5340/AB XXIV. GP
Eingelangt am 19.07.2010
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BM für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz
Anfragebeantwortung
Frau (5-fach)
Präsidentin des Nationalrates
Parlament
1010 Wien
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GZ: BMASK-10001/0248-I/A/4/2010 |
Wien, |
Sehr geehrte Frau Präsidentin!
Ich beantworte die an mich gerichtete schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 5643/J der Abgeordneten Mag.a Schwentner, Freundinnen und Freunde wie folgt:
Frage 1:
Hinsichtlich der angefallenen Kosten verweise ich zunächst auf die Beantwortung der Parlamentarischen Anfrage Nr. 5427/J der Abgeordneten Ursula Haubner, Schenk und Kollegen. Bis zum Stichtag der gegenständlichen Anfrage (08.06.2010) erhöhten sich die anteiligen Kosten meines Ressorts um € 87.976,29 (brutto).
Fragen 2 bis 5 und 7:
In Bezug auf die Fragen 2 bis 5 und 7 verweise ich auf die Anfragebeantwortung durch die Bundesministerin für Frauen und öffentlicher Dienst zur parlamentarischen Anfrage Nr. 5641/J.
Frage 6:
In einer modernen, gleichstellungsorientierten Arbeitswelt ist es wichtig, dass Frauen wie Männer die gleichen Chancen am Arbeitsmarkt und Zugang zu allen Berufen haben. Durch geschlechtsspezifische, altersgerechte Berufsinformation sollen Frauen und Männer für alle Berufe sensibilisiert werden. In den 63 Berufsinformationszentren des Arbeitsmarktservice werden deshalb Chancen und Herausforderungen abseits der geschlechterstereotypen Berufswahl aufgezeigt. Das Personal der Berufsinformationszentren wurde im Sinne einer effektiven, geschlechtssensiblen Berufs- und Ausbildungsberatung im Jahr 2009 aufgestockt.
Einen wichtigen Beitrag liefert in dieser Frage zusätzlich das Gleichbehandlungsgesetz, das Diskriminierungen wegen des Geschlechts bei der Einstellung verbietet und so stereotypen Vorstellungen auch auf Arbeitgeberseite, wonach bestimmte Tätigkeiten bestimmten Geschlechtern „vorbehalten“ seien, entgegenwirkt.
Seit 2008 organisiert mein Ressort den österreichweiten Boys´Day, durch welchen männlichen Jugendlichen die Gelegenheit zu einer beruflichen Horizonterweiterung in einem immer flexibler werdenden Arbeitsmarkt geboten wird.
Ziel des Boys´Day ist es, Buben und Burschen männeruntypische Arbeits- und Berufsfelder näher zu bringen und deren Berufswahlspektrum zu erweitern, was letztlich auch die positive Identitätsbildung der Jugendlichen unterstützt. Finanziert durch mein Ressort und organisiert in Zusammenarbeit mit den österreichischen Männerberatungsstellen befasst sich der Boys‘ Day bislang vor allem mit den Pflege- und Erziehungsberufen. Die Berufsfelder (Klein-)Kinderpädagogik und Pflege werden den männlichen Jugendlichen vor allem in Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen, Krankenhäusern sowie Sozial- und Gesundheitseinrichtungen näher gebracht.
Im Februar 2010 ist die nunmehr zielgruppenorientierter gestaltete Homepage Boys’ Day online gegangen. Die Homepage ist unter der Webadresse www.boysday.at aufrufbar.
Im Rahmen des Boys´Days 2010 wurde auch die DVD "Social Fighters - Der Film über starke Burschen in sozialen Berufen" präsentiert. Die DVD ist auf der Webseite www.boysday.at oder unter der Gratis-Telefonnummer 0800-202074 kostenfrei bestellbar.
Frage 8:
Aus meiner Sicht ist es tatsächlich notwendig, die Löhne und Gehälter für typische Frauenberufe aufzuwerten und bei der für die Lohnfindung notwendigen Arbeitsbewertung Diskriminierungen zu vermeiden. Die Lohnfindung in Kollektivverträgen ist autonome Aufgabe der Kollektivvertragsparteien. Es fällt daher auch in deren Verantwortungsbereich, dafür zu sorgen, dass die wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen einer Branche berücksichtigt wird und zugleich die Beschäftigten einen gerechten und gleichen Lohn erhalten. Kampagnen wie „gleich=fair“ oder „Finde deinen eigenen Weg“ dienen dazu, die existierenden Lohnungleichheiten aufzuzeigen und bieten damit auch eine Handlungsgrundlage für die Lohnpolitik.
Frage 9:
Im Jahr 2007 haben 511 ArbeitgeberInnen eine Lehrstellenförderung für nicht-traditionelle Lehrberufe für Mädchen bezogen. Im Jahr 2008 erhielten 700 und im Jahr 2009 741 ArbeitgeberInnen eine Lehrstellenförderung für nicht-traditionelle Lehrberufe für Mädchen.
Frage 10:
Derzeit gibt es kein eigenes Förderprogramm zur Förderung von nicht-traditionellen Lehrberufen für Burschen. Lehrstellen für nicht-traditionelle Lehrberufe für Burschen werden entsprechend der allgemeinen Förderrichtlinie gefördert.
Frage 11:
Im Jahr 2009 wurden insgesamt ca. 6.430 Mädchen in nicht-traditionellen Lehrberufen ausgebildet. Ca. 2.130 Mädchen haben eine nicht-traditionelle Lehre begonnen. Im Jahr 2009 hat das AMS für 935 Mädchen eine Lehrstellenförderung für nicht-traditionelle Lehrberufe neu genehmigt.
Mit freundlichen Grüßen