6503/AB XXIV. GP
Eingelangt am 07.12.2010
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BM für Frauen und öffentlicher Dienst
Anfragebeantwortung
An die
Präsidentin des Nationalrats
Maga Barbara PRAMMER
Parlament
1017 W i e n
GZ: BKA-353.290/0128-I/4/2010 Wien, am . November 2010
Sehr geehrte Frau Präsidentin!
Die Abgeordneten zum Nationalrat Gartelgruber, Kolleginnen und Kollegen haben am 15. Oktober 2010 unter der Nr. 6618/J an mich eine schriftliche parlamentarische Anfrage betreffend Frauenbericht 2010 gerichtet.
Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:
Zu den Fragen 1 und 2:
Ø Wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bundeskanzleramt waren an der Erstellung des Berichts beteiligt?
Ø Wie hoch schätzen Sie den Zeitaufwand insgesamt dieser Mitarbeiter?
Während der gesamten Vertragslaufzeit stand eine Mitarbeiterin als Ansprechperson für die Auftragnehmerinnen zur Verfügung.
Zu den Fragen 3 und 4:
Ø Wie viele Mitarbeiter in anderen Ministerien und Einrichtungen des Bundes sowie anderer staatlicher Stellen waren an der Erstellung des Berichts beteiligt?
Ø Wie hoch schätzen Sie den Zeitaufwand insgesamt dieser Mitarbeiter?
Es waren keine Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter anderer Ministerien oder Einrichtungen des Bundes sowie anderer staatlicher Stellen an der Erstellung des Berichts beteiligt.
Zu Frage 5:
Ø Wie hoch waren die Kosten die zur Erstellung des Berichts notwendig waren?
Die Kosten für die Erstellung des Berichts betrugen € 179.270,70.
Zu den Fragen 6 und 7:
Ø Welche Privaten Unternehmen und Privatpersonen wirkten gegen Entgelt an der Erstellung des Berichts mit?
Ø Welche Privaten Unternehmen und Privatpersonen erhielten wie viel Entgelt im Zusammenhang mit der Erstellung der Studie (bitte genau aufschlüsseln nach Personen/Unternehmen und Entgelt, welches diese jeweils erhielten!)?
Folgende private Unternehmen bzw. Privatpersonen wirkten gegen Entgelt an der Erstellung des Berichts mit:
|
Autorinnen |
Entgelt |
|
Eva Kreisky, Uni Wien |
28.500,00 |
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Ulrike Papouschek, Forba gemeinsam mit Ingrid Mairhuber |
31.254,60 |
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Gudrun Biffl, WIFO |
30.756,00 |
|
Birgitt Haller, Institut für Konfliktforschung |
28.260,00 |
Zu Frage 8:
Ø Welche konkreten Maßnahmen werden Sie auf Grundlage des Berichts setzen?
Der Frauenbericht 2010 zeigt, dass sich die Situation von Frauen in Österreich in den letzten Jahren in vielen Bereichen verbessert hat. Frauen sind so gut ausgebildet wie nie zuvor, die Erwerbsbeteiligung ist ebenso gestiegen wie die Zahl der Kinderbetreuungsplätze. Andererseits geht die Steigerung der Erwerbsbeteiligung einher mit einer Steigerung der Teilzeitarbeit und einer Erhöhung des Einkommensunterschiedes zwischen Frauen und Männern.
Erste Schritte zu einer Verbesserung der Situation von Frauen wurden im Nationalen Aktionsplan für die Gleichstellung von Frauen am Arbeitsmarkt, der im Juni 2010 präsentiert wurde, vorgelegt. Die vier Schwerpunktes des NAP liegen auf den Bereichen
(i) Diversifizieren von Ausbildungswegen und Berufswahl; geschlechtssensible Berufsorientierung; (ii) Erhöhen der Erwerbsbeteiligung und Steigern der Vollzeitbeschäftigung, Verringerung der geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Beschäftigung; (iii) Mehr Frauen in Führungspositionen und (iv) Reduzieren der
Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern. Er enthält 55 von ExpertInnen formulierte Maßnahmen, die es in Folge nun Schritt für Schritt umzusetzen gilt.
Ein erster wichtiger Meilenstein ist die gesetzliche Verankerung der Einkommenstransparenz in den Betrieben durch die Novelle des Gleichbehandlungsgesetzes, die mit 01.01.2011 in Kraft treten soll. Weitere Maßnahmen zur Einkommenstransparenz sind ebenfalls bereits in der Novelle verankert, wie die verpflichtende Angabe des angebotenen Kollektivvertragslohns in Stellenausschreibungen. Andere sind gerade in einer ersten Umsetzungsphase, wie der Lohn- und Gehaltsrechner, der ab dem kommenden Jahr die Möglichkeit bieten wird, sich im Internet über den Durchschnittslohn einer Branche unter Berücksichtigung von Arbeitserfahrung, Ausbildung etc. zu informieren.
Zur Verringerung der Einkommensschere, Verbesserung der Aufstiegschancen und besseren Verteilung der bezahlten und unbezahlten Arbeit zwischen Männern und Frauen ist auch eine noch stärkere Beteiligung der Väter an der Kinderbetreuung nötig. Deswegen habe ich erst vor wenigen Wochen eine Kampagne für eine verstärkte Inanspruchnahme der Väterkarenz gestartet, die auch eine Informationsoffensive für ArbeitgeberInnen umfasst.
Mit freundlichen Grüßen