8667/AB XXIV. GP
Eingelangt am 10.08.2011
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BM für Gesundheit
Anfragebeantwortung
Alois Stöger
Bundesminister
Frau
Präsidentin des Nationalrates
Mag.a Barbara Prammer
Parlament
1017 Wien
GZ: BMG-11001/0215-I/A/15/2011
Wien, am 9. August 2011
Sehr geehrte Frau Präsidentin!
Ich beantworte die an mich gerichtete schriftliche parlamentarische
Anfrage Nr. 8825/J der Abgeordneten Doppler und weiterer Abgeordneter nach den mir vorliegenden Informationen wie folgt:
Frage 1:
Dies lässt sich momentan für die Forschergruppen noch nicht genau absehen, da noch weitere experimentelle und epidemiologische Daten erforderlich sind und die gewonnenen Erkenntnisse erst in großen Gruppen von Patientinnen und Patienten untersucht werden müssen. Sicherlich wird es dabei aber um Erkrankungen wie Diabetes mellitus und Nierenerkrankungen gehen. Weiter wird es sich dabei um zahlreiche Stoffwechselerkrankungen handeln, bei denen die Niere aufgrund ihrer Entgiftungsfunktion mitbeteiligt ist.
Frage 2:
Die Vorhersagekraft neuentwickelter Risikoprofile kann erst exakt abgeschätzt werden, wenn ausreichend klinisch-epidemiologische Daten erhoben und mit den Kandidaten für neue biologisch-diagnostische Marker (Biomarker) korreliert worden sind. Die untersuchten Metaboliten müssen hinsichtlich der Vorhersage von Erkrankungen besser sein als die bisher bereits bekannten Biomarker, etwa jene im Bereich des Voranschreitens von Nierenfunktionseinschränkungen.
Frage 3:
Nach den meinem Ressort vorliegenden Informationen werden es neuere technische Entwicklungen ermöglichen, deutlich mehr Metaboliten (aktuell bis zu 300 mehr) im Hochdurchsatz zu untersuchen. Dabei wird versucht werden, für bestimmte schon vorhandene oder sich abzeichnende Erkrankungen spezifische Metaboliten-Profile zu identifizieren. Aufgrund dieser Ergebnisse könnten sich neue aussagekräftige Biomarker ergeben. Weiter könnten durch das bessere Verständnis der Pathogenese der untersuchten Erkrankungen neue „drug targets“, also molekulare Ansatzpunkte für den Einsatz von Arzneimitteln gefunden werden, die zur Entwicklung von neuen Medikamenten führen.