5839/AB XXIV. GP

Eingelangt am 27.08.2010
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BM für Landesverteidigung und Sport

Anfragebeantwortung

 


MAG. NORBERT DARABOS

BUNDESMINISTER FÜR LANDESVERTEIDIGUNG UND SPORT

 

S91143/108-PMVD/2010                                                                                       26. August 2010

Frau
Präsidentin des Nationalrates

Parlament

1017 Wien

Die Abgeordneten zum Nationalrat Kunasek, Kolleginnen und Kollegen haben am 29. Juni 2010 unter der Nr. 5906/J an mich eine schriftliche parlamentarische Anfrage betreffend "Generalstabsausbildung" gerichtet. Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:

Zu 1 und 2:

Der Generalstabskurs dauert drei Jahre, d. h. alle drei Jahre beginnt ein neuer Kurs. Die Anzahl der Kursplätze orientiert sich am notwendigen Bedarf an akademischen Arbeitsplätzen in diesem Bereich, außerdem scheiden jährlich Generalstabsoffiziere aus dem Dienststand aus.


Nachdem lediglich alle drei Jahre ein solcher Lehrgang stattfindet, bedeutet ein Generalstabslehrgang mit rund 20 Lehrgangsteilnehmern für das Bundesheer einen jährlichen Nachwuchs von etwa sieben Offizieren pro Jahr auf höchster Ebene für ein Ressort mit über 23.000 Soldatinnen, Soldaten und Zivilbediensteten im Berufsstand, an die 30.000 Milizsoldaten und jährlich rund 24.000 zur Ableistung des Wehrdienstes einberufenen Rekruten.

Die Gesamtkosten eines Generalstabslehrganges mit 25 Teilnehmern betragen rund 320.000 €, wovon unter anderem rund 125.000 € auf Ausbildungsleistungen, rund 133.000 € auf Transportkosten, rund 10.000 € auf Büroartikel und rund 17.000 € auf Repräsentations­ausgaben entfallen.

Zu 3 bis 5:

Im Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport sind 229 M BO 1-Arbeitsplätze für Generalstabsoffiziere vorgesehen. Davon sind 203 besetzt und 26 unbesetzt.

Zu 6:

Außerhalb des Bundesministeriums für Landesverteidigung und Sport ist ein Arbeitsplatz in der Präsidentschaftskanzlei für einen Generalstabsoffizier eingerichtet.

Zu 7:

Der strategischen Ausrichtung der Personaloptimierung wurde durch eine Reduzierung von 32 Studienplätzen im Jahr 2003 auf 23 Studienplätzen im Jahr 2010 Rechnung getragen.

Zu 8:

Ein Aussetzen eines Generalstabslehrganges hätte eine personelle Unterbesetzung der Führungsfunktionen, vor allem bei den Streitkräften auf der taktischen und operativen Ebene, zur Folge.

Zu 9 und 10:

Nein. Es ist wohl selbstredend, dass ein souveräner Staat die Ausbildung der Führungselite seiner Sicherheitskräfte selbst durchführt.

In Zukunft wird es aber weiterhin unumgänglich sein, Teilbereiche der General­stabsausbildung gemeinsam mit anderen Streitkräften im In- und Ausland durchzuführen, um der immer stärker notwendigen Interoperabilität und Multinationalität Rechnung zu tragen.

Zu 11:

Rund 80.000 €.

Zu 12:

Für den nächsten Generalstabskurs sind 23 männliche Offiziere vorgesehen.

Zu 13:

Nein.