7190/AB XXIV. GP
Eingelangt am 22.02.2011
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BM für europäische und internationale Angelegenheiten
Anfragebeantwortung
Die Abgeordneten zum
Nationalrat Ing. Peter Westenthaler, Kolleginnen und Kollegen haben am 22.
Dezember 2010 unter der Zl. 7282/J-NR/2010 an mich eine schriftliche
parlamentarische Anfrage betreffend „ der Schwarzmeerinitiative“
gerichtet.
Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:
Zu Frage 1:
Die
Schwarzmeerregion umfasst folgende Staaten: Armenien, Aserbaidschan, Bulgarien,
Georgien,
Moldau, Rumänien, Russland (Provinz Krasnodar), Türkei und die Ukraine.
Einer der
Beweggründe für den Schwarzmeerschwerpunkt in der
österreichischen
Außenpolitik
ist das Ziel der Erschließung neuer Märkte. Die Schwarzmeerregion
umfasst Staaten mit
hohem Wirtschaftswachstum und
einer jungen Bevölkerung,
die viel
Zukunftspotenzial aufweisen. Diese Analyse wird auch von der OECD
bestätigt (vgl. OECD
Studie Central Asia Competitiveness Outlook 2011). Wir haben aus unseren so
erfolgreichen Initiativen auf dem Westbalkan wertvolle Erfahrungen gewonnen,
die wir nun auch in der Schwarzmeerregion einsetzen können.
Österreich war einer der ersten Staaten, der die Bedeutung
und das Potenzial dieser Region erkannt haben. Wir wollen gemeinsam mit anderen
Partnern z.B. der OECD und vor allem auch mit den Vertretern der Wirtschaft
diesen österreichischen Schwerpunkt weiterentwickeln.
Zu Frage 2:
In diesen Bereichen
unterstützt
Österreich die laufenden multilateralen Initiativen und
Programme der Europäischen Union. Die
EU veröffentlicht regelmäßig Berichte über die
dabei erzielten Resultate (vgl. Fortschrittsberichte im Rahmen der
Europäischen
Nachbarschaftspolitik oder im Rahmen des
Erweiterungsprozesses).
Zu Frage 3:
Der Schwarzmeerschwerpunkt wird
regelmäßig
mit Vertretern der Staaten der Region
besprochen. Dies war auch der Fall bei
meinen beiden Reisen in die Region im vergangenen Jahr: im Juni besuchte ich
Armenien, Aserbaidschan und Georgien, im Oktober die Türkei. Im
Februar 2009 habe ich die Botschafter der Staaten der Schwarzmeerregion zu
einem Gespräch über die
Schwarzmeerinitiative eingeladen.
Für 2011 plane ich weitere
Reisen in die Region. Am 27. Jänner 2011 wurde in Davos die
OECD Studie Central Asia Competitiveness
Outlook 2011 am Rande des „Österreich
Luncheon“ präsentiert. Am 8./9. Juni 2011 wird in Wien das
WEF Regionalforum zu Europa und Zentralasien stattfinden, bei dem
höchstrangige Persönlichkeiten aus der Region mit Vertretern der
Wirtschaft und internationaler Organisationen zusammentreffen werden. Dies ist eine wichtige Gelegenheit, einerseits die
Beziehungen zwischen Österreich und der Region zu stärken und
gleichzeitig internationale Aufmerksamkeit auf die Rolle Österreichs in
der Region zu lenken.
Zu Frage 4:
Die Türkei ist ein wichtiger wirtschaftlicher und politischer Faktor in der Region.
Zu Frage 5:
Nein.
Zu Frage 6:
Nach langjähriger Praxis des Bundesministeriums
für europäische und internationale
Angelegenheiten (BMeiA) werden Botschafter vom Ressortchef in der Regel nur
anlassbezogen zu Gesprächen empfangen, nicht hingegen für rein
formelle
Höflichkeitsbesuche. Während des
Besuches in Ankara im Oktober 2010 führte ich vor Ort
ein Gespräch mit dem türkischen Botschafter in Wien.