7029/AB XXIV. GP
Eingelangt am
11.02.2011
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BM für Wirtschaft, Familie und Jugend
Anfragebeantwortung
Präsidentin des Nationalrates
Mag. Barbara PRAMMER
Parlament
1017 Wien
Wien, am 10. Februar 2011
Geschäftszahl:
BMWFJ-10.101/0386-IK/1a/2010
In Beantwortung der schriftlichen parlamentarischen Anfrage Nr. 7108/J betreffend „Sozialtourismus“, welche die Abgeordneten Heidrun Silhavy, Kolleginnen und Kollegen am 14. Dezember 2010 an mich richteten, stelle ich fest:
Antwort zu den Punkten 1 bis 6 der Anfrage:
Das Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend hat sich im Rahmen des europaweiten Projekts im Bereich Sozialtourismus "Calypso" an einer Studie beteiligt, die eine Bestandsaufnahme der vier Zielgruppen in Europa (junge Erwachsene zwischen 18 und 30 Jahren, Familien mit finanziellen oder anderen Problemen, Menschen mit Behinderung sowie über 65-Jährige bzw. Pensionisten), von bereits existierenden Maßnahmen/best practices im grenzüberschreitenden Tourismusaustausch der Zielgruppen, sowie Empfehlungen zur Einrichtung einer Plattform als Mechanismus zum grenzüberschreitenden Austausch der Zielgruppen umfasst.
Im Rahmen der Studie und der Diskussionen dazu ist hervorgetreten, dass die Erfahrungen, Einstellungen und Strukturen der europäischen Länder im Bereich Sozialtourismus und damit auch die Voraussetzungen, Potenziale und Perspektiven für eine Teilnahme an einem künftigen Austauschmechanismus stark divergieren. Insbesondere in nordeuropäischen Staaten wie Deutschland, Großbritannien oder den skandinavischen Ländern gibt es diesbezüglich kaum Erfahrungen und herrscht eine zurückhaltende, teilweise kritische Haltung vor. Für Österreich wurde festgehalten, dass das Konzept des Sozialtourismus weitgehend unbekannt und der Markt schwer erfassbar sei.
Traditionellerweise unterstützt das österreichische Sozialsystem einkommensschwache bzw. benachteiligte Bevölkerungsgruppen mittels Geldleistungen und nicht Sachleistungen wie etwa Urlaubsgutscheinen.
Antwort zu den Punkten 7 bis 9 der Anfrage:
Das Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend hat die relevanten österreichischen Akteure auf Bundes- bzw. Landesebene über das Calypso-Projekt sowie die Ausschreibung durch Versendung der Ausschreibungsunterlagen umfassend informiert. Nach derzeitigem Wissensstand wurde kein österreichisches Projekt eingereicht. Die Ergebnisse der Ausschreibung wurden von der Europäischen Kommission noch nicht bekanntgegeben.
Die Förderung der Europäischen Kommission soll keine Reisenden bzw. Angebote für Reisende unterstützen, sondern hat lediglich die Einrichtung einer Internetplattform zum Ziel. Die tatsächliche Förderung der Reisenden bzw. des Angebots wäre durch die Mitgliedstaaten, Regionen bzw. andere Partner bereitzustellen. Die Europäische Kommission schließt die direkte Subventionierung von Reisenden bzw. Anbietern durch EU-Gelder explizit aus.