7926/AB XXIV. GP

Eingelangt am 19.05.2011
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BM für Unterricht, Kunst und Kultur

Anfragebeantwortung

Bundesministerium für

Unterricht, Kunst und Kultur

 

 

 

Frau

Präsidentin des Nationalrates

Mag. Barbara Prammer

Parlament

1017 Wien

 

Geschäftszahl:

BMUKK-10.000/0087-III/4a/2011

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wien, 18. Mai 2011

 

 

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 8024/J-NR/2011 betreffend Bekämpfung von (funktionalem) Analphabetismus in Österreich, die die Abg. Stefan Markowitz, Kolleginnen und Kollegen am 22. März 2011 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:

 

Zu Fragen 1 und 3 bis 5:

Maßnahmen zur Bekämpfung des sekundären Analphabetismus stellen einen besonderen Förderschwerpunkt des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur im Bereich der Erwachsenenbildung dar. Angesichts der ständig steigenden Anforderungen im beruflichen und privaten Bereich laufen Personen ohne Basisbildung Gefahr, dauerhaft von gesellschaftlicher Teilhabe und vom Arbeitsmarkt ausgegrenzt zu werden. Was den schulischen Bereich und die im Mittelpunkt der Überlegungen stehenden Schülerinnen und Schüler anbelangt, so wird die Vermittlung von Grundkompetenzen als eine Kernaufgabe des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur angesehen. Die Leseförderung bzw. Verbesserung der Lese­kompetenz der Kinder stellt einen kontinuierlichen Schwerpunkt dar.

Dem Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur liegen derzeit noch keine gesicherten aktuellen Daten zum Thema funktionaler Analphabetismus in Österreich vor. Die weithin verbreitete Angabe von 300.000 beruht auf keiner aktuellen Datenerhebung in Österreich, sondern auf Schätzungen.


 

Um das Problemausmaß genau zu erfassen, und um Grundlagen für eine zielgenaue Planung von Förderprogrammen zu erhalten, beteiligt sich das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur am PIAAC-Projekt der OECD (Programme for the International Assessment of Adult Competencies), das unter anderem Angaben über die Zahl und Situation der Erwachsenen in Österreich mit keiner oder geringer Lesekompetenz erbringen soll. Die Datenerhebung der PIAAC-Erhebung wird nach dem Sommer 2011 beginnen und bis zum Frühjahr 2012 abgeschlossen sein. Mit der Publikation der Ergebnisse wird ab Ende September 2013 gerechnet.

 

Zu Frage 2:

Meinungen oder Einschätzungen stellen keinen Gegenstand der Vollziehung durch das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur dar.

 

Zu Fragen 6 bis 9 sowie 11 und 14:

Seit einigen Jahren wird verstärkt – auch schon vor dem Schuleintritt – der Fokus auf die sprachliche Förderung gelegt. Es gilt sicherzustellen, dass alle Kinder in Österreich gleiche Startbedingungen beim Schuleintritt haben. Die frühe sprachliche Förderung ist nicht nur eine Starthilfe für Kinder mit anderer Erstsprache als Deutsch, sondern auch für Kinder, die zu Hause nicht ausreichend sprachlich gefördert werden. Kinder, die im Herbst ihr letztes Kindergartenjahr beginnen, werden im Hinblick auf ihre Sprachkenntnisse beobachtet. Kinder- und Entwicklungs­psychologinnen und -psychologen, Pädagoginnen und Pädagogen sowie Erziehungs­wissenschaftlerinnen und -wissenschaftler haben Instrumente und Programme entwickelt, mit deren Hilfe festgestellt werden kann, ob sich ein Kind sprachlich seinem Alter entsprechend ausdrücken kann. Das im Bereich der Länder liegende verpflichtende letzte Kindergartenjahr ist eine wichtige Maßnahme, um allen Kindern einen fairen Schulstart zu ermöglichen: Ihre sprachliche Entwicklung kann über einen längeren Zeitraum im Kindergarten, also in einer gewohnten Umgebung, beobachtet werden. Ein Sprachförderbildungsplan für Kinder­betreuungsinstitutionen ist erstmals in Österreich entwickelt worden: Er ist seit 2009 im Einsatz und bietet den Pädagoginnen und Pädagogen wertvolle Orientierung. In der Ausbildung der Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen werden entsprechende Maßnahmen gesetzt. Sie müssen entsprechend auf ihre neuen Aufgaben vorbereitet werden. Methoden der frühen sprachlichen Förderung sind Schwerpunkt in der Aus- und Weiterbildung der Kindergarten­pädagoginnen und –pädagogen. Fächer wie „Deutsch als Zweitsprache“ oder „Kinder­literatur und Spracherziehung“ sind Teil der Ausbildungsoffensive.

