7034/AB XXIV. GP

Eingelangt am 11.02.2011
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BM für Verkehr, Innovation und Technologie

Anfragebeantwortung

 

GZ. BMVIT-10.000/0081-I/PR3/2010    

DVR:0000175

 
 


An die

Präsidentin des Nationalrats

Mag.a  Barbara PRAMMER

Parlament

1017    W i e n

 

Wien, am 11. Februar 2011

Sehr geehrte Frau Präsidentin!

 

 

Die Abgeordneten zum Nationalrat Dr.in Gabriela Moser, Freundinnen und Freunde haben am 13. Dezember 2010 unter der Nr. 7106/J an mich eine schriftliche parlamentarische Anfrage betreffend fortgesetztes Scheitern des BMVIT bei der Erstellung einer zeitgemäßen Eisenbahnkreuzungs-Verordnung und die Gefährdung von Neben-/Regionalbahnen durch überzogene Regelungen für Eisenbahnkreuzungen gerichtet.

 

Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:

 

Zu den Fragen 1 bis 3:

Ø  Nach dem Fiasko beim Begutachtungsverfahren für die neue Eisenbahnkreuzungs-Verordnung im Dezember 2009 kündigte das BMVIT eine sorgfältige „Auswertung der Stellungnahmen“ und eine „breite Diskussion“ aller Beteiligten an.

a)    Ist die Auswertung der Stellungnahmen zum Entwurf im Dezember 2009 bereits abgeschlossen?

b)    Falls ja, welches Ergebnis hat die Auswertung der Stellungnahmen ergeben? Wir ersuchen um Übermittlung der entsprechenden Unterlage.

c)    Hat die breite Diskussion mit allen Beteiligten, also zumindest mit den Eisenbahnen und Straßenerhaltern, bereits stattgefunden?

d)    Falls ja, wann und mit welchen TeilnehmerInnen?

e)    Falls ja, was hat diese Diskussion ergeben und welche Änderungsvorschläge wurden daraufhin in den EKVO-Entwurf eingearbeitet?


f)     Falls nein, bis wann wird die breite Diskussion mit allen Beteiligten stattfinden?

Ø  Ein besonders peinlicher Schwachpunkt des Entwurfes vom Dezember 2009 war, dass für die vorgesehenen Maßnahmen trotz erforderlicher Aufwendungen in Milliardenhöhe nicht einmal eine grobe Kostenschätzung vorgelegt werden konnte. Ebenso blieb die Finanzierung dieser enormen Kosten bisher völlig ungelöst.

a)    Gibt es mittlerweile eine seriöse Kostenschätzung für die vorgeschriebenen Maßnahmen?

b)    Falls ja, welche Kosten werden für die vorgeschriebenen Maßnahmen anfallen (um gesonderte Aufschlüsselung von Projektierungskosten, Verfahrenskosten, Errichtungskosten und Erhaltungskosten wird ersucht)?

c)    Welcher Kostenanteil wird auf die Eisenbahnen entfallen (um gesonderte Aufschlüsselung zwischen ÖBB und Privatbahnen wird ersucht)?

d)    Welcher Kostenanteil wird auf die Straßenerhalter entfallen (um gesonderte, zumindest summarische Aufschlüsselung der auf Länder und Gemeinden entfallenden Anteile wird ersucht)?

e)    Falls die Antwort auf 2a „nein“ lautet, bis wann kann mit einer seriösen Kostenschätzung für die Aufwendungen in Milliardenhöhe gerechnet werden?

f)     Welche Finanzierungskonzepte wurden für die Aufwendungen in Milliardenhöhe erarbeitet?

Ø  Es wäre ein unglaublicher Affront, würde der vor einem Jahr völlig zerzauste Entwurf jetzt ohne weitere Diskussion und ohne eindeutige finanzielle Grundlagen kurz vor Weihnachten überfallsartig erlassen.

a)    Können Sie ausschließen, dass der seinerzeitige Entwurf für eine neue Eisenbahnkreuzungs-Verordnung im Dezember 2010 (also wieder einmal kurz vor Weihnachten) vom BMVIT ohne wesentliche Änderungen und ohne weitere Diskussion ganz einfach erlassen wird?

b)    Werden Sie sicherstellen, dass nicht der völlig zerzauste Entwurf vom Dezember 2009 durchgezogen wird, sondern stattdessen ein ordentlich überarbeiteter Entwurf mit seriöser Kostenschätzung vorgelegt und anschließend darüber ein ordentliches Begutachtungsverfahren durchgeführt wird?

c)    Wenn nein, warum nicht?

 

Der gründlich und sehr sorgfältig mit allen Beteiligten überarbeitete Entwurf samt einer entsprechenden Kostenschätzung wird, so wie es auch in den Gesprächen vereinbart wurde, einem neuerlichen Begutachtungsverfahren unterzogen werden.

 

 

Zu den Fragen 4 und 5:

Ø  Was können Sie dem Eindruck entgegenhalten, dass von Kreisen Ihres Hauses gezielt versucht wird, mit einer Eisenbahn-Kreuzungsverordnung der extrem teuren Art für einen „Kostentreiber Eisenbahnkreuzungen“ zu sorgen, womit ÖBB-Interessen in die Hände gearbeitet wird, die stockende Diskussion über die Stilllegung weiterer Neben-/Regionalbahnstrecken auf diesem Weg mit der finanziell „leider unumgänglichen“ Stilllegung möglichst aller derartiger Strecken abzuschließen und damit „nebenbei“ auch lästigen ÖBB-Konkurrenten (und Förderungswerbern) aus dem Privatbahnbereich finanziell die Luft abzudrücken?

Ø  Wie erklären Sie den Widerspruch zwischen dieser von Kreisen Ihres Hauses gezielt betriebenen Strategie und Ihren begrüßenswerten verkehrspolitischen Zielen – zB Verlagerung auf die Schiene, Sicherung von Mobilitäts-Alternativen zum teuren Kfz nicht zuletzt für Frauen und Ältere – laut Regierungsübereinkommen und Medien-Aussagen?

 


Die laufende Verbesserung der Sicherheit auf Eisenbahnkreuzungen ist, wie die zahlreichen Maßnahmen der letzten Jahre gezeigt haben, ein wichtiges Anliegen des bmvit.

Gerade unter dem Gesichtspunkt der Sicherheit wurden und werden von mein Ressort jährlich beträchtliche Infrastrukturmittel auch in Regionalbahnen investiert.