesundheitsthemen bei Migrantinnen erhöhen,

·        zum Abbau von Schwellenängsten bei Inanspruchnahme von gesundheitlichen Institutionen beitragen und

·        eine nachhaltige Verhaltensänderung bei der Zielgruppe herbeiführen.

 

Die Maßnahmen, die zur Erreichung dieses Ziels führen sollen, stützen sich auf drei Säulen:

·        Bewegung in Form von Kinderturnen, Orientalischer Tanz, Naturerlebniswanderungen, Schwimmtage für Frauen und Mädchen und Frauenturnen.

·        Ernährung in Form von Vorträgen, gemeinsamen Einkaufen (Lebensmittelkunde zur Erreichung einer Änderung des Einkaufverhaltens) und Kochworkshops.

·        Vorsorge/Prävention in Form von Exkursionen in Einrichtungen des Gesundheitswesens (Kinderzahnärzt/innen, Augenärzt/innen etc.), Vorträgen und Fitness-Checks in öffentlichen Räumen (Parkanlagen, Einkaufszentren).

 

Projekt Nr. 1694 - KENNiDI (TG)

 

Basierend auf den Erfahrungen und Ergebnissen des ebenfalls vom Fonds Gesundes Österreich geförderten Projekts „Jugend und Alkohol“ (Projektnummer 900) und der darauf aufbauenden FGÖ-Kampagne „Mehr Spaß mit Maß“ zielt das Projekt KENNiDI darauf ab, verhaltens- als auch verhältnisorientierte Maßnahmen zur Alkoholprävention bei Jugendlichen auf Gemeindeebene zu kombinieren. Dabei wird im Unterschied zu „Mehr Spaß mit Maß“ der multisektorale Ansatz auf die lokale Ebene – die Gemeindeebene, den unmittelbaren Lebens- und Sozialraum für Kinder, Jugendliche und Erwachsene – umgelegt.

 

Konkret verfolgt das über einen Zeitraum von drei Jahren angelegte Projekt drei miteinander verknüpfte Strategien:

1.     Capacity Building auf Gemeindeebene: In den Gemeinden/Regionen sollen bereits verankerte Strukturen weiterentwickelt sowie Wissen, Fähigkeiten, Ressourcen, Leadership und Partnerschaften auf- und ausgebaut werden, um so die Gesundheitsförderung nachhaltig zu verankern.

2.     Alkoholprävention von und für Jugendliche (Peer-Education): Ein KENNiDI-Kernteam von ca. 15 jugendlichen Peers im Alter von 16 bis 21 Jahren soll befähigt werden, andere Jugendliche selbstständig so weit zu schulen, dass diese bei Veranstaltungen am KENNiDI-Event-Stand selbsttätig wirksam werden können.

3.     Strukturelle Verankerung der Kooperation von Sicherheitsexekutive, Schule und Jugendarbeit auf Gemeindeebene.

 

Durch diese drei Strategien sollen einerseits Bedürfnisse und Interessen unterschiedlicher Zielgruppen und andererseits die Unterschiede zwischen den Geschlechtern berücksichtigt werden. Besonders durch den Peer-Group-Ansatz soll es gelingen, sozial benachteiligte Jugendliche ohne deren Stigmatisierung zu erreichen und aktiv in die Projektaktivitäten miteinzubeziehen.

 

Projekt Nr. 1751 - com.mit (TG)

 

Im Rahmen dieses umfassenden Projektes wird die Schaffung von dauerhaften Strukturen und Verantwortlichkeiten zum Thema Jugend in den Regionen und der  Regionalentwicklung angestrebt. Primäres Ziel ist es, Jugendarbeit und Gesundheitsförderung als Bestandteil der regionalen Strukturen dauerhaft in den Gemeinden zu integrieren und dauerhafte Budgets und Zuständigkeiten zu schaffen. Jugendliche selbst sollen in der Gestaltung der Gemeinde besser mit einbezogen werden, die Jugendkultur wird in den Gemeinden gestärkt und Jugendliche werden mit mehr Selbstkompetenz ausgestattet.

Die Umsetzung der einzelnen Maßnahmen findet in den einzelnen Gemeinden mittels eines bottom-up Ansatzes statt. Im partizipativen Dialog von Erwachsenen und Jugendlichen werden tragfähige Strukturen aufgebaut; Arbeitsgruppen, logistische Maßnahmen und die Implementierung der Aktivitäten auf lokaler Ebene sollen zu einer Auslösung eines Politik- und Strategiewechsels der Gemeinde in Bezug auf ihre Jugendpolitik beitragen.

 

Konkret soll das Projekt folgendermaßen umgesetzt werden:

·        Strategie und Umsetzung der Regionen und der Gemeinde: Hier wird die Analyse und Planung der Sozialräume und der Gesundheitsaktivitäten vor Ort, eine regionale Vernetzung der Angebote und Akteur/innen und der Aufbau eines Kompetenzenpools angestrebt. Drei LEADERRegionen werden den Schwerpunkt der Arbeit bilden; pro LEADERRegion sollen fünf Gemeinden parallel betreut werden. Die in den Workshops und Dialogruppen erarbeiteten Maßnahmen werden partizipativ mit den Jugendlichen umgesetzt.