 

Für den Eintritt in die Volksschule entwickelten Expertinnen und Experten Deutschstandards, um Förderbedarf rechtzeitig feststellen zu können. Ziel ist, dass alle Kinder gleichermaßen dem Unterricht folgen können. Die Entwicklung und Anwendung von so genannten Deutschstandards für die allgemein bildenden Pflichtschulen und die weiterführenden Bildungswege, die die Berufsbildung inkludiert und bis hin zu abschließenden Prüfungen reicht sowie mehrere Test­verfahren (die den Lehrenden zeigen, wo der Einzelne steht und die die Grundlage für die Entwicklung geeigneter Fördermaßnahmen ermöglichen), sind den Pädagoginnen und Päda­gogen eine wertvolle Hilfe bei ihrer Bildungsarbeit. Der Deutsch-Förderunterricht an den Schulen wird weitergeführt.


 

Auch die Leseförderung ist ein wichtiger Ansatzpunkt in der pädagogischen Arbeit. Unter dem bildungspolitischen Aspekt der Stärkung der Grundkompetenzen, der Qualitäts­entwicklung an Schulen und der Berücksichtigung der von neuen Medien geprägten Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen wurde seit 2006 ein neues Konzept einer umfassenden Leseförderung entwickelt, das so ausgerichtet ist, dass

-      Leseförderung die mediale Bezugswelt der Kinder und Jugendlichen berücksichtigt,

-      Leseförderung an den Schulen gegenstandsübergreifend betrachtet wird,

-      auch die Familien unterstützt werden, da die Lesekompetenz der Kinder und Jugendlichen in hohem Maß von der Lesekompetenz im familiären Umfeld abhängig ist und in dem

-      notwendige strukturelle Maßnahmen vor allem im Bereich der Lehrkräfteaus- und -fort­bildung gesetzt wurden und werden.

Es erfolgte eine Intensivierung der Kooperation mit traditionellen Einrichtungen der Lese­förderung wie dem Buchklub der Jugend und dem Österreichischen Jugendrotkreuz, die mit ihren Medien einen starken Zugang zu den Schülerinnen und Schülern vor allem im Bereich der Grundstufe und der Sekundarstufe I haben.

 

Das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur

-      fördert darüber hinaus Leseinitiativen in den Regionen,

-      setzt flächendeckend an österreichischen Schulen in mehreren Schulstufen das Salzburger Lesescreening (SLS) ein,

-      stellte und stellt in Homepages (http://www.lesenetzwerk.at, nunmehr http://www.literacy.at) Informationen bereit, um den medialen Aspekt stärker zu berücksichtigen,

-      lässt den Bereich etwa hinsichtlich der „Konzepte multimodaler Leseförderung in Österreich“ oder der „Family Literacy“ entsprechend beforschen,

-      bietet mit Initiativen wie „Medienpuzzle“ für Schulklassen der 7. bis 13. Schulstufe aller Schultypen österreichweit aktuelle Informationen aus der Medienkunde und thematisiert anhand wechselnder Schwerpunkte die Mediennutzung und die Einflüsse der Medien,

-      veranstaltet Fortbildungsveranstaltungen für Lehrende aller Schularten,

-      macht Lese- und Textkompetenz zum Thema aller Unterrichtsgegenstände,

-      produziert Materialien zum Einsatz im Unterricht wie etwa die Praxismappe Lesen, Lesestrategien in Chemie, Lesestrategien in Mathematik,

-      setzt Zeichen, wie etwa die Mitwirkung an Buchmessen, Finanzierung von Workshops für Schülerinnen und Schüler, die Mitwirkung an „Buchliebling“ (Wahl der beliebtesten Bücher Österreichs, Bereich: Kinder- und Schulbücher),

-      bietet bundesweite Lehrkräftefortbildung an, die durch zwei Zentren (Koordinationsstelle für Literacy und Koordinationsstelle Lesen) organisiert werden,

-      betreut alle österreichischen Schulbibliotheken – in Kooperation mit dem Bibliotheken­service in Wels – mit.

Hinsichtlich der finanziellen Mittel für die genannten Aktivitäten wird auf nach­stehende Übersicht verwiesen; bezüglich 2011 können zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch keine abschließenden Angaben gemacht werden:

Jahr

in EUR

2008

457.015,24

2009

364.317,14

2010

359.073,16


 

 

Die Auflistung aller österreichweit in allen Schularten/Schulstufen/Standorten gesetzten diesbe­züglichen Maßnahmen ist nicht möglich, daher wird exemplarisch unter Hinweis auf die flächen­deckende Durchführung des Salzburger Lesescreenings bemerkt, dass ergebnisorientiert die jeweils nach Abschluss des Lesetests auf den Einzelnen bezogenen nötigen Maßnahmen eingeleitet werden; für die sprachliche Förderung vor Schuleintritt liegen entsprechende Teil­evaluierungen vor (http://www.bifie.at/sites/default/files/pub-pdf/2010-07-28_br-2010-5.pdf). Ausgehend davon wird die sprachliche Förderung in Kindergärten und der Förderunterricht in Volksschulen weitergeführt. Die Leistungsmessung durch Instrumente wie das Salzburger Lese­screening wird weiterhin erfolgen. Deutschstandards (vom Schuleintritt bis hin zur Reife- und Diplomprüfung) wurden wie bereits erwähnt entwickelt. Die Leseförderung wird weitergeführt und um neue Bereiche wie zB. „Family Literacy“ ergänzt, wobei hier auf die Wertschätzung und den Aufbau literaler Traditionen, gerade auch im Hinblick auf Erwachsene (Familienmitglieder) mit Migrationshintergrund, besonderer Wert gelegt werden wird. In der Organisation der künf­tigen abschließenden Reife- und Diplomprüfungen wurde besonderer Wert darauf gelegt, dass die Leistungen in „Deutsch“ durch (Teil-)Standardisierung noch besser vergleichbar sind.

 

Mein Ressort hat ferner von 2000 bis 2006 im Rahmen des Ziel-3-Programms der Europäischen Union Maßnahmen zur Basisbildung und zur Nachholung grundlegender Bildungsabschlüsse jährlich mit einem Betrag von 2 Mio. EUR (inkl. ESF-Mittel) gefördert.

Auf Basis einer Evaluierung der Ergebnisse wurde ein umfassendes Förderprogramm erarbeitet, das im Rahmen des ESF-OP Beschäftigung, des Phasing Out Programmes Burgenland und im Rahmen von nationalen Projekten von 2007 bis 2013 durchgeführt wird. In einer ersten Phase stellt das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur 30 Mio. EUR von 2007 bis 2013 für Angebote zur Basisbildung, grundlegende Bildungsabschlüsse und Maßnahmen zur Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung zur Verfügung. In den Jahren 2008, 2009 und 2010 wurden Maßnahmen zur Basisbildung pro Jahr mit je 3 Mio. EUR (BMUKK-Mittel, ESF-Mittel und andere nationale Mittel) gefördert. Neben Angeboten für Betroffene werden Entwicklungs­projekte gefördert, die der Sensibilisierung der Öffentlichkeit, der Entwicklung neuer Modelle und Curricula, der Vernetzung der Anbieter sowie der Erarbeitung von Qualitätsstandards dienen.

