5056/AB XXIV. GP

Eingelangt am 22.06.2010
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

BM für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

 

 
Anfragebeantwortung

 

 

 

NIKOLAUS BERLAKOVICH

Bundesminister

 

 

 

 

 

 

An die                                                                                                Zl. LE.4.2.4/0064-I 3/2010

Frau Präsidentin

des Nationalrates

Mag.a Barbara Prammer

 

Parlament

1017 Wien                                                                                        Wien, am 22.06.2010

 

 

 

Gegenstand:   Schriftl. parl. Anfr. d. Abg. z. NR Harald Jannach, Kolleginnen und

Kollegen vom 23. April 2010, Nr. 5153/J, betreffend der Ergebnisse

der „Grünen Offensive – Unser Weg für eine starke Landwirtschaft“

aus dem Jahr 2008 und der Initiative „Zukunftsfeld Bauernhof“ 2009

 

 

 

Auf die schriftliche parlamentarische Anfrage der Abgeordneten Harald Jannach, Kolleginnen und Kollegen vom 23. April 2010, Nr. 5153/J, teile ich Folgendes mit:

 

Zu Frage 1:

 

Die angeführten Ergebnisse der Arbeitsgruppen im Rahmen der „Grünen Offensive“ fließen in die verschiedenen Module der Initiative „Unternehmen Landwirtschaft 2020“ ein.


Zu Frage 2 - 6:

 

Ergebnisse der Arbeitsgruppen „Produktion und Wettbewerbsfähigkeit“, „Markt und Wertschöpfung“, „Bäuerin und Unternehmerin“, „Jungunternehmerinnen und Jungunter­nehmer“, „Konsumenten und Medien“:

 

Für die Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit landwirtschaftlicher Betriebe bedarf es hoher unternehmerischer Kompetenz, klarer Unternehmensziele, marktfähiger Produkte, kontinuier­licher Betriebsentwicklung sowie nachhaltigen Markterfolges.

 

Wesentliches Diskussionsthema der Arbeitsgruppe war die stärkere Marktpositionierung durch Modernisierung der Verarbeitungs- und Vermarktungseinrichtungen. Notwendig hiefür sind laufende Kostensenkung, Produktentwicklung sowie Qualitätssicherung und Rück­verfolgbarkeit.

Zur Stärkung und Aufrechterhaltung des Lebensmittelmarktes mit Produkten aus öster­reichischer Landwirtschaft bedarf es einer Positionierung und Profilierung österreichischer Agrarprodukte in oberen Preissegmenten sowie der Forcierung und inhaltlicher Weiter­entwicklung von Bio- bzw. AMA-Gütesiegel und saisonaler bzw. regionaler Produkte.

Darüber hinaus wurde für den Bereich der Erzeugergemeinschaften und Genossenschaften eine Optimierung der bestehenden Strukturen, eine stärkere nationale und internationale Vernetzung sowie ein geschlosseneres Auftreten am Markt als unbedingt notwendig festgehalten.

 

Ein Bedarf wurde konstatiert hinsichtlich der Ausweitung von Bildungsprogrammen und Mentoringangeboten, die inhaltlich und zeitlich (jungen) Bäuerinnen entgegen kommen, damit diese sich trotz Mehrfachbelastung in Organisationen engagieren und weiterbilden können.

Neben der betriebswirtschaftlichen Aus- und Weiterbildung hat die Persönlichkeitsbildung eine große Bedeutung. Die Bildungsschwerpunkte sind weg von rein „hauswirtschaftlichen“ hin zu betriebswirtschaftlichen und Management orientierten zu setzen.

Das Motto des Weltfrauentages 2008 „Bäuerinnen ernähren die Welt“ soll weitergetragen und die Bäuerinnen als Botschafterinnen für gesunde Lebensmittel eingesetzt werden. Vor allem die dafür bestens ausgebildeten „Lebensmittel- und Seminarbäuerinnen“ können an Schulen die Konsumentinnen und Konsumenten von morgen für das Thema sensibilisieren.

 

Wesentlich für junge Menschen, die einen Betrieb übernehmen, ist eine fundierte Grundausbildung. Kenntnisse der Betriebswirtschaft, Kooperation und Kommunikation sind grundlegende Fähigkeiten zur Betriebsführung und müssen im Rahmen der Aus- und Weiterbildung ständig weiterentwickelt werden.


Konsumentinnen und Konsumenten sind die Partner der Landwirtschaft. Von ihrer Kundensicht sind erfolgreiche Entwicklungen in der Landwirtschaft abhängig. Die Medien haben eine Schlüsselrolle, sie sind Partner in der Kommunikation zwischen den Erzeugerinnen und Erzeugern und den Verbraucherinnen und Verbrauchern. Es ist daher wichtig, dass der Mehrwert der österreichischen Landwirtschaft entsprechend kommuniziert wird. Die positive öffentliche Wahrnehmung der Landwirtschaft trägt zur Stärkung des Selbstverständnisses der Landwirtinnen und Landwirte hinsichtlich ihrer Rolle und Leistungen bei.

 

Zu Frage 7:

 

Die Arbeitsgruppen haben sich aus Expertinnen und Experten der Verwaltung, der Interessenvertretungen, der Wissenschaft, der Landwirtschaft, der Wirtschaft, Schülerinnen und Schülern und Studierenden sowie Bäuerinnen und Bauern zusammen gesetzt. Diese Personen haben ihre Erfahrungen und Meinungen eingebracht und ausgetauscht.

 

Zu Frage 8:

 

Die Strategieberatung, Projektsdokumentation sowie der Diskussionsprozess haben Kosten in Höhe von € 97.849,90 verursacht.

 

Zu Frage 9:

 

Es wird auf die parl. Anfrage 2720/J Finanzierung der „Agraroffensive Zukunftsfeld Bauernhof“ vom 9. Juli 2009 verwiesen.

 

Zu Frage 10:

 

Im Zuge der Diskussionen hat man sich auch mit dem Thema „Energieproduktion“ auseinandergesetzt. Der Beitrag der Landwirtschaft zur Verminderung der Abhängigkeit von importierten, fossilen und sich tendenziell verteuernden Energieträgern wurde erörtert. Gleichzeitig wurde betont, dass die Produktion von erneuerbaren Energieträgern durch die Landwirtschaft nur im Einklang mit der Erzeugung für die Lebens- und Futtermittelschiene erfolgen kann. Angesprochen wurden auch die Auswirkungen der Energiepflanzenproduktion auf die Biodiversität.

 

Der Bundesminister: