6275/AB XXIV. GP
Eingelangt am 16.11.2010
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BM für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
Anfragebeantwortung
NIKOLAUS
BERLAKOVICH
Bundesminister
An die Zl. LE.4.2.4/0150 -I 3/2010
Frau Präsidentin
des Nationalrates
Mag.a Barbara Prammer
Parlament
1017 Wien Wien, am 12. NOV. 2010
Gegenstand: Schriftl. parl. Anfr. d. Abg. z. NR Mag. Kurt Gaßner, Kolleginnen
und Kollegen vom 17. September 2010, Nr. 6374/J, betreffend
Agrardieselvergütung für Österreichische Landwirte
Auf die schriftliche parlamentarische Anfrage der Abgeordneten Mag. Kurt Gaßner, Kolleginnen und Kollegen vom 17. September 2010, Nr. 6374/J, teile ich Folgendes mit:
Zu den Fragen 1 bis 6:
Die Agrardieselvergütung stellt eine Maßnahme nach dem Mineralölsteuergesetz 1995 dar und fällt daher in den Zuständigkeitsbereich des Bundesministeriums für Finanzen. Es liegt keine Steuerbefreiung vor, wie in der Frage 1 behauptet wird. Auf dem Agrardiesel haftet auch nach der Vergütung weiterhin der Steuersatz von 98 €/1000 Liter an. Für Zwecke der Berichterstattung im Grünen Bericht liegt dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) folgende Auswertung vor:
Tabelle: Mineralölsteuervergütung für Land- und Forstwirte 2008-2009
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Jahre |
Österreich |
Davon |
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Burgenland |
Kärnten |
NÖ |
OÖ |
Salzburg |
Steiermark |
Tirol |
Vorarlberg |
Wien |
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Frage 1: Anzahl Betriebe |
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2008 |
129.686 |
6.421 |
11.697 |
32.586 |
27.495 |
7.977 |
27.585 |
12.395 |
3.268 |
262 |
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|
2009 |
127.567 |
6.263 |
11.599 |
31.978 |
27.011 |
7.939 |
26.952 |
12.306 |
3.255 |
264 |
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Frage 2: Ausbezahlte Prämien (in Mio. Euro) (2) |
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2008 |
49,222 |
3,839 |
3,215 |
19,750 |
10,576 |
1,876 |
6,886 |
2,175 |
0,761 |
0,144 |
|||||
|
2009 |
49,249 |
3,838 |
3,216 |
19,716 |
10,597 |
1,897 |
6,905 |
2,171 |
0,762 |
0,148 |
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Frage 6: Beantragte Fläche (in ha) |
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2008 |
5.551.069 |
236.391 |
612.793 |
1.812.456 |
770.612 |
347.824 |
1.011.606 |
607.436 |
141.442 |
10.509 |
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2009 |
5.545.751 |
243.392 |
604.216 |
1.809.773 |
768.419 |
346.871 |
1.011.769 |
607.838 |
140.539 |
12.934 |
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1) Flächen bzw. Auszahlungen umfassen den Pauschalbetrag und die Vergütung nach dem tatsächlichen Verbrauch. |
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2) Vergütung der Mineralölsteuer auf Basis der Novelle des Mineralölsteuergesetzes BGBl. I Nr. 630/1994 idF BGBl. I Nr. 180/2004. |
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Quelle: BMF/LFRZ Stand September 2010 |
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Zu Frage 7:
Für das Jahr 2009 wurden 49,2 Mio. Euro rückvergütet. Die Beantragung für das Jahr 2010 ist noch nicht abgeschlossen, daher liegen noch keine Zahlen vor. In § 7a Absatz 4 Mineralölsteuergesetz 1995 ist ein Vergütungsbetrag von max. 50 Mio. Euro pro Jahr festgelegt.
Zu Frage 8:
Der aktuelle Vergütungssatz beträgt gemäß § 7a Mineralölsteuergesetz 1995 0,249 Euro je Liter Diesel.
Zu den Fragen 9 und 10:
Die Agrardieselvergütung stellt eine Maßnahme nach dem Mineralölsteuergesetz 1995 dar und fällt daher in den Zuständigkeitsbereich des Bundesministeriums für Finanzen.
Zu Frage 11:
Da die Besteuerung von Betriebsmitteln innerhalb der EU nicht einheitlich erfolgt und für die agrarische Verwendung in vielen EU-Mitgliedstaaten entsprechend den EU-Rahmenbestimmungen eine spezifische Regelung besteht, lag das Preisniveau für Agrardiesel in den meisten anderen Mitgliedstaaten unter dem Preisniveau in Österreich. Um diese Wettbewerbsnachteile für die österreichischen Land- und Forstwirte auszugleichen, wurde die Agrardieselvergütung eingeführt. Eine allfällige Vergütung für Gewerbetreibende ist in den EU-Rahmenbestimmungen nicht vorgesehen.
Der Bundesminister: