6053/AB XXIV. GP
Eingelangt am 09.09.2010
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
BM für europäische und internationale Angelegenheiten
Anfragebeantwortung
Die Abgeordneten zum Nationalrat Petra Bayr,
Kolleginnen und Kollegen haben am
9. Juli 2010 unter der Zl. 6082/J-NR/2010 an mich eine schriftliche
parlamentarische
Anfrage betreffend „UN-Vollversammlung
zu den Millenniumszielen im September in
New York" gerichtet.
Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:
Zu den Fragen 1 bis 3:
Die
Erarbeitung eines Zeitplans zur Erreichung der Ziele der öffentlichen
Entwicklungshilfeleistungen
(ODA) ist ein inhaltlicher Vorschlag der Europäischen
Kommission für die Erarbeitung einer EU-Position betreffend die
Hochrangige
Plenarveranstaltung der Generalversammlung der Vereinten Nationen (VN) zu den
Millenniumsentwicklungszielen (MDGs) im
September 2010. Die Mitgliedstaaten haben sich
darauf verständigt, keine zusätzlichen Aktionspläne ins Leben zu
rufen, sondern über die
Bemühungen und Fortschritte betreffend ODA-Ziele
jährlich an den Rat zu berichten.
Österreich
wird sich zum gegebenen Zeitpunkt an der Berichterstattung
beteiligen.
Zu Frage 4:
Die Beiträge
einzelner Ministerien zur österreichischen ODA in den nächsten Jahren
werden
vom Ergebnis der kommenden Budgetverhandlungen abhängen.
Zu Frage 5:
Die
multilaterale, österreichische Entwicklungszusammenarbeit (OEZA)
konzentriert sich im
Rahmen der
Vorbereitung der Hochrangigen Plenarveranstaltung der Generalversammlung
der Vereinten Nationen zu den
Millenniumsentwicklungszielen vor allem auf drei Themen:
1.) Energie/Umwelt (MDG 7),
2.) Wasser/Sanitäres (MDG 7 - Unterziel Sicherstellung
von Trinkwasserversorgung und
sanitärer Basisversorgung),
3.) Stärkere Betonung einer nachhaltigen wirtschaftlichen
Entwicklung als Basis für
Armutsreduktion und als Grundvoraussetzung für die
Umsetzung aller MDGs.
Im Übrigen ist das Empowerment von Frauen ein wichtiges Anliegen der OEZA.
Geschlechtergleichstellung (MDG 3) wird als Querschnittsthema in allen
Projekten,
Programmen und Sektoren verfolgt.
Zu Frage 6:
Die OEZA konzentriert sich auf
sechs Sektoren: Bildung/Wissenschaft, Energie, Governance
inkl. Frieden/Sicherheit, ländliche Entwicklung, Privatsektorentwicklung und Wasser/
Siedlungshygiene. Die OEZA basiert insgesamt auf dem Menschenrechtsansatz, der
festhält,
dass Gesundheit ein Menschenrecht ist. Darüber hinaus schafft die OEZA mit
ihren
Leistungen im Bereich der Wasserver- und
-entsorgung eine der wichtigsten Voraussetzungen
für eine gute Gesundheitsvorsorge. Öffentliche Mittel für
Gesundheitsprogramme werden
vorwiegend für VN-Organisationen und VN Trust Funds, sowie für
Kofinanzierungsprogramme österreichischer Nichtregierungsorganisationen
bereitgestellt.
Insgesamt wurden 2008 für
Gesundheitsprojekte 9,7 Mio. Euro an ODA-Mitteln bereitgestellt.
Zu Frage 7:
Die
Ergebnisse der jährlichen VN-Vollversammlung sind
grundsätzlich der Öffentlichkeit
zugänglich.