6696/AB XXIV. GP

Eingelangt am 23.12.2010
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BM für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

 

 
Anfragebeantwortung

 

 

 

NIKOLAUS BERLAKOVICH

Bundesminister     

 

 

 

 

 

 

An die                                                                                                Zl. LE.4.2.4/0179-I 3/2010

Frau Präsidentin

des Nationalrates

Mag.a Barbara Prammer

 

Parlament

1017 Wien                                                                                        Wien, am 21. DEZ. 2010

 

 

 

Gegenstand:   Schriftl. parl. Anfr. d. Abg. z. NR Mag. Christiane Brunner, Kolleginnen

und Kollegen vom 16. November 2010, Nr. 6851/J, betreffend Workshop

zum Thema Artenschutz im BMLFUW

 

 

 

Auf die schriftliche parlamentarische Anfrage der Abgeordneten Mag. Christiane Brunner, Kolleginnen und Kollegen vom 16. November 2010, Nr. 6851/J, teile ich Folgendes mit:

 

Zu Frage 1:

 

Unter der Federführung des BMLFUW findet in Kooperation mit der Europäischen Kommission im Mai 2011 ein internationales Symposium zum Thema „Die Relevanz von Schutzstrategien durch lokale Bevölkerungen und Dorfgemeinschaften für den Erhalt CITES-gelisteter terrestrischer Arten in Entwicklungsländern“ in Wien statt.


 

Zu Frage 2:

 

Mit der Organisation des Workshops ist die Abteilung für Natur- und Artenschutz betraut. Die bei der COP15 vertretene Position Österreichs zum Afrikanischen Elefanten deckte sich übrigens mit den Positionen des WWF, IUCN und TRAFFIC.

 

Zu Frage 3:

 

Die Einladungen werden an VertreterInnen der CITES Vollzugs- und Wissenschaftlichen Behörden innerhalb der EU, von relevanten Entwicklungshilfeorganisationen der EU, des CITES Sekretariats, von Artenschutz- und Tierschutz-NGOs, weiters ExpertInnen mit entsprechender Expertise in betroffenen Regionen in den Entwicklungsländern sowie relevante Organisationen und ExpertInnen aus Österreich gerichtet.

 

Zu Frage 4:

 

Die folgende Liste an eingeladenen Organisationen reflektiert die Bandbreite an Positionen zum Symposiumsthema:

 

NGOs im Bereich Arten- und Tierschutz:

   African Wildlife Fund, Südafrika

   Biodiversity Foundation, Argentinien

   Campfire Association, Zimbabwe

   Center for Applied Social Science, Zimbabwe

   Dokumentationszentrum für Artenschutz, Österreich

   Ethiopian Wildlife Conservation Authority

   Fridtjof Nansen Institute, Norwegen

   International Council for Game and Wildlife Conservation, Ungarn

   International Foundation for the Conservation of Wildlife, Frankreich

   International Fund for Animal Welfare, Belgien

   International Institute for Environment and Development, Großbritannien

   IUCN/ESARO SSC – African Elephant Group, Kenia

   IUCN/SSC, Argentinien, Großbritannien, Schweiz

   Namibia Nature Foundation

   Southern Africa Documentation and Cooperation Centre, Österreich

   Species Management Specialists, Australien

   Species Survival Network, Deutschland

   TRAFFIC International, Süd- u. Ostafrika, Südamerika

   WWF Deutschland, International, Mongolei, Namibia, Österreich, Südafrika

 

Österreichische Verbände und Institutionen:

   Ämter der Landesregierungen

   Austrian Development Agency

   BMeiA

   BOKU, Dept. für Integr. Biologie u. Biodiversitätsforschung

   CARE, Österreich

   Institut zur Kooperation bei Entwicklungshilfeprojekten

   MA 22 - Umweltschutz

   Naturhistorisches Museum Wien

   Ökobüro

   Österreichische Akademie der Wissenschaften

   Südwind Agentur

   Tiergarten Schönbrunn

   Umweltbundesamt

   Universität Wien, Botanischer Garten u. Dept. für Biodiversität der Tiere

   Veterinäruniversität Wien, Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie

   Zentralstelle Österreichischer Landesjagdverbände

 

Zu Frage 5:

 

Die Tagung ist ein direktes Resultat der Sitzung am 14.12.2009 zur nationalen Positionierung für die 15. CITES Vertragsstaatenkonferenz. Dabei wurde von einigen TeilnehmerInnen eine Tagung zur Frage Artenschutz und Armutsbekämpfung gefordert. Nach interner Koordinierung mit dem gemeinsamen österreichischen Vertreter der CITES Wissenschaftlichen Prüfgruppe (Scientific Review Group) und dem Vertreter des CITES Pflanzenausschusses wurden seitens des BMLFUW Gespräche mit hochrangigen VertreterInnen von IUCN, WWF International und UNEP-WCMC geführt. Die geplante Initiative fand einhellige Unterstützung, fast alle angefragten ReferentInnen sagten ihre Teilnahme zu. Effektiven Schutz von Arten in Entwicklungsländern durch ein effizientes System von finanziellen Anreizen für lokale Dorfgemeinschaften in Artenschutzstrategien zu integrieren sowie die Frage, ob sich kommerzielle Nutzung negativ auf betroffene Arten auswirkt, sind zentrale Fragen des Symposiums.


 

Zu Frage 6:

 

Die Auswahl der Themen bzw. ReferentInnen ist ausgewogen und entstand in enger Absprache mit IUCN und WWF International.

 

Zu Frage 7:

 

In Übereinstimmung mit den Strategien der Konvention für Biologische Vielfalt und den Millenniumszielen der UNO strebt das Symposium an, Verständnis und Bewusstsein in der CITES Gemeinschaft der EU für die Notwendigkeit der Verknüpfung von Strategien des Artenschutzes mit jenen der Armutsbekämpfung in Entwicklungsländern zu steigern.

 

Die Tagung besteht aus:

1.    Grundsatzreferaten, u.a. des Generalsekretärs von CITES, des Direktors von UNEP-WCMC, der Generalsekretärin von CMS /Konvention für wandernde Tierarten, einer leitenden Vertreterin der CBD, des Programmdirektors des Internationalen Tierschutzfonds und des Leiters des Referates Umweltabkommen / DG Umwelt der Europäischen Kommission;

2.    Fachreferaten zu „Community-Based Natural Resource Management“ und

3.    Arbeitsgruppen zur Synthesenbildung.

 

Zu Frage 8:

 

Die Gesamtkosten belaufen sich voraussichtlich auf ca. € 75.000. Die Europäische Kommission hat einen Beitrag von € 40.000,--, die FAO die Kostendeckung der Reisekosten mehrerer ExpertInnen aus dem südlichen Afrika zugesagt. Auch das finnische Umweltministerium erwägt ein Sponsorship von € 10.000 (Entscheidung im Jänner 2011) und IIED (International Institute for Environment and Development) trägt die nicht unbeträchtlichen Kosten für die Publikation der Tagungsergebnisse in gebundener Form als Teil der IUCN-SSC Publikationsserien. Der Restbetrag von voraussichtlich € 25.000,-- entfällt auf das BMLFUW.

 

Der Bundesminister: