8334/AB XXIV. GP
Eingelangt am 04.07.2011
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BM für Unterricht, Kunst und Kultur
Anfragebeantwortung
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Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
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Frau Präsidentin des Nationalrates Mag. Barbara Prammer Parlament 1017 Wien
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Geschäftszahl: |
BMUKK-10.000/0142-III/4a/2011 |
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Wien, 4. Juli 2011
Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 8421/J-NR/2011 betreffend die Evaluierung der Bundestheater, die die Abg. Mag. Dr. Wolfgang Zinggl, Kolleginnen und Kollegen am 4. Mai 2011 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:
Zu Frage 1:
Im Jahr 2007 sind keine Kosten im Zusammenhang mit dem Vorhaben der Evaluierung entstanden. Die Kosten im Zeitraum Ende 2008 bis Mitte 2011 betragen, nach Beauftragung in mehreren Teilschritten, insgesamt EUR 554.850,00 bzw. aufgeschlüsselt nach Jahren:
2008: EUR 8.500,--
2009: EUR 154.800,--
2010: EUR 296.550,--
2011: EUR 95.000,--
Zu Frage 2:
Die Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mbH verfügt durch verschiedene Prüfungs- und Beratungstätigkeiten im öffentlichen Sektor, im Bereich kultureller Institutionen, sowie bei der Begleitung von Prozessen der Ausgliederung von kulturellen Einrichtungen aus der staatlichen Verwaltung über umfassende Branchenkenntnis und Sachkompetenz bei der betriebswirtschaftlichen Analyse von kulturellen Institutionen.
Zu Fragen 3 und 4:
Ein Ausschreibungsverfahren ist nicht erfolgt. Die Evaluierung umfasst mehrere Fachgebiete, die unterschiedliche Qualifikationen seitens der Evaluierenden verlangen. Es wurden für die voneinander unabhängigen Teilgebiete, rechtliche bzw. wirtschaftliche Analysen sowie Unterstützung der Projektführung und Monitoring unterschiedliche Auftragnehmerinnen und -nehmer beauftragt. Ein Ausschreibungsverfahren konnte unterbleiben, weil die vereinbarten Honorare für die Aufträge unter den gesetzlich festgelegten Schwellenwerten lagen.
Nach der Evaluierung der Bundestheater-Holding GmbH und der Theaterservicegesellschaft GmbH erschien die wirtschaftliche Effizienzanalyse der Bühnengesellschaften Burgtheater GmbH, Volksoper Wien GmbH und Wiener Staatsoper GmbH als notwendige Voraussetzung für ein umfassendes und vollständiges Bild der Organisation der österreichischen Bundestheater. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit erschien die Betrauung der bereits mit dem Bundestheaterkonzern vertrauten Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mbH wirtschaftlich und zweckmäßig. Diese Aufträge lagen ebenfalls unter den für eine Ausschreibung festgelegten Betragsgrenzen.
Zu Frage 5:
Die Kosten für das angesprochene Rechtsgutachten beliefen sich auf EUR 1.500,- zzgl. USt.
Zu Frage 6:
Das Rechtsgutachten wurde nach Vorliegen der Rohfassungen der Evaluierungsberichte in Auftrag gegeben.
Zu Fragen 7 bis 12 und 34:
Die Berichte über die Evaluierung des Bundestheaterkonzerns enthalten Daten, die für Wettbewerber (andere in- und ausländische Theater) sensible Informationen enthalten, daher als Geschäftsgeheimnisse der Bundestheatergesellschaften zu werten sind und aus rechtlichen Gründen Dritten nicht weitergegeben werden dürfen. Von einer Offenlegung der Berichte wurde daher Abstand genommen. Aussagekräftige Zusammenfassungen zur durchgeführten Evaluierung des Bundestheaterkonzerns wurden am 20. Juni 2011 veröffentlicht und den Mitgliedern des Kulturausschusses des Nationalrats übermittelt.
Zu Frage 13:
Die Ergebnisse der durchgeführten Evaluierung zeigen ein umfassendes und überwiegend positives Bild der österreichischen Bundestheater mit einigen Optimierungspotenzialen.
Zu Fragen 14 bis 29:
Nachfolgende Aufstellung gibt Auskunft darüber, an wie vielen Tagen pro Jahr in den Jahren 2007 bis 2010 im Burgtheater, im Akademietheater, in der Staatsoper, in der Volksoper Aufführungen stattgefunden haben:
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2007 |
2008 |
2009 |
2010 |
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Burgtheater |
265 |
260 |
259 |
270 |
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Akademietheater |
282 |
273 |
281 |
276 |
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Staatsoper |
293 |
290 |
290 |
288 |
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Volksoper |
279 |
278 |
292 |
293 |
Nach den Ergebnissen der Evaluierung beträgt die durchschnittliche Auftrittsanzahl je Ensemblemitglied im Burgtheater 55 Vorstellungen pro Spieljahr. In diesem Durchschnitt sind Darstellerinnen und Darsteller mit zeitlich und/oder gagenmäßig eingeschränkten Verpflichtungen nicht enthalten. Für die Staatsoper wurden getrennte Analysen für Solisten und Solistinnen durchgeführt. Die durchschnittliche Auslastung des Ensembles betrug in der Saison 2008/09 für die Solisten 47 und für die Solistinnen 38 Vorstellungen. In der Volksoper betrug die durchschnittliche Auslastung des Ensembles in der Saison 2008/09 30 Vorstellungen.
Weitere Details sind den am 20. Juni 2011 veröffentlichten Zusammenfassungen zur durchgeführten Evaluierung des Bundestheaterkonzerns zu entnehmen. Darüber hinaus gehende Informationen betreffen entweder Geschäftsgeheimnisse der Gesellschaften des Bundestheaterkonzerns und können unter Hinweis auf die Beantwortung der Fragen 7 bis 12 sowie 34 nicht beantwortet werden, oder betreffen Bereiche, die im eigenständigen Wirkungsbereich der Gesellschaften des Bundestheaterkonzerns zu entscheiden und daher nicht Teil der Vollziehung durch das Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur und somit nicht Gegenstand der Interpellation sind.
Zu Fragen 30 bis 33:
Die Ergebnisse der Evaluierung zeigen Feststellungen und Empfehlungen betreffend Effizienzpotenziale auf, die nun von der Bundestheater-Holding in einem Maßnahmenkatalog beurteilt und bewertet werden. Der Maßnahmenkatalog wird voraussichtlich im Herbst vorliegen.
Die Bundesministerin:
Dr. Claudia Schmied eh.