5889/AB XXIV. GP
Eingelangt am 01.09.2010
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BM für Unterricht, Kunst und Kultur
Anfragebeantwortung
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Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
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Frau Präsidentin des Nationalrates Mag. Barbara Prammer Parlament 1017 Wien
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Geschäftszahl: |
BMUKK-10.000/0262-III/4a/2010 |
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Wien, 30. August 2010
Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 6236/J-NR/2010 betreffend Provenienzforschung zur Sammlung Leopold, die die Abg. Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen am 12. Juli 2010 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:
Zu Frage 1:
Das beratende Gremium hat in zwei Fällen betreffend Objekte aus dem ehemaligen Eigentum von Herrn Dr. Oskar Reichel (Anton Romako, Nike mit Kranz; Anton Romako, Die Quelle; Anton Romako, Akt eines jungen Mädchens) sowie von Frau Jenny Steiner (Egon Schiele, Häuser am Meer) erkannt, dass wenn die Werke im Bundeseigentum stünden und das Kunstrückgabegesetz anwendbar wäre, ein Tatbestand des Kunstrückgabegesetzes erfüllt wäre.
Zu Frage 2:
Alle bisher gefassten Beschlüsse des Gremiums sind im Volltext auf der Webseite des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur veröffentlicht (www.bmukk.gv.at/ministerium/vp/20100712.xml).
Zu Frage 3:
Die durch das Gremium gefassten Beschlüsse wurden dem Vorstand der Leopold Museum Privatstiftung übermittelt. Die Privatstiftung hat sich in öffentlichen Erklärungen zu fairen und gerechten Lösungen bekannt; es liegt in der Verantwortung des Vorstandes diese Lösungen herbeizuführen.
Zu Frage 4:
Auf Grundlage des von den Provenienzforschern erstellten Arbeitsplanes werden bis Frühsommer 2011 Berichte über alle bisher noch nicht behandelten Ölarbeiten von Egon Schiele vorliegen, womit die Phase II der unabhängigen Provenienzforschung abgeschlossen werden kann. Zusätzlich sollen bis zu diesem Zeitpunkt Berichte zu drei Zeichnungen von Egon Schiele vorgelegt werden (Vorgriff auf Phase III).
Zu Fragen 5 und 6:
Die Provenienzforscher legten im Oktober 2008 einen Arbeitsplan vor. Derzeit werden gemäß der Phase II sämtliche Ölarbeiten von Egon Schiele behandelt, der erste Teil dieser Berichte wurde fristgerecht vorgelegt, der zweite Teil – siehe oben – wird bis Frühsommer 2011 vorgelegt werden. Als anschließende Phase III sind die Papierarbeiten von Egon Schiele vorgesehen. Welcher Zeitaufwand für die Phase III und weitere Phasen erforderlich sein wird bzw. welcher Zeitaufwand erforderlich sein wird, sollte man die Provenienz aller rd. 4.800 vor 1945 entstandenen Werke der Sammlung klären wollen, kann derzeit nicht gesagt werden. Eine Beurteilung der Ergebnisse der Provenienzforschung nach den Gesichtspunkten des Kunstrückgabegesetzes kann nur sukzessive erfolgen.
Die Bundesministerin:
Dr. Claudia Schmied eh.