7905/AB XXIV. GP
Eingelangt am
18.05.2011
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möglich.
BM für europäische und internationale Angelegenheiten
Anfragebeantwortung
Die
Abgeordneten zum Nationalrat Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen haben
am
18. März 2011 unter der Zl. 7981/J-NR/2011 an mich eine schriftliche
parlamentarische
Anfrage betreffend
„LKW-Piraterie in der EU sowie Drittstaaten 2010" gerichtet.
Die gegenständliche
Anfrage fällt nicht in den Zuständigkeitsbereich des
Bundesministeriums
für europäische und internationale Angelegenheiten (BMeiA). Folgende
Informationen dürfen
aber
vorgelegt werden:
Zu den Fragen 1 bis 3:
Bei
den zuständigen Behörden der EU Mitgliedstaaten und in Drittstaaten
wurden - nach den
dem
BMeiA vorliegenden Informationen - im Jahr 2010 30
Diebstahlsfälle registriert, bei
denen
österreichische Güterbeförderer betroffen waren.
In Belgien ereignete
sich ein Fall von Ladungsdiebstahl, die zuständige Polizei konnte keine
Angabe machen, ob der Fall bei den
belgischen Behörden angezeigt worden war. Ein Fall von
Ladungsdiebstahl wurde bei der schwedischen Polizei angezeigt. In der
Tschechischen
Republik wurden 21 Fälle von Kennzeichendiebstahl angezeigt. Sieben
Fälle von
Transportbetrügereien in Italien wurden angezeigt.
Zu den Fragen 4 und 5:
Den
Vertretungsbehörden wurden keine Fälle von Waffeneinsatz und
verletzten bzw.
getöteten Begleitpersonen gemeldet.
Zu Frage 6:
Ein Fall von Ladungsdiebstahl wurde in Schweden aufgeklärt.
Zu Frage 7:
Zu dieser Frage liegen dem BMeiA keinerlei Angaben vor.
Zu Frage 8:
Von
den befassten ausländischen Behörden wurden folgende Maßnahmen
zum Schutz vor
LKW-Piraterie genannt:
• Ein Großteil der tschechischen
LKW-Abstellplätze ist mit Überwachungskameras
ausgestattet, im Bedarfsfall wird zwecks Fahndung auch auf ein durch die
Fa. KAPSCH installiertes Mautsystem zurückgegriffen.
• Die
zuständigen italienischen Behörden empfehlen, dass
österreichische
Transportunternehmer direkt mit dem
durchführenden Transportunternehmen Kontakt
aufnehmen und sich so die bevorstehende Geschäftsabwicklung
bestätigen lassen
sollen.
•
Der größte schwedische LKW Produzent Volvo hat ein
elektronisches Ortungssystem
entwickelt, das in
Zusammenarbeit mit einem lokalen Sicherheitsunternehmen für
mehr Sicherheit sorgen soll. Durch
Drücken eines Alarmknopfs in der Führerkabine
wird das Sicherheitsunternehmen gewarnt, das seinerseits umgehend entweder die
lokale Polizei oder den Spediteur informiert. Derzeit arbeitet man auch an
einem
System, das ferngesteuert einen LKW
Motor abstellen, bzw. die Anhängevorrichtung
versperren kann. Positive Effekte
erwartet man sich auch von der verstärkten
Überwachung von ausgewiesenen LKW Stellplätzen, da ca. 40% der
Überfälle dort
passierten.
•
Die polnische Polizei empfiehlt angemessene Tourplanung (Benutzung von
Hauptverkehrsadern),
Nutzung von sicheren Parkplätzen oder Rastplätzen, die mit
Kameraüberwachung ausgerüstet
sind bzw. Parken in unmittelbarer Nähe zu
Tankstellen. Fahrer sollten sich
darüber informieren, welche Behörden berechtigt sind,
Straßenkontrollen
durchzuführen, welche Uniformen die Beamten dieser Behörden
tragen und wie die Dienstwagen dieser Behörden aussehen.