Eingelangt am 17.01.2011
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BM für
Wissenschaft und Forschung
Anfragebeantwortung
BMWF-10.000/0328-III/4a/2010
Frau
Präsidentin
des Nationalrates
Mag.
Barbara Prammer
Parlament
1017 Wien
Wien, 13. Jänner
2011
Die schriftliche
parlamentarische Anfrage Nr. 6861/J-NR/2010 betreffend Turnusärztemangel, die die Abgeordneten Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen am 17. November 2010 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:
Zu Fragen 1 bis 3:
Die
drei Medizinischen Universitäten verzeichnen im Wintersemester 2010 11.472
ordentliche Studierende der Human- und Zahnmedizin. Es handelt sich dabei um
eine vorläufige Zahl nach dem Datenstand vom 19. November 2010. Die
Gliederung dieser Studierenden nach Universität und
Staatsangehörigkeit ist aus der angeschlossenen Tabelle 1 der Beilage
ersichtlich.
Zu Frage 4:
In
den Studienjahren 1999/2000 bis 2008/09 haben insgesamt 16.100 Studierende
ein Medizinstudium abgeschlossen. Die Gliederung dieser Studienabschlüsse
nach Universität und Staatsangehörigkeit ist aus der angeschlossenen
Tabelle 2 der Beilage ersichtlich.
Zu Frage 5:
Aus
Befragungen von Medizinstudierenden (die sich im letzten Studienjahr befinden)
über ihre Pläne nach Abschluss des Studiums ergibt sich, dass
annähernd 40 % in Österreich eine Berufstätigkeit aufnehmen
möchten, während etwas mehr als 60 % eine Berufstätigkeit im
Ausland planen, wobei es sich jedoch nicht immer um den Staat handelt, dessen
Staatsbürgerschaft sie besitzen. Es ist festzuhalten, dass es vor dem
Verfahren zum Hochschulzugang keine Veranlassung für eine solche Erhebung
gegeben hat. In der derzeitigen Situation kann noch nicht auf konkrete Zahlen
verwiesen werden, weil es seit Einführung der Quotenregelung noch keine
Absolventen im Fach Medizin gibt.
Zu Frage 6:
Die
postpromotionelle ärztliche Ausbildung fällt nicht in den
Zuständigkeitsbereich des Bundesministeriums für Wissenschaft und
Forschung; es verfügt daher auch nicht über Daten darüber, wie
viele AbsolventInnen des Medizinstudiums nicht um einen Turnusplatz in
Österreich angesucht bzw. keinen Turnus absolviert haben.
Zu Frage 7:
Zur
Klärung des zukünftigen Ärztebedarfs hat das Bundesministerium
für Wissenschaft und Forschung gemeinsam mit dem Bundesministerium
für Gesundheit bei Gesundheit Österreich GmbH die Erstellung einer
Studie „Ärztebedarf und Ärzteausbildungsstellen
2010-2030“ in Auftrag gegeben. Der Endbericht ist im zweiten Quartal 2011
zu erwarten. Aussagen über eine allfällige „Gefährdung des
österreichischen Gesundheitssystems“ können daher zum
gegenwärtigen Zeitpunkt nicht getroffen werden.
Zu Frage 8:
Fragen
des Ärzterechtes und der postpromotionellen Ärzteausbildung sowie des
Kranken-anstaltenrechtes fallen in den Zuständigkeitsbereich des
Bundesministers für Gesundheit. Allerdings hat das Bundesministerium
für Wissenschaft und Forschung beim Bundesminister für Gesundheit die
baldige Aufnahme der erforderlichen Verhandlungen mit dem Ziel einer
Angleichung der österreichischen Rechtslage in Bezug auf die
ärztliche Approbation an den europäischen Standard angeregt.
Die Bundesministerin:
Dr. Beatrix Karl e.h.
Beilage