6340/AB XXIV. GP

Eingelangt am 23.11.2010
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

BM für Justiz

Anfragebeantwortung

 

 

DIE  BUNDESMINISTERIN
           FÜR  JUSTIZ

BMJ-Pr7000/0230-Pr 1/2010

 

An die

                                      Frau Präsidentin des Nationalrates

                                                                                                                           W i e n

 

zur Zahl 6418/J-NR/2010

 

Die Abgeordneten zum Nationalrat Mag. Albert Steinhauser, Freundinnen und Freunde haben an mich eine schriftliche Anfrage betreffend „Führung der Strafverfahren in der Causa um die HYPO GROUP ALPE ADRIA“ gerichtet.

Ich beantworte diese Anfrage wie folgt:

Zu 1 bis 3:

Dem Bericht der Staatsanwaltschaft Klagenfurt zufolge sind derzeit fünf Strafverfahren anhängig, die im Zusammenhang mit der Causa um die Hypo Group Alpe Adria stehen. Mit deren Bearbeitung sind drei Staatsanwälte befasst. Das älteste dieser Verfahren ist seit 7. September 2009 anhängig, das jüngste seit 23. September 2010.


Zu 4:

Zur Unterstützung der mit der Causa Hypo Alpe Adria befassten Staatsanwälte der Staatsanwaltschaft Klagenfurt konnte – nach Durchführung eines Auswahlverfahrens, an dem unter anderem auch der für das genannte Ermittlungsverfahren führend zuständige Staatsanwalt beteiligt war – im Wege der Justiz-Betreuungsagentur mit Dr. Doris W.-A. eine ausgewiesene Expertin aus dem Wirtschafts- und Finanzbereich gewonnen werden. Dr. W.-A. verfügt als promovierte Juristin nicht nur über eine umfassende juristische Ausbildung, sondern als ausgewiesene Bank-, Börse- und Kapitalmarktexpertin auch und insbesondere über einschlägige praktische Erfahrungen im Bereich der öffentlichen Aufsicht über Finanzmärkte, Wertpapiervermittler und Finanzinstitutionen.

Wie ein aktueller Bericht des für das Ermittlungsverfahren führend zuständigen Staatsanwalts unterstreicht, ist Dr. W.-A. für die Staatsanwaltschaft Klagenfurt in der Causa Hypo Alpe Adria eine äußerst wertvolle Unterstützung. Der Mehrwert ihrer Arbeit besteht insbesondere darin, dass sie den Sachbearbeitern der Causa Hypo das für den Bankbereich erforderliche Spezialwissen (Bankfach) verschafft.

Nicht zuletzt aufgrund der guten Erfahrungen mit dem Einsatz von Finanz- und Wirtschaftsexperten/-innen sowohl in der Causa Hypo Alpe Adria als auch bei der Korruptionsstaatsanwaltschaft und der Wirtschaftsgruppe der Staatsanwaltschaft Wien soll im Rahmen des strafrechtlichen Kompetenzpakets der Einsatz von Experten/-innen aus dem Finanz- und Wirtschaftsbereich zur Unterstützung der Staatsanwaltschaften in vor allem komplexen Wirtschaftsstrafsachen weiter ausgebaut und damit eine noch zielgerichtetere, effizientere und raschere Bearbeitung von Wirtschaftsstrafverfahren sichergestellt werden. Die notwendigen Vorarbeiten für eine – nach Maßgabe des Gesetzgebungsprozesses – möglichst rasche Rekrutierung weiterer Finanz- und Wirtschaftsexperten/-innen wurden bereits geleistet.

Zu 5:

Nein.

Zu 6 und 7:

Entfällt im Hinblick auf die Antwort zu 5.


Zu 8:

Nein.

Zu 9 und 10:

Entfällt im Hinblick auf die Antwort zu 8.

Zu 11:

Es wurden zehn Vorhabensberichte an das Bundesministerium für Justiz weitergeleitet. Davon dienten drei Berichte lediglich der Information, nachdem das Vorhaben bereits durch die zuständige Oberstaatsanwaltschaft genehmigt worden war.

 

. November 2010

 

(Mag. Claudia Bandion-Ortner)