5825/AB XXIV. GP
Eingelangt am 25.08.2010
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BM für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
Anfragebeantwortung
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NIKOLAUS BERLAKOVICH Bundesminister |
An die Zl. LE.4.2.4/0114-I 3/2010
Frau Präsidentin
des Nationalrates
Mag.a Barbara Prammer
Parlament
1017 Wien Wien, am 23. AUG. 2010
Gegenstand: Schriftl. parl. Anfr. d. Abg. z. NR Mag. Christiane Brunner, Kolleginnen
und Kollegen vom 28. Juni 2010, Nr. 5890/J, betreffend wo sind die
Gelder aus der Mineralölsteuererhöhung?
Auf die schriftliche parlamentarische Anfrage der Abgeordneten Mag. Christiane Brunner, Kolleginnen und Kollegen vom 28. Juni 2010, Nr. 5890/J, teile ich Folgendes mit:
Zu Frage 1:
Es wird auf den Rechnungshofbericht Reihe Bund 2010/7 verwiesen. Insbesondere ist auf die Schaffung und Dotierung des Klima- und Energiefonds (von 2007 bis 2010 insgesamt 450 Mio. €), die weitere Aufstockung der Mittel für die Umweltförderung im Inland (Anhebung von 80 auf 90 Mio. € jährlich) sowie die budgetäre Ausweitung des JI/CDM-Programms (von 36 Mio. € auf nunmehr 56 Mio. € jährlich) hinzuweisen.
Informationen über die Verwendung der zusätzlichen Mineralölsteueranteile der Länder und Gemeinden liegen dem BMLFUW nicht vor.
Zu Frage 2:
In der Klimastrategie 2007 sind sektorale
Zielfestlegungen für den Kyoto-Verpflichtungszeitraum 2008-2012
enthalten. Die Festlegungen erfolgten auf Grundlage eines Referenzszenarios
über die Entwicklung der Treibhausgasemissionen sowie der
voraussichtlichen Wirkungen der in der Strategie enthaltenen Maßnahmen.
Die Erreichung der sektoralen Ziele wird jährlich vom Umweltbundesamt im
Rahmen der Klimaschutzberichte überprüft.
Mit der Methodik der „Komponentenzerlegung“ wird dabei für
jeden Sektor untersucht, welche Faktoren in der Vergangenheit
emissionserhöhend und welche emissionsmindernd gewirkt haben. Zuletzt
konnte für einige Sektoren eine Zielerreichung mit hoher
Wahrscheinlichkeit erwartet werden, starke Zielabweichungen bestehen aber
weiterhin im Verkehrssektor. Dies hat insbesondere mit dem nach wie vor hohen
Anteil des Kraftstoffexports im Kfz-Tank (so genannter
„Tanktourismus“) zu tun.
Zu Frage 3:
Diesbezüglich wird auf die bevorstehenden Budgetverhandlungen verwiesen.
Zu den Fragen 4 bis 6:
Im Rahmen der Erstellung der Energiestrategie wurde als eine Maßnahme unter den vorgeschlagenen Verkehrsmaßnahmen auch eine maßvolle Erhöhung der Mineralölsteuer vorgeschlagen. In einer Evaluierung des Umweltbundesamtes zur Maßnahmenwirksamkeit wurde ein Reduktionspotenzial von etwa 25 PJ errechnet. Der Kraftstoffabsatz im Straßenverkehr würde sich in Summe (Benzin- und Dieselkraftstoff) um etwa 8% reduzieren, allerdings ist zu berücksichtigen, dass ein erheblicher Teil des Kraftstoffabsatzes derzeit auf den Export im Fahrzeugtank (zu 2/3 Lkw; 1/3 Pkw) entfällt.
Im Zuge der Erarbeitung der Energiestrategie Österreich wurden mehr als 300 Maßnahmenvorschläge ausgearbeitet Die zum Maßnahmen-Cluster im Endbericht zusammengefasst wurden. Die Energiestrategie Österreich zeigt Vorschläge auf, wie wir bis 2020 die EU Vorgaben des Energie- und Klimapaketes zeitgerecht einhalten können.
Der Bundesminister: