7911/AB XXIV. GP

Eingelangt am 18.05.2011
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

BM für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz

Anfragebeantwortung

 

Ich beantworte die an mich gerichtete schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 8205/J der Abgeordneten Dr. Belakowitsch-Jenewein u.a. wie folgt:

 

Frage 1:

Das Wirtschaftsforschungsinstitut hat in seiner letzten Wirtschaftsprognose von Anfang April für das Jahr 2011 eine insgesamt deutlich sinkende Arbeitslosigkeit prognostiziert.

Für die Reinigungsbranche zeigt sich im ersten Quartal 2011 gegenüber dem ersten Quartal 2010 noch eine leicht ansteigende Arbeitslosigkeit. Dieser Anstieg flacht sich aber bereits ab, sodass für das Gesamtjahr 2011 von einer stagnierenden oder nur leicht erhöhten Arbeitslosigkeit im Bereich Reinigung gegenüber 2010 auszugehen ist.

 

Frage 2:

Für die Jahre 2012 und 2013 liegen seitens der Forschungseinrichtungen und meines Ressorts noch keine branchenspezifischen Prognosen mit dem notwendigen Detaillierungsgrad vor.

 

Frage 3:

Im Sinne der Antworten zu den Fragen 1 und 2 kann festgehalten werden, dass eine arbeitslose Person aus dem Reinigungsgewerbe mit einem durchschnittlichen Arbeitslosengeldanspruch von aktuell rund 24 Euro täglich rechnen kann.


Frage 4:

Generell wird versucht, das Entstehen von Arbeitslosigkeit von vornherein zu verhindern. Gerade die Reinigungsbranche ist von einer hohen Fluktuation der Arbeitskräfte gekennzeichnet, sodass arbeitslose Reinigungskräfte relativ rasch, erforderlichenfalls mit unterstützenden Qualifizierungsmaßnahmen, wieder in Beschäftigung gebracht werden können. Im Jahr 2010 wurden vom Arbeitsmarktservice Österreich allein für Personen aus der Reinigungsbranche in mehr als 30.000 Fällen Förderungen vergeben. Davon waren 80% Qualifikationsangebote. Damit sollen den Menschen aus dieser Branche auch Möglichkeiten eröffnet werden gegebenenfalls die Branche zu wechseln und berufliche Aufwärtsmobilität hin zu qualifizierteren, besser bezahlten Arbeitsplätzen zu erreichen. In zwei Drittel aller Fälle haben 2010 arbeitslose Personen aus der Reinigungsbranche bei einer neuerlichen Beschäftigungsaufnahme dann auch die Branche geändert.

 

Frage 5:

Anfang April waren 16.862 ausländische Arbeitskräfte in der Reinigungsbranche beschäftigt, davon hatten rund 1.767 einen Befreiungsschein, 59 eine Arbeitserlaubnis und 753 waren auf Grund einer Beschäftigungsbewilligung beschäftigt. Der weitaus überwiegende Teil der beschäftigten Reinigungskräfte (14.283) hat bereits einen dauerhaften Aufenthaltstitel mit unbeschränktem Arbeitsmarktzugang.

 

Fragen 6 und 7:

Mein Ressort steht in laufendem Kontakt mit Vertretern aller Branchen der Wirtschaftskammer Österreich. Konkrete Probleme im Bezug auf die Reinigungsbranche wurden dabei in letzter Zeit nicht an mein Ressort herangetragen.