7559/AB XXIV. GP

Eingelangt am 07.04.2011
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BM für Frauen und Öffentlichen Dienst

Anfragebeantwortung

 

An die

Präsidentin des Nationalrats

MagBarbara PRAMMER

Parlament

1017     W i e n

 

GZ: BKA-353.290/0030-I/4/2011

Wien, am 5. April 2011

 

 

Sehr geehrte Frau Präsidentin!

 

Die Abgeordneten zum Nationalrat Schenk, Kolleginnen und Kollegen haben am 7. Februar  2011 unter der Nr. 7644/J an mich eine schriftliche parlamentarische Anfrage betreffend „Reine Männerberufe gibt es nicht“ gerichtet.

 

Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:

 

Zu den Frage 1, 2, 3 und 5:

Ø  In welchen Medien wurde besagtes Inserat geschaltet und wie hoch waren die je­weiligen Kosten hierfür?

Ø  Wie viele Inseratsschaltungen umfasst diese Kampagne?

Ø  Sind neben der medialen Werbung auch anderweitige Maßnahmen geplant? Wenn ja, welche?

Ø  Unterstützen Sie die Informationsmesse FIT-Frauen in die Technik? Wenn ja, in welcher Form?

 

In meiner Amtszeit wurde keine Kampagne unter dem Titel „Reine Männerberufe gibt es nicht“ gestartet. Im Frühjahr/Sommer 2010  gab es allerdings eine große Kampagne unter dem Titel „Finde deinen eigenen Weg“, in der ich sehr deutlich für Mädchen in frauenuntypischen Berufen geworben habe. Dazu verweise ich auf die Beantwortung der parlamentarischen Anfragen 5246/J sowie 5858/J.


Wie auch in den vergangenen Jahren war mein Ressort weder organisatorisch noch finanziell an der Informationsmesse “FIT-Frauen in die Technik“ beteiligt. Allerdings wird der Verein Sprungbrett, der die Berufsorientierungsveranstaltung organisiert, aus den Mitteln meines Ressorts gefördert.

 

Zu Frage 4:

Ø  In welcher konkreten Form wollen Sie Mädchen darüber umfassend informieren, welche expliziten Möglichkeiten Sie haben?

 

Mädchen Mut zu machen, ihren ganz persönlichen Berufsweg zu gehen und sich nicht von althergebrachten Klischees einengen zu lassen, beschränkt sich nicht nur auf mediale Kampagnen. Es wird ganz gezielt eine Reihe von weiteren Maßnahmen gesetzt, um traditionelle Rollenbilder aufzubrechen:

 

Jedes Jahr im April findet der Girls’ Day im Bundesdienst statt. Der internationale Aktionstag eignet sich hervorragend, um Mädchen und junge Frauen über die viel­fältigen Berufs- und Studienmöglichkeiten in Technik und Naturwissenschaften zu in­formieren und Berührungsängste abzubauen. Die Jahr für Jahr hohe Beteiligung der Mädchen spricht eine klare Sprache: Der Girls’ Day ist ein Gewinn. Mehr Informatio­nen zum Girls’ Day im Bundesdienst sind unter www.girlsday-austria.at. Mit der Kampagne „Finde deinen eigenen Weg“ werden Mädchen und junge Frauen über die Vielfalt an Ausbildungswegen und über Verdienstmöglichkeiten informiert. Informa­tionen zu "Finde deinen eigenen Weg" sind unter www.findedeinenweg.at verfügbar.

 

 

Zu Frage 6:

Ø  Arbeiten Sie bei Ihrem Anliegen (Mädchen für nicht-traditionelle Berufe zu inter­essieren) mit der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur zusammen? Wenn ja, in welcher Form sind zusätzliche Maßnahmen geplant? Wenn nein, warum nicht?

 

Eine gemeinsame Maßnahme ist das Projekt Reflect – Genderkompetenz durch reflexive Koedukation“: Dabei handelt es sich um ein Train-the-Trainer-Projekt zur nachhaltigen Verankerung in der LehrerInnenausbildung, an dem neben dem Bun­desministerin für Unterricht, Kunst und Kultur auch das Bundesministerium für Ver­kehr, Innovation und Technologie sowie das Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz beteiligt sind.


Hauptziel des Projekts ist die wissenschaftliche Konzeption, Umsetzung und Evalua­tion eines Interventionsprogramms zur Förderung von „Reflexiver Koedukation“ und Genderkompetenz im schulischen Unterricht. Ziel einer reflexiven Koedukation ist es, dass SchülerInnen (Mädchen wie Buben) ihre Kompetenzen und Interessen mög­lichst breit und frei von unreflektierten Rollenzuschreibungen entwickeln können.

 

Zudem gibt es einige weitere Maßnahmen wie z.B. die Initiative Gender aktuell (früher: "Gendertage"; gemeinsame Initiative des BMUKK in Kooperation mit dem Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz und meinem Ressort zur Förderung einer geschlechterreflektierten Auseinandersetzung mit den Themen Berufsorientierung, Migration und Gewaltprävention; http://www.bmukk.gv.at/schulen/unterricht/ba/initiative_gender_aktuell.xml).

 

 

Selbstverständlich bin ich zudem mit der Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur in regelmäßigem Kontakt und tausche mich mit ihr über alle Fragen betreffend nichttraditio­nelle Ausbildungsmöglichkeiten von Mädchen und jungen Frauen aus.

 

 

 

Mit freundlichen Grüßen