·        Angebotskatalog: Ein Angebotskatalog von Beratungs- und Veranstaltungsangeboten wird mit allen wesentlichen Institutionen in NÖ erstellt und bildet Angebote, die nach Qualitätskriterien ausgewählt werden und in den Regionen umgesetzt und integriert werden können.

·        Trainer/innenpool und Ausbildung: Hier werden Schulungen für zwei verschiedene Zielgruppen angeboten. Einerseits sind es Personen, die bereits als Expert/innen im Bereich Jugend und/oder im Gesundheitsbereich arbeiten, andererseits sind es Multiplikator/innen aus den Gemeinden, die am Thema interessiert sind.

·         

Projekt Nr. 1758 – Gesunder Kindergarten (TG)

Das Projekt basiert auf den Erfahrungen der Feldstudie des Grünen Kreuzes zur Erhebung der Prävalenz von Übergewicht bei 6-14-jährigen 2007 und der Analyse von Früherkennungsuntersuchungen „Gesundheitsförderung im Kindergarten“ in Osnabrück aus dem Jahr 2002. Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung von Gesundheitskriterien für eine Gesundheitskinderkrippe und einen Gesundheitskindergarten und die Erprobung der Gesundheitskriterien im Rahmen einer Pilotkinderkrippe und eines Pilotkindergartens bei WIKI.

Um die Qualität der Gesunden Kinderkrippe/des Gesunden Kindergartens nachweisbar zu machen, soll ein Gesundheitssiegel erarbeitet werden, anhand dessen jede Kinderkrippe und jeder Kindergarten seine/ihre Arbeit systematisch bewerten und weiterentwickeln kann.

Das Pilotprojekt wird in einer Kinderkrippe und einem Kindergarten durchgeführt. Zielgruppe sind Krippenkinder und Kindergartenkinder und deren Eltern sowie Kindergartenpädagog/innen.


Die zentralen Projektbausteine sind:

·        Entwicklung von Gesundheitskriterien und Erarbeitung eines Gesundheitshandbuchs,

·        Implementierung der Gesundheitskriterien im Rahmen eines Pilotprojektes,

·        Entwicklung eines Gütesiegels und Durchführung einer Workshopreihe für Kindergartenleiter/innen zum Thema Gesundheit sowie

·        Durchführung von Informationsveranstaltungen für Eltern.

 

Im Rahmen einer Abschlussveranstaltung sollen die Ergebnisse einer Fachöffentlichkeit, politischen Entscheidungsträgern und den Medien präsentiert werden.

 

Projekt Nr. 1759 - Health 4 you (TG)

 

Im Rahmen des gegenständlichen über einen Zeitraum von drei Jahren angelegten Vorhabens soll die Gesundheit der Jugendlichen der Lehrlingsstiftung Eggenburg sowie deren Bewusstsein über die Verantwortung für die eigene Gesundheit gestärkt werden. Zudem soll eine Förderung der Persönlichkeitsentwicklung bei Jugendlichen mit niedrigem sozio-ökonomischem Status im Rahmen der Nachmittags- und Abendbetreuung erreicht werden.

Ein großer Teil der in der Lehrlingsstiftung Eggenburg aufgenommenen Jugendlichen kommen aus sozial schwächeren Familien und nehmen ihre eigene unterprivilegierte Lebenssituation besonders stark wahr. Sie werden bislang schlechter durch präventive und gesundheitsfördernde Programme erreicht und sind zudem auch vergleichsweise weniger vernetzt als Jugendliche aus höheren sozialen Schichten.

Diese arbeitsuchenden Jugendlichen sowie Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen werden jährlich in der Lehrlingsstiftung Eggenburg bei der Arbeitssuche unterstützt. Ein Teil der Betroffenen wird ganztägig von Sozialarbeiter/innen, Werkstättenleiter/innen und Pädagog/innen begleitet.

 

Die oben genannten Ziele sollen durch folgende Aktivitäten erreicht werden:

·        Schulung in den Werkstätten

·        Werkstätte Küche: ökologisches Kochen – vom Alternativangebot zum schrittweisen Umstieg

·        Bewegungs- und Vorsorgeprogramm in der Wohngemeinschaft (Körperhygiene, Ernährung)

·        Freitagsteam: Themenschwerpunkte, die vom Psychosozialen Zentrum für alle referiert werden sowie ein Spezialthema, das in einer Kleingruppe zwei Wochen behandelt wird.

