6621/AB XXIV. GP
Eingelangt am 21.12.2010
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BM für Land –und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
Anfragebeantwortung
NIKOLAUS BERLAKOVICH
Bundesminister
An die Zl. LE.4.2.4/0164-I 3/2010
Frau Präsidentin
des Nationalrates
Mag.a Barbara Prammer
Parlament
1017 Wien Wien, am 17. DEZ. 2010
Gegenstand: Schriftl. parl. Anfr. d. Abg. z. NR Gabriele Binder-Maier, Kolleginnen und
Kollegen vom 21. Oktober 2010, Nr. 6733/J, betreffend Unterrichtsfach
Imkerei im Lehrplan landwirtschaftlicher Fachschulen

Auf die schriftliche parlamentarische Anfrage der Abgeordneten Gabriele Binder-Maier, Kolleginnen und Kollegen vom 21. Oktober 2010, Nr. 6733/J, teile ich Folgendes mit:
Zu Frage 1:
Bienenzucht und Imkerei sind kein eigener Unterrichtsgegenstand gemäß Lehrplan. Bienenkunde wird im Rahmen der Unterrichtsfächer „Tierzucht“ oder „Biologie“ unterrichtet.
Zu Frage 2:
Kärnten:
Schulautonome Pflichtstunden gibt es an der LFS Goldbrunnhof sowie LFS Litzlhof und seit diesem Schuljahr auch an der LFS St. Andrä.
Oberösterreich:
An allen landwirtschaftlichen Schulen in Oberösterreich kann Imkerei und Bienenkunde als Freifach angeboten werden: LFS Altmünster, LFS Freistadt, LFS Otterbach, BLWS Schlägl (Imkerei und Bienenkunde), LFS Waizenkirchen (Imkerei und Bienenkunde).
Steiermark:
LFS Alt-Grottenhof, FS Grabnerhof, LFS Hafendorf (Imkerei als unverbindliche Übung), LFS Hatzendorf, LFS Kirchberg am Walde (Praxis), FS Kobenz, FS für Weinbau, Kellerwirtschaft und Weingut Silberberg, LFS Stainz (Erzherzog Johann Schule).
Tirol:
Imkerschule an der Landwirtschaftlichen Landeslehranstalt Imst.
Freifächer an Höheren land- und forstwirtschaftlichen Schulen:
HLFS Ursprung (Slbg), HLFS St. Florian (OÖ) und LFZ Francisco Josephinum Wieselburg (NÖ).
Zu Frage 3:
In jedem Bundesland gibt es einen Landesverband für Bienenzucht. Mit Ausnahme von Niederösterreich und Tirol betreiben diese Landesverbände eigene Kursstätten mit eigenem Kursprogramm zur Schulung ihrer Verbandsmitglieder.
In NÖ (Landw. Fachschule Warth) und in Tirol (Landw. Fachschule Imst) werden eine imkerliche Fachrichtung für die eigenen Fachschüler und auch Kurse für interessierte Erwachsene angeboten. Die Bezeichnung „Imkerschule“ bedeutet nicht, dass dies eine eigene Fachrichtung für Landwirtschaftsschüler ist, sondern vielmehr, dass dem interessierten Erwachsenen eine Facharbeiter- und Meisterausbildung (Imkerschule Warth) angeboten wird.
In den Bundesländern Wien, Oberösterreich und Kärnten werden Imkerschulen vom jeweiligen Bienenzucht Landesverband betrieben: Es sind dies die Imkerschulen in Wien, Linz und Ochsendorf (Kärnten). In den restlichen Bundesländern ist die imkerliche Aus- und Weiterbildung in den landwirtschaftlichen Fachschulen integriert.
Kärnten:
Imkerschule des Landesverbandes für Bienenzucht in Kärnten, LFS Litzlhof (24 SchülerInnen) und LFS Goldbrunnhof (30 SchülerInnen), LFS St. Andrä (15 KursteilnehmerInnen), Kärntner Imkerschule in Ochsendorf bei Pischeldorf (128 KursteilnehmerInnen an 4 bzw. 8 Bildungseinheiten).
Im Kursjahr 2009/2010 haben beim Landesverband für Bienenzucht in Kärnten teilgenommen: 300 KursbesucherInnen bei 8 Bildungseinheiten, 246 KursbesucherInnen bei 4 Bildungseinheiten, sowie 1058 KursbesucherInnen bei 2 Bildungseinheiten.
Niederösterreich:
Landwirtschaftliche Fachschule Warth und NÖ Landesimkerschule. Die NÖ Imkerschule Warth-Aichhof ist eine kompetente Servicestelle für Ausbildung und Beratung in der Imkerei.
Kursjahr 2009/10: 507 TeilnehmerInnen bei 19 unterschiedlichen Kursthemen, zusätzlich 264 TeilnehmerInnen bei Jungimkerschulungen an vier verschiedenen Standorten in NÖ; 300 SchülerInnen im Schuljahr 2010/2011.
Oberösterreich:
Imkerschule des OÖ Landesbienenzüchtervereins (Linz an der Donau), 2009 knapp 1.650 TeilnehmerInnen in ca. 70 Schulungsveranstaltungen.
Salzburg:
Imkerhof Salzburg (Imkergenossenschaft ), seit Juni 2003 in Koppl an der Wolfgangseestraße; 2009: rund 1500 TeilnehmerInnen, teilweise über LFI.
Steiermark:
Fachschule für Obstwirtschaft und EDV-Technik Gleisdorf, Berufsschule für Bienenwirtschaft; Steirische Imkerschule (Berufsschule) in Graz, An der Kanzel 41. Die Steirische Imkerschule hält jährlich einen Berufschullehrgang in der Fachrichtung Bienenwirtschaft ab. 2009 nahmen 2.650 TeilnehmerInnen an den diversen Kursen teil.
Tirol:
Landwirtschaftliche Landeslehranstalt Imst ist seit 1921 Imkerschule (Kurse), an der landwirtschaftlichen Fachschule – jährlich rund 100 SchülerInnen.
Vorarlberg:
Fachschule Hohenems BSBZ Hohenems: 20 SchülerInnen nehmen jährlich am Freifach Bienenkunde teil (SchülerInnenzahl Hohenems: 340).
Wien:
- Das Haus der Tierzucht in Wien: Zentrale Arbeitsgemeinschaft österreichischer Rinderzüchter (ZAR) hat ein Büro angemietet und vermietet es an andere Verbände weiter. Neben der ZAR teilen sich Biene Österreich, VÖS (Verband österreichischer Schweinebauern), ÖBSZ (Österreichischer Bundesverband für Schafe und Ziegen), ZAG (Zentrale Arbeitsgemeinschaft der österreichischen Geflügelwirtschaft) die Büroinfrastruktur: Geschäftsstelle der Biene Österreich in 1200 Wien, Dresdnerstraße 89/19 (www.biene-oesterreich.at).
- Kooperation ‚Bienenfritz’ (http://bienenfritz.at/) mit der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik (Aus- und Weiterbildung von Lehrenden und BeraterInnen).
- Bienenkunde wird an der BOKU als Wahlfach am Institut für Nutztierwissenschaften angeboten.
- Zahlreiche Kurse im Kursangebot des lfi (Ländliches Fortbildungsinstitut).
Der Bundesminister: