8553/AB XXIV. GP
Eingelangt am
22.07.2011
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind
möglich.
BM für Gesundheit
Anfragebeantwortung
Frau
Präsidentin des Nationalrates
Mag.a Barbara Prammer
Parlament
1017 Wien

Alois Stöger
Bundesminister
GZ: BMG-11001/0205-I/A/15/2011
Wien, am 21. Juli 2011
Sehr geehrte Frau Präsidentin!
Ich beantworte die an mich gerichtete schriftliche parlamentarische
Anfrage Nr. 8705/J der Abgeordneten Dr. Belakowitsch-Jenewein und weiterer Abgeordneter nach den mir vorliegenden Informationen wie folgt:
Für die vorliegende Anfrage wurde eine Stellungnahme der Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) eingeholt, die den nachstehenden Ausführungen zugrunde liegt.
Fragen 1 und 2:
In dem seit 1945 unter der Rechtsträgerschaft der WGKK
stehenden Hanusch-Krankenhaus wurden zur Verbesserung der
Behandlungsqualität und des Leistungsspektrums, zur Steigerung des
Komforts der Patientinnen und Patienten und zur Erhaltung der bestehenden
Bausubstanz laufend bauliche Anpassungen und Adaptierungen durchgeführt.
Die letzten größeren baulichen Maßnahmen erfolgten 2010/2011
und betrafen die Renovierung der HNO-Ambulanz sowie die Schaffung einer im 1.
Halbjahr 2011 innerhalb der Augenabteilung in Betrieb genommenen
ophthalmologischen Tagesklinik zur Steigerung der Operationsfrequenz bzw.
Wartezeitverkürzung bei Kataraktoperationen.
Frage 3:
Die Kosten für die Renovierung der HNO-Ambulanz betrugen
€ 1.845.886,-.
Die Adaptionskosten zur Schaffung der Augen-Tagesklinik werden die budgetierten
€ 390.000,- nicht überschreiten.
Frage 4:
Der Hubschrauberlandeplatz im Hanusch-Krankenhaus wurde 2007/2008 errichtet.
Frage 5:
Die Errichtungskosten für den Hubschrauberlandeplatz betrugen € 1.596.650,-.
Frage 6:
Der Garagenbau erfolgte 2005/2006.
Frage 7:
Die Tiefgarage auf dem Gelände des Hanusch-Krankenhauses
wurde auf Basis eines Baurechtsvertrages zwischen der WGKK und einer
Errichterfirma gebaut.
Für die WGKK sind dabei keine Baukosten entstanden. Die Tiefgarage
befindet sich daher auch nicht im Eigentum der WGKK und wird von einem externen
Betreiber geführt.
Frage 8:
Die Errichtung des Gehweges erfolgte im Rahmen des Garagenbaus im
Jahr 2006.
Frage 9:
Die Kosten für die Errichtung des Gehweges wurden im Zuge des
Garagenbaus von der Errichterfirma getragen. Eine Kostenbelastung für die
WGKK ist daraus nicht entstanden.
Frage 10:
Derzeit werden eine Bettenstation der 1. Medizinischen Abteilung
(Interne Medizin) im Pavillon 1 – 1. OG und die Eingriffsräume der
Endoskopie renoviert, weiters erfolgt die Neuadaptierung des insgesamt 20
Dialyseplätze umfassenden Dialysebereiches.
Bis 2015 soll ein Zentral-OP geschaffen werden und der Umbau der
Intensivstation erfolgen. Im gleichen Zeitraum ist ein Zubau zum Pavillon 2
(„Rosenhof“) geplant.
Frage 11:
Im Zuge der erforderlichen Renovierung der Intensivstation ist die
notwendige und mit dem Österreichischen Strukturplan Gesundheit (ÖSG)
konforme Kapazitätserweiterung von derzeit 6 auf 10 Intensivbetten
geplant. Gleichzeitig ist zur Effizienzsteigerung und Synergienutzung die
Aufrüstung des derzeitigen Chirurgischen Operationssaales zu einem
multidisziplinären, von den Fachgebieten Chirurgie, HNO, Gynäkologie
und Urologie gemeinsam zu nutzenden OP-Bereich mit 5 OP-Sälen
(„Zentral-OP“) vorgesehen. Dieser wird – mit längeren
Betriebszeiten – die derzeitigen 9 sanierungsbedürftigen,
dislozierten OP-Säle der vorgenannten Fachgebiete kostengünstig
ersetzen.
Beide eng miteinander vernetzten Vorhaben werden ohne Erweiterung der
Bausubstanz bis 2015 umgesetzt.
Unabhängig davon ist zur Beibehaltung der bisherigen bzw. der
Realisierung der im ÖSG und im Regionalen Wiener Gesundheitsplan
(RSG-Wien/Wiener Krankenanstaltenplan) definierten Bettenkapazität in den
Fachbereichen Innere Medizin und Gynäkologie/Geburtshilfe die Schaffung
der dafür erforderlichen zusätzlichen Raumressourcen geplant. Dies
soll kostengünstig durch einen Zubau bzw. eine Aufstockung auf die
bestehende Bausubstanz im Pavillon 2 – 1. bis 3. OG
(„Rosenhofzubau“) erfolgen. Damit kann im Rahmen der anstehenden
Renovierung der dort situierten Bettenstationen der Abteilungen für Innere
Medizin (1. und 2. Med) und der Gynäkologie/Geburtshilfe-Abteilung
die Realisierung von zeitgemäßen und patient/inn/enorientierten
Sanitär-, Hygiene- und Ausstattungsstandards sowie die Schaffung von
ablauftechnisch und arbeitsergonomisch optimierten Rahmenbedingungen in den
Krankenzimmern erfolgen.
Frage 12:
Die Kosten für das Projekt „Zentral-OP/Intensivstation“ werden € 16.300.000,- betragen. Für das – vor dem „Bewilligungsverfahren“ bei den zuständigen Ministerien stehende – Vorhaben „Rosenhofzubau“ werden Kosten von € 6.150.000,- entstehen.
Fragen 13 und 14:
Die WGKK gibt in ihrer Stellungnahme an, dass alle Vorhaben und Projekte gemäß den Richtlinien des Bundesvergabegesetzes in der jeweils gültigen Fassung ausgeschrieben wurden bzw. werden.
Frage 15:
Die Entscheidung zur Durchführung von Bauvorhaben liegt primär bei den Selbstverwaltungsgremien der WGKK. Bei einer Flächen- bzw. Kubaturerweiterung ist zusätzlich nach Zustimmung des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger gem. § 31 Abs. 7 Z 1 ASVG eine Genehmigung durch das Bundesministerium für Gesundheit (gem. § 447 Abs. 1 ASVG im Einvernehmen mit dem Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz) erforderlich. Die Erteilung einer derartigen Genehmigung kommt nur bei Konformität der Projekte mit dem ÖSG sowie dem RSG-Wien/Wiener Krankenanstaltenplan in Betracht.