·        Lernwerkstätte: Implementation des Gesundheitsthemas in die Sportwoche, Entwicklung von geschlechtsspezifischen Angeboten, Mitentwicklung von erlebnispädagogischen Angeboten,

·        Sportprogramm als Ausgleich für den Lernschwerpunkt

·        Spezielle Angebote (Gestaltpädagogik, Mentaltrainings, Yoga, Entspannungsübungen) für Kleingruppen und Individuen

·        Weiterbildung für Mitarbeiter/innen

·        Integration +: Entwicklung und Durchführung eines speziellen Förderprogrammes für besonders schwache Jugendliche

·        Elterninformation

 

Projekt Nr. 1760 - Zähne.Zeigen (TG)

 

Beim gegenständlichen Vorhaben handelt sich um ein vierjähriges Projekt , welches auf den Erfahrungen der „Länderzahnstatuserhebung 2006 bei Sechsjährigen“ des Hauptverbandes für Sozialversicherungsträger und des ÖBIG, in deren Mittelpunkt die Zahnstatuserhebungen von Kindern (0 - 6 Jahre) mit Migrationshintergrund stand, basiert. Die Ergebnisse belegen, dass in der Steiermark bereits ein Großteil der sechsjährigen Kinder kariesfrei ist. Die Ergebnisse weisen aber auch deutlich darauf hin, dass 20 % der Kinder 80% der Karies in sich vereinen und dass deren Eltern häufig einen geringeren Bildungsstatus aufweisen und/oder Migrationshintergrund haben. Die dadurch gezeigten Ergebnisse wurden zum Anlass genommen, die Kariesprophylaxe, die in nahezu jedem steirischen Kindergarten und Volksschulen vertreten ist, zu vertiefen.

 

Das Projekt Zähne.Zeigen zielt daher auf sozial benachteiligte Familien, Alleinerziehende oder Erziehungsberechtigte mit und ohne Migrationshintergrund mit Kindern von null bis vier Jahren. Die Hauptstrategien in diesem Projekt sind zum einen die Nutzung von bestehenden Strukturen und zum anderen die Qualifizierung von Frauen und Männern aus der Zielgruppe. In den Zielbezirken werden Kooperationspartnerschaften mit regionalen Angebotsträger/innen, die bereits im Kontakt mit den Zielgruppen stehen, aufgebaut; diese sollen die Anliegen der Zahngesundheit zielgruppengerecht kommunizieren. Die vier Säulen der Zahngesundheit umfassen an erster Stelle die Ernährung, an zweiter die Mundpflege, gefolgt von zahnmedizinischer Betreuung und Fluoridierung.

 

Mit dem Vorhaben sollen folgende Ziele erreicht werden:

·        Langfristige Erhöhung der Zahngesundheit (kariesfrei) bei null- bis vierjährigen Kindern aus sozial benachteiligten Familien mit und ohne Migrationshintergrund

·        Erhöhung des Anteil an kariesfreien sechsjährigen Kindern -  insbesondere von Eltern mit niederer Schulbildung bzw. mit Migrationshintergrund -  bei der Zahnstatuserhebung in den Zielregionen im Vergleich zu 2006

·        Verringerung der Unterschiede der Zahngesundheit zwischen Kindern von Eltern mit höherer bzw. niederer Schulbildung und Eltern mit bzw. ohne Migrationshintergrund

 

Als niederschwellige Struktur werden muttersprachliche Peers zu Zahngesundheits-Mentor/innen ausgebildet, die in aufsuchender Arbeit in der eigenen Lebenswelt Beratung und Aufklärung zu Zahngesundheit übernehmen.


Projekt Nr. 1773 - gewaltig gut drauf?! (TG)

Im Rahmen des gegenständlichen über einen Zeitraum von drei Jahren angelegte Vorhabens sollen ausgewählte Trainer/innen des BFI Oberösterreich eine gewaltpräventive Ausbildung erhalten. Parallel dazu sollen Expert/innen mit Jugendlichen des BFI Oberösterreich niederschwellig und erlebnisorientiert zu „Gewaltprävention“ arbeiten, wobei im Rahmen von Workshops und „mobilen Aktivitäten“ in fünf Regionen öffentlichkeits- und peergruppenwirksame Aktivitäten zu Gewaltprävention gesetzt werden. In Steyr sollen darüber hinaus mit relevanten Stellen der Jugendarbeit konkrete, gewaltpräventive Aktivitäten entwickelt und umgesetzt  werden.

Ziel des Vorhabens ist die selbstverständliche Einbindung gewaltpräventiver Denk- und Handlungsweisen in BFI-Maßnahmen sowie die Verbesserung der sozialen und arbeitsmarktbezogenen Integration und der gesundheitlichen Situation der Jugendlichen durch gesteigertes Wissen zum verbesserten Umgang mit direkten und indirekten Gewaltauslösern.

 

Zudem soll eine Zunahme an Sensibilisierung bzw. Wissen der persönlichen und sozialen Ressourcen von gewaltpräventiv-gesundheitsförderlichen Einstellungen und konkreten Handlungsoptionen zu gewaltträchtigen Situationen und Dynamiken erreicht werden.