5075/AB XXIV. GP

Eingelangt am 23.06.2010
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BM für Gesundheit

Anfragebeantwortung

 

Frau

Präsidentin des Nationalrates

Maga. Barbara Prammer

Parlament

1017 Wien

Alois Stöger diplô

Bundesminister

 

 

 

 

GZ: BMG-11001/0120-I/5/2010

Wien, am      22. Juni 2010

 

 

 

Sehr geehrte Frau Präsidentin!

 

Ich beantworte die an mich gerichtete schriftliche parlamentarische

Anfrage Nr. 5136/J der Abgeordneten Pirklhuber, Grünewald, Freundinnen und Freunde nach den mir vorliegenden Informationen wie folgt:

 

 

Frage 1:

Das Projektbudget gliederte sich für die Projektlaufzeit von 2 Jahren wie folgt:

 

in EUR

(ab März) 2007

2008 (bis Projektende 2009)

BMGFJ/BMG

100.000

100.000

Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger

100.000

100.000

BMUKK

200.000

200.000

 

Frage 2:

Das Projekt begann mit 26. März 2007 und endete am 7. Mai 2009 mit Abnahmen der Projektergebnisse durch den Projektlenkungsausschuss.

 

Frage 3:

Das Projekt ist bereits abgeschlossen, es können folgende Ergebnisse vorgewiesen werden:

      Qualitätsstandards für „Gesunde Schulen“ liegen vor - für alle Qualitätsbereiche (Ernährung, Bewegung, psychosoziale Gesundheit, Sucht, Materielle Umwelt, Lehren und Lernen, Gesundheitsmanagement)

      ein Weiterbildungskonzept für Direktor/inn/en und Lehrer/innen wurde konzipiert und in einem Pilotlehrgang erprobt

      Qualitätsstandards für schulexterne Dienstleister/innen liegen vor

      eine Dienstleister/innendatenbank für die Zielgruppe Schule wurde erstellt

      Qualitätssicherungsinstrumente für Dienstleister/innen wurden etabliert

      Fortbildungsangebote für Dienstleister/innen wurden erstellt und erprobt

      ein Selbstevaluierungstool für Schulen wurde entwickelt und erprobt

      ein standardisiertes Dokumentationssystem wurde erstellt

      der Entwurf für die Erweiterung der HBSC-Studie um Lehrer/innen- und Schulleiter/innenbefragung liegt vor

      ein Entwurf für die Verknüpfung von HBSC und PISA wurde erstellt

      Vorliegen eines Berichts zu internationalen Modellen einer adäquaten und zeitgemäßen Gesundheitsbetreuung

      Vorliegen einer Recherche zur Evidenz von Screening bei Kindern zwischen dem 6. und 18. Lebensjahr.

 

Die Ergebnisse des Projektes werden im Zuge der weiteren Zusammenarbeit zwischen dem Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur (BMUKK), dem Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger (HV) und meinem Ressort weiterverfolgt.

 

Frage 4:

Die Verbesserung der Ernährung junger Menschen spielt im Rahmen des Nationalen Aktionsplan Ernährung (Nap.e) in allen vier identifizierten Aktionsfeldern eine Rolle und spiegelt sich auch in etlichen der aufgezählten Maßnahmen wieder. Die vier Aktionsfelder sind:

 

1)     Stärkung des Bereichs Ernährung im Gesundheitswesen und im öffentlichen Bereich

2)     Integrierte Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Prävention von ernährungsabhängigen Erkrankungen

3)     Ausbau der Datenbasis zur evidenzbasierten Vorgangsweise und Qualitätskontrolle

4)     Förderung von Netzwerken auf lokaler, regionaler, nationaler und internationaler Ebene

Maßnahmen, die die Gesundheit junger Menschen betreffen und im Nap.e derzeit aufgezählt sind, wären z.B. Integration der Ernährungsanamnese in die Gesundenuntersuchung; Ernährungsberatung im Rahmen von Lehrlingsuntersuchungen und Mutter-Kind-Beratungen; Stillförderung und einheitliche Beikostleitlinien für Österreich; Verbesserung des Speisenangebots in Schulküchen und Kindergärten; Optimierung des Nahrungsmittelangebots in Horten, Kiosken, Verkaufsautomaten und der Gastronomie; Erhöhung der Verfügbarkeit und Leistbarkeit von Lebensmitteln, die häufiger konsumiert werden sollten insbesondere von Obst, Gemüse und Vollkornprodukten; Ernährungsbildungsinitiative für LehrerInnen und KindergartenpädagogInnen; Weiterentwicklung des Konzepts der gesundheitsfördernden Schulen, Media-Literacy-Aktivitäten; Aktivitäten zur Verbesserung der Kompetenz im Umgang mit Lebensmitteln bzw. der Kochkompetenz von Jugendlichen; spezielle niederschwellige Beratungs- und Hilfsangebote für Frauen/Eltern aus sozial benachteiligten Bevölkerungsschichten; neues Ernährungs-Gütezeichen für Speisen-Angebote und Lebensmittel, damit gesündere Alternativen leicht und schnell erkannt werden können; Erarbeitung und Bereitstellung von einheitlichen Empfehlungen und akkordierter Richtlinien für spezifische Zielgruppen, darunter auch Kinder und Jugendliche etc.

 

Ernährung in den Schulen ist derzeit und auch in nächster Zeit ein Schwerpunktthema der schulischen Gesundheitsförderung. Das Themenfeld Ernährung ist ein wichtiger Qualitätsbereich im Rahmen der „Gesunden Schule“ und ist im Rahmen der Qualitätsstandards entsprechend abgebildet. Anknüpfungspunkte zum Nationalen Aktionsplan Ernährung sind somit klar gegeben und werden auch entsprechend weiterverfolgt.