Um das Programm weiter zu optimieren, wurde das Institut für Höhere Studien mit der Evaluierung der derzeit laufenden Projekte beauftragt. Die Ergebnisse werden als Grundlage für die Finanzierung weiterer Entwicklungsprojekte bis zum Jahr 2013 herangezogen. Die Zielsetzung ist, die Zielgruppe noch besser zu erreichen und die Angebote noch besser auf die Bedürfnisse der Betroffenen abzustimmen.

Auf die spezifischen Interessen und Bildungsbedürfnisse von Migrantinnen und Migranten wird in allen Förderprogrammen der Erwachsenenbildung eingegangen.

 

Zu Frage 10:

Kooperationen im Rahmen der Erwachsenenbildung in Form der Bereitstellung von Kofinanzie­rungen gibt es mit dem AMS und einzelnen Landesregierungen. Hinsichtlich des in Fragen 12 und 13 angesprochenen Projekts kooperiert mein Ressort mit dem Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz.


 

Zu Fragen 12 und 13:

Das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur und das Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz sind die Ansprechpartner der OECD im PIAAC-Projekt und haben gemeinsam die Bundesanstalt Statistik Österreich mit der Durchführung der PIAAC-Erhebung in Österreich beauftragt.

Die Bundesanstalt Statistik Österreich hat zu Informations- und Konsultationszwecken ein das Projekt begleitendes Gremium von Expertinnen und Experten eingesetzt, an dessen Beratungen auch Vertreter meines Ressorts teilnehmen.

 

Zu Fragen 15 und 16:

Folgende Projekte/Maßnahmen bezogen auf das schulische Umfeld sind in Vorbereitung:

-      Beim Schwerpunktprojekt „Family Literacy“ gilt es die Herausforderungen anzunehmen, die sich aus der Rezipierung der Ergebnisse der PISA-Studie ergeben und auf – schon bisher durchgeführte – Projekte wirksam aufzusetzen und in breiter gefassten und strukturierten Strategie Maßnahmen zu bündeln, um abzusichern, dass in den nächsten Jahren in Österreich die Rolle der Familie bei der Lesesozialisation zunehmend gestärkt wird.
„Family Literacy“ verbindet Elemente der Vor- und Grundschulerziehung, der Elternbildung und der Lehrkräftefortbildung; sie stützt sich auf mehrere akademische Traditionen, unter ihnen die der frühkindlichen Entwicklung, der kognitiven Psychologie und Elternbildung und fokussiert auf eine Reihe von neutralen und objektiven Fähigkeiten unabhängig vom sozialen Kontext oder Ideologie (Street, 1995; Verhoeven & Snow, 2001). Alphabetisierung ist weit mehr als das Kodieren und Dekodieren der Symbole und daher sehr viel komplexer und schwieriger zu definieren (Bowman, 2002; Delgado-Gaitzsch, 1990; Heath, 1983; Valdés, 1996). Das geplante Maßnahmenpaket setzt an den bisherigen Family-Literacy-Aktivitäten des Buchklubs an (Pilotprojekt LesepartnerInnen, Modelle Lesebuddy und Lesetutoren, Aktionen zur Information von Schülerinnen und Schülern sowie Eltern zur Schuleinschreibung zum Schulstart; Auslobung eines Award zur schulischen und außer­schulischen Prämierung von Leseprojekten). Eine Bestandsaufnahme, begleitende (nationale) Forschung und ein Masterplan bilden den Auftakt, ein Expertinnen- und Experten-Roundtable im September 2011 soll die Aufmerksamkeit für den Bereich erhöhen und die Durchführung der Veranstaltungen zum Lese-Award soll die Verbindung zu den nächsten, ab 2012 geplanten, Schritten herstellen.

-      Enquete der Koordinationsstelle Lesen (Mai 2011, mit dem Fokus auf die Leseförderung an Volksschulen und die Leseförderung am Übergang vom Kindergarten in die Grundschule).

-      Bundesweite Fortbildungsveranstaltung für Lehrende aller Schularten zum Thema multi­modale Lesefertigkeit (Oktober 2011).

-      Bundesweite Fortbildungsveranstaltung für Lehrende an Bildungsanstalten für Kindergarten­pädagogik und Sozialpädagogik.

-      Veranstaltungen der Pädagogischen Hochschulen (Mittels Rundschreiben Nr. 22/2009 „Fort- und Weiterbildungsschwerpunkte 2010-2013“ wurde den Pädagogischen Hoch­schulen Literacy- und Medienkompetenz als innovatives, durchgehendes Prinzip vorge­geben, wobei der Koordinationsstelle Literacy zur Abstimmung bundesweiter Pilot- und Multiplikatoren-Veranstaltungen hier besondere Bedeutung zukommt, mit dem Ziel der Konzeption von Fortbildungsangeboten in regionaler Abstimmung mit den Landeschulräten, um dem aktuellen Bedarf zu entsprechen.).


 

Hinsichtlich bereits gesetzter Maßnahmen wird hingewiesen auf:

-      In Kindergärten werden Sprachstandsfeststellungen (mit unterschiedlichen Instrumenten zB. BESK, BESK-DAZ, SSFB, SSFB-DA) durchgeführt; es wird vor allem im Rahmen des letzten (verpflichtenden) Kindergartenjahres die sprachliche Förderung weitergeführt; der Sprachförder-Bildungsplan wird in den österreichischen Kindergärten angewendet; vor allem am Übergang zur Volksschule erfolgt die Zusammenarbeit der Pädagoginnen und Pädagogen.

-      Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen werden, gemeinsam mit Volksschullehrerinnen und -lehrern sowie mit Lehrenden an Bildungsanstalten für Kindergartenpädagogik in speziellen Lehrgängen an Pädagogischen Hochschulen geschult; in ihrer Ausbildung erhalten künftige Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen sowie Horterzieherinnen und -erzieher neben der allgemeinen Universitätsreife spezielle Kenntnisse in Bezug auf die Sprachentwicklung und Deutschdidaktik sowie die vorschulische Lesedidaktik.

-      In den Volksschulen wird die sprachliche Förderung weitergeführt und bei Bedarf Förder­unterricht angeboten; es werden alle erforderlichen Maßnahmen zur Leseförderung gesetzt und es erfolgt die Durchführung des Salzburger Lesescreenings.

-      Die Leseförderung ist weiters integraler Bestandteil moderner pädagogischer Konzepte etwa an den Hauptschulen, den Polytechnischen Schulen und ebenso an Schulen im Modellversuch „Neue Mittelschule“.

-      Die ab 2014 verbindliche Form der neuen Reifeprüfung an allgemein bildenden höheren Schulen sieht vor, dass alle Kandidatinnen und Kandidaten eine vorwissenschaftliche Arbeit verfassen müssen. Dies setzt eine verstärkte Form der Unterrichtsarbeit im Bereich der Textrezeption, der Textproduktion sowie der Präsentation und Diskursfähigkeit voraus. Damit verbunden ist eine Erhöhung einer umfassenden „Literacy-Kompetenz“, die auch den Einsatz moderner Technologien beim Erwerb entsprechender Textkompetenzen berück­sichtigt.

-      Die Öffnung der Schulen zu ihrem regionalen und sozialen Umfeld, der Ausbau ganztägiger Betreuung und die vielfältigen künstlerischen und sozial motivierten Projekte können insge­samt auch als ein Beitrag zur Inklusionsleistung des österreichischen Bildungssystems erachtet werden, damit wird auch dem funktionalen Analphabetismus präventiv entgegen­gewirkt.

 

Derzeit wird zudem die Bund-Länder-Initiative zur Förderung grundlegender Bildungsabschlüsse für Erwachsene mit den Ländern verhandelt. Der Beginn der Initiative wird mit Herbst 2011 angestrebt. Die Grundlage für das Fördermodell, ein Programmplanungs­dokument, wurde mit Vertreterinnen und Vertretern des Bundes, der Länder, von Forschungs­einrichtungen und Sozialpartnern finalisiert und liegt vor.

Fördermaßnahmen im Rahmen des ESF und nationale Fördermaßnahmen werden fortgesetzt.

 

 

Die Bundesministerin:

 

Dr. Claudia Schmied eh.